Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.bedingen) auffzuheben / das die menschliche Natur nicht ausserhalb der persönlichen vereinigung ermelte göttliche Maiestet der allmechtigkeit / alwissenheit / allenthalbenheit habe. So doch diß nichts anders ist / denn ein sophistica elusio, & veri status translatio, welchs man in Schulen nennet fallaciam secundum plures interrogationes. Da ein anders gefragt / vnd auff ein anders geantwort wird. Ob sie aber gleichwol Christo nicht auch ein abgesönderte Menscheit andichten / wird im folgenden argument bewiesen. Das fünffte Anhaltische Argument. V. DEnn zum fünfften wir aus jhrem dogmate vnwidersprechlich schliessen / wie sie denn solchen Schluss / welchen sie derwegen auch stilschweigend vbergehen / in ewigkeit nicht werden vmbstossen können / vnd wir billig für bekant anziehen / das sie nicht mit einer syllaben darauff zu antworten vermocht. Denn es ist vnmüglich / das dieser schluss geleugnet könne werden / sondern bestehet aus Gottes Wort vnbeweglich / wie wir alle verstendigen nochmals solches erkennen lassen / vnd demnach vnser argument widerholen / welchs also lautet. Was zugleich endlich / vnd vnendlich / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben / allenthalben / vnd nicht allenthalben / alwissend / vnd nicht alwissend / almechtig / vnd nicht almechtig ist / oder sein kan / das mus vnwidersprechlich nicht einerley / sondern zweierley Natur / oder Wesen an sich haben. Denn die Regel der göttlichen Warheit ist / vnd bleibt vn- bedingen) auffzuheben / das die menschliche Natur nicht ausserhalb der persönlichen vereinigung ermelte göttliche Maiestet der allmechtigkeit / alwissenheit / allenthalbenheit habe. So doch diß nichts anders ist / denn ein sophistica elusio, & veri status translatio, welchs man in Schulen nennet fallaciam secundum plures interrogationes. Da ein anders gefragt / vnd auff ein anders geantwort wird. Ob sie aber gleichwol Christo nicht auch ein abgesönderte Menscheit andichten / wird im folgenden argument bewiesen. Das fünffte Anhaltische Argument. V. DEnn zum fünfften wir aus jhrem dogmate vnwidersprechlich schliessen / wie sie denn solchen Schluss / welchen sie derwegen auch stilschweigend vbergehen / in ewigkeit nicht werden vmbstossen können / vnd wir billig für bekant anziehen / das sie nicht mit einer syllaben darauff zu antworten vermocht. Denn es ist vnmüglich / das dieser schluss geleugnet könne werden / sondern bestehet aus Gottes Wort vnbeweglich / wie wir alle verstendigen nochmals solches erkennen lassen / vnd demnach vnser argument widerholen / welchs also lautet. Was zugleich endlich / vnd vnendlich / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben / allenthalben / vñ nicht allenthalbẽ / alwissend / vnd nicht alwissend / almechtig / vñ nicht almechtig ist / oder sein kan / das mus vnwidersprechlich nicht einerley / sondern zweierley Natur / oder Wesen an sich haben. Denn die Regel der göttlichen Warheit ist / vnd bleibt vn- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0116" n="112"/> bedingen) auffzuheben / das die menschliche Natur nicht ausserhalb der persönlichen vereinigung ermelte göttliche Maiestet der allmechtigkeit / alwissenheit / allenthalbenheit habe. So doch diß nichts anders ist / denn ein sophistica elusio, & veri status translatio, welchs man in Schulen nennet fallaciam secundum plures interrogationes. Da ein anders gefragt / vnd auff ein anders geantwort wird.</p> <p>Ob sie aber gleichwol Christo nicht auch ein abgesönderte Menscheit andichten / wird im folgenden argument bewiesen.</p> </div> <div> <head>Das fünffte Anhaltische Argument.<lb/></head> <note place="left">V.</note> <p>DEnn zum fünfften wir aus jhrem dogmate vnwidersprechlich schliessen / wie sie denn solchen Schluss / welchen sie derwegen auch stilschweigend vbergehen / in ewigkeit nicht werden vmbstossen können / vnd wir billig für bekant anziehen / das sie nicht mit einer syllaben darauff zu antworten vermocht. Denn es ist vnmüglich / das dieser schluss geleugnet könne werden / sondern bestehet aus Gottes Wort vnbeweglich / wie wir alle verstendigen nochmals solches erkennen lassen / vnd demnach vnser argument widerholen / welchs also lautet.</p> <p>Was zugleich endlich / vnd vnendlich / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben / allenthalben / vñ nicht allenthalbẽ / alwissend / vnd nicht alwissend / almechtig / vñ nicht almechtig ist / oder sein kan / das mus vnwidersprechlich nicht einerley / sondern zweierley Natur / oder Wesen an sich haben. Denn die Regel der göttlichen Warheit ist / vnd bleibt vn- </p> </div> </body> </text> </TEI> [112/0116]
bedingen) auffzuheben / das die menschliche Natur nicht ausserhalb der persönlichen vereinigung ermelte göttliche Maiestet der allmechtigkeit / alwissenheit / allenthalbenheit habe. So doch diß nichts anders ist / denn ein sophistica elusio, & veri status translatio, welchs man in Schulen nennet fallaciam secundum plures interrogationes. Da ein anders gefragt / vnd auff ein anders geantwort wird.
Ob sie aber gleichwol Christo nicht auch ein abgesönderte Menscheit andichten / wird im folgenden argument bewiesen.
Das fünffte Anhaltische Argument.
DEnn zum fünfften wir aus jhrem dogmate vnwidersprechlich schliessen / wie sie denn solchen Schluss / welchen sie derwegen auch stilschweigend vbergehen / in ewigkeit nicht werden vmbstossen können / vnd wir billig für bekant anziehen / das sie nicht mit einer syllaben darauff zu antworten vermocht. Denn es ist vnmüglich / das dieser schluss geleugnet könne werden / sondern bestehet aus Gottes Wort vnbeweglich / wie wir alle verstendigen nochmals solches erkennen lassen / vnd demnach vnser argument widerholen / welchs also lautet.
Was zugleich endlich / vnd vnendlich / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben / allenthalben / vñ nicht allenthalbẽ / alwissend / vnd nicht alwissend / almechtig / vñ nicht almechtig ist / oder sein kan / das mus vnwidersprechlich nicht einerley / sondern zweierley Natur / oder Wesen an sich haben. Denn die Regel der göttlichen Warheit ist / vnd bleibt vn-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/116 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/116>, abgerufen am 03.12.2023. |