Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite
Und hoch von seiner Marmorramp' herab,
Der ganze Reigen zu mir niederstiege,
Der Menschen, die mein Busen liebt:
Der Kurfürst und die Fürstin, und die -- dritte,
-- Wie heißt sie schon?
Graf Heinrich.
Wer?
Prinz Arthur (er scheint zu suchen.)
Jene -- die ich meine!
Ein Stummgeborner würd' sie nennen können!
Graf Heinrich.
Die Platen?
Prinz Arthur.
Nicht doch, Lieber!
Graf Heinrich.
Die Ramin?
Prinz Arthur.
Nicht, nicht doch, Freund!
Graf Heinrich.
Die Bork? die Winterfeld?
Prinz Arthur.
Nicht, nicht; ich bitte Dich! Du siehst die Perle
Nicht vor den Ring, der sie in Fassung hält.
Graf Heinrich.
Zum Henker, sprich! Läßt das Gesicht sich rathen?
-- Welch eine Dame meinst Du?
Prinz Arthur.
Gleichviel! Gleichviel!
Der Nam' ist mir, seit ich erwacht, entfallen,
Und gilt zu dem Verständniß hier gleichviel.
Graf Heinrich.
Gut! So sprich weiter!
Prinz Arthur.
Aber stör' mich nicht! --
Und hoch von ſeiner Marmorramp’ herab,
Der ganze Reigen zu mir niederſtiege,
Der Menſchen, die mein Buſen liebt:
Der Kurfürſt und die Fürſtin, und die — dritte,
— Wie heißt ſie ſchon?
Graf Heinrich.
Wer?
Prinz Arthur (er ſcheint zu ſuchen.)
Jene — die ich meine!
Ein Stummgeborner würd’ ſie nennen können!
Graf Heinrich.
Die Platen?
Prinz Arthur.
Nicht doch, Lieber!
Graf Heinrich.
Die Ramin?
Prinz Arthur.
Nicht, nicht doch, Freund!
Graf Heinrich.
Die Bork? die Winterfeld?
Prinz Arthur.
Nicht, nicht; ich bitte Dich! Du ſiehſt die Perle
Nicht vor den Ring, der ſie in Faſſung hält.
Graf Heinrich.
Zum Henker, ſprich! Läßt das Geſicht ſich rathen?
— Welch eine Dame meinſt Du?
Prinz Arthur.
Gleichviel! Gleichviel!
Der Nam’ iſt mir, ſeit ich erwacht, entfallen,
Und gilt zu dem Verſtändniß hier gleichviel.
Graf Heinrich.
Gut! So ſprich weiter!
Prinz Arthur.
Aber ſtör’ mich nicht! —
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#ARTHUR">
            <p><pb facs="#f0023" n="10"/>
Und hoch von &#x017F;einer Marmorramp&#x2019; herab,<lb/>
Der ganze Reigen zu mir nieder&#x017F;tiege,<lb/>
Der Men&#x017F;chen, die mein Bu&#x017F;en liebt:<lb/>
Der Kurfür&#x017F;t und die Für&#x017F;tin, und die &#x2014; dritte,<lb/>
&#x2014; Wie heißt &#x017F;ie &#x017F;chon?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HEIN">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Graf Heinrich</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Wer?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ARTHUR">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi> </hi> </speaker>
            <stage> <hi rendition="#c">(er &#x017F;cheint zu &#x017F;uchen.)</hi> </stage><lb/>
            <p>Jene &#x2014; die ich meine!<lb/>
Ein Stummgeborner würd&#x2019; &#x017F;ie nennen können!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HEIN">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Graf Heinrich</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Die Platen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ARTHUR">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Nicht doch, Lieber!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HEIN">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Graf Heinrich</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Die Ramin?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ARTHUR">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Nicht, nicht doch, Freund!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HEIN">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Graf Heinrich</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Die Bork? die Winterfeld?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ARTHUR">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Nicht, nicht; ich bitte Dich! Du &#x017F;ieh&#x017F;t die Perle<lb/>
Nicht vor den Ring, der &#x017F;ie in Fa&#x017F;&#x017F;ung hält.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HEIN">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Graf Heinrich</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Zum Henker, &#x017F;prich! Läßt das Ge&#x017F;icht &#x017F;ich rathen?<lb/>
&#x2014; Welch eine Dame mein&#x017F;t Du?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ARTHUR">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Gleichviel! Gleichviel!<lb/>
Der Nam&#x2019; i&#x017F;t mir, &#x017F;eit ich erwacht, entfallen,<lb/>
Und gilt zu dem Ver&#x017F;tändniß hier gleichviel.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HEIN">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Graf Heinrich</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Gut! So &#x017F;prich weiter!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ARTHUR">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Aber &#x017F;tör&#x2019; mich nicht! &#x2014;<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[10/0023] Und hoch von ſeiner Marmorramp’ herab, Der ganze Reigen zu mir niederſtiege, Der Menſchen, die mein Buſen liebt: Der Kurfürſt und die Fürſtin, und die — dritte, — Wie heißt ſie ſchon? Graf Heinrich. Wer? Prinz Arthur (er ſcheint zu ſuchen.) Jene — die ich meine! Ein Stummgeborner würd’ ſie nennen können! Graf Heinrich. Die Platen? Prinz Arthur. Nicht doch, Lieber! Graf Heinrich. Die Ramin? Prinz Arthur. Nicht, nicht doch, Freund! Graf Heinrich. Die Bork? die Winterfeld? Prinz Arthur. Nicht, nicht; ich bitte Dich! Du ſiehſt die Perle Nicht vor den Ring, der ſie in Faſſung hält. Graf Heinrich. Zum Henker, ſprich! Läßt das Geſicht ſich rathen? — Welch eine Dame meinſt Du? Prinz Arthur. Gleichviel! Gleichviel! Der Nam’ iſt mir, ſeit ich erwacht, entfallen, Und gilt zu dem Verſtändniß hier gleichviel. Graf Heinrich. Gut! So ſprich weiter! Prinz Arthur. Aber ſtör’ mich nicht! —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822/23
Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822/23>, abgerufen am 20.04.2024.