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Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811.

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Gejungt, das Schwein! Sie läge eingesäuet
Mir unterm Bette da, ich weiß nun schon.
Licht.
Die Katze? Was? Seid ihr --?
Adam.
So wahr ich lebe.
Fünf Junge, gelb und schwarz, und eins ist weiß.
Die schwarzen will ich in der Vecht ersäufen.
Was soll man machen? Wollt ihr eine haben?
Licht.
In die Perücke?
Adam.
Der Teufel soll mich holen!
Ich hatte die Perücke aufgehängt,
Auf einen Stuhl, da ich zu Bette ging,
Den Stuhl berühr' ich in der Nacht, sie fällt --
Licht.
Drauf nimmt die Katze sie ins Maul --
Adam.
Mein Seel --
Licht.
Und trägt sie unter's Bett und jungt darin.
Adam.
In's Maul? Nein --
Licht.
Nicht? Wie sonst?
Gejungt, das Schwein! Sie laͤge eingeſaͤuet
Mir unterm Bette da, ich weiß nun ſchon.
Licht.
Die Katze? Was? Seid ihr —?
Adam.
So wahr ich lebe.
Fuͤnf Junge, gelb und ſchwarz, und eins iſt weiß.
Die ſchwarzen will ich in der Vecht erſaͤufen.
Was ſoll man machen? Wollt ihr eine haben?
Licht.
In die Peruͤcke?
Adam.
Der Teufel ſoll mich holen!
Ich hatte die Peruͤcke aufgehaͤngt,
Auf einen Stuhl, da ich zu Bette ging,
Den Stuhl beruͤhr’ ich in der Nacht, ſie faͤllt —
Licht.
Drauf nimmt die Katze ſie ins Maul —
Adam.
Mein Seel —
Licht.
Und traͤgt ſie unter’s Bett und jungt darin.
Adam.
In’s Maul? Nein —
Licht.
Nicht? Wie ſonſt?
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[25/0031] Gejungt, das Schwein! Sie laͤge eingeſaͤuet Mir unterm Bette da, ich weiß nun ſchon. Licht. Die Katze? Was? Seid ihr —? Adam. So wahr ich lebe. Fuͤnf Junge, gelb und ſchwarz, und eins iſt weiß. Die ſchwarzen will ich in der Vecht erſaͤufen. Was ſoll man machen? Wollt ihr eine haben? Licht. In die Peruͤcke? Adam. Der Teufel ſoll mich holen! Ich hatte die Peruͤcke aufgehaͤngt, Auf einen Stuhl, da ich zu Bette ging, Den Stuhl beruͤhr’ ich in der Nacht, ſie faͤllt — Licht. Drauf nimmt die Katze ſie ins Maul — Adam. Mein Seel — Licht. Und traͤgt ſie unter’s Bett und jungt darin. Adam. In’s Maul? Nein — Licht. Nicht? Wie ſonſt?

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/31>, abgerufen am 25.04.2024.