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[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771.

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Und der lächelnde Blick einer nur schönen Frau,
Der zu dunkel die Singer ist.
Thränen nach besserem Ruhm werden Unsterblichen,
Jenen alten Unsterblichen,
Deren daurender Werth, wachsenden Strömen gleich,
Jedes lange Jahrhundert füllt,
Ihn gesellen, und ihn jenen Belohnungen,
Die der Stolze nur träumte, weihn!
Ihm ist, wenn ihm das Glück, was es so selten that,
Eine denkende Freundin giebt,
Jede Zähre von ihr, die ihr sein Werk entlockt,
Künftiger Zähren Verkünderin!
[Abbildung]

Win-
Und der laͤchelnde Blick einer nur ſchoͤnen Frau,
Der zu dunkel die Singer iſt.
Thraͤnen nach beſſerem Ruhm werden Unſterblichen,
Jenen alten Unſterblichen,
Deren daurender Werth, wachſenden Stroͤmen gleich,
Jedes lange Jahrhundert fuͤllt,
Ihn geſellen, und ihn jenen Belohnungen,
Die der Stolze nur traͤumte, weihn!
Ihm iſt, wenn ihm das Gluͤck, was es ſo ſelten that,
Eine denkende Freundin giebt,
Jede Zaͤhre von ihr, die ihr ſein Werk entlockt,
Kuͤnftiger Zaͤhren Verkuͤnderin!
[Abbildung]

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[58/0066] Und der laͤchelnde Blick einer nur ſchoͤnen Frau, Der zu dunkel die Singer iſt. Thraͤnen nach beſſerem Ruhm werden Unſterblichen, Jenen alten Unſterblichen, Deren daurender Werth, wachſenden Stroͤmen gleich, Jedes lange Jahrhundert fuͤllt, Ihn geſellen, und ihn jenen Belohnungen, Die der Stolze nur traͤumte, weihn! Ihm iſt, wenn ihm das Gluͤck, was es ſo ſelten that, Eine denkende Freundin giebt, Jede Zaͤhre von ihr, die ihr ſein Werk entlockt, Kuͤnftiger Zaͤhren Verkuͤnderin! [Abbildung] Win-

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Zitationshilfe: [Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_oden_1771/66>, abgerufen am 25.04.2024.