Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.

Bild:
<< vorherige Seite
IV. Abschn. MünzRegal.
worden. Köhlers Vorrede zu v. Prauns Nacht. von
d. Münzwesen, XX. ff.
b) Fein Gold, oder Silber, ist rein, d. h. ohne Zusatz.
Vermischt mit anderem Münzmetall, heisst es legirt oder
beschickt. Silber wird mit Kupfer, Gold entweder mit
Silber oder mit Kupfer, oder mit beiden logirt. Daher
die Benennungen: weisse, rothe, gemischte Legirung
oder Karatirung. -- Zu dem Gewicht bedient man sich
jetzt des kölnischen Markgewichtes. Eine Mark reines
Gold oder Silber, heisst eine feine Mark oder eine Mark
fein, eine Mark des legirten oder beschickten Metalls,
heisst eine rauhe Mark oder eine Mark rauh. -- Eine
Mark Gold hat 24 Karat, jedes zu 12 Gran. Eine
Mark Silber hat 16 Loth (oder 8 Unzen), oder 64
Quintchen (1 L. hat 4 Q.), oder 256 Pfennige (1 Q. hat
4 Pf.) oder 512 Heller (1 Pf. zu 2 H. oder 17 Gran, As,
oder Eschen), oder 4352 Gran, As oder Eschen. Ausser-
dem giebt es für den Pfennig noch eine idealische Sub-
division, den Richtpfennig; jeder Pfennig wird in 256
Theilchen, also die Mark in 65,536 Theilchen getheilt.
v. Praun, 19 ff. -- 23karatiges Gold, und 14löthi-
ges Silber heisst z. B. wenn in einem Stück Gold 23
Theile fein, und in einem Stück Silber 14 Theile fein
sind; ihr Gehalt wird dann ausgedrückt durch 23S24
oder 14S16 u. d. m. -- Zu genauer Prüfung (Valvation)
einer Münze auf der Capelle, bedient sich der Munz-
wardein
einer feinen Wage, der Prohirwage, und eines
verjüngten Gewichtes, des Prohirgewichtes, z. B. in
Silber die Mark zu 16 Loth, jedes zu 18 Gran, also
die Mark zu 288 Gran. Ausserdem dienen auch zu
minder genauer Valvation, ein Probirstein und richtig
legirte Probir- oder Streichnadeln, dünne Stifte, aus
einer verschiedenen Zusammensetzung der edeln Metalle
verfertigt. -- Von dem anderswo üblichen Markge-
wicht von Troyes in Champagne, verhält sich die
Mark, zu 4608 Gran, zu der kölnischen, wie 100 zu
IV. Abschn. MünzRegal.
worden. Köhlers Vorrede zu v. Prauns Nacht. von
d. Münzwesen, XX. ff.
b) Fein Gold, oder Silber, ist rein, d. h. ohne Zusatz.
Vermischt mit anderem Münzmetall, heiſst es legirt oder
beschickt. Silber wird mit Kupfer, Gold entweder mit
Silber oder mit Kupfer, oder mit beiden logirt. Daher
die Benennungen: weisse, rothe, gemischte Legirung
oder Karatirung. — Zu dem Gewicht bedient man sich
jetzt des kölnischen Markgewichtes. Eine Mark reines
Gold oder Silber, heiſst eine feine Mark oder eine Mark
fein, eine Mark des legirten oder beschickten Metalls,
heiſst eine rauhe Mark oder eine Mark rauh. — Eine
Mark Gold hat 24 Karat, jedes zu 12 Gran. Eine
Mark Silber hat 16 Loth (oder 8 Unzen), oder 64
Quintchen (1 L. hat 4 Q.), oder 256 Pfennige (1 Q. hat
4 Pf.) oder 512 Heller (1 Pf. zu 2 H. oder 17 Gran, As,
oder Eschen), oder 4352 Gran, As oder Eschen. Ausser-
dem giebt es für den Pfennig noch eine idealische Sub-
division, den Richtpfennig; jeder Pfennig wird in 256
Theilchen, also die Mark in 65,536 Theilchen getheilt.
v. Praun, 19 ff. — 23karatiges Gold, und 14löthi-
ges Silber heiſst z. B. wenn in einem Stück Gold 23
Theile fein, und in einem Stück Silber 14 Theile fein
sind; ihr Gehalt wird dann ausgedrückt durch 23ʃ24
oder 14ʃ16 u. d. m. — Zu genauer Prüfung (Valvation)
einer Münze auf der Capelle, bedient sich der Munz-
wardein
einer feinen Wage, der Prohirwage, und eines
verjüngten Gewichtes, des Prohirgewichtes, z. B. in
Silber die Mark zu 16 Loth, jedes zu 18 Gran, also
die Mark zu 288 Gran. Ausserdem dienen auch zu
minder genauer Valvation, ein Probirstein und richtig
legirte Probir- oder Streichnadeln, dünne Stifte, aus
einer verschiedenen Zusammensetzung der edeln Metalle
verfertigt. — Von dem anderswo üblichen Markge-
wicht von Troyes in Champagne, verhält sich die
Mark, zu 4608 Gran, zu der kölnischen, wie 100 zu
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <note place="end" n="a)"><pb facs="#f0571" n="547"/><fw place="top" type="header">IV. Abschn. MünzRegal.</fw><lb/>
worden. <hi rendition="#k">Köhlers</hi> Vorrede zu v. <hi rendition="#k">Prauns</hi> Nacht. von<lb/>
d. Münzwesen, XX. ff.</note><lb/>
              <note place="end" n="b)"><hi rendition="#i">Fein</hi> Gold, oder Silber, ist rein, d. h. ohne Zusatz.<lb/>
Vermischt mit anderem Münzmetall, hei&#x017F;st es <hi rendition="#i">legirt</hi> oder<lb/><hi rendition="#i">beschickt.</hi> Silber wird mit Kupfer, Gold entweder mit<lb/>
Silber oder mit Kupfer, oder mit beiden logirt. Daher<lb/>
die Benennungen: weisse, rothe, gemischte Legirung<lb/>
oder Karatirung. &#x2014; Zu dem <hi rendition="#i">Gewicht</hi> bedient man sich<lb/>
jetzt des <hi rendition="#i">kölnischen Markgewichtes.</hi> Eine Mark reines<lb/>
Gold oder Silber, hei&#x017F;st eine <hi rendition="#i">feine</hi> Mark oder eine Mark<lb/><hi rendition="#i">fein</hi>, eine Mark des legirten oder beschickten Metalls,<lb/>
hei&#x017F;st eine <hi rendition="#i">rauhe</hi> Mark oder eine Mark <hi rendition="#i">rauh.</hi> &#x2014; Eine<lb/>
Mark <hi rendition="#i">Gold</hi> hat 24 Karat, jedes zu 12 Gran. Eine<lb/>
Mark <hi rendition="#i">Silber</hi> hat 16 Loth (oder 8 Unzen), oder 64<lb/>
Quintchen (1 L. hat 4 Q.), oder 256 Pfennige (1 Q. hat<lb/>
4 Pf.) oder 512 Heller (1 Pf. zu 2 H. oder 17 Gran, As,<lb/>
oder Eschen), oder 4352 Gran, As oder Eschen. Ausser-<lb/>
dem giebt es für den Pfennig noch eine idealische Sub-<lb/>
division, den Richtpfennig; jeder Pfennig wird in 256<lb/>
Theilchen, also die Mark in 65,536 Theilchen getheilt.<lb/>
v. <hi rendition="#k">Praun,</hi> 19 ff. &#x2014; 23karatiges Gold, und 14löthi-<lb/>
ges Silber hei&#x017F;st z. B. wenn in einem Stück Gold 23<lb/>
Theile fein, und in einem Stück Silber 14 Theile fein<lb/>
sind; ihr Gehalt wird dann ausgedrückt durch 23&#x0283;24<lb/>
oder 14&#x0283;16 u. d. m. &#x2014; Zu genauer Prüfung (Valvation)<lb/>
einer Münze auf der Capelle, bedient sich der <hi rendition="#i">Munz-<lb/>
wardein</hi> einer feinen Wage, der <hi rendition="#i">Prohirwage</hi>, und eines<lb/>
verjüngten Gewichtes, des <hi rendition="#i">Prohirgewichtes</hi>, z. B. in<lb/>
Silber die Mark zu 16 Loth, jedes zu 18 Gran, also<lb/>
die Mark zu 288 Gran. Ausserdem dienen auch zu<lb/>
minder genauer Valvation, ein <hi rendition="#i">Probirstein</hi> und richtig<lb/>
legirte <hi rendition="#i">Probir</hi>- oder <hi rendition="#i">Streichnadeln</hi>, dünne Stifte, aus<lb/>
einer verschiedenen Zusammensetzung der edeln Metalle<lb/>
verfertigt. &#x2014; Von dem anderswo üblichen Markge-<lb/>
wicht von <hi rendition="#i">Troyes</hi> in Champagne, verhält sich die<lb/>
Mark, zu 4608 Gran, zu der kölnischen, wie 100 zu<lb/></note>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[547/0571] IV. Abschn. MünzRegal. a⁾ worden. Köhlers Vorrede zu v. Prauns Nacht. von d. Münzwesen, XX. ff. b⁾ Fein Gold, oder Silber, ist rein, d. h. ohne Zusatz. Vermischt mit anderem Münzmetall, heiſst es legirt oder beschickt. Silber wird mit Kupfer, Gold entweder mit Silber oder mit Kupfer, oder mit beiden logirt. Daher die Benennungen: weisse, rothe, gemischte Legirung oder Karatirung. — Zu dem Gewicht bedient man sich jetzt des kölnischen Markgewichtes. Eine Mark reines Gold oder Silber, heiſst eine feine Mark oder eine Mark fein, eine Mark des legirten oder beschickten Metalls, heiſst eine rauhe Mark oder eine Mark rauh. — Eine Mark Gold hat 24 Karat, jedes zu 12 Gran. Eine Mark Silber hat 16 Loth (oder 8 Unzen), oder 64 Quintchen (1 L. hat 4 Q.), oder 256 Pfennige (1 Q. hat 4 Pf.) oder 512 Heller (1 Pf. zu 2 H. oder 17 Gran, As, oder Eschen), oder 4352 Gran, As oder Eschen. Ausser- dem giebt es für den Pfennig noch eine idealische Sub- division, den Richtpfennig; jeder Pfennig wird in 256 Theilchen, also die Mark in 65,536 Theilchen getheilt. v. Praun, 19 ff. — 23karatiges Gold, und 14löthi- ges Silber heiſst z. B. wenn in einem Stück Gold 23 Theile fein, und in einem Stück Silber 14 Theile fein sind; ihr Gehalt wird dann ausgedrückt durch 23ʃ24 oder 14ʃ16 u. d. m. — Zu genauer Prüfung (Valvation) einer Münze auf der Capelle, bedient sich der Munz- wardein einer feinen Wage, der Prohirwage, und eines verjüngten Gewichtes, des Prohirgewichtes, z. B. in Silber die Mark zu 16 Loth, jedes zu 18 Gran, also die Mark zu 288 Gran. Ausserdem dienen auch zu minder genauer Valvation, ein Probirstein und richtig legirte Probir- oder Streichnadeln, dünne Stifte, aus einer verschiedenen Zusammensetzung der edeln Metalle verfertigt. — Von dem anderswo üblichen Markge- wicht von Troyes in Champagne, verhält sich die Mark, zu 4608 Gran, zu der kölnischen, wie 100 zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/571
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/571>, abgerufen am 08.10.2024.