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Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.

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Marc. 9 / 23. von dem Vater des Besessenen: Wenn du köntest gläuben alle Dinge sind möglich dem der da gläubet / und Matth. 9 / 2. Luc. 17 / 6. sondern auch insonderheit daß er ihr zeigete / wie diß eine Lehre sey die man nicht nach der Vernunfft und deren Schlüssen urtheilen / sondern in Glauben annehmen und denen klaren Worten des HErrn trauen müsse / und also geistliche Dinge als Christen und geistliche Menschen geistlich zurichten / wo sie das thue / so werde Sie die Herrlichkeit GOttes durch die Aufferweckung Lazari sehen / und in der That erfahren / daß der HErr sey die Aufferstehung und das Leben / wie er sich ihr im Worte offenbahret hatte.

Nutzen.

ERkennet Ihr nun Geliebte / und zum Theil schmertzlich betrübte Seelen / den reichen Trost womit der HErr alle Christliche Leidtragende über dem Todt der Seelig-Verstorbenen tröstet. So lernet daraus (1.) alle unzeitige Furcht für dem Tode ablegen / weil ihr aus dem Munde der Warheit selbst höret / daß ihr durch den Glauben an Christum die Wurtzel der Unsterblichkeit bey euch habt / und also Christi herrliche Verheissung auch euch angehet. Weil ihr gläubet / sollet ihr die Herrlichkeit GOttes sehen / darin / daß ihr nicht sterben werdet / sondern leben / und deß HErrn Werck verkündigen. Ihr wisset / daß ihr durch den Glauben mit Christo vereiniget seyd / der nicht von euch weichet; Denn es gehet mit euch nicht wie mit denen Israeliten / welche durch den Jordan giengen / da die Priester mit der Bundes-Lade drinnen stehen blieben / bis alles Volck durch war; sondern ihr seyd selbst die Priester / Offenb. 1. welche die rechte Bundes-Lade tragen / und den herrlichen Gnaden--

Marc. 9 / 23. von dem Vater des Besessenen: Wenn du köntest gläuben alle Dinge sind möglich dem der da gläubet / und Matth. 9 / 2. Luc. 17 / 6. sondern auch insonderheit daß er ihr zeigete / wie diß eine Lehre sey die man nicht nach der Vernunfft und deren Schlüssen urtheilen / sondern in Glauben annehmen und denen klaren Worten des HErrn trauen müsse / und also geistliche Dinge als Christen und geistliche Menschen geistlich zurichten / wo sie das thue / so werde Sie die Herrlichkeit GOttes durch die Aufferweckung Lazari sehen / und in der That erfahren / daß der HErr sey die Aufferstehung und das Leben / wie er sich ihr im Worte offenbahret hatte.

Nutzen.

ERkennet Ihr nun Geliebte / und zum Theil schmertzlich betrübte Seelen / den reichen Trost womit der HErr alle Christliche Leidtragende über dem Todt der Seelig-Verstorbenen tröstet. So lernet daraus (1.) alle unzeitige Furcht für dem Tode ablegen / weil ihr aus dem Munde der Warheit selbst höret / daß ihr durch den Glauben an Christum die Wurtzel der Unsterblichkeit bey euch habt / und also Christi herrliche Verheissung auch euch angehet. Weil ihr gläubet / sollet ihr die Herrlichkeit GOttes sehen / darin / daß ihr nicht sterben werdet / sondern leben / und deß HErrn Werck verkündigen. Ihr wisset / daß ihr durch den Glauben mit Christo vereiniget seyd / der nicht von euch weichet; Denn es gehet mit euch nicht wie mit denen Israeliten / welche durch den Jordan giengen / da die Priester mit der Bundes-Lade drinnen stehen blieben / bis alles Volck durch war; sondern ihr seyd selbst die Priester / Offenb. 1. welche die rechte Bundes-Lade tragen / und den herrlichen Gnaden--

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                     und Matth. 9 / 2. Luc. 17 / 6. sondern auch insonderheit daß er ihr zeigete /
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                     mit Christo vereiniget seyd / der nicht von euch weichet; Denn es gehet mit euch
                     nicht wie mit denen Israeliten / welche durch den Jordan giengen / da die
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[36/0038] Marc. 9 / 23. von dem Vater des Besessenen: Wenn du köntest gläuben alle Dinge sind möglich dem der da gläubet / und Matth. 9 / 2. Luc. 17 / 6. sondern auch insonderheit daß er ihr zeigete / wie diß eine Lehre sey die man nicht nach der Vernunfft und deren Schlüssen urtheilen / sondern in Glauben annehmen und denen klaren Worten des HErrn trauen müsse / und also geistliche Dinge als Christen und geistliche Menschen geistlich zurichten / wo sie das thue / so werde Sie die Herrlichkeit GOttes durch die Aufferweckung Lazari sehen / und in der That erfahren / daß der HErr sey die Aufferstehung und das Leben / wie er sich ihr im Worte offenbahret hatte. Nutzen. ERkennet Ihr nun Geliebte / und zum Theil schmertzlich betrübte Seelen / den reichen Trost womit der HErr alle Christliche Leidtragende über dem Todt der Seelig-Verstorbenen tröstet. So lernet daraus (1.) alle unzeitige Furcht für dem Tode ablegen / weil ihr aus dem Munde der Warheit selbst höret / daß ihr durch den Glauben an Christum die Wurtzel der Unsterblichkeit bey euch habt / und also Christi herrliche Verheissung auch euch angehet. Weil ihr gläubet / sollet ihr die Herrlichkeit GOttes sehen / darin / daß ihr nicht sterben werdet / sondern leben / und deß HErrn Werck verkündigen. Ihr wisset / daß ihr durch den Glauben mit Christo vereiniget seyd / der nicht von euch weichet; Denn es gehet mit euch nicht wie mit denen Israeliten / welche durch den Jordan giengen / da die Priester mit der Bundes-Lade drinnen stehen blieben / bis alles Volck durch war; sondern ihr seyd selbst die Priester / Offenb. 1. welche die rechte Bundes-Lade tragen / und den herrlichen Gnaden--

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Zitationshilfe: Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/38>, abgerufen am 29.03.2024.