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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

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Eihüllen des Menschen.
licht. Bei der Abdominalschwangerschaft veranlasst das Ei einen
Congestionszustand der benachbarten Theile und bildet sich nach
und nach eine solche Hypertrophie des Bauchfelles aus, dass dasselbe
befähigt wird, die Rolle der Mucosa uteri zu übernehmen. Was die
Tubarschwangerschaft betrifft, so ist die hier eintretende Bildung
regelrechter mütterlicher Eihüllen mit Ausnahme einer Decidua reflexa
um das sich entwickelnde Ei leichter zu verstehen, weil ja hier eine
Schleimhaut vorhanden ist, welche die des Uterus vertreten kann.
Bemerkenswerth ist, dass bei den Tubar- und Abdominalschwan-
gerschaften der Uterus, obwohl er an der Bergung und der
Ernährung des Eies keinen directen Antheil nimmt, doch etwas an
Grösse zunimmt, und in seiner Schleimhaut hypertrophisch wird,
so dass sich neben der anderen eine ächte Decidua vera bildet.



Eihüllen des Menschen.
licht. Bei der Abdominalschwangerschaft veranlasst das Ei einen
Congestionszustand der benachbarten Theile und bildet sich nach
und nach eine solche Hypertrophie des Bauchfelles aus, dass dasselbe
befähigt wird, die Rolle der Mucosa uteri zu übernehmen. Was die
Tubarschwangerschaft betrifft, so ist die hier eintretende Bildung
regelrechter mütterlicher Eihüllen mit Ausnahme einer Decidua reflexa
um das sich entwickelnde Ei leichter zu verstehen, weil ja hier eine
Schleimhaut vorhanden ist, welche die des Uterus vertreten kann.
Bemerkenswerth ist, dass bei den Tubar- und Abdominalschwan-
gerschaften der Uterus, obwohl er an der Bergung und der
Ernährung des Eies keinen directen Antheil nimmt, doch etwas an
Grösse zunimmt, und in seiner Schleimhaut hypertrophisch wird,
so dass sich neben der anderen eine ächte Decidua vera bildet.



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[159/0175] Eihüllen des Menschen. licht. Bei der Abdominalschwangerschaft veranlasst das Ei einen Congestionszustand der benachbarten Theile und bildet sich nach und nach eine solche Hypertrophie des Bauchfelles aus, dass dasselbe befähigt wird, die Rolle der Mucosa uteri zu übernehmen. Was die Tubarschwangerschaft betrifft, so ist die hier eintretende Bildung regelrechter mütterlicher Eihüllen mit Ausnahme einer Decidua reflexa um das sich entwickelnde Ei leichter zu verstehen, weil ja hier eine Schleimhaut vorhanden ist, welche die des Uterus vertreten kann. Bemerkenswerth ist, dass bei den Tubar- und Abdominalschwan- gerschaften der Uterus, obwohl er an der Bergung und der Ernährung des Eies keinen directen Antheil nimmt, doch etwas an Grösse zunimmt, und in seiner Schleimhaut hypertrophisch wird, so dass sich neben der anderen eine ächte Decidua vera bildet.

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Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/175>, abgerufen am 19.04.2024.