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Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.

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Wenn die Kugel pfeift, wenn die Lanze saußt,
Wenn der Tod uns in tausend Gestalten umbraußt,
Kannst du am Spieltisch dein Septleva brechen,
Und mit der Spadille die Könige stechen.
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht,
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flammberg schwingen kann.
Und schlägt unser Stündlein im Schlachtenroth,
Willkommen du sel'ger Soldatentod!
Du verkriechst dich in seidene Decken,
Winselnd vor der Vernichtung Schrecken,
Stirbst als ein ehrlos erbärmlicher Wicht,
Ein deutsches Mädchen beweint dich nicht,
Ein deutsches Lied besingt dich nicht,
Und deutsche Becher klingen dir nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flammberg schwingen kann!

Wenn die Kugel pfeift, wenn die Lanze ſaußt,
Wenn der Tod uns in tauſend Geſtalten umbraußt,
Kannſt du am Spieltiſch dein Septleva brechen,
Und mit der Spadille die Koͤnige ſtechen.
Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht,
Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,
Ein deutſches Lied erfreut dich nicht,
Und deutſcher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann fuͤr Mann,
Wer den Flammberg ſchwingen kann.
Und ſchlaͤgt unſer Stuͤndlein im Schlachtenroth,
Willkommen du ſel'ger Soldatentod!
Du verkriechſt dich in ſeidene Decken,
Winſelnd vor der Vernichtung Schrecken,
Stirbſt als ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht,
Ein deutſches Maͤdchen beweint dich nicht,
Ein deutſches Lied beſingt dich nicht,
Und deutſche Becher klingen dir nicht.
Stoßt mit an,
Mann fuͤr Mann,
Wer den Flammberg ſchwingen kann!

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[81/0093] Wenn die Kugel pfeift, wenn die Lanze ſaußt, Wenn der Tod uns in tauſend Geſtalten umbraußt, Kannſt du am Spieltiſch dein Septleva brechen, Und mit der Spadille die Koͤnige ſtechen. Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht, Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht, Ein deutſches Lied erfreut dich nicht, Und deutſcher Wein erquickt dich nicht. Stoßt mit an, Mann fuͤr Mann, Wer den Flammberg ſchwingen kann. Und ſchlaͤgt unſer Stuͤndlein im Schlachtenroth, Willkommen du ſel'ger Soldatentod! Du verkriechſt dich in ſeidene Decken, Winſelnd vor der Vernichtung Schrecken, Stirbſt als ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht, Ein deutſches Maͤdchen beweint dich nicht, Ein deutſches Lied beſingt dich nicht, Und deutſche Becher klingen dir nicht. Stoßt mit an, Mann fuͤr Mann, Wer den Flammberg ſchwingen kann!

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Zitationshilfe: Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/93>, abgerufen am 29.03.2024.