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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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Würzig dufte, rosig blühe
Eine schimmernde Aurore,
Deines Lebens süsse Frühe,
Bis dir winkt die ernstre Pflicht;
Bis die hochzeitliche Hore,
Hold wie Hebe, frisch wie Flore,
Dir mit hocherröthendem Gesicht
Myrten um die Locken flicht.
Keines Unmuths Wölkchen trübe
Deiner Zukunft glatten Spiegel.
Wandl' im Schirm der ewgen Liebe,
Bis dein Mittag Abend wird.
Schwinge, Psyche, nun die Flügel,
Während um den stillen Hügel
Melancholisch die Cypresse schwirrt,
Und ein Täubchen einsam girrt.


Würzig dufte, rosig blühe
Eine schimmernde Aurore,
Deines Lebens süsse Frühe,
Bis dir winkt die ernstre Pflicht;
Bis die hochzeitliche Hore,
Hold wie Hebe, frisch wie Flore,
Dir mit hocherröthendem Gesicht
Myrten um die Locken flicht.
Keines Unmuths Wölkchen trübe
Deiner Zukunft glatten Spiegel.
Wandl' im Schirm der ewgen Liebe,
Bis dein Mittag Abend wird.
Schwinge, Psyche, nun die Flügel,
Während um den stillen Hügel
Melancholisch die Cypresse schwirrt,
Und ein Täubchen einsam girrt.


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[265/0283] Würzig dufte, rosig blühe Eine schimmernde Aurore, Deines Lebens süsse Frühe, Bis dir winkt die ernstre Pflicht; Bis die hochzeitliche Hore, Hold wie Hebe, frisch wie Flore, Dir mit hocherröthendem Gesicht Myrten um die Locken flicht. Keines Unmuths Wölkchen trübe Deiner Zukunft glatten Spiegel. Wandl' im Schirm der ewgen Liebe, Bis dein Mittag Abend wird. Schwinge, Psyche, nun die Flügel, Während um den stillen Hügel Melancholisch die Cypresse schwirrt, Und ein Täubchen einsam girrt.

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/283>, abgerufen am 19.04.2024.