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Lange, Helene: Die Frauen und das politische Leben. Berlin, 1909.

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tischen oder sozialen Reform. Trotzdem glauben wir an das
Frauenstimmrecht. Wir glauben daran, daß die Frau imstande
ist, Mitträger der gemeinschaftlichen Verantwortungen zu sein,
wir glauben, daß es hieße, einen Schatz ungenützter Kräfte
heben, wenn man sie dazu riefe, wir glauben, daß auf allen
Gebieten des öffentlichen Lebens, in der Gemeinde wie im
Staat, eine Ergänzung der männlichen Kulturideen und
Leistungen durch weibliche Art denkbar und notwendig ist und
daß diese Ergänzung nur durch die in Gemeinde und Staat
gleichberechtigte Bürgerin geschaffen werden kann. Wir glauben,
daß unsre Politik dadurch - wenn auch nicht auf irgendwelche
idealen Höhen geführt, so doch zu einem vollkommeneren
Ausdruck des Kulturwillens, der Kulturkräfte unseres Volkes
werden kann.

[Abbildung]

W. Moeser Buchdruckerei, Berlin S. 14

tischen oder sozialen Reform. Trotzdem glauben wir an das
Frauenstimmrecht. Wir glauben daran, daß die Frau imstande
ist, Mitträger der gemeinschaftlichen Verantwortungen zu sein,
wir glauben, daß es hieße, einen Schatz ungenützter Kräfte
heben, wenn man sie dazu riefe, wir glauben, daß auf allen
Gebieten des öffentlichen Lebens, in der Gemeinde wie im
Staat, eine Ergänzung der männlichen Kulturideen und
Leistungen durch weibliche Art denkbar und notwendig ist und
daß diese Ergänzung nur durch die in Gemeinde und Staat
gleichberechtigte Bürgerin geschaffen werden kann. Wir glauben,
daß unsre Politik dadurch – wenn auch nicht auf irgendwelche
idealen Höhen geführt, so doch zu einem vollkommeneren
Ausdruck des Kulturwillens, der Kulturkräfte unseres Volkes
werden kann.

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W. Moeser Buchdruckerei, Berlin S. 14

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[20/0026] tischen oder sozialen Reform. Trotzdem glauben wir an das Frauenstimmrecht. Wir glauben daran, daß die Frau imstande ist, Mitträger der gemeinschaftlichen Verantwortungen zu sein, wir glauben, daß es hieße, einen Schatz ungenützter Kräfte heben, wenn man sie dazu riefe, wir glauben, daß auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, in der Gemeinde wie im Staat, eine Ergänzung der männlichen Kulturideen und Leistungen durch weibliche Art denkbar und notwendig ist und daß diese Ergänzung nur durch die in Gemeinde und Staat gleichberechtigte Bürgerin geschaffen werden kann. Wir glauben, daß unsre Politik dadurch – wenn auch nicht auf irgendwelche idealen Höhen geführt, so doch zu einem vollkommeneren Ausdruck des Kulturwillens, der Kulturkräfte unseres Volkes werden kann. [Abbildung] W. Moeser Buchdruckerei, Berlin S. 14

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Zitationshilfe: Lange, Helene: Die Frauen und das politische Leben. Berlin, 1909, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_frauen_1909/26>, abgerufen am 24.04.2024.