will immer bey mir leben. Jch hoffe, Sie sind es zufrieden, und befestigen dadurch das Band unsrer Freundschaft. Edel- muth und Güte soll es unzertrennlich ma- chen. Jch umarme meine Emilia mit Thränen; Sie glauben nicht, wie traurig mir ist, daß ich diesen Brief schließen muß, ohne etwas an meinem väterlichen Freund beyzusetzen. Ewige Glückseligkeit lohne ihn und meinen Vater! Lassen Sie uns, meine Emilia, meine Rosina, so leben, daß wir ihnen einmal als würdi- ge Erbinnen ihrer Tugend und Freund- schaft dargestellt werden können!
Milord Seymour an den Doctor B.
Jmmer wird mir das Fräulein liebens- würdiger und ich -- ich werde immer unglücklicher. Der Fürst und Derby su- chen ihre Hochachtung zu erwerben; bey- de sehen, daß dieß der einzige Weg zu ih-
rem
will immer bey mir leben. Jch hoffe, Sie ſind es zufrieden, und befeſtigen dadurch das Band unſrer Freundſchaft. Edel- muth und Guͤte ſoll es unzertrennlich ma- chen. Jch umarme meine Emilia mit Thraͤnen; Sie glauben nicht, wie traurig mir iſt, daß ich dieſen Brief ſchließen muß, ohne etwas an meinem vaͤterlichen Freund beyzuſetzen. Ewige Gluͤckſeligkeit lohne ihn und meinen Vater! Laſſen Sie uns, meine Emilia, meine Roſina, ſo leben, daß wir ihnen einmal als wuͤrdi- ge Erbinnen ihrer Tugend und Freund- ſchaft dargeſtellt werden koͤnnen!
Milord Seymour an den Doctor B.
Jmmer wird mir das Fraͤulein liebens- wuͤrdiger und ich — ich werde immer ungluͤcklicher. Der Fuͤrſt und Derby ſu- chen ihre Hochachtung zu erwerben; bey- de ſehen, daß dieß der einzige Weg zu ih-
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will immer bey mir leben. Jch hoffe, Sie
ſind es zufrieden, und befeſtigen dadurch
das Band unſrer Freundſchaft. Edel-
muth und Guͤte ſoll es unzertrennlich ma-
chen. Jch umarme meine Emilia mit
Thraͤnen; Sie glauben nicht, wie traurig
mir iſt, daß ich dieſen Brief ſchließen
muß, ohne etwas an meinem vaͤterlichen
Freund beyzuſetzen. Ewige Gluͤckſeligkeit
lohne ihn und meinen Vater! Laſſen Sie
uns, meine Emilia, meine Roſina, ſo
leben, daß wir ihnen einmal als wuͤrdi-
ge Erbinnen ihrer Tugend und Freund-
ſchaft dargeſtellt werden koͤnnen!
Milord Seymour
an
den Doctor B.
Jmmer wird mir das Fraͤulein liebens-
wuͤrdiger und ich — ich werde immer
ungluͤcklicher. Der Fuͤrſt und Derby ſu-
chen ihre Hochachtung zu erwerben; bey-
de ſehen, daß dieß der einzige Weg zu ih-
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/198>, abgerufen am 24.04.2024.
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