ren; ich fürchte, o, ich fürchte, daß wir sie nur todt wieder finden werden! --
Wehe dem Lord Derby; -- Wehe Jhnen, wenn Sie nicht Jhre Hand mit der meinigen vereinigen, um sie zu rä- chen! Aber alles was Sie thun werden, um Jhre edelmüthige Liebe, obwohl zu spät zu beweisen, soll sie in dem Oheim des edelstens Mädchens den besten Freund und Diener finden lassen. Allen Aufwand theile ich mit Jhnen, wie ich alle Jhre Sorgen und Schmerzen theile. -- Hier halte ich alles geheim, weil ich meiner Gemahlinn zärtliches Herz nicht mit un- mäßigem Jammer beladen will.
Madam Leidens an Emilien.
Meine liebenswürdige Witwe, Frau von C., hat eine schöne Seele voll zärtli- cher Empfindungen. Sie bemerkte letzt-
hin
ren; ich fuͤrchte, o, ich fuͤrchte, daß wir ſie nur todt wieder finden werden! —
Wehe dem Lord Derby; — Wehe Jhnen, wenn Sie nicht Jhre Hand mit der meinigen vereinigen, um ſie zu raͤ- chen! Aber alles was Sie thun werden, um Jhre edelmuͤthige Liebe, obwohl zu ſpaͤt zu beweiſen, ſoll ſie in dem Oheim des edelſtens Maͤdchens den beſten Freund und Diener finden laſſen. Allen Aufwand theile ich mit Jhnen, wie ich alle Jhre Sorgen und Schmerzen theile. — Hier halte ich alles geheim, weil ich meiner Gemahlinn zaͤrtliches Herz nicht mit un- maͤßigem Jammer beladen will.
Madam Leidens an Emilien.
Meine liebenswuͤrdige Witwe, Frau von C., hat eine ſchoͤne Seele voll zaͤrtli- cher Empfindungen. Sie bemerkte letzt-
hin
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ren; ich fuͤrchte, o, ich fuͤrchte, daß wir
ſie nur todt wieder finden werden! —
Wehe dem Lord Derby; — Wehe
Jhnen, wenn Sie nicht Jhre Hand mit
der meinigen vereinigen, um ſie zu raͤ-
chen! Aber alles was Sie thun werden,
um Jhre edelmuͤthige Liebe, obwohl zu
ſpaͤt zu beweiſen, ſoll ſie in dem Oheim
des edelſtens Maͤdchens den beſten Freund
und Diener finden laſſen. Allen Aufwand
theile ich mit Jhnen, wie ich alle Jhre
Sorgen und Schmerzen theile. — Hier
halte ich alles geheim, weil ich meiner
Gemahlinn zaͤrtliches Herz nicht mit un-
maͤßigem Jammer beladen will.
Madam Leidens
an
Emilien.
Meine liebenswuͤrdige Witwe, Frau
von C., hat eine ſchoͤne Seele voll zaͤrtli-
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte02_1771/138>, abgerufen am 10.12.2023.
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