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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792.

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docere so weit sich vergessen könnten, in seinem
Hause die honestatem publicam zu beleidigen, und
den Mädchen, quae essenta servitiis, quin et suis
interdum filiabus partes corporis
hinzuweisen,
quas melior mos verdeckt wissen wollte. Er müßte
uns nur sagen, wenn der Skandal fortwährte, er
schlechterdings den Herrn Prorector angehn, und um
unsre Wegschaffung aus seinem Hause anhalten würde,
u. s. f. das Briefchen that seine Wirkung; doch nur
halb: denn Herr Z*** zog sich, so lange er da war,
nämlich bis auf den Herbst 1783 wo er nach Jena ging,
dennoch nicht mehr als zweimal die Woche über an.

Sechszehntes Kapitel.

Jenaischer Komment.



Mein Freund Dambmann war nach Jena ge-
zogen, und hatte mich in seinen Briefen immer ge-
beten, ihn da zu besuchen. Ich nahm mir also diese
Reise vor, und marschirte zu Anfang des Märzen
1783 zu Fuße nach Jena.

In Lauchstädt traf ich einen Franzosen an,
einen Tabuletkrämer, den ich schon in Manheim
gekannt hatte. Der Kerl erkannte mich nicht. Als
ich daher hin und her über die Pfalz fragte, n[ - 5 Zeichen fehlen]

docere ſo weit ſich vergeſſen koͤnnten, in ſeinem
Hauſe die honeſtatem publicam zu beleidigen, und
den Maͤdchen, quae eſſenta ſervitiis, quin et ſuis
interdum filiabus partes corporis
hinzuweiſen,
quas melior mos verdeckt wiſſen wollte. Er muͤßte
uns nur ſagen, wenn der Skandal fortwaͤhrte, er
ſchlechterdings den Herrn Prorector angehn, und um
unſre Wegſchaffung aus ſeinem Hauſe anhalten wuͤrde,
u. ſ. f. das Briefchen that ſeine Wirkung; doch nur
halb: denn Herr Z*** zog ſich, ſo lange er da war,
naͤmlich bis auf den Herbſt 1783 wo er nach Jena ging,
dennoch nicht mehr als zweimal die Woche uͤber an.

Sechszehntes Kapitel.

Jenaiſcher Komment.



Mein Freund Dambmann war nach Jena ge-
zogen, und hatte mich in ſeinen Briefen immer ge-
beten, ihn da zu beſuchen. Ich nahm mir alſo dieſe
Reiſe vor, und marſchirte zu Anfang des Maͤrzen
1783 zu Fuße nach Jena.

In Lauchſtaͤdt traf ich einen Franzoſen an,
einen Tabuletkraͤmer, den ich ſchon in Manheim
gekannt hatte. Der Kerl erkannte mich nicht. Als
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[190/0192] docere ſo weit ſich vergeſſen koͤnnten, in ſeinem Hauſe die honeſtatem publicam zu beleidigen, und den Maͤdchen, quae eſſenta ſervitiis, quin et ſuis interdum filiabus partes corporis hinzuweiſen, quas melior mos verdeckt wiſſen wollte. Er muͤßte uns nur ſagen, wenn der Skandal fortwaͤhrte, er ſchlechterdings den Herrn Prorector angehn, und um unſre Wegſchaffung aus ſeinem Hauſe anhalten wuͤrde, u. ſ. f. das Briefchen that ſeine Wirkung; doch nur halb: denn Herr Z*** zog ſich, ſo lange er da war, naͤmlich bis auf den Herbſt 1783 wo er nach Jena ging, dennoch nicht mehr als zweimal die Woche uͤber an. Sechszehntes Kapitel. Jenaiſcher Komment. Mein Freund Dambmann war nach Jena ge- zogen, und hatte mich in ſeinen Briefen immer ge- beten, ihn da zu beſuchen. Ich nahm mir alſo dieſe Reiſe vor, und marſchirte zu Anfang des Maͤrzen 1783 zu Fuße nach Jena. In Lauchſtaͤdt traf ich einen Franzoſen an, einen Tabuletkraͤmer, den ich ſchon in Manheim gekannt hatte. Der Kerl erkannte mich nicht. Als ich daher hin und her uͤber die Pfalz fragte, n_____

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/192>, abgerufen am 28.03.2024.