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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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welcher gleich vorn, und zwar wie's scheint, absicht-
lich voran gedruckt war.

Oeffentliche Bekanntmachung.

Allen Unsern gutdenkenden biedern Bürgern und
Einwohnern, welche sich die Mühe genommen ha-
ben, die von dem Herrn Justiz-Commissair Lange
herausgegebenen Bogen über den Aufenthalt
des Herrn Magister Laukhard in Nord
-
hausen etc. nur zu durchblättern, wird bey dem
ersten Anblick derselben gewiß nicht entgangen seyn,
wie äußerst platt und schmutzig die Ausdrücke sind,
deren sich der Verfaßer zur offenbaren Beleidigung
der Leser, der Sittlichkeit, und des guten Ge-
schmacks bedient; wie schal der Witz ist, womit
derselbe Gegenstände abgehandelt hat, die auch
nicht das geringste Interesse haben, und wie sträf-
lich er sich sogar erdreustet hat, bey dem aufgestell-
ten Begriff des Worts Genie eine höchst skandalöse,
die Würde der christlichen Religion schändende Zu-
sammenstellung und Vergleichung zu machen. Zwar
soll der Herr Magister Laukhard bey einem Abend-
Gespräche diese unerhörte Vergleichung gemacht
haben; allein dies kann dem Verfaßer auf keine
Weise zur Entschuldigung dienen, denn wer berech-
tiget ihn, ein Gespräch unter vier Augen öffentlich
durch den Druck bekannt zu machen, und durch die
Lobsprüche der Laukhardschen Definition jene Mey-

welcher gleich vorn, und zwar wie's ſcheint, abſicht-
lich voran gedruckt war.

Oeffentliche Bekanntmachung.

Allen Unſern gutdenkenden biedern Buͤrgern und
Einwohnern, welche ſich die Muͤhe genommen ha-
ben, die von dem Herrn Juſtiz-Commiſſair Lange
herausgegebenen Bogen uͤber den Aufenthalt
des Herrn Magiſter Laukhard in Nord
-
hauſen etc. nur zu durchblaͤttern, wird bey dem
erſten Anblick derſelben gewiß nicht entgangen ſeyn,
wie aͤußerſt platt und ſchmutzig die Ausdruͤcke ſind,
deren ſich der Verfaßer zur offenbaren Beleidigung
der Leſer, der Sittlichkeit, und des guten Ge-
ſchmacks bedient; wie ſchal der Witz iſt, womit
derſelbe Gegenſtaͤnde abgehandelt hat, die auch
nicht das geringſte Intereſſe haben, und wie ſtraͤf-
lich er ſich ſogar erdreuſtet hat, bey dem aufgeſtell-
ten Begriff des Worts Genie eine hoͤchſt ſkandaloͤſe,
die Wuͤrde der chriſtlichen Religion ſchaͤndende Zu-
ſammenſtellung und Vergleichung zu machen. Zwar
ſoll der Herr Magiſter Laukhard bey einem Abend-
Geſpraͤche dieſe unerhoͤrte Vergleichung gemacht
haben; allein dies kann dem Verfaßer auf keine
Weiſe zur Entſchuldigung dienen, denn wer berech-
tiget ihn, ein Geſpraͤch unter vier Augen oͤffentlich
durch den Druck bekannt zu machen, und durch die
Lobſpruͤche der Laukhardſchen Definition jene Mey-

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[251/0259] welcher gleich vorn, und zwar wie's ſcheint, abſicht- lich voran gedruckt war. Oeffentliche Bekanntmachung. Allen Unſern gutdenkenden biedern Buͤrgern und Einwohnern, welche ſich die Muͤhe genommen ha- ben, die von dem Herrn Juſtiz-Commiſſair Lange herausgegebenen Bogen uͤber den Aufenthalt des Herrn Magiſter Laukhard in Nord- hauſen etc. nur zu durchblaͤttern, wird bey dem erſten Anblick derſelben gewiß nicht entgangen ſeyn, wie aͤußerſt platt und ſchmutzig die Ausdruͤcke ſind, deren ſich der Verfaßer zur offenbaren Beleidigung der Leſer, der Sittlichkeit, und des guten Ge- ſchmacks bedient; wie ſchal der Witz iſt, womit derſelbe Gegenſtaͤnde abgehandelt hat, die auch nicht das geringſte Intereſſe haben, und wie ſtraͤf- lich er ſich ſogar erdreuſtet hat, bey dem aufgeſtell- ten Begriff des Worts Genie eine hoͤchſt ſkandaloͤſe, die Wuͤrde der chriſtlichen Religion ſchaͤndende Zu- ſammenſtellung und Vergleichung zu machen. Zwar ſoll der Herr Magiſter Laukhard bey einem Abend- Geſpraͤche dieſe unerhoͤrte Vergleichung gemacht haben; allein dies kann dem Verfaßer auf keine Weiſe zur Entſchuldigung dienen, denn wer berech- tiget ihn, ein Geſpraͤch unter vier Augen oͤffentlich durch den Druck bekannt zu machen, und durch die Lobſpruͤche der Laukhardſchen Definition jene Mey-

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/259>, abgerufen am 24.04.2024.