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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

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Vorrede.
Act. 24 : 25. also hat ein Thäter des Wil-
lens Christi unsichtbaren Reichthum, Anse-
hen, Freuden und Herrlichkeit, welche GOtt
erst recht offenbaret, wenn alles sichtbare
vergangen seyn wird, 1. Joh. 2 : 17. Col.
3. Demnach ist ein Vollbringer des Gese-
tzes Christi schon zuvor selig, ehe es recht
angeht. Und fein deutlich von der Sach
zu reden, so kan kein Mensch Christi Ge-
bote thun, er seye denn zuerst selig gemacht,
das ist, er ändere Sinn, nahe zu Christo,
lasse sich von ihme wäschen in seinem Blut
zur Vergebung der Sünden und empfahe
den H. Geist zu seinem Erneuerer und Re-
gierer, Tit. 3 : 4--8. Der Distelstrauch muß
von erst in einen Feigen-Baum verwan-
delt, die Reben in den Wein-Stock einge-
propffet seyn und seines Saffts theilhafftig
werden, ehe sie gute Früchte tragen können:
Jst nun derjenige nicht selig, der mit GOtt
dem Vater versöhnet, sein Kind und Erb
mit Christo vereiniget, alles theil und ge-
mein mit ihm hat, mit dem H. Geist der
Gnaden und des Gebets, des Glaubens,
der Kindschafft, der Heiligung und der Herr-
lichkeit gesalbet und versigelt ist: Jch mei-
ne ja Paulus habe allerdings recht, wann
er lehret von erst, wie der Mensch selig ge-
macht werde, hernach wie er als ein solcher
wandlen und als ein durch wunderthätige

GOt-

Vorrede.
Act. 24 : 25. alſo hat ein Thaͤter des Wil-
lens Chriſti unſichtbaren Reichthum, Anſe-
hen, Freuden und Herrlichkeit, welche GOtt
erſt recht offenbaret, wenn alles ſichtbare
vergangen ſeyn wird, 1. Joh. 2 : 17. Col.
3. Demnach iſt ein Vollbringer des Geſe-
tzes Chriſti ſchon zuvor ſelig, ehe es recht
angeht. Und fein deutlich von der Sach
zu reden, ſo kan kein Menſch Chriſti Ge-
bote thun, er ſeye denn zuerſt ſelig gemacht,
das iſt, er aͤndere Sinn, nahe zu Chriſto,
laſſe ſich von ihme waͤſchen in ſeinem Blut
zur Vergebung der Suͤnden und empfahe
den H. Geiſt zu ſeinem Erneuerer und Re-
gierer, Tit. 3 : 4--8. Der Diſtelſtrauch muß
von erſt in einen Feigen-Baum verwan-
delt, die Reben in den Wein-Stock einge-
propffet ſeyn und ſeines Saffts theilhafftig
werden, ehe ſie gute Fruͤchte tragen koͤnnen:
Jſt nun derjenige nicht ſelig, der mit GOtt
dem Vater verſoͤhnet, ſein Kind und Erb
mit Chriſto vereiniget, alles theil und ge-
mein mit ihm hat, mit dem H. Geiſt der
Gnaden und des Gebets, des Glaubens,
der Kindſchafft, der Heiligung und der Herr-
lichkeit geſalbet und verſigelt iſt: Jch mei-
ne ja Paulus habe allerdings recht, wann
er lehret von erſt, wie der Menſch ſelig ge-
macht werde, hernach wie er als ein ſolcher
wandlen und als ein durch wunderthaͤtige

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[34/0038] Vorrede. Act. 24 : 25. alſo hat ein Thaͤter des Wil- lens Chriſti unſichtbaren Reichthum, Anſe- hen, Freuden und Herrlichkeit, welche GOtt erſt recht offenbaret, wenn alles ſichtbare vergangen ſeyn wird, 1. Joh. 2 : 17. Col. 3. Demnach iſt ein Vollbringer des Geſe- tzes Chriſti ſchon zuvor ſelig, ehe es recht angeht. Und fein deutlich von der Sach zu reden, ſo kan kein Menſch Chriſti Ge- bote thun, er ſeye denn zuerſt ſelig gemacht, das iſt, er aͤndere Sinn, nahe zu Chriſto, laſſe ſich von ihme waͤſchen in ſeinem Blut zur Vergebung der Suͤnden und empfahe den H. Geiſt zu ſeinem Erneuerer und Re- gierer, Tit. 3 : 4--8. Der Diſtelſtrauch muß von erſt in einen Feigen-Baum verwan- delt, die Reben in den Wein-Stock einge- propffet ſeyn und ſeines Saffts theilhafftig werden, ehe ſie gute Fruͤchte tragen koͤnnen: Jſt nun derjenige nicht ſelig, der mit GOtt dem Vater verſoͤhnet, ſein Kind und Erb mit Chriſto vereiniget, alles theil und ge- mein mit ihm hat, mit dem H. Geiſt der Gnaden und des Gebets, des Glaubens, der Kindſchafft, der Heiligung und der Herr- lichkeit geſalbet und verſigelt iſt: Jch mei- ne ja Paulus habe allerdings recht, wann er lehret von erſt, wie der Menſch ſelig ge- macht werde, hernach wie er als ein ſolcher wandlen und als ein durch wunderthaͤtige GOt-

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Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/38>, abgerufen am 24.04.2024.