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Lütkemann, Joachim: Das gesegnete Hauß : Aus dem Anfang des 112. Psalms/ Bey der Hochansehnlichen Fürstlichen Vermählung/ Des ... Herren Friedrichen/ Hertzogen zu Würtemberg und Teck/ ... Mit ... Fräulein Clara Augusta/ Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1653.

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IN dem Namen JEsu segnen wir die Gesegneten des HErrn / Gesegnet sey das Hauß des Gerechten / Gesegnet seyn seine Kinder darin. Gesegnet sey dieser Tag vom HERRN. Gesegnet seyn die ihn segnen / verflucht seyn / die ihn verfluchen. Gesegnet sey diese Versamlung / Gesegnet sey diese Handlung. Gesegnet sey der Anfang / gesegnet sey das Ende.

Mit solchem Segen fang ich itz billich an / und erzehle dabey etwas / das man mag nennen wie man wil / ein Geschicht oder Gesicht.

ZUr Zeit / da eins mal Gerechtigkeit und Friede außm Lande vertrieben waren / geschahe es / wie diese beyde hin und wieder herum zogen / die eine hierhin / die ander dorthin / und doch keine Herberge funden / daß sie in einen Wieck oder Flecken von ungefehr kamen / so vor alten Jahren einem / Bruno genant / zugehörete / daselbst funden sie einen lustigen Berg / darauff wolten sie gehen / da traffen sie sich einander an / und küsseten sich. Es beliebte ihnen der Berg sehr wol / und nahmen ihnen für / daselbst zu bleiben / und eine Burg zu bawen Gott vom Himmel sahe auff diesen Baw / und ließ ihm denselben wolgefallen / und gedachte daran / was er vormal durch den heiligen Regenten David gesagt hatte: Güte und Trewe werden einander begegnen / Gerechtigkeit und Fried werden sich küssen:Psal. 85, 11. Da gesegnete er das Werck / und sagte: Sit domus Clara Augusta & pacifica: Diß Hauß muß herrlich / groß und Friedreich werden. Auff solchen Göttlichen Segen gieng der

IN dem Namen JEsu segnen wir die Gesegneten des HErrn / Gesegnet sey das Hauß des Gerechten / Gesegnet seyn seine Kinder darin. Gesegnet sey dieser Tag vom HERRN. Gesegnet seyn die ihn segnen / verflucht seyn / die ihn verfluchen. Gesegnet sey diese Versamlung / Gesegnet sey diese Handlung. Gesegnet sey der Anfang / gesegnet sey das Ende.

Mit solchem Segen fang ich itz billich an / und erzehle dabey etwas / das man mag nennen wie man wil / ein Geschicht oder Gesicht.

ZUr Zeit / da eins mal Gerechtigkeit und Friede außm Lande vertrieben waren / geschahe es / wie diese beyde hin und wieder herum zogẽ / die eine hierhin / die ander dorthin / und doch keine Herberge fundẽ / daß sie in einen Wieck oder Flecken von ungefehr kamen / so vor alten Jahren einem / Bruno genant / zugehörete / daselbst funden sie einen lustigen Berg / darauff woltẽ sie gehen / da traffen sie sich einander an / und küsseten sich. Es beliebte ihnen der Berg sehr wol / und nahmen ihnen für / daselbst zu bleiben / und eine Burg zu bawen Gott vom Himmel sahe auff diesen Baw / und ließ ihm denselben wolgefallen / und gedachte daran / was er vormal durch den heiligen Regenten David gesagt hatte: Güte und Trewe werden einander begegnen / Gerechtigkeit und Fried werden sich küssen:Psal. 85, 11. Da gesegnete er das Werck / und sagte: Sit domus Clara Augusta & pacifica: Diß Hauß muß herrlich / groß und Friedreich werden. Auff solchen Göttlichen Segen gieng der

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[1/0003] IN dem Namen JEsu segnen wir die Gesegneten des HErrn / Gesegnet sey das Hauß des Gerechten / Gesegnet seyn seine Kinder darin. Gesegnet sey dieser Tag vom HERRN. Gesegnet seyn die ihn segnen / verflucht seyn / die ihn verfluchen. Gesegnet sey diese Versamlung / Gesegnet sey diese Handlung. Gesegnet sey der Anfang / gesegnet sey das Ende. Mit solchem Segen fang ich itz billich an / und erzehle dabey etwas / das man mag nennen wie man wil / ein Geschicht oder Gesicht. ZUr Zeit / da eins mal Gerechtigkeit und Friede außm Lande vertrieben waren / geschahe es / wie diese beyde hin und wieder herum zogẽ / die eine hierhin / die ander dorthin / und doch keine Herberge fundẽ / daß sie in einen Wieck oder Flecken von ungefehr kamen / so vor alten Jahren einem / Bruno genant / zugehörete / daselbst funden sie einen lustigen Berg / darauff woltẽ sie gehen / da traffen sie sich einander an / und küsseten sich. Es beliebte ihnen der Berg sehr wol / und nahmen ihnen für / daselbst zu bleiben / und eine Burg zu bawen Gott vom Himmel sahe auff diesen Baw / und ließ ihm denselben wolgefallen / und gedachte daran / was er vormal durch den heiligen Regenten David gesagt hatte: Güte und Trewe werden einander begegnen / Gerechtigkeit und Fried werden sich küssen: Da gesegnete er das Werck / und sagte: Sit domus Clara Augusta & pacifica: Diß Hauß muß herrlich / groß und Friedreich werden. Auff solchen Göttlichen Segen gieng der Psal. 85, 11.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Das gesegnete Hauß : Aus dem Anfang des 112. Psalms/ Bey der Hochansehnlichen Fürstlichen Vermählung/ Des ... Herren Friedrichen/ Hertzogen zu Würtemberg und Teck/ ... Mit ... Fräulein Clara Augusta/ Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1653, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_hauss_1653/3>, abgerufen am 28.03.2024.