Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

Erstes Kapitel.
walten, dass die Halbirungslinie des Winkels (nach dem
Symmetrieprincip) die Richtung der Resultirenden r sei.
Um auch die Grösse derselben geometrisch zu bestimmen,
wird jede der Kräfte p in zwei gleiche Kräfte q parallel
und senkrecht zu r zerlegt. Hierbei ist nun die Grössen-
beziehung von p und q dieselbe wie jene von r und p.
Wir haben demnach:
[Formel 1] und [Formel 2] , folglich [Formel 3]

Da sich aber die zu r senkrechten Kräfte q heben,
die zu r parallelen aber die Resultirende vorstellen, so
ist auch
r=2q, also [Formel 4] und [Formel 5] .

Die Resultirende wird also auch der Grösse nach
durch die Diagonale des über p als Seite construirten
Quadrats dargestellt.

Analog lässt sich die Grösse der Resultirenden für
rechtwinkelige ungleiche Componenten bestimmen. Hier
ist aber über die Richtung der Resultirenden r von vorn-
herein nichts bekannt. Zerlegt man die Componenten
p, q parallel und senkrecht zu der noch unbestimmten
Richtung r in die Kräfte u, s beziehungsweise v, t, so
bilden die neuen Kräfte mit den Componenten p, q die-
selben Winkel, welche p, q mit r einschliessen. Es sind
dadurch auch folgende Grössenbeziehungen bestimmt:

[Abbildung] Fig. 35.
und ,
und , aus welchen
zwei letztern Gleichungen folgt
[Formel 10] .

Andererseits ist aber auch
oder
.

Erstes Kapitel.
walten, dass die Halbirungslinie des Winkels (nach dem
Symmetrieprincip) die Richtung der Resultirenden r sei.
Um auch die Grösse derselben geometrisch zu bestimmen,
wird jede der Kräfte p in zwei gleiche Kräfte q parallel
und senkrecht zu r zerlegt. Hierbei ist nun die Grössen-
beziehung von p und q dieselbe wie jene von r und p.
Wir haben demnach:
[Formel 1] und [Formel 2] , folglich [Formel 3]

Da sich aber die zu r senkrechten Kräfte q heben,
die zu r parallelen aber die Resultirende vorstellen, so
ist auch
r=2q, also [Formel 4] und [Formel 5] .

Die Resultirende wird also auch der Grösse nach
durch die Diagonale des über p als Seite construirten
Quadrats dargestellt.

Analog lässt sich die Grösse der Resultirenden für
rechtwinkelige ungleiche Componenten bestimmen. Hier
ist aber über die Richtung der Resultirenden r von vorn-
herein nichts bekannt. Zerlegt man die Componenten
p, q parallel und senkrecht zu der noch unbestimmten
Richtung r in die Kräfte u, s beziehungsweise v, t, so
bilden die neuen Kräfte mit den Componenten p, q die-
selben Winkel, welche p, q mit r einschliessen. Es sind
dadurch auch folgende Grössenbeziehungen bestimmt:

[Abbildung] Fig. 35.
und ,
und , aus welchen
zwei letztern Gleichungen folgt
[Formel 10] .

Andererseits ist aber auch
oder
.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0050" n="38"/><fw place="top" type="header">Erstes Kapitel.</fw><lb/>
walten, dass die Halbirungslinie des Winkels (nach dem<lb/>
Symmetrieprincip) die Richtung der Resultirenden <hi rendition="#i">r</hi> sei.<lb/>
Um auch die Grösse derselben geometrisch zu bestimmen,<lb/>
wird jede der Kräfte <hi rendition="#i">p</hi> in zwei gleiche Kräfte <hi rendition="#i">q</hi> parallel<lb/>
und senkrecht zu <hi rendition="#i">r</hi> zerlegt. Hierbei ist nun die Grössen-<lb/>
beziehung von <hi rendition="#i">p</hi> und <hi rendition="#i">q</hi> dieselbe wie jene von <hi rendition="#i">r</hi> und <hi rendition="#i">p.</hi><lb/>
Wir haben demnach:<lb/><formula/> und <formula/>, folglich <formula/></p><lb/>
          <p>Da sich aber die zu <hi rendition="#i">r</hi> senkrechten Kräfte <hi rendition="#i">q</hi> heben,<lb/>
die zu <hi rendition="#i">r</hi> parallelen aber die Resultirende vorstellen, so<lb/>
ist auch<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">r</hi>=2<hi rendition="#i">q</hi></hi>, also <formula/> und <formula/>.</p><lb/>
          <p>Die Resultirende wird also auch der Grösse nach<lb/>
durch die Diagonale des über <hi rendition="#i">p</hi> als Seite construirten<lb/>
Quadrats dargestellt.</p><lb/>
          <p>Analog lässt sich die Grösse der Resultirenden für<lb/>
rechtwinkelige ungleiche Componenten bestimmen. Hier<lb/>
ist aber über die Richtung der Resultirenden <hi rendition="#i">r</hi> von vorn-<lb/>
herein nichts bekannt. Zerlegt man die Componenten<lb/><hi rendition="#i">p, q</hi> parallel und senkrecht zu der noch unbestimmten<lb/>
Richtung <hi rendition="#i">r</hi> in die Kräfte <hi rendition="#i">u, s</hi> beziehungsweise <hi rendition="#i">v, t</hi>, so<lb/>
bilden die neuen Kräfte mit den Componenten <hi rendition="#i">p, q</hi> die-<lb/>
selben Winkel, welche <hi rendition="#i">p, q</hi> mit <hi rendition="#i">r</hi> einschliessen. Es sind<lb/>
dadurch auch folgende Grössenbeziehungen bestimmt:<lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 35.</hi></head></figure><lb/><hi rendition="#i"><formula notation="TeX"> \frac {r}{p}= \frac {p}{u}</formula></hi> und <hi rendition="#i"><formula notation="TeX"> \frac {r}{q}= \frac {q}{v}</formula></hi>,<lb/><hi rendition="#i"><formula notation="TeX"> \frac {r}{q} = \frac {p}{s}</formula></hi> und <hi rendition="#i"><formula notation="TeX"> \frac {r}{p} = \frac {q}{t}</formula></hi>, aus welchen<lb/>
zwei letztern Gleichungen folgt<lb/><formula/>.</p><lb/>
          <p>Andererseits ist aber auch<lb/><formula notation="TeX">\mathit r=u+v=\frac {p^2}{r} + \frac {q^2}{r}</formula> oder<lb/><formula notation="TeX">\mathit r^2=p^2+q^2</formula>.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0050] Erstes Kapitel. walten, dass die Halbirungslinie des Winkels (nach dem Symmetrieprincip) die Richtung der Resultirenden r sei. Um auch die Grösse derselben geometrisch zu bestimmen, wird jede der Kräfte p in zwei gleiche Kräfte q parallel und senkrecht zu r zerlegt. Hierbei ist nun die Grössen- beziehung von p und q dieselbe wie jene von r und p. Wir haben demnach: [FORMEL] und [FORMEL], folglich [FORMEL] Da sich aber die zu r senkrechten Kräfte q heben, die zu r parallelen aber die Resultirende vorstellen, so ist auch r=2q, also [FORMEL] und [FORMEL]. Die Resultirende wird also auch der Grösse nach durch die Diagonale des über p als Seite construirten Quadrats dargestellt. Analog lässt sich die Grösse der Resultirenden für rechtwinkelige ungleiche Componenten bestimmen. Hier ist aber über die Richtung der Resultirenden r von vorn- herein nichts bekannt. Zerlegt man die Componenten p, q parallel und senkrecht zu der noch unbestimmten Richtung r in die Kräfte u, s beziehungsweise v, t, so bilden die neuen Kräfte mit den Componenten p, q die- selben Winkel, welche p, q mit r einschliessen. Es sind dadurch auch folgende Grössenbeziehungen bestimmt: [Abbildung Fig. 35.] [FORMEL] und [FORMEL], [FORMEL] und [FORMEL], aus welchen zwei letztern Gleichungen folgt [FORMEL]. Andererseits ist aber auch [FORMEL] oder [FORMEL].

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/50
Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/50>, abgerufen am 18.04.2024.