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Magirus, Johannes: Baptisterium Oder Taufstein, Das ist: Predigt, Von der heiligen Tauffe/ vber das Euangelium von der Tauffe Jesu Christi vnsers Herrn. Magdeburg, [1611].

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uerendert gebrauchen sollen; Vnd wenn solches von jhnen geschehen / darumb examinirt vnd besprochen werden / wie vnd wasser gestalt / sie mit solchem hohen Werck vmbgangen seyn / damit also kein Irrthumb vnd Vnrichtigkeit in solcher hohen Sachen leichlich vorfallen möge?

Sehen demnach ewer lieb weil die Würdigkeit der heiligen Tauffe nicht von Menschen ist / sondern von Gott herkömpt / das demnach / wenn nur die Tauffe ordinarie durch Christi Diener / sonst auch extraordinarie, vnd im Notfall durch schwache Weibs-Personen / mit Wasser vnd Wort des HErrn verrichtet wird / das die Tauffe in alle wege heilig vnd würdig genug ist / vnd durch Schwacheit vnnd Geringschetzigkeit einiges Menschen jhr nichts abgehet / wie in gleichem durch Würdigkeit eines Menschen jhr nichts zugelegt vnd gegeben werden kan.

Ist demnach so wol Alter vnd Newer Schwermer meinung nichtig vnd vntüchtig / die die Würdigkeit der H. Tauffe aus der Würdigkeit deren / so sie verrichten / deriviren vnd hernemen wollen Vnd bleiben wir auch dabey / vnd trösten vns dessen von Hertzen / daß wir alle mit einer Tauffe Christo einverleibet / vnd dadurch Christum angezogen / auch zu Kinder Gottes vnd Erben des Lebens vnd Ewigen Seligkeit auffgenommen worden seyn. Sollen demnach nicht von der heiligen Tauffe verechtlich reden / vnd vrtheilen / Wie zu Augustini zeiten die Ascodruite, vnd Archondici, die Sacramenta vnnd deren Gebrauch in den Kirchen vnnd Gemeinen

uerendert gebrauchen sollen; Vnd wenn solches von jhnen geschehen / darumb examinirt vnd besprochen werden / wie vnd wasser gestalt / sie mit solchem hohen Werck vmbgangen seyn / damit also kein Irrthumb vnd Vnrichtigkeit in solcher hohen Sachen leichlich vorfallen möge?

Sehen demnach ewer lieb weil die Würdigkeit der heiligen Tauffe nicht von Menschen ist / sondern von Gott herkömpt / das demnach / wenn nur die Tauffe ordinariè durch Christi Diener / sonst auch extraordinariè, vnd im Notfall durch schwache Weibs-Personen / mit Wasser vnd Wort des HErrn verrichtet wird / das die Tauffe in alle wege heilig vnd würdig genug ist / vnd durch Schwacheit vnnd Geringschetzigkeit einiges Menschen jhr nichts abgehet / wie in gleichem durch Würdigkeit eines Menschen jhr nichts zugelegt vnd gegeben werden kan.

Ist demnach so wol Alter vnd Newer Schwermer meinung nichtig vnd vntüchtig / die die Würdigkeit der H. Tauffe aus der Würdigkeit deren / so sie verrichten / deriviren vnd hernemen wollen Vnd bleiben wir auch dabey / vnd trösten vns dessen von Hertzen / daß wir alle mit einer Tauffe Christo einverleibet / vnd dadurch Christum angezogen / auch zu Kinder Gottes vnd Erben des Lebens vnd Ewigen Seligkeit auffgenommen worden seyn. Sollen demnach nicht von der heiligen Tauffe verechtlich reden / vnd vrtheilen / Wie zu Augustini zeiten die Ascodruite, vnd Archondici, die Sacramenta vnnd deren Gebrauch in den Kirchen vnnd Gemeinen

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[0035] uerendert gebrauchen sollen; Vnd wenn solches von jhnen geschehen / darumb examinirt vnd besprochen werden / wie vnd wasser gestalt / sie mit solchem hohen Werck vmbgangen seyn / damit also kein Irrthumb vnd Vnrichtigkeit in solcher hohen Sachen leichlich vorfallen möge? Sehen demnach ewer lieb weil die Würdigkeit der heiligen Tauffe nicht von Menschen ist / sondern von Gott herkömpt / das demnach / wenn nur die Tauffe ordinariè durch Christi Diener / sonst auch extraordinariè, vnd im Notfall durch schwache Weibs-Personen / mit Wasser vnd Wort des HErrn verrichtet wird / das die Tauffe in alle wege heilig vnd würdig genug ist / vnd durch Schwacheit vnnd Geringschetzigkeit einiges Menschen jhr nichts abgehet / wie in gleichem durch Würdigkeit eines Menschen jhr nichts zugelegt vnd gegeben werden kan. Ist demnach so wol Alter vnd Newer Schwermer meinung nichtig vnd vntüchtig / die die Würdigkeit der H. Tauffe aus der Würdigkeit deren / so sie verrichten / deriviren vnd hernemen wollen Vnd bleiben wir auch dabey / vnd trösten vns dessen von Hertzen / daß wir alle mit einer Tauffe Christo einverleibet / vnd dadurch Christum angezogen / auch zu Kinder Gottes vnd Erben des Lebens vnd Ewigen Seligkeit auffgenommen worden seyn. Sollen demnach nicht von der heiligen Tauffe verechtlich reden / vnd vrtheilen / Wie zu Augustini zeiten die Ascodruite, vnd Archondici, die Sacramenta vnnd deren Gebrauch in den Kirchen vnnd Gemeinen

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Baptisterium Oder Taufstein, Das ist: Predigt, Von der heiligen Tauffe/ vber das Euangelium von der Tauffe Jesu Christi vnsers Herrn. Magdeburg, [1611], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_baptisterium_1611/35>, abgerufen am 19.04.2024.