Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

des Hutmacher-Handwercks.
meiniglich mit einem breiten Borten eingefaßten
Rand.

Die sogenannten Käpplein seynd in Ober-
Teutschland, vornehmlich aber in Oesterreich,
Beyern, Saltzburger-Land und Tyrol, eine
Bauren- und Fuhrleut-Tracht. Es tragen solche
auch wohl die Schmiede-Knecht, die Bergleut
und andere gemeine Handwercker, und seynd
fast alle grün, indessen geben sie doch in dem Land/
in welchem sie mode seyn/ eine nützliche Manu-
factur.
Wie denn der Baron von Schrödern,
in seiner Fürstlichen Schatz-Cammer den Nu-
tzen, der auff solchen Filtz-Käpplein zu machen
ist, in folgender Rechnung (die wir Kauffmän-
nischer Manier nach zu Deber und Credit ein-
richten wollen, als ohne welche Ordnung alle
Rechnungs-Arten in der Welt nichts taugen)
vorstellet:

Käpplein-Macherey.
Debet oder Kosten.

Monatlich schreibt er, machen hier zu Land,
nehmlich in Oesterreich 6. Meister mit 18. Ge-
sellen, 6. Lehr-Jungen und 6. Wollen-Zurich-
tern 9600. Käpplein, verbrauchen darzu:

30. Centner Wolle zu 20. fl. fl. 600.
2. Dutzend Cartetschen zu 1. fl. das
Dutzend. - - - - - - - fl. 2.
Gesellen-Lohn des Monats. - - - 108.
Kost - - - - - - - - - - 72
Fär-
K

des Hutmacher-Handwercks.
meiniglich mit einem breiten Borten eingefaßten
Rand.

Die ſogenannten Kaͤpplein ſeynd in Ober-
Teutſchland, vornehmlich aber in Oeſterreich,
Beyern, Saltzburger-Land und Tyrol, eine
Bauren- und Fuhrleut-Tracht. Es tragen ſolche
auch wohl die Schmiede-Knecht, die Bergleut
und andere gemeine Handwercker, und ſeynd
faſt alle gruͤn, indeſſen geben ſie doch in dem Land/
in welchem ſie mode ſeyn/ eine nuͤtzliche Manu-
factur.
Wie denn der Baron von Schroͤdern,
in ſeiner Fuͤrſtlichen Schatz-Cammer den Nu-
tzen, der auff ſolchen Filtz-Kaͤpplein zu machen
iſt, in folgender Rechnung (die wir Kauffmaͤn-
niſcher Manier nach zu Deber und Credit ein-
richten wollen, als ohne welche Ordnung alle
Rechnungs-Arten in der Welt nichts taugen)
vorſtellet:

Kaͤpplein-Macherey.
Debet oder Koſten.

Monatlich ſchreibt er, machen hier zu Land,
nehmlich in Oeſterreich 6. Meiſter mit 18. Ge-
ſellen, 6. Lehr-Jungen und 6. Wollen-Zurich-
tern 9600. Kaͤpplein, verbrauchen darzu:

30. Centner Wolle zu 20. fl. fl. 600.
2. Dutzend Cartetſchen zu 1. fl. das
Dutzend. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ fl. 2.
Geſellen-Lohn des Monats. ‒ ‒ ‒ 108.
Koſt ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 72
Faͤr-
K
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0151" n="145"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Hutmacher-Handwercks.</hi></fw><lb/>
meiniglich mit einem breiten Borten eingefaßten<lb/>
Rand.</p><lb/>
        <p>Die &#x017F;ogenannten Ka&#x0364;pplein &#x017F;eynd in Ober-<lb/>
Teut&#x017F;chland, vornehmlich aber in Oe&#x017F;terreich,<lb/>
Beyern, Saltzburger-Land und Tyrol, eine<lb/>
Bauren- und Fuhrleut-Tracht. Es tragen &#x017F;olche<lb/>
auch wohl die Schmiede-Knecht, die Bergleut<lb/>
und andere gemeine Handwercker, und &#x017F;eynd<lb/>
fa&#x017F;t alle gru&#x0364;n, inde&#x017F;&#x017F;en geben &#x017F;ie doch in dem Land/<lb/>
in welchem &#x017F;ie <hi rendition="#aq">mode</hi> &#x017F;eyn/ eine nu&#x0364;tzliche <hi rendition="#aq">Manu-<lb/>
factur.</hi> Wie denn der <hi rendition="#aq">Baron</hi> von Schro&#x0364;dern,<lb/>
in &#x017F;einer Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Schatz-Cammer den Nu-<lb/>
tzen, der auff &#x017F;olchen Filtz-Ka&#x0364;pplein zu machen<lb/>
i&#x017F;t, in folgender Rechnung (die wir Kauffma&#x0364;n-<lb/>
ni&#x017F;cher Manier nach zu <hi rendition="#aq">Deber</hi> und <hi rendition="#aq">Credit</hi> ein-<lb/>
richten wollen, als ohne welche Ordnung alle<lb/>
Rechnungs-Arten in der Welt nichts taugen)<lb/>
vor&#x017F;tellet:</p><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ka&#x0364;pplein-Macherey.<lb/><hi rendition="#aq">Debet</hi> oder Ko&#x017F;ten.</hi> </head><lb/>
          <p>Monatlich &#x017F;chreibt er, machen hier zu Land,<lb/>
nehmlich in Oe&#x017F;terreich 6. Mei&#x017F;ter mit 18. Ge-<lb/>
&#x017F;ellen, 6. Lehr-Jungen und 6. Wollen-Zurich-<lb/>
tern 9600. Ka&#x0364;pplein, verbrauchen darzu:</p><lb/>
          <list>
            <item>30. Centner Wolle zu 20. fl. fl. 600.</item><lb/>
            <item>2. Dutzend Cartet&#x017F;chen zu 1. fl. das<lb/>
Dutzend. &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012; fl. 2.</item><lb/>
            <item>Ge&#x017F;ellen-Lohn des Monats. &#x2012; &#x2012; &#x2012; 108.</item><lb/>
            <item>Ko&#x017F;t &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012; 72</item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">K</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Fa&#x0364;r-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[145/0151] des Hutmacher-Handwercks. meiniglich mit einem breiten Borten eingefaßten Rand. Die ſogenannten Kaͤpplein ſeynd in Ober- Teutſchland, vornehmlich aber in Oeſterreich, Beyern, Saltzburger-Land und Tyrol, eine Bauren- und Fuhrleut-Tracht. Es tragen ſolche auch wohl die Schmiede-Knecht, die Bergleut und andere gemeine Handwercker, und ſeynd faſt alle gruͤn, indeſſen geben ſie doch in dem Land/ in welchem ſie mode ſeyn/ eine nuͤtzliche Manu- factur. Wie denn der Baron von Schroͤdern, in ſeiner Fuͤrſtlichen Schatz-Cammer den Nu- tzen, der auff ſolchen Filtz-Kaͤpplein zu machen iſt, in folgender Rechnung (die wir Kauffmaͤn- niſcher Manier nach zu Deber und Credit ein- richten wollen, als ohne welche Ordnung alle Rechnungs-Arten in der Welt nichts taugen) vorſtellet: Kaͤpplein-Macherey. Debet oder Koſten. Monatlich ſchreibt er, machen hier zu Land, nehmlich in Oeſterreich 6. Meiſter mit 18. Ge- ſellen, 6. Lehr-Jungen und 6. Wollen-Zurich- tern 9600. Kaͤpplein, verbrauchen darzu: 30. Centner Wolle zu 20. fl. fl. 600. 2. Dutzend Cartetſchen zu 1. fl. das Dutzend. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ fl. 2. Geſellen-Lohn des Monats. ‒ ‒ ‒ 108. Koſt ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 72 Faͤr- K

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/151
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719. , S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/151>, abgerufen am 16.10.2024.