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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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dies Mehrprodukt als zuschüssiges konstantes Kapital; aber es ist dies
virtualiter schon bevor es verkauft wird, schon in der Hand der Schatz-
bildner A, A,' A'' (I). Wenn wir bloss den Werthumfang der Repro-
duktion seitens I betrachten, so befinden wir uns noch innerhalb der
Grenzen der einfachen Roproduktion, denn kein zusätzliches Kapital ist
in Bewegung gesetzt worden, um dies virtualiter zuschüssige konstante
Kapital (das Mehrprodukt) zu schaffen, auch keine größre Mehrarbeit,
als die auf Grundlage der einfachen Reproduktion verausgabte. Der Unter-
schied liegt hier nur in der Form der angewandten Mehrarbeit, der kon-
kreten Natur ihrer besondren nützlichen Weise. Sie ist verausgabt worden
in Produktionsmitteln für Ic statt für IIc, in Produktionsmitteln für
Produktionsmittel statt in Produktionsmitteln für Konsumtionsmittel.
Bei der einfachen Reproduktion wurde vorausgesetzt, dass der ganze
Mehrwerth I verausgabt wird als Revenue, also in Waaren II; er be-
stand also nur aus solchen Produktionsmitteln, die das konstante
Kapital IIc in seiner Naturalform wieder zu ersetzen haben. Damit also
der Uebergang von der einfachen zur erweiterten Reproduktion vor sich
gehe, muss die Produktion in Abtheilung I im Stande sein, weniger Ele-
mente des konstanten Kapitals für II, aber um ebensoviel mehr für I
herzustellen. Erleichtert wird dieser Uebergang, der sich nicht immer
ohne Schwierigkeit vollziehn wird, durch die Thatsache, dass eine Anzahl
Produkte von I als Produktionsmittel in beiden Abtheilungen dienen können.

Es folgt also, dass -- bloss dem Werthumfang nach betrachtet --
innerhalb der einfachen Reproduktion das materielle Substrat der er-
weiterten Reproduktion producirt wird. Es ist einfach direkt in Pro-
duktion von Produktionsmitteln, in Schöpfung von virtuellem zuschüssigem
Kapital I verausgabte Mehrarbeit der Arbeiterklasse I. Die Bildung von
virtuellem zusätzlichem Geldkapital seitens A, A', A'' (I) -- durch suc-
cessiven Verkauf ihres Mehrprodukts, das ohne alle kapitalistische Geld-
ausgabe gebildet -- ist also hier die blosse Geldform von zuschüssig
producirten Produktionsmitteln I.

Produktion von virtuellem zusätzlichem Kapital drückt also in un-
serm Fall (denn wie wir sehn werden kann es sich auch ganz anders
bilden) nichts aus als ein Phänomen des Produktionsprocesses selbst, Pro-
duktion, in einer bestimmten Form, von Elementen des produktiven
Kapitals.


dies Mehrprodukt als zuschüssiges konstantes Kapital; aber es ist dies
virtualiter schon bevor es verkauft wird, schon in der Hand der Schatz-
bildner A, A,' A'' (I). Wenn wir bloss den Werthumfang der Repro-
duktion seitens I betrachten, so befinden wir uns noch innerhalb der
Grenzen der einfachen Roproduktion, denn kein zusätzliches Kapital ist
in Bewegung gesetzt worden, um dies virtualiter zuschüssige konstante
Kapital (das Mehrprodukt) zu schaffen, auch keine größre Mehrarbeit,
als die auf Grundlage der einfachen Reproduktion verausgabte. Der Unter-
schied liegt hier nur in der Form der angewandten Mehrarbeit, der kon-
kreten Natur ihrer besondren nützlichen Weise. Sie ist verausgabt worden
in Produktionsmitteln für Ic statt für IIc, in Produktionsmitteln für
Produktionsmittel statt in Produktionsmitteln für Konsumtionsmittel.
Bei der einfachen Reproduktion wurde vorausgesetzt, dass der ganze
Mehrwerth I verausgabt wird als Revenue, also in Waaren II; er be-
stand also nur aus solchen Produktionsmitteln, die das konstante
Kapital IIc in seiner Naturalform wieder zu ersetzen haben. Damit also
der Uebergang von der einfachen zur erweiterten Reproduktion vor sich
gehe, muss die Produktion in Abtheilung I im Stande sein, weniger Ele-
mente des konstanten Kapitals für II, aber um ebensoviel mehr für I
herzustellen. Erleichtert wird dieser Uebergang, der sich nicht immer
ohne Schwierigkeit vollziehn wird, durch die Thatsache, dass eine Anzahl
Produkte von I als Produktionsmittel in beiden Abtheilungen dienen können.

Es folgt also, dass — bloss dem Werthumfang nach betrachtet —
innerhalb der einfachen Reproduktion das materielle Substrat der er-
weiterten Reproduktion producirt wird. Es ist einfach direkt in Pro-
duktion von Produktionsmitteln, in Schöpfung von virtuellem zuschüssigem
Kapital I verausgabte Mehrarbeit der Arbeiterklasse I. Die Bildung von
virtuellem zusätzlichem Geldkapital seitens A, A', A'' (I) — durch suc-
cessiven Verkauf ihres Mehrprodukts, das ohne alle kapitalistische Geld-
ausgabe gebildet — ist also hier die blosse Geldform von zuschüssig
producirten Produktionsmitteln I.

Produktion von virtuellem zusätzlichem Kapital drückt also in un-
serm Fall (denn wie wir sehn werden kann es sich auch ganz anders
bilden) nichts aus als ein Phänomen des Produktionsprocesses selbst, Pro-
duktion, in einer bestimmten Form, von Elementen des produktiven
Kapitals.


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[498/0532] dies Mehrprodukt als zuschüssiges konstantes Kapital; aber es ist dies virtualiter schon bevor es verkauft wird, schon in der Hand der Schatz- bildner A, A,' A'' (I). Wenn wir bloss den Werthumfang der Repro- duktion seitens I betrachten, so befinden wir uns noch innerhalb der Grenzen der einfachen Roproduktion, denn kein zusätzliches Kapital ist in Bewegung gesetzt worden, um dies virtualiter zuschüssige konstante Kapital (das Mehrprodukt) zu schaffen, auch keine größre Mehrarbeit, als die auf Grundlage der einfachen Reproduktion verausgabte. Der Unter- schied liegt hier nur in der Form der angewandten Mehrarbeit, der kon- kreten Natur ihrer besondren nützlichen Weise. Sie ist verausgabt worden in Produktionsmitteln für Ic statt für IIc, in Produktionsmitteln für Produktionsmittel statt in Produktionsmitteln für Konsumtionsmittel. Bei der einfachen Reproduktion wurde vorausgesetzt, dass der ganze Mehrwerth I verausgabt wird als Revenue, also in Waaren II; er be- stand also nur aus solchen Produktionsmitteln, die das konstante Kapital IIc in seiner Naturalform wieder zu ersetzen haben. Damit also der Uebergang von der einfachen zur erweiterten Reproduktion vor sich gehe, muss die Produktion in Abtheilung I im Stande sein, weniger Ele- mente des konstanten Kapitals für II, aber um ebensoviel mehr für I herzustellen. Erleichtert wird dieser Uebergang, der sich nicht immer ohne Schwierigkeit vollziehn wird, durch die Thatsache, dass eine Anzahl Produkte von I als Produktionsmittel in beiden Abtheilungen dienen können. Es folgt also, dass — bloss dem Werthumfang nach betrachtet — innerhalb der einfachen Reproduktion das materielle Substrat der er- weiterten Reproduktion producirt wird. Es ist einfach direkt in Pro- duktion von Produktionsmitteln, in Schöpfung von virtuellem zuschüssigem Kapital I verausgabte Mehrarbeit der Arbeiterklasse I. Die Bildung von virtuellem zusätzlichem Geldkapital seitens A, A', A'' (I) — durch suc- cessiven Verkauf ihres Mehrprodukts, das ohne alle kapitalistische Geld- ausgabe gebildet — ist also hier die blosse Geldform von zuschüssig producirten Produktionsmitteln I. Produktion von virtuellem zusätzlichem Kapital drückt also in un- serm Fall (denn wie wir sehn werden kann es sich auch ganz anders bilden) nichts aus als ein Phänomen des Produktionsprocesses selbst, Pro- duktion, in einer bestimmten Form, von Elementen des produktiven Kapitals.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/532>, abgerufen am 28.03.2024.