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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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+ 500m) I = 1500 umzusetzen in 1500 IIc. Da hier IIc nur =
1430, so ist vom Mehrwerth 70 zuzusetzen; dies von 285 IIm abge-
zogen lässt 215 IIm. Wir erhalten also:

I. 5000c + 500m (zu kapitalisiren) + 1500 (v + m) in Kon-
sumtionsfonds der Kapitalisten und Arbeiter.

II. 1430c + 70m (zu kapitalisiren) + 285v + 215m.

Da hier 70 IIm direkt annexirt werden an IIc, so ist erheischt,
um dies zuschüssige konstante Kapital in Bewegung zu setzen, ein va-
riables Kapital von = 14; diese 14 gehn also weiter ab von
215 IIm; bleibt 201 IIm, und wir haben:
II. (1430c + 70c) + (285v + 14v) + 201m.

Der Umsatz von 1500 I (v + 1/2 m) gegen 1500 IIc ist ein Pro-
cess der einfachen Akkumulation, und sofern abgemacht. Indess sind
hier noch einige Eigenthümlichkeiten zu bemerken, die daraus entstehn,
dass bei der akkumulirenden Reproduktion I (v + 1/2 m) nicht durch IIc
allein ersetzt wird, sondern durch IIc plus einem Theil von IIm.

Dass, Akkumulation vorausgesetzt, I (v + m) größer ist als IIc und
nicht gleich IIc, wie in der einfachen Reproduktion, versteht sich von
selbst; denn 1) inkorporirt I einen Theil seines Mehrprodukts in sein
eignes produktives Kapital, und verwandelt davon 5/6 in konstantes Ka-
pital, kann diese 5/6 also nicht gleichzeitig ersetzen durch Konsumtions-
mittel II; 2) I hat aus seinem Mehrprodukt für das zur Akkumulation
innerhalb II nöthige konstante Kapital den Stoff zu liefern, ganz wie II
an I den Stoff zu liefern hat für das variable Kapital, das den von I
selbst als konstantes Mehrkapital angewandten Theil seines Mehrprodukts
in Bewegung setzen soll. Wir wissen: das wirkliche variable Kapital
besteht aus Arbeitskraft, also auch das zusätzliche. Es ist nicht der
Kapitalist I, der etwa von II nothwendige Lebensmittel auf Vorrath kauft,
oder aufhäuft für die von ihm zu verwendende zusätzliche Arbeitskraft,
wie es der Sklavenhalter thun musste. Es sind die Arbeiter selbst, die
mit II handeln. Dies verhindert aber nicht, dass vom Standpunkt des
Kapitalisten aus die Konsumtionsmittel zuschüssiger Arbeitskraft nur Pro-
duktions- und Erhaltungsmittel seiner eventuell zuschüssigen Arbeitskraft,
also die Naturalform seines variablen Kapitals sind. Seine eigne nächste
Operation, hier die von I, besteht nur darin, das er das nöthige neue
Geldkapital aufspeichert, das zum Kauf zuschüssiger Arbeitskraft nöthig.

+ 500m) I = 1500 umzusetzen in 1500 IIc. Da hier IIc nur =
1430, so ist vom Mehrwerth 70 zuzusetzen; dies von 285 IIm abge-
zogen lässt 215 IIm. Wir erhalten also:

I. 5000c + 500m (zu kapitalisiren) + 1500 (v + m) in Kon-
sumtionsfonds der Kapitalisten und Arbeiter.

II. 1430c + 70m (zu kapitalisiren) + 285v + 215m.

Da hier 70 IIm direkt annexirt werden an IIc, so ist erheischt,
um dies zuschüssige konstante Kapital in Bewegung zu setzen, ein va-
riables Kapital von = 14; diese 14 gehn also weiter ab von
215 IIm; bleibt 201 IIm, und wir haben:
II. (1430c + 70c) + (285v + 14v) + 201m.

Der Umsatz von 1500 I (v + ½ m) gegen 1500 IIc ist ein Pro-
cess der einfachen Akkumulation, und sofern abgemacht. Indess sind
hier noch einige Eigenthümlichkeiten zu bemerken, die daraus entstehn,
dass bei der akkumulirenden Reproduktion I (v + ½ m) nicht durch IIc
allein ersetzt wird, sondern durch IIc plus einem Theil von IIm.

Dass, Akkumulation vorausgesetzt, I (v + m) größer ist als IIc und
nicht gleich IIc, wie in der einfachen Reproduktion, versteht sich von
selbst; denn 1) inkorporirt I einen Theil seines Mehrprodukts in sein
eignes produktives Kapital, und verwandelt davon ⅚ in konstantes Ka-
pital, kann diese ⅚ also nicht gleichzeitig ersetzen durch Konsumtions-
mittel II; 2) I hat aus seinem Mehrprodukt für das zur Akkumulation
innerhalb II nöthige konstante Kapital den Stoff zu liefern, ganz wie II
an I den Stoff zu liefern hat für das variable Kapital, das den von I
selbst als konstantes Mehrkapital angewandten Theil seines Mehrprodukts
in Bewegung setzen soll. Wir wissen: das wirkliche variable Kapital
besteht aus Arbeitskraft, also auch das zusätzliche. Es ist nicht der
Kapitalist I, der etwa von II nothwendige Lebensmittel auf Vorrath kauft,
oder aufhäuft für die von ihm zu verwendende zusätzliche Arbeitskraft,
wie es der Sklavenhalter thun musste. Es sind die Arbeiter selbst, die
mit II handeln. Dies verhindert aber nicht, dass vom Standpunkt des
Kapitalisten aus die Konsumtionsmittel zuschüssiger Arbeitskraft nur Pro-
duktions- und Erhaltungsmittel seiner eventuell zuschüssigen Arbeitskraft,
also die Naturalform seines variablen Kapitals sind. Seine eigne nächste
Operation, hier die von I, besteht nur darin, das er das nöthige neue
Geldkapital aufspeichert, das zum Kauf zuschüssiger Arbeitskraft nöthig.

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[517/0551] + 500m) I = 1500 umzusetzen in 1500 IIc. Da hier IIc nur = 1430, so ist vom Mehrwerth 70 zuzusetzen; dies von 285 IIm abge- zogen lässt 215 IIm. Wir erhalten also: I. 5000c + 500m (zu kapitalisiren) + 1500 (v + m) in Kon- sumtionsfonds der Kapitalisten und Arbeiter. II. 1430c + 70m (zu kapitalisiren) + 285v + 215m. Da hier 70 IIm direkt annexirt werden an IIc, so ist erheischt, um dies zuschüssige konstante Kapital in Bewegung zu setzen, ein va- riables Kapital von [FORMEL] = 14; diese 14 gehn also weiter ab von 215 IIm; bleibt 201 IIm, und wir haben: II. (1430c + 70c) + (285v + 14v) + 201m. Der Umsatz von 1500 I (v + ½ m) gegen 1500 IIc ist ein Pro- cess der einfachen Akkumulation, und sofern abgemacht. Indess sind hier noch einige Eigenthümlichkeiten zu bemerken, die daraus entstehn, dass bei der akkumulirenden Reproduktion I (v + ½ m) nicht durch IIc allein ersetzt wird, sondern durch IIc plus einem Theil von IIm. Dass, Akkumulation vorausgesetzt, I (v + m) größer ist als IIc und nicht gleich IIc, wie in der einfachen Reproduktion, versteht sich von selbst; denn 1) inkorporirt I einen Theil seines Mehrprodukts in sein eignes produktives Kapital, und verwandelt davon ⅚ in konstantes Ka- pital, kann diese ⅚ also nicht gleichzeitig ersetzen durch Konsumtions- mittel II; 2) I hat aus seinem Mehrprodukt für das zur Akkumulation innerhalb II nöthige konstante Kapital den Stoff zu liefern, ganz wie II an I den Stoff zu liefern hat für das variable Kapital, das den von I selbst als konstantes Mehrkapital angewandten Theil seines Mehrprodukts in Bewegung setzen soll. Wir wissen: das wirkliche variable Kapital besteht aus Arbeitskraft, also auch das zusätzliche. Es ist nicht der Kapitalist I, der etwa von II nothwendige Lebensmittel auf Vorrath kauft, oder aufhäuft für die von ihm zu verwendende zusätzliche Arbeitskraft, wie es der Sklavenhalter thun musste. Es sind die Arbeiter selbst, die mit II handeln. Dies verhindert aber nicht, dass vom Standpunkt des Kapitalisten aus die Konsumtionsmittel zuschüssiger Arbeitskraft nur Pro- duktions- und Erhaltungsmittel seiner eventuell zuschüssigen Arbeitskraft, also die Naturalform seines variablen Kapitals sind. Seine eigne nächste Operation, hier die von I, besteht nur darin, das er das nöthige neue Geldkapital aufspeichert, das zum Kauf zuschüssiger Arbeitskraft nöthig.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 517. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/551>, abgerufen am 29.03.2024.