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Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818.

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Erster Theil. Erstes Kapitel.
§. 47.

Es bedarf keines Beweises, daß jeder ver-
änderlichen Grösse oder Function, die wir bisher
differenziirt haben, auch noch eine beständige oder
unveränderliche Grösse, durch die Addition oder
Subtraction, hätte hinzugefügt gewesen seyn kön-
nen, ohne daß dadurch das Differenzial im ge-
ringsten würde geändert worden seyn; denn wenn
Z welche Function man will, bedeutet, so ist allge-
mein, wenn A eine unveränderliche Grösse be-
zeichnet, d (Z +/- A) allemahl = d Z.
Also z. B.
d (sinph +/- A) = d sin ph = d ph cos ph.
Sind aber die Functionen welche differenziirt wer-
den sollen, in einen unveränderlichen Factor mul-
tiplicirt, so wird mit diesem Factor auch das Diffe-
renzial multiplicirt. Denn es ist allgemein
d . M Z = M d Z + Z d M (§. 8.)
Ist demnach M unveränderlich also d M = o,
so ist d M Z = M d Z.
Man differenziirt also bloß Z, und multiplicirt
das Differenzial in den unveränderlichen Factor M.

§. 48.

Zus. Aus den bisherigen Differenzialfor-
meln lassen sich durch Combinationen unzählige

andere
Erſter Theil. Erſtes Kapitel.
§. 47.

Es bedarf keines Beweiſes, daß jeder ver-
aͤnderlichen Groͤſſe oder Function, die wir bisher
differenziirt haben, auch noch eine beſtaͤndige oder
unveraͤnderliche Groͤſſe, durch die Addition oder
Subtraction, haͤtte hinzugefuͤgt geweſen ſeyn koͤn-
nen, ohne daß dadurch das Differenzial im ge-
ringſten wuͤrde geaͤndert worden ſeyn; denn wenn
Z welche Function man will, bedeutet, ſo iſt allge-
mein, wenn A eine unveraͤnderliche Groͤſſe be-
zeichnet, d (Z ± A) allemahl = d Z.
Alſo z. B.
d (ſinφ ± A) = d ſin φ = d φ coſ φ.
Sind aber die Functionen welche differenziirt wer-
den ſollen, in einen unveraͤnderlichen Factor mul-
tiplicirt, ſo wird mit dieſem Factor auch das Diffe-
renzial multiplicirt. Denn es iſt allgemein
d . M Z = M d Z + Z d M (§. 8.)
Iſt demnach M unveraͤnderlich alſo d M = o,
ſo iſt d M Z = M d Z.
Man differenziirt alſo bloß Z, und multiplicirt
das Differenzial in den unveraͤnderlichen Factor M.

§. 48.

Zuſ. Aus den bisherigen Differenzialfor-
meln laſſen ſich durch Combinationen unzaͤhlige

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[118/0136] Erſter Theil. Erſtes Kapitel. §. 47. Es bedarf keines Beweiſes, daß jeder ver- aͤnderlichen Groͤſſe oder Function, die wir bisher differenziirt haben, auch noch eine beſtaͤndige oder unveraͤnderliche Groͤſſe, durch die Addition oder Subtraction, haͤtte hinzugefuͤgt geweſen ſeyn koͤn- nen, ohne daß dadurch das Differenzial im ge- ringſten wuͤrde geaͤndert worden ſeyn; denn wenn Z welche Function man will, bedeutet, ſo iſt allge- mein, wenn A eine unveraͤnderliche Groͤſſe be- zeichnet, d (Z ± A) allemahl = d Z. Alſo z. B. d (ſinφ ± A) = d ſin φ = d φ coſ φ. Sind aber die Functionen welche differenziirt wer- den ſollen, in einen unveraͤnderlichen Factor mul- tiplicirt, ſo wird mit dieſem Factor auch das Diffe- renzial multiplicirt. Denn es iſt allgemein d . M Z = M d Z + Z d M (§. 8.) Iſt demnach M unveraͤnderlich alſo d M = o, ſo iſt d M Z = M d Z. Man differenziirt alſo bloß Z, und multiplicirt das Differenzial in den unveraͤnderlichen Factor M. §. 48. Zuſ. Aus den bisherigen Differenzialfor- meln laſſen ſich durch Combinationen unzaͤhlige andere

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Zitationshilfe: Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/136>, abgerufen am 05.10.2024.