Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

Erster Theil. Erstes Kapitel.
comme moi, que la derniere (nemlich die Me-
thode der Gränzverhältnisse oder limites) lors-
qu'elle a ete bien expliquee, est precieuse
par la facilite, qu'elle donne, a resondre de
nouvelles questions, facilite dont la theorie
des courbes a double courbure de Monge,
que j'ai exposee, offre un exemple remar-
quable
u. s. w. (Preface p. XXVII.)

In der That ist es lächerlich, mit welcher
Aengstlichkeit man sich dem Begriffe des unend-
lich Kleinen in der Mathematik überall zu entzie-
hen sucht, da doch so viele Untersuchungen uns
auf jenen Begriff zurückführen, durch welche sie
nur allein auf eine geschmeidige Art sich entwik-
keln lassen. Es ist also von der größten Wich-
tigkeit, Anfänger sobald als möglich an diese
Begriffe zu gewöhnen, und sie mit der wahren
Bedeutung derselben vertraut zu machen. Man
raubt ihnen sonst die schönste und brauchbarste
Ansicht der höhern Analyse, und die reichhaltigste
Quelle zu neuen Untersuchungen und Erfindungen,
zu welchen sie ohne die Betrachtung des unend-
lich Kleinen, nur auf einem sehr dornigten und
unbehaglichen Wege gelangen würden.


§. 3.

Erſter Theil. Erſtes Kapitel.
comme moi, que la dernière (nemlich die Me-
thode der Graͤnzverhaͤltniſſe oder limites) lors-
qu’elle a été bien expliquèe, est précieuse
par la facilité, qu’elle donne, a resondre de
nouvelles questions, facilité dont la theorie
des courbes a double courbure de Monge,
que j’ai exposée, offre un exemple remar-
quable
u. ſ. w. (Prèface p. XXVII.)

In der That iſt es laͤcherlich, mit welcher
Aengſtlichkeit man ſich dem Begriffe des unend-
lich Kleinen in der Mathematik uͤberall zu entzie-
hen ſucht, da doch ſo viele Unterſuchungen uns
auf jenen Begriff zuruͤckfuͤhren, durch welche ſie
nur allein auf eine geſchmeidige Art ſich entwik-
keln laſſen. Es iſt alſo von der groͤßten Wich-
tigkeit, Anfaͤnger ſobald als moͤglich an dieſe
Begriffe zu gewoͤhnen, und ſie mit der wahren
Bedeutung derſelben vertraut zu machen. Man
raubt ihnen ſonſt die ſchoͤnſte und brauchbarſte
Anſicht der hoͤhern Analyſe, und die reichhaltigſte
Quelle zu neuen Unterſuchungen und Erfindungen,
zu welchen ſie ohne die Betrachtung des unend-
lich Kleinen, nur auf einem ſehr dornigten und
unbehaglichen Wege gelangen wuͤrden.


§. 3.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0092" n="74"/><fw place="top" type="header">Er&#x017F;ter Theil. Er&#x017F;tes Kapitel.</fw><lb/><hi rendition="#aq">comme moi, que la dernière</hi> (nemlich die Me-<lb/>
thode der Gra&#x0364;nzverha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e oder <hi rendition="#aq">limites) lors-<lb/>
qu&#x2019;elle a été bien expliquèe, est précieuse<lb/>
par la facilité, qu&#x2019;elle donne, a resondre de<lb/>
nouvelles questions, facilité dont la theorie<lb/>
des courbes a double courbure de <hi rendition="#g">Monge</hi>,<lb/>
que j&#x2019;ai exposée, offre un exemple remar-<lb/>
quable</hi> u. &#x017F;. w. (<hi rendition="#aq">Prèface p. XXVII.</hi>)</p><lb/>
              <p>In der That i&#x017F;t es la&#x0364;cherlich, mit welcher<lb/>
Aeng&#x017F;tlichkeit man &#x017F;ich dem Begriffe des unend-<lb/>
lich Kleinen in der Mathematik u&#x0364;berall zu entzie-<lb/>
hen &#x017F;ucht, da doch &#x017F;o viele Unter&#x017F;uchungen uns<lb/>
auf jenen Begriff zuru&#x0364;ckfu&#x0364;hren, durch welche &#x017F;ie<lb/>
nur allein auf eine ge&#x017F;chmeidige Art &#x017F;ich entwik-<lb/>
keln la&#x017F;&#x017F;en. Es i&#x017F;t al&#x017F;o von der gro&#x0364;ßten Wich-<lb/>
tigkeit, Anfa&#x0364;nger &#x017F;obald als mo&#x0364;glich an die&#x017F;e<lb/>
Begriffe zu gewo&#x0364;hnen, und &#x017F;ie mit der wahren<lb/>
Bedeutung der&#x017F;elben vertraut zu machen. Man<lb/>
raubt ihnen &#x017F;on&#x017F;t die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te und brauchbar&#x017F;te<lb/>
An&#x017F;icht der ho&#x0364;hern Analy&#x017F;e, und die reichhaltig&#x017F;te<lb/>
Quelle zu neuen Unter&#x017F;uchungen und Erfindungen,<lb/>
zu welchen &#x017F;ie ohne die Betrachtung des unend-<lb/>
lich Kleinen, nur auf einem &#x017F;ehr dornigten und<lb/>
unbehaglichen Wege gelangen wu&#x0364;rden.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 3.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[74/0092] Erſter Theil. Erſtes Kapitel. comme moi, que la dernière (nemlich die Me- thode der Graͤnzverhaͤltniſſe oder limites) lors- qu’elle a été bien expliquèe, est précieuse par la facilité, qu’elle donne, a resondre de nouvelles questions, facilité dont la theorie des courbes a double courbure de Monge, que j’ai exposée, offre un exemple remar- quable u. ſ. w. (Prèface p. XXVII.) In der That iſt es laͤcherlich, mit welcher Aengſtlichkeit man ſich dem Begriffe des unend- lich Kleinen in der Mathematik uͤberall zu entzie- hen ſucht, da doch ſo viele Unterſuchungen uns auf jenen Begriff zuruͤckfuͤhren, durch welche ſie nur allein auf eine geſchmeidige Art ſich entwik- keln laſſen. Es iſt alſo von der groͤßten Wich- tigkeit, Anfaͤnger ſobald als moͤglich an dieſe Begriffe zu gewoͤhnen, und ſie mit der wahren Bedeutung derſelben vertraut zu machen. Man raubt ihnen ſonſt die ſchoͤnſte und brauchbarſte Anſicht der hoͤhern Analyſe, und die reichhaltigſte Quelle zu neuen Unterſuchungen und Erfindungen, zu welchen ſie ohne die Betrachtung des unend- lich Kleinen, nur auf einem ſehr dornigten und unbehaglichen Wege gelangen wuͤrden. §. 3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/92
Zitationshilfe: Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/92>, abgerufen am 25.04.2024.