blick nach Griechenland, im andern nach London ver¬ setzen, doch wir selber bleiben in Deutschland sitzen. Wir hatten im Ungestüm des Enthusiasmus den Feh¬ ler begangen, unsre Eigenthümlichkeit zu beseitigen, um mit Haut und Haar in die fremde hinübersprin¬ gen zu wollen. Wir bemerken jetzt, daß wir mit al¬ lem offnen Sinn für das Fremde doch zugleich eine eigenthümliche Auffassungsweise für dasselbe mitbrin¬ gen, meist eine innerliche, phantastische, tiefsinnige, und indem wir diese walten lassen, verschmilzt erst sie die Vorzüge der Fremden mit unsrer Nationalität.
blick nach Griechenland, im andern nach London ver¬ ſetzen, doch wir ſelber bleiben in Deutſchland ſitzen. Wir hatten im Ungeſtuͤm des Enthuſiasmus den Feh¬ ler begangen, unſre Eigenthuͤmlichkeit zu beſeitigen, um mit Haut und Haar in die fremde hinuͤberſprin¬ gen zu wollen. Wir bemerken jetzt, daß wir mit al¬ lem offnen Sinn fuͤr das Fremde doch zugleich eine eigenthuͤmliche Auffaſſungsweiſe fuͤr daſſelbe mitbrin¬ gen, meiſt eine innerliche, phantaſtiſche, tiefſinnige, und indem wir dieſe walten laſſen, verſchmilzt erſt ſie die Vorzuͤge der Fremden mit unſrer Nationalitaͤt.
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blick nach Griechenland, im andern nach London ver¬
ſetzen, doch wir ſelber bleiben in Deutſchland ſitzen.
Wir hatten im Ungeſtuͤm des Enthuſiasmus den Feh¬
ler begangen, unſre Eigenthuͤmlichkeit zu beſeitigen,
um mit Haut und Haar in die fremde hinuͤberſprin¬
gen zu wollen. Wir bemerken jetzt, daß wir mit al¬
lem offnen Sinn fuͤr das Fremde doch zugleich eine
eigenthuͤmliche Auffaſſungsweiſe fuͤr daſſelbe mitbrin¬
gen, meiſt eine innerliche, phantaſtiſche, tiefſinnige,
und indem wir dieſe walten laſſen, verſchmilzt erſt ſie
die Vorzuͤge der Fremden mit unſrer Nationalitaͤt.
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Menzel, Wolfgang: Die deutsche Literatur. Bd. 1. Stuttgart, 1828, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_literatur01_1828/64>, abgerufen am 25.04.2024.
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