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Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716.

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reisset. Cohel. IV. 12. Wie der selige Theologus, Doct. Henrich Müller / eine solche dreyfache Schnur auß den Worten Salomonis schön geflochten / und recht süsse und anmuthige Gedancken darüber geführet / wenn Er geschrieben: GOtt ist gütig / das erfreuet mich: GOtt ist warhafftig / das erhält mich: GOtt ist allmächtig / das stärcket mich: Die Güte legt mir das Creutz auff / die Warheit hilffts tragen / die Allmacht überwinden: Die Güte will helffen / die Warheit wird helffen / die Allmacht kan helffen. Die Güte ist das Hertz / die Warheit der Mund / die Allmacht die Hand. Ich habe Gottes Hertz / Mund und Hand / was will ich mehr? Sein Hertze bricht Ihm für Erbarmen / sein Mund trieffet von Honigseim / seine Rechte kan alles ändern. Part. 1. der Erquick-Stunden. it. Im Evangelischen Hertz-Spiegel. Ja wahr ist es / und woll dem / der sich dessen von Hertzen trösten kan. Denn weil Er ein barmhertziger GOTT / so will Er uns ja woll / und nicht anders / weil Er nichts denn Güte ist; welches dann sein rechter Name / wie der selige Lutherus davon nachdencklich schreibet: Wir Teutschen nennen GOtt mit dem Namen von Alters her / feiner und artiger / denn keine andere Sprache / nach dem Wörtlein gut / als Der ein ewiger Quell-Brunn ist / der sich mit eitel Güte übergeußt / und von dem alles / was gut ist / und heisset / ausfleußt. Beat. Lutherus in seinem grössern Catechismo, Tom. 2. Altenb. fol. 477. Weil Er aber Treu ist / so thut Er uns auch woll / denn seine Warheit hält Er treulich im Himmel: Ps. LXXXIX. 3. Er hält Glauben ewiglich. Ps. CXLVI. 6. Laß nun dazu seine Allmacht kommen / was kan uns denn fehlen? Er kan ja überschwenglich thun über alles / das wir bitten und verstehen. Eph. III. 20. Und ist bey Ihm kein Ding unmüglich. Luc. I. 37.

Es gedencket aber unser Jacob der göttlichen / Ihm erwiesenen / Barmhertzigkeit und Treue nicht schlecht hin / sondern / nachdem Er sie recht und / so zu reden / mit beyden Augen ein- und angesehen / so fand Er gar viele Barmhertzigkeiten und Treue / und die da lauter und eitel Seine / GOttes / Barmhertzigkeiten und

reisset. Cohel. IV. 12. Wie der selige Theologus, Doct. Henrich Müller / eine solche dreyfache Schnur auß den Worten Salomonis schön geflochten / und recht süsse und anmuthige Gedancken darüber geführet / wenn Er geschrieben: GOtt ist gütig / das erfreuet mich: GOtt ist warhafftig / das erhält mich: GOtt ist allmächtig / das stärcket mich: Die Güte legt mir das Creutz auff / die Warheit hilffts tragen / die Allmacht überwinden: Die Güte will helffen / die Warheit wird helffen / die Allmacht kan helffen. Die Güte ist das Hertz / die Warheit der Mund / die Allmacht die Hand. Ich habe Gottes Hertz / Mund und Hand / was will ich mehr? Sein Hertze bricht Ihm für Erbarmen / sein Mund trieffet von Honigseim / seine Rechte kan alles ändern. Part. 1. der Erquick-Stunden. it. Im Evangelischen Hertz-Spiegel. Ja wahr ist es / und woll dem / der sich dessen von Hertzen trösten kan. Denn weil Er ein barmhertziger GOTT / so will Er uns ja woll / und nicht anders / weil Er nichts denn Güte ist; welches dañ sein rechter Name / wie der selige Lutherus davon nachdencklich schreibet: Wir Teutschen nennen GOtt mit dem Namen von Alters her / feiner und artiger / denn keine andere Sprache / nach dem Wörtlein gut / als Der ein ewiger Quell-Brunn ist / der sich mit eitel Güte übergeußt / und von dem alles / was gut ist / und heisset / ausfleußt. Beat. Lutherus in seinem grössern Catechismo, Tom. 2. Altenb. fol. 477. Weil Er aber Treu ist / so thut Er uns auch woll / denn seine Warheit hält Er treulich im Himmel: Ps. LXXXIX. 3. Er hält Glauben ewiglich. Ps. CXLVI. 6. Laß nun dazu seine Allmacht kommen / was kan uns denn fehlen? Er kan ja überschwenglich thun über alles / das wir bitten und verstehen. Eph. III. 20. Und ist bey Ihm kein Ding unmüglich. Luc. I. 37.

Es gedencket aber unser Jacob der göttlichen / Ihm erwiesenen / Barmhertzigkeit und Treue nicht schlecht hin / sondern / nachdem Er sie recht und / so zu reden / mit beyden Augen ein- und angesehen / so fand Er gar viele Barmhertzigkeiten und Treue / und die da lauter und eitel Seine / GOttes / Barmhertzigkeiten und

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[28/0030] reisset. Wie der selige Theologus, Doct. Henrich Müller / eine solche dreyfache Schnur auß den Worten Salomonis schön geflochten / und recht süsse und anmuthige Gedancken darüber geführet / wenn Er geschrieben: GOtt ist gütig / das erfreuet mich: GOtt ist warhafftig / das erhält mich: GOtt ist allmächtig / das stärcket mich: Die Güte legt mir das Creutz auff / die Warheit hilffts tragen / die Allmacht überwinden: Die Güte will helffen / die Warheit wird helffen / die Allmacht kan helffen. Die Güte ist das Hertz / die Warheit der Mund / die Allmacht die Hand. Ich habe Gottes Hertz / Mund und Hand / was will ich mehr? Sein Hertze bricht Ihm für Erbarmen / sein Mund trieffet von Honigseim / seine Rechte kan alles ändern. Ja wahr ist es / und woll dem / der sich dessen von Hertzen trösten kan. Denn weil Er ein barmhertziger GOTT / so will Er uns ja woll / und nicht anders / weil Er nichts denn Güte ist; welches dañ sein rechter Name / wie der selige Lutherus davon nachdencklich schreibet: Wir Teutschen nennen GOtt mit dem Namen von Alters her / feiner und artiger / denn keine andere Sprache / nach dem Wörtlein gut / als Der ein ewiger Quell-Brunn ist / der sich mit eitel Güte übergeußt / und von dem alles / was gut ist / und heisset / ausfleußt. Weil Er aber Treu ist / so thut Er uns auch woll / denn seine Warheit hält Er treulich im Himmel: Er hält Glauben ewiglich. Laß nun dazu seine Allmacht kommen / was kan uns denn fehlen? Er kan ja überschwenglich thun über alles / das wir bitten und verstehen. Und ist bey Ihm kein Ding unmüglich. Cohel. IV. 12. Part. 1. der Erquick-Stunden. it. Im Evangelischen Hertz-Spiegel. Beat. Lutherus in seinem grössern Catechismo, Tom. 2. Altenb. fol. 477. Ps. LXXXIX. 3. Ps. CXLVI. 6. Eph. III. 20. Luc. I. 37. Es gedencket aber unser Jacob der göttlichen / Ihm erwiesenen / Barmhertzigkeit und Treue nicht schlecht hin / sondern / nachdem Er sie recht und / so zu reden / mit beyden Augen ein- und angesehen / so fand Er gar viele Barmhertzigkeiten und Treue / und die da lauter und eitel Seine / GOttes / Barmhertzigkeiten und

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Zitationshilfe: Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/30>, abgerufen am 28.03.2024.