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Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876.

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Hier verjagte der sausende Sturm die vor dem
Blicke des jungen Wanderers gaukelnden Bilder seiner
Knabenzeit. Waser war wieder um fünf Jahre älter
und schritt rüstig auf dem einsamen Saumpfade des
Julier abwärts. Und auf rauhe Weise wurde er in die
Gegenwart zurückgeholt. Ein aus der Thalöffnung des
Engadins aufbrausender Windstoß riß ihm den Hut vom
Kopfe, den er mit einem verzweifelten Seitensprunge
gerade noch erhaschte, ehe der zweite die leichte Beute
dem in der Tiefe strudelnden Wildbache zuwarf.


Hier verjagte der ſauſende Sturm die vor dem
Blicke des jungen Wanderers gaukelnden Bilder ſeiner
Knabenzeit. Waſer war wieder um fünf Jahre älter
und ſchritt rüſtig auf dem einſamen Saumpfade des
Julier abwärts. Und auf rauhe Weiſe wurde er in die
Gegenwart zurückgeholt. Ein aus der Thalöffnung des
Engadins aufbrauſender Windſtoß riß ihm den Hut vom
Kopfe, den er mit einem verzweifelten Seitenſprunge
gerade noch erhaſchte, ehe der zweite die leichte Beute
dem in der Tiefe ſtrudelnden Wildbache zuwarf.


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[27/0037] Hier verjagte der ſauſende Sturm die vor dem Blicke des jungen Wanderers gaukelnden Bilder ſeiner Knabenzeit. Waſer war wieder um fünf Jahre älter und ſchritt rüſtig auf dem einſamen Saumpfade des Julier abwärts. Und auf rauhe Weiſe wurde er in die Gegenwart zurückgeholt. Ein aus der Thalöffnung des Engadins aufbrauſender Windſtoß riß ihm den Hut vom Kopfe, den er mit einem verzweifelten Seitenſprunge gerade noch erhaſchte, ehe der zweite die leichte Beute dem in der Tiefe ſtrudelnden Wildbache zuwarf.

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_jenatsch_1876/37>, abgerufen am 19.04.2024.