Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

ser Eugenium/ welcher von einem schreiber und von der feder alsobald zum scepter und Cron gelangen wolte.

Jahr Christi 398. Theodosij ende rukete zugleich herbej/ darum er seinem sohn Arcadio den Orient übergabe/ Honorio aber dem andern sohn/ was gegen nidergang zu verwalten ware/ und starbe an der wassersucht.

Arcadius stirbt/ verordnet seinem Sohn Theodosio Isdagerdem der Perser König zum vormünder.

Stilico gehet mit verrähterischen sachen und meüchelmord umm/ wird darum offentlich enthauptet/ dessen Soldaten Alaricum der Gothen König um hülff angeruffen / welcher endlich die Statt erobert/ geplündert/ und alß er wider mit den seinen abgezogen / Gothen vergraben ihren König under das wasser. starb er underwegs. Darum die Soldaten den fluß Busento abgegraben/ Alaricum darin vergraben haben mit einem grossen schaz/ und liessen darauff dem wasser wider seinen vorigen gang und lauff.

Zu denen zeiten starbe auch Ambrosius Bischoff zu Meiland/ welcher Theodosium mit beweglichen worten vom Nachtmal außgeschlossen/ darüber der Käiser seine demut und reü bezeüget.

Johannes Chrysostomus. Johannes Chrysostomus der fromme Bischoff zu Constantinopel hatte die Eudoxiam deß Käisers Arcadij gemahel erzörnt/ sie offentlich verglichen der Herodiadi, zulezt müßte er ins elend vertriben sein und darin umkommen.

Vil Concilia wurden dazumal gehalten/ wider die Donatisten Concilia. und Pelagianer zu Carthago/ Toleto/ Hippone und Constantinopel.

Es liessen sich auch hören Augustinus der berühmte Kirchen Etliche Kirchenlehret. Vatter und Bischoff zu Hippone/ allwo er auch gestorben/ ehe und dann die Statt von den Wandalen eingenommen ward. Welche sie dazumal eben hart belägerten. Auch lebte Hieronymus/ Theophylus und Cyrillus, beide Bischoffe zu Antiochia. Paulinus von Theodosius II. Pulcheria Theodosius heyrahtet eines Philosophi Tochter. Nola/ Orosius/ Prudentius/ Rufus Anienus, Claudianus.

Theodosius II. Römischer Käiser/ herrschete mit seiner klugen Schwöster Pulcheria die etwann wegen ihrer tugend zur Käiserin gekrönt ward. Diser Theodosius heirahtet deß Atheniensischen Philosophi Leontii Tochter welche zwar hüpsch/ aber darbej auch tugendsam und sehr gelehrt ware. Dise wurde getaufft/ in der Christlichen Religion underwisen und Eudocia genant/ weil der Käiser ein sonderbares wolgefallen an ihren hatte.

ser Eugenium/ welcher von einem schreiber und von der feder alsobald zum scepter und Cron gelangen wolte.

Jahr Christi 398. Theodosij ende rukete zugleich herbej/ darum er seinem sohn Arcadio den Orient übergabe/ Honorio aber dem andern sohn/ was gegen nidergang zu verwalten ware/ und starbe an der wassersucht.

Arcadius stirbt/ verordnet seinem Sohn Theodosio Isdagerdem der Perser König zum vormünder.

Stilico gehet mit verrähterischen sachen und meüchelmord um̃/ wird darum offentlich enthauptet/ dessen Soldaten Alaricum der Gothen König um hülff angeruffen / welcher endlich die Statt erobert/ geplündert/ und alß er wider mit den seinen abgezogen / Gothen vergraben ihren König under das wasser. starb er underwegs. Darum die Soldaten den fluß Busento abgegraben/ Alaricum darin vergraben haben mit einem grossen schaz/ und liessen darauff dem wasser wider seinen vorigen gang und lauff.

Zu denen zeiten starbe auch Ambrosius Bischoff zu Meiland/ welcher Theodosium mit beweglichen worten vom Nachtmal außgeschlossen/ darüber der Käiser seine demut und reü bezeüget.

Johañes Chrysostomus. Johannes Chrysostomus der fromme Bischoff zu Constantinopel hatte die Eudoxiam deß Käisers Arcadij gemahel erzörnt/ sie offentlich verglichen der Herodiadi, zulezt müßte er ins elend vertriben sein und darin umkommen.

Vil Concilia wurden dazumal gehalten/ wider die Donatisten Concilia. und Pelagianer zu Carthago/ Toleto/ Hippone und Constantinopel.

Es liessen sich auch hören Augustinus der berühmte Kirchen Etliche Kirchenlehret. Vatter und Bischoff zu Hippone/ allwo er auch gestorben/ ehe und dann die Statt von den Wandalen eingenom̃en ward. Welche sie dazumal eben hart belägerten. Auch lebte Hieronymus/ Theophylus und Cyrillus, beide Bischoffe zu Antiochia. Paulinus von Theodosius II. Pulcheria Theodosius heyrahtet eines Philosophi Tochter. Nola/ Orosius/ Prudentius/ Rufus Anienus, Claudianus.

Theodosius II. Römischer Käiser/ herrschete mit seiner klugen Schwöster Pulcheria die etwann wegen ihrer tugend zur Käiserin gekrönt ward. Diser Theodosius heirahtet deß Atheniensischen Philosophi Leontii Tochter welche zwar hüpsch/ aber darbej auch tugendsam und sehr gelehrt ware. Dise wurde getaufft/ in der Christlichen Religion underwisen und Eudocia genant/ weil der Käiser ein sonderbares wolgefallen an ihren hatte.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0238" n="208"/>
ser Eugenium/ welcher von einem            schreiber und von der feder alsobald zum scepter und Cron gelangen wolte.</p>
        <p><note place="left">Jahr Christi 398.</note> Theodosij ende rukete zugleich herbej/ darum            er seinem sohn Arcadio den Orient übergabe/ Honorio aber dem andern sohn/ was gegen            nidergang zu verwalten ware/ und starbe an der wassersucht.</p>
        <p>Arcadius stirbt/ verordnet seinem Sohn Theodosio Isdagerdem der Perser König zum            vormünder.</p>
        <p>Stilico gehet mit verrähterischen sachen und meüchelmord um&#x0303;/ wird darum            offentlich enthauptet/ dessen Soldaten Alaricum der Gothen König um hülff angeruffen /            welcher endlich die Statt erobert/ geplündert/ und alß er wider mit den seinen abgezogen           / <note place="left">Gothen vergraben ihren König under das wasser.</note> starb er            underwegs. Darum die Soldaten den fluß Busento abgegraben/ Alaricum darin vergraben haben            mit einem grossen schaz/ und liessen darauff dem wasser wider seinen vorigen gang und            lauff.</p>
        <p>Zu denen zeiten starbe auch Ambrosius Bischoff zu Meiland/ welcher Theodosium mit            beweglichen worten vom Nachtmal außgeschlossen/ darüber der Käiser seine demut und reü            bezeüget.</p>
        <p><note place="left">Johan&#x0303;es Chrysostomus.</note> Johannes Chrysostomus der fromme            Bischoff zu Constantinopel hatte die Eudoxiam deß Käisers Arcadij gemahel erzörnt/ sie            offentlich verglichen der Herodiadi, zulezt müßte er ins elend vertriben sein und darin            umkommen.</p>
        <p>Vil Concilia wurden dazumal gehalten/ wider die Donatisten <note place="left">Concilia.</note> und Pelagianer zu Carthago/ Toleto/ Hippone und Constantinopel.</p>
        <p>Es liessen sich auch hören Augustinus der berühmte Kirchen <note place="left">Etliche              Kirchenlehret.</note> Vatter und Bischoff zu Hippone/ allwo er auch gestorben/ ehe und            dann die Statt von den Wandalen eingenom&#x0303;en ward. Welche sie dazumal eben hart            belägerten. Auch lebte Hieronymus/ Theophylus und Cyrillus, beide Bischoffe zu Antiochia.            Paulinus von <note place="left">Theodosius II. Pulcheria Theodosius heyrahtet eines              Philosophi Tochter.</note> Nola/ Orosius/ Prudentius/ Rufus Anienus, Claudianus.</p>
        <p>Theodosius II. Römischer Käiser/ herrschete mit seiner klugen Schwöster Pulcheria die            etwann wegen ihrer tugend zur Käiserin gekrönt ward. Diser Theodosius heirahtet deß            Atheniensischen Philosophi Leontii Tochter welche zwar hüpsch/ aber darbej auch tugendsam            und sehr gelehrt ware. Dise wurde getaufft/ in der Christlichen Religion underwisen und            Eudocia genant/ weil der Käiser ein sonderbares wolgefallen an ihren hatte.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[208/0238] ser Eugenium/ welcher von einem schreiber und von der feder alsobald zum scepter und Cron gelangen wolte. Theodosij ende rukete zugleich herbej/ darum er seinem sohn Arcadio den Orient übergabe/ Honorio aber dem andern sohn/ was gegen nidergang zu verwalten ware/ und starbe an der wassersucht. Jahr Christi 398. Arcadius stirbt/ verordnet seinem Sohn Theodosio Isdagerdem der Perser König zum vormünder. Stilico gehet mit verrähterischen sachen und meüchelmord um̃/ wird darum offentlich enthauptet/ dessen Soldaten Alaricum der Gothen König um hülff angeruffen / welcher endlich die Statt erobert/ geplündert/ und alß er wider mit den seinen abgezogen / starb er underwegs. Darum die Soldaten den fluß Busento abgegraben/ Alaricum darin vergraben haben mit einem grossen schaz/ und liessen darauff dem wasser wider seinen vorigen gang und lauff. Gothen vergraben ihren König under das wasser. Zu denen zeiten starbe auch Ambrosius Bischoff zu Meiland/ welcher Theodosium mit beweglichen worten vom Nachtmal außgeschlossen/ darüber der Käiser seine demut und reü bezeüget. Johannes Chrysostomus der fromme Bischoff zu Constantinopel hatte die Eudoxiam deß Käisers Arcadij gemahel erzörnt/ sie offentlich verglichen der Herodiadi, zulezt müßte er ins elend vertriben sein und darin umkommen. Johañes Chrysostomus. Vil Concilia wurden dazumal gehalten/ wider die Donatisten und Pelagianer zu Carthago/ Toleto/ Hippone und Constantinopel. Concilia. Es liessen sich auch hören Augustinus der berühmte Kirchen Vatter und Bischoff zu Hippone/ allwo er auch gestorben/ ehe und dann die Statt von den Wandalen eingenom̃en ward. Welche sie dazumal eben hart belägerten. Auch lebte Hieronymus/ Theophylus und Cyrillus, beide Bischoffe zu Antiochia. Paulinus von Nola/ Orosius/ Prudentius/ Rufus Anienus, Claudianus. Etliche Kirchenlehret. Theodosius II. Pulcheria Theodosius heyrahtet eines Philosophi Tochter. Theodosius II. Römischer Käiser/ herrschete mit seiner klugen Schwöster Pulcheria die etwann wegen ihrer tugend zur Käiserin gekrönt ward. Diser Theodosius heirahtet deß Atheniensischen Philosophi Leontii Tochter welche zwar hüpsch/ aber darbej auch tugendsam und sehr gelehrt ware. Dise wurde getaufft/ in der Christlichen Religion underwisen und Eudocia genant/ weil der Käiser ein sonderbares wolgefallen an ihren hatte.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/238
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/238>, abgerufen am 15.05.2024.