Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

zeit angedeutet. Das ander Sigel mit den fünf tropfen saget sie/ soll im Convent zu Bern behalten und verehret werden / weil sonst kein wahres blut von meinem sohn auff Erden/ dann allein dises/ auch im neuen Convent zu Cölln und zu Massilia/ welches von Maria Magdalena vor dem Kreuz mit der Erden auffgefasset worden/ zu finden ist/ sag auch deinem Beichtvatter/ daß nichts in deinem Fragzedel wider ihn seje/ als er dann weiters durch dich/ von mir vernemmen werde/ und deß zu wahrzeichen hab ich/ wie er weist/ und jez innen wird/ mit seinem zedel gehandlet.

Darauff begegnet antworts weiß der Jezer/ wie er dessen von seinem Beichtvatter underrichtet worden/ O Maria/ man wird mirs nicht glauben/ da sagte sie ferner zu ihm / gib mir nur her dein rechte hand/ so soltu/ wie mir mein sohn befohlen hat/ ein so wahrhafftig sigel/ deßgleichen vor dir niemalen kein heiliger gehabt hat/ empfangen. Ergriffe ihme hiemit die hand/ stache am Bettstollen mit einem dreiekichten nagel darein / und sprach/ das ist die wunden und der schmerzen von dem leiden meines sohns/ die du willig und gedultig zur kundschafft der warheit/ der dingen die jezt durch dich zu verhandlen auff der bahn sind/ tragen solt/ wende allein dein zeit fleissig an/ rede wenig/ bis demütig/ deinen oberen gehorsam/ beichte und sacramente alle Sontag/ und faste die nächste sechs wochen alle Freitag zu wasser und brot/ so ich dann dein gedult und andacht zu meinem dienst erkenne/ wil ich dir die anderen vier wunden auch geben / oder dise widerum abnemmen/ und das/ was sich deinet wegen mit mir verlauffet/ soll noch heut etlichen vom Raht angezeiget werden.

zeit angedeutet. Das ander Sigel mit den fünf tropfen saget sie/ soll im Convent zu Bern behalten und verehret werden / weil sonst kein wahres blut von meinem sohn auff Erden/ dann allein dises/ auch im neuen Convent zu Cölln und zu Massilia/ welches von Maria Magdalena vor dem Kreuz mit der Erden auffgefasset worden/ zu finden ist/ sag auch deinem Beichtvatter/ daß nichts in deinem Fragzedel wider ihn seje/ als er dann weiters durch dich/ von mir vernemmen werde/ und deß zu wahrzeichen hab ich/ wie er weist/ und jez innen wird/ mit seinem zedel gehandlet.

Darauff begegnet antworts weiß der Jezer/ wie er dessen von seinem Beichtvatter underrichtet worden/ O Maria/ man wird mirs nicht glauben/ da sagte sie ferner zu ihm / gib mir nur her dein rechte hand/ so soltu/ wie mir mein sohn befohlen hat/ ein so wahrhafftig sigel/ deßgleichen vor dir niemalen kein heiliger gehabt hat/ empfangen. Ergriffe ihme hiemit die hand/ stache am Bettstollen mit einem dreiekichten nagel darein / und sprach/ das ist die wunden und der schmerzen von dem leiden meines sohns/ die du willig und gedultig zur kundschafft der warheit/ der dingen die jezt durch dich zu verhandlen auff der bahn sind/ tragen solt/ wende allein dein zeit fleissig an/ rede wenig/ bis demütig/ deinen oberen gehorsam/ beichte und sacramente alle Sontag/ und faste die nächste sechs wochen alle Freitag zu wasser und brot/ so ich dann dein gedult und andacht zu meinem dienst erkenne/ wil ich dir die anderen vier wunden auch geben / oder dise widerum abnemmen/ und das/ was sich deinet wegen mit mir verlauffet/ soll noch heut etlichen vom Raht angezeiget werden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0301" n="271"/>
zeit angedeutet. Das ander Sigel            mit den fünf tropfen saget sie/ soll im Convent zu Bern behalten und verehret werden /            weil sonst kein wahres blut von meinem sohn auff Erden/ dann allein dises/ auch im neuen            Convent zu Cölln und zu Massilia/ welches von Maria Magdalena vor dem Kreuz mit der Erden            auffgefasset worden/ zu finden ist/ sag auch deinem Beichtvatter/ daß nichts in deinem            Fragzedel wider ihn seje/ als er dann weiters durch dich/ von mir vernemmen werde/ und            deß zu wahrzeichen hab ich/ wie er weist/ und jez innen wird/ mit seinem zedel            gehandlet.</p>
        <p>Darauff begegnet antworts weiß der Jezer/ wie er dessen von seinem Beichtvatter            underrichtet worden/ O Maria/ man wird mirs nicht glauben/ da sagte sie ferner zu ihm /            gib mir nur her dein rechte hand/ so soltu/ wie mir mein sohn befohlen hat/ ein so            wahrhafftig sigel/ deßgleichen vor dir niemalen kein heiliger gehabt hat/ empfangen.            Ergriffe ihme hiemit die hand/ stache am Bettstollen mit einem dreiekichten nagel darein           / und sprach/ das ist die wunden und der schmerzen von dem leiden meines sohns/ die du            willig und gedultig zur kundschafft der warheit/ der dingen die jezt durch dich zu            verhandlen auff der bahn sind/ tragen solt/ wende allein dein zeit fleissig an/ rede            wenig/ bis demütig/ deinen oberen gehorsam/ beichte und sacramente alle Sontag/ und            faste die nächste sechs wochen alle Freitag zu wasser und brot/ so ich dann dein gedult            und andacht zu meinem dienst erkenne/ wil ich dir die anderen vier wunden auch geben /            oder dise widerum abnemmen/ und das/ was sich deinet wegen mit mir verlauffet/ soll            noch heut etlichen vom Raht angezeiget werden.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[271/0301] zeit angedeutet. Das ander Sigel mit den fünf tropfen saget sie/ soll im Convent zu Bern behalten und verehret werden / weil sonst kein wahres blut von meinem sohn auff Erden/ dann allein dises/ auch im neuen Convent zu Cölln und zu Massilia/ welches von Maria Magdalena vor dem Kreuz mit der Erden auffgefasset worden/ zu finden ist/ sag auch deinem Beichtvatter/ daß nichts in deinem Fragzedel wider ihn seje/ als er dann weiters durch dich/ von mir vernemmen werde/ und deß zu wahrzeichen hab ich/ wie er weist/ und jez innen wird/ mit seinem zedel gehandlet. Darauff begegnet antworts weiß der Jezer/ wie er dessen von seinem Beichtvatter underrichtet worden/ O Maria/ man wird mirs nicht glauben/ da sagte sie ferner zu ihm / gib mir nur her dein rechte hand/ so soltu/ wie mir mein sohn befohlen hat/ ein so wahrhafftig sigel/ deßgleichen vor dir niemalen kein heiliger gehabt hat/ empfangen. Ergriffe ihme hiemit die hand/ stache am Bettstollen mit einem dreiekichten nagel darein / und sprach/ das ist die wunden und der schmerzen von dem leiden meines sohns/ die du willig und gedultig zur kundschafft der warheit/ der dingen die jezt durch dich zu verhandlen auff der bahn sind/ tragen solt/ wende allein dein zeit fleissig an/ rede wenig/ bis demütig/ deinen oberen gehorsam/ beichte und sacramente alle Sontag/ und faste die nächste sechs wochen alle Freitag zu wasser und brot/ so ich dann dein gedult und andacht zu meinem dienst erkenne/ wil ich dir die anderen vier wunden auch geben / oder dise widerum abnemmen/ und das/ was sich deinet wegen mit mir verlauffet/ soll noch heut etlichen vom Raht angezeiget werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/301
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/301>, abgerufen am 29.05.2024.