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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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rechten hand Gottes erhöchtem Mittler Christo gebührte die Ehr/ den H. Geist sichtbar und in grösser maß außzusenden/ welchen er auch sammt seinen mancherlej Gaben uns verdienet/ umm dessentwegen solte er zuerst/ als das Haupt und unser König erhöhet werden/ und alsdann über seine Glieder und Underthanen seines Reichs allerhand Gaben austheilen. Summa/ es hat ein jede Person der hochgelobten anbättlichen Allerheiligsten Drejfaltigkeit/ nach dem ewigen ohnwandelbaren allerweifesten und gnädigem Rahtschluß/ gleich wie ihr gewüsses werf und geschäfft/ also auch ihr sonderbare hier zu bestimmte Zeit/ selbiges zuverrichten / frejwillig gehabt. Und weiln in der ersten Verheissung zugesagt/ Der gebenedejete Weibs-saamen soll der Schlangen den kopf zertretten/ als ist die Gnad allein dem armen gefallenen Menschlichen Geschlecht/ welches Christus zu repariren/ und wider aufzurichten kommen/ versprochen: Nicht aber den gefallnen Engeln und bösen Geistern / deren Verdammnus unwider rufflich/ und die nicht alle gefallen/ deren Undankbarkeit wegen empfangenen höheren Gaben desto grösser/ und welche gefallen/ nicht versucht von aussen her/ wie der Mensch.

Es sind aber aus den ersten Menschen (wie die Alten sagten) durch Betrug des Teufels bald zwej Stätt und zwej Gesellschafften namlich Gottes und des Sathans worden/ und bekräfftiget/ daß zwischen deß Weibes und der Schlangen saamen Feindschaffe gesezu seje.

Wie dann solches an dem Cain und Abel erfüllt worden/ wannDer [unleserliches Material]scheulich Brudermord. Cain/ aller Heuchlern und Gleichsnern Vorgänger und Großv atter/ seinen unschuldigen Bruder/ mit dem er doch freundlich redte/ nach der Verrichtung deß Gottesdiensts/ da sie bäide miteinander/ doch auf ungleiche weis geopfert hatten/ jämerlich ermordet/ darumm das Gott der Herr gnädiglich ansahe das Opfer Abels/ und mit

rechten hand Gottes erhöchtem Mittler Christo gebührte die Ehr/ den H. Geist sichtbar und in grösser maß außzusenden/ welchen er auch sam̃t seinen mancherlej Gaben uns verdienet/ um̃ dessentwegen solte er zuerst/ als das Haupt und unser König erhöhet werden/ und alsdann über seine Glieder und Underthanen seines Reichs allerhand Gaben austheilen. Summa/ es hat ein jede Person der hochgelobten anbättlichen Allerheiligsten Drejfaltigkeit/ nach dem ewigen ohnwandelbaren allerweifesten und gnädigem Rahtschluß/ gleich wie ihr gewüsses werf und geschäfft/ also auch ihr sonderbare hier zu bestim̃te Zeit/ selbiges zuverrichten / frejwillig gehabt. Und weiln in der ersten Verheissung zugesagt/ Der gebenedejete Weibs-saamen soll der Schlangen den kopf zertretten/ als ist die Gnad allein dem armen gefallenen Menschlichen Geschlecht/ welches Christus zu repariren/ und wider aufzurichten kommen/ versprochen: Nicht aber den gefallnen Engeln und bösen Geistern / deren Verdam̃nus unwider rufflich/ und die nicht alle gefallen/ deren Undankbarkeit wegen empfangenen höheren Gaben desto grösser/ und welche gefallen/ nicht versucht von aussen her/ wie der Mensch.

Es sind aber aus den ersten Menschen (wie die Alten sagten) durch Betrug des Teufels bald zwej Stätt und zwej Gesellschafften namlich Gottes und des Sathans worden/ und bekräfftiget/ daß zwischen deß Weibes und der Schlangen saamen Feindschaffe gesezu seje.

Wie dann solches an dem Cain und Abel erfüllt worden/ wañDer [unleserliches Material]scheulich Brudermord. Cain/ aller Heuchlern und Gleichsnern Vorgänger und Großv atter/ seinen unschuldigen Bruder/ mit dem er doch freundlich redte/ nach der Verrichtung deß Gottesdiensts/ da sie bäide miteinander/ doch auf ungleiche weis geopfert hatten/ jämerlich ermordet/ darum̃ das Gott der Herr gnädiglich ansahe das Opfer Abels/ und mit

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[7/0037] rechten hand Gottes erhöchtem Mittler Christo gebührte die Ehr/ den H. Geist sichtbar und in grösser maß außzusenden/ welchen er auch sam̃t seinen mancherlej Gaben uns verdienet/ um̃ dessentwegen solte er zuerst/ als das Haupt und unser König erhöhet werden/ und alsdann über seine Glieder und Underthanen seines Reichs allerhand Gaben austheilen. Summa/ es hat ein jede Person der hochgelobten anbättlichen Allerheiligsten Drejfaltigkeit/ nach dem ewigen ohnwandelbaren allerweifesten und gnädigem Rahtschluß/ gleich wie ihr gewüsses werf und geschäfft/ also auch ihr sonderbare hier zu bestim̃te Zeit/ selbiges zuverrichten / frejwillig gehabt. Und weiln in der ersten Verheissung zugesagt/ Der gebenedejete Weibs-saamen soll der Schlangen den kopf zertretten/ als ist die Gnad allein dem armen gefallenen Menschlichen Geschlecht/ welches Christus zu repariren/ und wider aufzurichten kommen/ versprochen: Nicht aber den gefallnen Engeln und bösen Geistern / deren Verdam̃nus unwider rufflich/ und die nicht alle gefallen/ deren Undankbarkeit wegen empfangenen höheren Gaben desto grösser/ und welche gefallen/ nicht versucht von aussen her/ wie der Mensch. Es sind aber aus den ersten Menschen (wie die Alten sagten) durch Betrug des Teufels bald zwej Stätt und zwej Gesellschafften namlich Gottes und des Sathans worden/ und bekräfftiget/ daß zwischen deß Weibes und der Schlangen saamen Feindschaffe gesezu seje. Wie dann solches an dem Cain und Abel erfüllt worden/ wañ Cain/ aller Heuchlern und Gleichsnern Vorgänger und Großv atter/ seinen unschuldigen Bruder/ mit dem er doch freundlich redte/ nach der Verrichtung deß Gottesdiensts/ da sie bäide miteinander/ doch auf ungleiche weis geopfert hatten/ jämerlich ermordet/ darum̃ das Gott der Herr gnädiglich ansahe das Opfer Abels/ und mit Der _ scheulich Brudermord.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/37>, abgerufen am 28.04.2024.