Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

die Achte Chur aufhören. Die Erbverbrüderung zwischen dem Hauß Heidelberg und Neuburg verblibe bej jhren Würden und Kräfften/ und solte auch der Gülischen lebens-gerechtigkeit/ so die erwisen werden könte/ nichts abgehen. Käiserliche Majestät wolte verschaffen/ daß des Pfälzischen Chur Prinzen gebrüderen in den nächsten vier jahren gezehlet werden 400000. Rthaler. Alle und jede Pfälzische Bediente und Exulirende solten in diser Amnestia begriffen/ und gleiches rechtens mit andern geniessen. Hinwiderum solte F. Carl Ludwig mit seinen gebrüdern Käiserl. Majestät treu und hold zu sein versprechen/ und sich des anspruchs an die Ober-Pfalz/ so lange die Bäjerische Linie daurete/ begeben. Es wolte auch Käiserl. Majestät der noch lebenden Pfälzischen Wittiben zehlen lassen 20000. Rthaler/ und einer jedwederen/ des F. Carl Ludwigen Schwester/ wann sie solte ausgesteuret werden/ 10000. Rthaler. Es solte aber der Pfalz Graafe die Graafen in Lainingen und Darburg/ wie auch den Frankischen / Schwäbischen und Rheinländischen Adel ungemolestiret lassen. Die Lehen/ so Käiserliche Majestät dem von Waldburg/ Reichersberg/ Brömbser/ Ru desheim und Metternich conferniret/ bliben in ihren würden: Die Augspurgischen Confessions-zugethane/ und insonderheit die einwohner zu Oppenheim/ solten im Religions-wesen und dem Kirchen-zustand/ wie er Anno 1624. gewesen/ erhalten: und den übrigen ihre Religion-übung nach der Augspurgischen Confession/ so wol offentlich in kirchen/ als absonderlich in häuseren/ frei und ungehindert verbleiben. Pfalz Graaf Ludwig Philipp solte wider bekommen alle seine Landschafft/ wie er solche vor dem Kriege gehabt. Pfalz Graaf Friderich solte haben Hornbach und den halben zoll zu Wizbach/ und was vor Gerechtigkeit sein Herr Vatter gehabt. Pfalz Graff Leopold Ludwig solte wider eingesezet werden in die Graffschafft Veldenz/ in den Stand/ wie es im Jahr 1624. gewesen.

Der Streit/ welchen die Bischoffe von Bamberg und Würzburg mit den Marggraffen von Culmbach und Onolzbach wegen Kizingen hätten/ solten gütlich hingeleget/ oder durch einen Proceß innerhalb 2. Jahren geschlichtet werden. Den Marggraffen solte auch Wilzburg wider eingeräumet werden.

Das Haus Würtenberg solte behalten die Herrschafft Weinsberg/ Neustatt und Mekmühle / und demselben alle Kirchen/ so er vorhin gehabt/ restituiret werden. Die Mompelgardische Linie solte auch/ was sie im Elsas gehabt/ und zugleich Clerval und Passant wider bekommen.

Marggraff Friderich von Baden-Durlach solte mit allen seinen Deinern in der Amnestia begriffen sejn/ und in Baden Durchlachisches/ wie solches Georg Friderich vor dem Böhmis. Krieg besessen/ eingesezt werden.

Der Herzog von Croy were auch in die Amnistiam mit eingeschlossen/ und solte/ was seine Vorfahren gehabt/ geruhig besizen: Der Nassausigische Streit solte gütlich bejgeleget / oder durch ordentlichen Proceß ausgeführet werden. Den Graffen von Nassau-Saarbrüken solten jhre Graff- und Herrschafften wider eingeraumet werden/ und dem Haus Hanau / Bohenhausen/ Bischoffsheim und Wilstat. Johan Alberto von Solms solte wider gegeben werden der vierte Theil von Buzbach und vier Dörffer:

die Achte Chur aufhören. Die Erbverbrüderung zwischen dem Hauß Heidelberg und Neuburg verblibe bej jhren Würden und Kräfften/ und solte auch der Gülischen lebens-gerechtigkeit/ so die erwisen werden könte/ nichts abgehen. Käiserliche Majestät wolte verschaffen/ daß des Pfälzischen Chur Prinzen gebrüderen in den nächsten vier jahren gezehlet werden 400000. Rthaler. Alle und jede Pfälzische Bediente und Exulirende solten in diser Amnestia begriffen/ und gleiches rechtens mit andern geniessen. Hinwiderum solte F. Carl Ludwig mit seinen gebrüdern Käiserl. Majestät treu und hold zu sein versprechen/ und sich des anspruchs an die Ober-Pfalz/ so lange die Bäjerische Linie daurete/ begeben. Es wolte auch Käiserl. Majestät der noch lebenden Pfälzischen Wittiben zehlen lassen 20000. Rthaler/ und einer jedwederen/ des F. Carl Ludwigen Schwester/ wañ sie solte ausgesteuret werden/ 10000. Rthaler. Es solte aber der Pfalz Graafe die Graafen in Lainingen und Darburg/ wie auch den Frankischen / Schwäbischen und Rheinländischen Adel ungemolestiret lassen. Die Lehen/ so Käiserliche Majestät dem von Waldburg/ Reichersberg/ Brömbser/ Ru desheim und Metternich conferniret/ bliben in ihren würden: Die Augspurgischen Confessions-zugethane/ und insonderheit die einwohner zu Oppenheim/ solten im Religions-wesen und dem Kirchen-zustand/ wie er Anno 1624. gewesen/ erhalten: und den übrigen ihre Religion-übung nach der Augspurgischen Confession/ so wol offentlich in kirchen/ als absonderlich in häuseren/ frei und ungehindert verbleiben. Pfalz Graaf Ludwig Philipp solte wider bekommen alle seine Landschafft/ wie er solche vor dem Kriege gehabt. Pfalz Graaf Friderich solte haben Hornbach und den halben zoll zu Wizbach/ und was vor Gerechtigkeit sein Herr Vatter gehabt. Pfalz Graff Leopold Ludwig solte wider eingesezet werden in die Graffschafft Veldenz/ in den Stand/ wie es im Jahr 1624. gewesen.

Der Streit/ welchen die Bischoffe von Bamberg und Würzburg mit den Marggraffen von Culmbach und Onolzbach wegen Kizingen hätten/ solten gütlich hingeleget/ oder durch einen Proceß innerhalb 2. Jahren geschlichtet werden. Den Marggraffen solte auch Wilzburg wider eingeräumet werden.

Das Haus Würtenberg solte behalten die Herrschafft Weinsberg/ Neustatt und Mekmühle / und demselben alle Kirchen/ so er vorhin gehabt/ restituiret werden. Die Mompelgardische Linie solte auch/ was sie im Elsas gehabt/ und zugleich Clerval und Passant wider bekommen.

Marggraff Friderich von Baden-Durlach solte mit allen seinen Deinern in der Amnestia begriffen sejn/ und in Baden Durchlachisches/ wie solches Georg Friderich vor dem Böhmis. Krieg besessen/ eingesezt werden.

Der Herzog von Croy were auch in die Amnistiam mit eingeschlossen/ und solte/ was seine Vorfahren gehabt/ geruhig besizen: Der Nassausigische Streit solte gütlich bejgeleget / oder durch ordentlichen Proceß ausgeführet werden. Den Graffen von Nassau-Saarbrüken solten jhre Graff- und Herrschafften wider eingeraumet werden/ und dem Haus Hanau / Bohenhausen/ Bischoffsheim und Wilstat. Johan Alberto von Solms solte wider gegeben werden der vierte Theil von Buzbach und vier Dörffer:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0480" n="440"/>
die Achte Chur aufhören. Die Erbverbrüderung zwischen dem Hauß Heidelberg und            Neuburg verblibe bej jhren Würden und Kräfften/ und solte auch der Gülischen            lebens-gerechtigkeit/ so die erwisen werden könte/ nichts abgehen. Käiserliche Majestät            wolte verschaffen/ daß des Pfälzischen Chur Prinzen gebrüderen in den nächsten vier            jahren gezehlet werden 400000. Rthaler. Alle und jede Pfälzische Bediente und Exulirende            solten in diser Amnestia begriffen/ und gleiches rechtens mit andern geniessen.            Hinwiderum solte F. Carl Ludwig mit seinen gebrüdern Käiserl. Majestät treu und hold zu            sein versprechen/ und sich des anspruchs an die Ober-Pfalz/ so lange die Bäjerische            Linie daurete/ begeben. Es wolte auch Käiserl. Majestät der noch lebenden Pfälzischen            Wittiben zehlen lassen 20000. Rthaler/ und einer jedwederen/ des F. Carl Ludwigen            Schwester/ wan&#x0303; sie solte ausgesteuret werden/ 10000. Rthaler. Es solte aber der            Pfalz Graafe die Graafen in Lainingen und Darburg/ wie auch den Frankischen /            Schwäbischen und Rheinländischen Adel ungemolestiret lassen. Die Lehen/ so Käiserliche            Majestät dem von Waldburg/ Reichersberg/ Brömbser/ Ru desheim und Metternich            conferniret/ bliben in ihren würden: Die Augspurgischen Confessions-zugethane/ und            insonderheit die einwohner zu Oppenheim/ solten im Religions-wesen und dem            Kirchen-zustand/ wie er Anno 1624. gewesen/ erhalten: und den übrigen ihre            Religion-übung nach der Augspurgischen Confession/ so wol offentlich in kirchen/ als            absonderlich in häuseren/ frei und ungehindert verbleiben. Pfalz Graaf Ludwig Philipp            solte wider bekommen alle seine Landschafft/ wie er solche vor dem Kriege gehabt. Pfalz            Graaf Friderich solte haben Hornbach und den halben zoll zu Wizbach/ und was vor            Gerechtigkeit sein Herr Vatter gehabt. Pfalz Graff Leopold Ludwig solte wider eingesezet            werden in die Graffschafft Veldenz/ in den Stand/ wie es im Jahr 1624. gewesen.</p>
        <p>Der Streit/ welchen die Bischoffe von Bamberg und Würzburg mit den Marggraffen von            Culmbach und Onolzbach wegen Kizingen hätten/ solten gütlich hingeleget/ oder durch            einen Proceß innerhalb 2. Jahren geschlichtet werden. Den Marggraffen solte auch Wilzburg            wider eingeräumet werden.</p>
        <p>Das Haus Würtenberg solte behalten die Herrschafft Weinsberg/ Neustatt und Mekmühle /            und demselben alle Kirchen/ so er vorhin gehabt/ restituiret werden. Die Mompelgardische            Linie solte auch/ was sie im Elsas gehabt/ und zugleich Clerval und Passant wider            bekommen.</p>
        <p>Marggraff Friderich von Baden-Durlach solte mit allen seinen Deinern in der Amnestia            begriffen sejn/ und in Baden Durchlachisches/ wie solches Georg Friderich vor dem            Böhmis. Krieg besessen/ eingesezt werden.</p>
        <p>Der Herzog von Croy were auch in die Amnistiam mit eingeschlossen/ und solte/ was seine            Vorfahren gehabt/ geruhig besizen: Der Nassausigische Streit solte gütlich bejgeleget /            oder durch ordentlichen Proceß ausgeführet werden. Den Graffen von Nassau-Saarbrüken            solten jhre Graff- und Herrschafften wider eingeraumet werden/ und dem Haus Hanau /            Bohenhausen/ Bischoffsheim und Wilstat. Johan Alberto von Solms solte wider gegeben            werden der vierte Theil von Buzbach und vier Dörffer:
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[440/0480] die Achte Chur aufhören. Die Erbverbrüderung zwischen dem Hauß Heidelberg und Neuburg verblibe bej jhren Würden und Kräfften/ und solte auch der Gülischen lebens-gerechtigkeit/ so die erwisen werden könte/ nichts abgehen. Käiserliche Majestät wolte verschaffen/ daß des Pfälzischen Chur Prinzen gebrüderen in den nächsten vier jahren gezehlet werden 400000. Rthaler. Alle und jede Pfälzische Bediente und Exulirende solten in diser Amnestia begriffen/ und gleiches rechtens mit andern geniessen. Hinwiderum solte F. Carl Ludwig mit seinen gebrüdern Käiserl. Majestät treu und hold zu sein versprechen/ und sich des anspruchs an die Ober-Pfalz/ so lange die Bäjerische Linie daurete/ begeben. Es wolte auch Käiserl. Majestät der noch lebenden Pfälzischen Wittiben zehlen lassen 20000. Rthaler/ und einer jedwederen/ des F. Carl Ludwigen Schwester/ wañ sie solte ausgesteuret werden/ 10000. Rthaler. Es solte aber der Pfalz Graafe die Graafen in Lainingen und Darburg/ wie auch den Frankischen / Schwäbischen und Rheinländischen Adel ungemolestiret lassen. Die Lehen/ so Käiserliche Majestät dem von Waldburg/ Reichersberg/ Brömbser/ Ru desheim und Metternich conferniret/ bliben in ihren würden: Die Augspurgischen Confessions-zugethane/ und insonderheit die einwohner zu Oppenheim/ solten im Religions-wesen und dem Kirchen-zustand/ wie er Anno 1624. gewesen/ erhalten: und den übrigen ihre Religion-übung nach der Augspurgischen Confession/ so wol offentlich in kirchen/ als absonderlich in häuseren/ frei und ungehindert verbleiben. Pfalz Graaf Ludwig Philipp solte wider bekommen alle seine Landschafft/ wie er solche vor dem Kriege gehabt. Pfalz Graaf Friderich solte haben Hornbach und den halben zoll zu Wizbach/ und was vor Gerechtigkeit sein Herr Vatter gehabt. Pfalz Graff Leopold Ludwig solte wider eingesezet werden in die Graffschafft Veldenz/ in den Stand/ wie es im Jahr 1624. gewesen. Der Streit/ welchen die Bischoffe von Bamberg und Würzburg mit den Marggraffen von Culmbach und Onolzbach wegen Kizingen hätten/ solten gütlich hingeleget/ oder durch einen Proceß innerhalb 2. Jahren geschlichtet werden. Den Marggraffen solte auch Wilzburg wider eingeräumet werden. Das Haus Würtenberg solte behalten die Herrschafft Weinsberg/ Neustatt und Mekmühle / und demselben alle Kirchen/ so er vorhin gehabt/ restituiret werden. Die Mompelgardische Linie solte auch/ was sie im Elsas gehabt/ und zugleich Clerval und Passant wider bekommen. Marggraff Friderich von Baden-Durlach solte mit allen seinen Deinern in der Amnestia begriffen sejn/ und in Baden Durchlachisches/ wie solches Georg Friderich vor dem Böhmis. Krieg besessen/ eingesezt werden. Der Herzog von Croy were auch in die Amnistiam mit eingeschlossen/ und solte/ was seine Vorfahren gehabt/ geruhig besizen: Der Nassausigische Streit solte gütlich bejgeleget / oder durch ordentlichen Proceß ausgeführet werden. Den Graffen von Nassau-Saarbrüken solten jhre Graff- und Herrschafften wider eingeraumet werden/ und dem Haus Hanau / Bohenhausen/ Bischoffsheim und Wilstat. Johan Alberto von Solms solte wider gegeben werden der vierte Theil von Buzbach und vier Dörffer:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/480
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/480>, abgerufen am 15.05.2024.