Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Göttliche Sigszeichen der Seligkeit/ so den liebhabern der warheit und des fridens verheissen ist/ mit desto mehrer freund davon tragen.

So bezeuge ich nun E. M. Allerdurchleuchtigste Frau/ durch die Lieb und Barmherzigkeit unsers Herren Jesu Christi/ daß/ wann in dero gemüt einiger anstoß des verworrenen zweifels/ wann je ein nachdenken in dem gewüssen/ oder wann in der alten Religion einig hindernus wäre/ dieselbe sich bemühe von Gott/ deme sie sich von jungen Kinds-jahren verlobt/ raht zu begeren/ damit er dero füsse auff den weg der Göttlichen warheit und des fridens richte. Ja E. M. allermilteste Christina/ bezeuge Ich vor Christo/ der an jenem tag wird richten die Lebendigen und die Todten/ wann einige sorg und anligen der gemeinen aufferbauung und der einigen seligkeit übrig: E. M. bitte und ersuch ich je mehr und mehr bei dem lebendigen Gott/ der das verborgene im Herzen kennet/ und alles verborgene offenbaren wird/ dieselbe wolle Ihr Göttliches Herr von allen unordenlichen gedanken abziehen/ und weil sie zu der heiligen gemeinschafft in dem Reich Christi beruffen/ nicht nach der Welt sehen. Vnd wann sie das Evangelion der warheit und des fridens liebet (Ich weiß/ daß sie es liebet) wann Sie von einem Gottsförchtigen eifer gegen dem Haus Gottes brennet (zum wenigsten hoffe ich/ Sie werde über disem kläglichen zustand brünstig sein) so wolle sie mit heilsamen Raht andern zweifelhafften beistehen / und das-liecht/ welches der Geist Gottes in Ihr angezündet/ und andern in der finsternus der unwissenheit strebenden vorleuchten wollen: dasselbige Liecht/ sage Ich/ wolle sie nicht verbergen/ sondern treulich/ fleissig und auffrichtig dessen Straalen auff andere / so wol durch offentliche/ als verborgene und heimliche Sänge/ wie sie sich Ihro werden nach und nach zeigen/ gelangen lassen. Also werden Euer Majest. Allergnädigste Frau es dahin bringen/ daß die von vielen Gott geschehene Danksagung/ zu Lob der Warheit/ des Fridens/ und seiner Barmherzigkeit offenbarlich sich ausbreite/ auch das der Christlichen Kirchen zum besten verliehene Pfund/ und dessen Ruz und Gebrauch nicht ummsonst in dem Herren seje/ und jhro selbst an jenem Tag herrlich und Gewinnreich erscheine. Eu. Majest. gehaben sich wol/ Allermittelste Christina/ und verachte nicht dises in frommen Herren/ in der Forcht Gottes zu erwegen. Der Lehrer der Warheit/ der allein mächtig ist/ Sie und Vns alle in alle Warheit zuleiten/ wolle bej Ihro sejn / bitte ich von Herren. Sie gehabe sich wol/ sag ich/ die allermildeste Fürstin/ und glaube gnädiglich/ daß ich täglich zu Gott für dieselbe seuffze. Aber dieselbe vergebe meiner Frejheit/ so von offenherziger Redlichkeit/ und ganz einbrünstiger Liebe gegen sie herkommt. Ich befehle sie Gott und dem Geist seiner Gnaden/ der allein träfftig ist/ dieselbe/ und mich/ und alle/ durch waserlej Finsternus unserer Vnvollkommenheit wir verdunkelt werden/ zu seinem wunderbaren Liecht zuversezen: Sie gehabe sich wol die allermilteste Christina.

Stregnez den 7. Decembr. Alt Ralend.

Anno 1655.

Von E. H. M.

Allerverpflichtesten und getreuesten D. Johan Matthia, Episc. Stregn.

Göttliche Sigszeichen der Seligkeit/ so den liebhabern der warheit und des fridens verheissen ist/ mit desto mehrer freund davon tragen.

So bezeuge ich nun E. M. Allerdurchleuchtigste Frau/ durch die Lieb und Barmherzigkeit unsers Herren Jesu Christi/ daß/ wann in dero gemüt einiger anstoß des verworrenen zweifels/ wann je ein nachdenken in dem gewüssen/ oder wann in der alten Religion einig hindernus wäre/ dieselbe sich bemühe von Gott/ deme sie sich von jungen Kinds-jahren verlobt/ raht zu begeren/ damit er dero füsse auff den weg der Göttlichen warheit und des fridens richte. Ja E. M. allermilteste Christina/ bezeuge Ich vor Christo/ der an jenem tag wird richten die Lebendigen und die Todten/ wann einige sorg und anligen der gemeinen aufferbauung und der einigen seligkeit übrig: E. M. bitte und ersuch ich je mehr und mehr bei dem lebendigen Gott/ der das verborgene im Herzen kennet/ und alles verborgene offenbaren wird/ dieselbe wolle Ihr Göttliches Herr von allen unordenlichen gedanken abziehen/ und weil sie zu der heiligen gemeinschafft in dem Reich Christi beruffen/ nicht nach der Welt sehen. Vnd wann sie das Evangelion der warheit und des fridens liebet (Ich weiß/ daß sie es liebet) wann Sie von einem Gottsförchtigen eifer gegen dem Haus Gottes brennet (zum wenigsten hoffe ich/ Sie werde über disem kläglichen zustand brünstig sein) so wolle sie mit heilsamen Raht andern zweifelhafften beistehen / und das-liecht/ welches der Geist Gottes in Ihr angezündet/ und andern in der finsternus der unwissenheit strebenden vorleuchten wollen: dasselbige Liecht/ sage Ich/ wolle sie nicht verbergen/ sondern treulich/ fleissig und auffrichtig dessen Straalen auff andere / so wol durch offentliche/ als verborgene und heimliche Sänge/ wie sie sich Ihro werden nach und nach zeigen/ gelangen lassen. Also werden Euer Majest. Allergnädigste Frau es dahin bringen/ daß die von vielen Gott geschehene Danksagung/ zu Lob der Warheit/ des Fridens/ und seiner Barmherzigkeit offenbarlich sich ausbreite/ auch das der Christlichen Kirchen zum besten verliehene Pfund/ und dessen Ruz und Gebrauch nicht um̃sonst in dem Herren seje/ und jhro selbst an jenem Tag herrlich und Gewinnreich erscheine. Eu. Majest. gehaben sich wol/ Allermittelste Christina/ und verachte nicht dises in frommen Herren/ in der Forcht Gottes zu erwegen. Der Lehrer der Warheit/ der allein mächtig ist/ Sie und Vns alle in alle Warheit zuleiten/ wolle bej Ihro sejn / bitte ich von Herren. Sie gehabe sich wol/ sag ich/ die allermildeste Fürstin/ und glaube gnädiglich/ daß ich täglich zu Gott für dieselbe seuffze. Aber dieselbe vergebe meiner Frejheit/ so von offenherziger Redlichkeit/ und ganz einbrünstiger Liebe gegen sie herkom̃t. Ich befehle sie Gott und dem Geist seiner Gnaden/ der allein träfftig ist/ dieselbe/ und mich/ und alle/ durch waserlej Finsternus unserer Vnvollkommenheit wir verdunkelt werden/ zu seinem wunderbaren Liecht zuversezen: Sie gehabe sich wol die allermilteste Christina.

Stregnez den 7. Decembr. Alt Ralend.

Anno 1655.

Von E. H. M.

Allerverpflichtesten und getreuesten D. Johan Matthia, Episc. Stregn.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0518" n="478"/>
Göttliche Sigszeichen der Seligkeit/ so den liebhabern der warheit und des fridens            verheissen ist/ mit desto mehrer freund davon tragen.</p>
        <p>So bezeuge ich nun E. M. Allerdurchleuchtigste Frau/ durch die Lieb und Barmherzigkeit            unsers Herren Jesu Christi/ daß/ wann in dero gemüt einiger anstoß des verworrenen            zweifels/ wann je ein nachdenken in dem gewüssen/ oder wann in der alten Religion einig            hindernus wäre/ dieselbe sich bemühe von Gott/ deme sie sich von jungen Kinds-jahren            verlobt/ raht zu begeren/ damit er dero füsse auff den weg der Göttlichen warheit und            des fridens richte. Ja E. M. allermilteste Christina/ bezeuge Ich vor Christo/ der an            jenem tag wird richten die Lebendigen und die Todten/ wann einige sorg und anligen der            gemeinen aufferbauung und der einigen seligkeit übrig: E. M. bitte und ersuch ich je mehr            und mehr bei dem lebendigen Gott/ der das verborgene im Herzen kennet/ und alles            verborgene offenbaren wird/ dieselbe wolle Ihr Göttliches Herr von allen unordenlichen            gedanken abziehen/ und weil sie zu der heiligen gemeinschafft in dem Reich Christi            beruffen/ nicht nach der Welt sehen. Vnd wann sie das Evangelion der warheit und des            fridens liebet (Ich weiß/ daß sie es liebet) wann Sie von einem Gottsförchtigen eifer            gegen dem Haus Gottes brennet (zum wenigsten hoffe ich/ Sie werde über disem kläglichen            zustand brünstig sein) so wolle sie mit heilsamen Raht andern zweifelhafften beistehen /            und das-liecht/ welches der Geist Gottes in Ihr angezündet/ und andern in der finsternus            der unwissenheit strebenden vorleuchten wollen: dasselbige Liecht/ sage Ich/ wolle sie            nicht verbergen/ sondern treulich/ fleissig und auffrichtig dessen Straalen auff andere           / so wol durch offentliche/ als verborgene und heimliche Sänge/ wie sie sich Ihro werden            nach und nach zeigen/ gelangen lassen. Also werden Euer Majest. Allergnädigste Frau es            dahin bringen/ daß die von vielen Gott geschehene Danksagung/ zu Lob der Warheit/ des            Fridens/ und seiner Barmherzigkeit offenbarlich sich ausbreite/ auch das der            Christlichen Kirchen zum besten verliehene Pfund/ und dessen Ruz und Gebrauch nicht            um&#x0303;sonst in dem Herren seje/ und jhro selbst an jenem Tag herrlich und Gewinnreich            erscheine. Eu. Majest. gehaben sich wol/ Allermittelste Christina/ und verachte nicht            dises in frommen Herren/ in der Forcht Gottes zu erwegen. Der Lehrer der Warheit/ der            allein mächtig ist/ Sie und Vns alle in alle Warheit zuleiten/ wolle bej Ihro sejn /            bitte ich von Herren. Sie gehabe sich wol/ sag ich/ die allermildeste Fürstin/ und            glaube gnädiglich/ daß ich täglich zu Gott für dieselbe seuffze. Aber dieselbe vergebe            meiner Frejheit/ so von offenherziger Redlichkeit/ und ganz einbrünstiger Liebe gegen            sie herkom&#x0303;t. Ich befehle sie Gott und dem Geist seiner Gnaden/ der allein            träfftig ist/ dieselbe/ und mich/ und alle/ durch waserlej Finsternus unserer            Vnvollkommenheit wir verdunkelt werden/ zu seinem wunderbaren Liecht zuversezen: Sie            gehabe sich wol die allermilteste Christina.</p>
        <p>Stregnez den 7. Decembr. Alt Ralend.</p>
        <p>Anno 1655.</p>
        <p>Von E. H. M.</p>
        <p>Allerverpflichtesten und getreuesten D. Johan Matthia, Episc. Stregn.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[478/0518] Göttliche Sigszeichen der Seligkeit/ so den liebhabern der warheit und des fridens verheissen ist/ mit desto mehrer freund davon tragen. So bezeuge ich nun E. M. Allerdurchleuchtigste Frau/ durch die Lieb und Barmherzigkeit unsers Herren Jesu Christi/ daß/ wann in dero gemüt einiger anstoß des verworrenen zweifels/ wann je ein nachdenken in dem gewüssen/ oder wann in der alten Religion einig hindernus wäre/ dieselbe sich bemühe von Gott/ deme sie sich von jungen Kinds-jahren verlobt/ raht zu begeren/ damit er dero füsse auff den weg der Göttlichen warheit und des fridens richte. Ja E. M. allermilteste Christina/ bezeuge Ich vor Christo/ der an jenem tag wird richten die Lebendigen und die Todten/ wann einige sorg und anligen der gemeinen aufferbauung und der einigen seligkeit übrig: E. M. bitte und ersuch ich je mehr und mehr bei dem lebendigen Gott/ der das verborgene im Herzen kennet/ und alles verborgene offenbaren wird/ dieselbe wolle Ihr Göttliches Herr von allen unordenlichen gedanken abziehen/ und weil sie zu der heiligen gemeinschafft in dem Reich Christi beruffen/ nicht nach der Welt sehen. Vnd wann sie das Evangelion der warheit und des fridens liebet (Ich weiß/ daß sie es liebet) wann Sie von einem Gottsförchtigen eifer gegen dem Haus Gottes brennet (zum wenigsten hoffe ich/ Sie werde über disem kläglichen zustand brünstig sein) so wolle sie mit heilsamen Raht andern zweifelhafften beistehen / und das-liecht/ welches der Geist Gottes in Ihr angezündet/ und andern in der finsternus der unwissenheit strebenden vorleuchten wollen: dasselbige Liecht/ sage Ich/ wolle sie nicht verbergen/ sondern treulich/ fleissig und auffrichtig dessen Straalen auff andere / so wol durch offentliche/ als verborgene und heimliche Sänge/ wie sie sich Ihro werden nach und nach zeigen/ gelangen lassen. Also werden Euer Majest. Allergnädigste Frau es dahin bringen/ daß die von vielen Gott geschehene Danksagung/ zu Lob der Warheit/ des Fridens/ und seiner Barmherzigkeit offenbarlich sich ausbreite/ auch das der Christlichen Kirchen zum besten verliehene Pfund/ und dessen Ruz und Gebrauch nicht um̃sonst in dem Herren seje/ und jhro selbst an jenem Tag herrlich und Gewinnreich erscheine. Eu. Majest. gehaben sich wol/ Allermittelste Christina/ und verachte nicht dises in frommen Herren/ in der Forcht Gottes zu erwegen. Der Lehrer der Warheit/ der allein mächtig ist/ Sie und Vns alle in alle Warheit zuleiten/ wolle bej Ihro sejn / bitte ich von Herren. Sie gehabe sich wol/ sag ich/ die allermildeste Fürstin/ und glaube gnädiglich/ daß ich täglich zu Gott für dieselbe seuffze. Aber dieselbe vergebe meiner Frejheit/ so von offenherziger Redlichkeit/ und ganz einbrünstiger Liebe gegen sie herkom̃t. Ich befehle sie Gott und dem Geist seiner Gnaden/ der allein träfftig ist/ dieselbe/ und mich/ und alle/ durch waserlej Finsternus unserer Vnvollkommenheit wir verdunkelt werden/ zu seinem wunderbaren Liecht zuversezen: Sie gehabe sich wol die allermilteste Christina. Stregnez den 7. Decembr. Alt Ralend. Anno 1655. Von E. H. M. Allerverpflichtesten und getreuesten D. Johan Matthia, Episc. Stregn.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/518
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/518>, abgerufen am 15.05.2024.