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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
merische Fürsten mit bewapneter Hand biß an vndschlecht in Ste-
tinischer Regie-
rung verfället
endlich.

vber Stolpe erhalten/ an die Polen gebracht/ mit
welchen doch die Creutzherren sich lange zeit darüber
geschlagen haben. Jn Vor Pommeren baweten sich
auffs newe zwey Fürstliche Häuser/ eins zu Stettin/
aus Ratibori
I. Geschlecht/ das ander zu Wolgast/
von Wartislai
I. Geblüte.

Aber Ratibori Geschlecht gieng bald ab. Dann
vnter seinen zween Söhnen/ die er verließ/ starb
Svantipolcus bald nach dem Vater: Wartislaus
II.
aber regierete wol xxxv. Jahr in sanffter Ruhe/ wolte
sich nichtes an der Wolgastischen Herren Kriege keh-
ren/ vnd da jhme nichtes desto weniger der König
aus Dennemarck für sein Stettin zu Wasser kam/
kauffete er mit einer Summa Geldes Friede/ vnd ließ
kriegen/ wer da wolte. Er verfiel im Jahr mclxxxvj.
A. C. 1186.
vnd ließ einen einigen Sohn nach Bartholomaeum/
welcher ein hohes Alter erreichet/ vnd viele Jahr
nach seines Vatern Todte zu Stettin biß ins mccxlix.
Jahr in guter Ruhe regieret hat. Vnd ob er wol
A. C. 1249.
zweene Junge Herrlein Wartislaum vnd Svantibo-
rum zur Welt gezeuget/ hat er doch keinen davon er-
ziehen können/ weil sie jung verstorben. Also verfiel
3.
Wartißlai Ge-
schlecht theilet
sich auch durch
Casimirum vnd
Bogißlaum in
zweene Stämme.
Aber Casimirs
Nachkommen ver-
fallen auch/ vnd
kompt also das
gantze Sächsischs
Pommerland auff
Bogißlai Erben

die Stetinische Regierung an Wartißlai I. Erben.

Dieser Wartißlaus I. als er im Jahr mcxxxvj.
von einem vnglaubigen Loytzer erschlagen ward/ ver-
ließ er der Wolgastischen Regierung zweene Söhne
Bogißlaum
I. (den sonst etliche wegen des Hinter-
Pommerischen Bogißlai seines Vatern Brudern Bo-
gißlaum
II. nennen/) vnd Casimirum I. Dieser Casi-
mirus ist im Jahr mclxxij. verstorben/ vnd hat nur

einen
A a a ij

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
meriſche Fuͤrſten mit bewapneter Hand biß an vndſchlecht in Ste-
tiniſcher Regie-
rung verfaͤllet
endlich.

vber Stolpe erhalten/ an die Polen gebracht/ mit
welchen doch die Creutzherren ſich lange zeit daruͤber
geſchlagen haben. Jn Vor Pom̃eren baweten ſich
auffs newe zwey Fuͤrſtliche Haͤuſer/ eins zu Stettin/
aus Ratibori
I. Geſchlecht/ das ander zu Wolgaſt/
von Wartislai
I. Gebluͤte.

Aber Ratibori Geſchlecht gieng bald ab. Dann
vnter ſeinen zween Soͤhnen/ die er verließ/ ſtarb
Svantipolcus bald nach dem Vater: Wartislaus
II.
aber regierete wol xxxv. Jahr in ſanffter Ruhe/ wolte
ſich nichtes an der Wolgaſtiſchen Herren Kriege keh-
ren/ vnd da jhme nichtes deſto weniger der Koͤnig
aus Dennemarck fuͤr ſein Stettin zu Waſſer kam/
kauffete er mit einer Summa Geldes Friede/ vnd ließ
kriegen/ wer da wolte. Er verfiel im Jahr mclxxxvj.
A. C. 1186.
vnd ließ einen einigen Sohn nach Bartholomæum/
welcher ein hohes Alter erreichet/ vnd viele Jahr
nach ſeines Vatern Todte zu Stettin biß ins mccxlix.
Jahr in guter Ruhe regieret hat. Vnd ob er wol
A. C. 1249.
zweene Junge Herrlein Wartislaum vnd Svantibo-
rum zur Welt gezeuget/ hat er doch keinen davon er-
ziehen koͤnnen/ weil ſie jung verſtorben. Alſo verfiel
3.
Wartißlai Ge-
ſchlecht theilet
ſich auch durch
Caſimirum vnd
Bogißlaum in
zweene Staͤm̃e.
Aber Caſimirs
Nachkom̃en ver-
fallen auch/ vnd
kompt alſo das
gantze Saͤchſiſchs
Pom̃erland auff
Bogißlai Erben

die Stetiniſche Regierung an Wartißlai I. Erben.

Dieſer Wartißlaus I. als er im Jahr mcxxxvj.
von einem vnglaubigen Loytzer erſchlagen ward/ ver-
ließ er der Wolgaſtiſchen Regierung zweene Soͤhne
Bogißlaum
I. (den ſonſt etliche wegen des Hinter-
Pom̃eriſchen Bogißlai ſeines Vatern Brudern Bo-
gißlaum
II. nennen/) vnd Caſimirum I. Dieſer Caſi-
mirus iſt im Jahr mclxxij. verſtorben/ vnd hat nur

einen
A a a ij
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[305/0011] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. meriſche Fuͤrſten mit bewapneter Hand biß an vnd vber Stolpe erhalten/ an die Polen gebracht/ mit welchen doch die Creutzherren ſich lange zeit daruͤber geſchlagen haben. Jn Vor Pom̃eren baweten ſich auffs newe zwey Fuͤrſtliche Haͤuſer/ eins zu Stettin/ aus Ratibori I. Geſchlecht/ das ander zu Wolgaſt/ von Wartislai I. Gebluͤte. ſchlecht in Ste- tiniſcher Regie- rung verfaͤllet endlich. Aber Ratibori Geſchlecht gieng bald ab. Dann vnter ſeinen zween Soͤhnen/ die er verließ/ ſtarb Svantipolcus bald nach dem Vater: Wartislaus II. aber regierete wol xxxv. Jahr in ſanffter Ruhe/ wolte ſich nichtes an der Wolgaſtiſchen Herren Kriege keh- ren/ vnd da jhme nichtes deſto weniger der Koͤnig aus Dennemarck fuͤr ſein Stettin zu Waſſer kam/ kauffete er mit einer Summa Geldes Friede/ vnd ließ kriegen/ wer da wolte. Er verfiel im Jahr mclxxxvj. vnd ließ einen einigen Sohn nach Bartholomæum/ welcher ein hohes Alter erreichet/ vnd viele Jahr nach ſeines Vatern Todte zu Stettin biß ins mccxlix. Jahr in guter Ruhe regieret hat. Vnd ob er wol zweene Junge Herrlein Wartislaum vnd Svantibo- rum zur Welt gezeuget/ hat er doch keinen davon er- ziehen koͤnnen/ weil ſie jung verſtorben. Alſo verfiel die Stetiniſche Regierung an Wartißlai I. Erben. A. C. 1186. A. C. 1249. 3. Wartißlai Ge- ſchlecht theilet ſich auch durch Caſimirum vnd Bogißlaum in zweene Staͤm̃e. Aber Caſimirs Nachkom̃en ver- fallen auch/ vnd kompt alſo das gantze Saͤchſiſchs Pom̃erland auff Bogißlai Erben Dieſer Wartißlaus I. als er im Jahr mcxxxvj. von einem vnglaubigen Loytzer erſchlagen ward/ ver- ließ er der Wolgaſtiſchen Regierung zweene Soͤhne Bogißlaum I. (den ſonſt etliche wegen des Hinter- Pom̃eriſchen Bogißlai ſeines Vatern Brudern Bo- gißlaum II. nennen/) vnd Caſimirum I. Dieſer Caſi- mirus iſt im Jahr mclxxij. verſtorben/ vnd hat nur einen A a a ij

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/11>, abgerufen am 28.03.2024.