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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch/
A. C. 1136.
1182.
1272.
einen Sohn Svantiborum II. nachgelassen. Dann
zweene andere Junge Herrlein Adolff vnd Wartiß-
laff sind jhme Jung verfallen. Von gemeltem
Svantiboro aber/ wird fast nichtes in den Pomme-
rischen Historien vermeldet/ ob er wol lxij. Jahr
nach seinem Vater gelebet. Wie auch von seinem
einzigen Sohn Casimiro
III. nichts befindlich ist/ mit
deme die Stam Linij Casimiri
I. im Jahr mcclxxij.
gar verloschen ist. Also kompt endlich das gantze
Pommerland auff Bogißlai
I. Nachkommen: Wie
aber dieser Bogißlaus sich als ein weydlicher Held
mit vielen vnterschiedlichen Königen vnd Fürsten
vberworffen/ ist im vorigen Buche genugsam auß-
geführet. Vnd ob er wol endlich in seinem Alter die
Waffen abzulegen gedachte/ so konte er jhrer von we-
gen seines nothleidenden Nachbahren des Fürsten
aus Mechelenburg nicht müssig gehen/ deme er seine
Hülffe nicht versagen wolte.

Mit diesem Handel aber war es so beschaffen.
4.
Bogislaus 1.
bringet den ver-
tageten Mechel-
burgischen Für-
sten Nicolotum
mit bewapneter
Hand wieder zu
Land vnd Leute.
Als Käyser Friedrich Barbarossa/ mit dem Rothen
Barthe/ Hertzog Heinrichen den Löwen wegen sei-
nes Verbrechens in die Acht erkleret/ vnd das Her-
tzogthumb Sachsen jhm abgenommen/ vnd es Bern-
hardo Ottonis Sohn/ des Marggraffen von Bran-
denburg Bruder/ verlehnet hette/ wolte Hertzog
Burewin aus Mechelenburg des verjageten Hertzog
Heinrichs Eydam/ mit dem Graffen von Schwerin/
in diesen Handel nicht einstimmen/ vnd als dessent-
halben der newe Hertzog von Sachsen Bernhar-
dus den Fürsten aus Rügen Jaromar auff seine
Seite brachte/ vnd sich vnterstand/ die Graffen von

Schwe-

Das dritte Buch/
A. C. 1136.
1182.
1272.
einen Sohn Svantiborum II. nachgelaſſen. Dann
zweene andere Junge Herrlein Adolff vnd Wartiß-
laff ſind jhme Jung verfallen. Von gemeltem
Svantiboro aber/ wird faſt nichtes in den Pomme-
riſchen Hiſtorien vermeldet/ ob er wol lxij. Jahr
nach ſeinem Vater gelebet. Wie auch von ſeinem
einzigen Sohn Caſimiro
III. nichts befindlich iſt/ mit
deme die Stam Linij Caſimiri
I. im Jahr mcclxxij.
gar verloſchen iſt. Alſo kompt endlich das gantze
Pommerland auff Bogißlai
I. Nachkommen: Wie
aber dieſer Bogißlaus ſich als ein weydlicher Held
mit vielen vnterſchiedlichen Koͤnigen vnd Fuͤrſten
vberworffen/ iſt im vorigen Buche genugſam auß-
gefuͤhret. Vnd ob er wol endlich in ſeinem Alter die
Waffen abzulegen gedachte/ ſo konte er jhrer von we-
gen ſeines nothleidenden Nachbahren des Fuͤrſten
aus Mechelenburg nicht muͤſſig gehen/ deme er ſeine
Huͤlffe nicht verſagen wolte.

Mit dieſem Handel aber war es ſo beſchaffen.
4.
Bogislaus 1.
bringet den ver-
tageten Mechel-
burgiſchen Fuͤr-
ſten Nicolotum
mit bewapneter
Hand wieder zu
Land vnd Leute.
Als Kaͤyſer Friedrich Barbaroſſa/ mit dem Rothen
Barthe/ Hertzog Heinrichen den Loͤwen wegen ſei-
nes Verbrechens in die Acht erkleret/ vnd das Her-
tzogthumb Sachſen jhm abgenom̃en/ vnd es Bern-
hardo Ottonis Sohn/ des Marggraffen von Bran-
denburg Bruder/ verlehnet hette/ wolte Hertzog
Burewin aus Mechelenburg des verjageten Hertzog
Heinrichs Eydam/ mit dem Graffen von Schwerin/
in dieſen Handel nicht einſtimmen/ vnd als deſſent-
halben der newe Hertzog von Sachſen Bernhar-
dus den Fuͤrſten aus Ruͤgen Jaromar auff ſeine
Seite brachte/ vnd ſich vnterſtand/ die Graffen von

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[306/0012] Das dritte Buch/ einen Sohn Svantiborum II. nachgelaſſen. Dann zweene andere Junge Herrlein Adolff vnd Wartiß- laff ſind jhme Jung verfallen. Von gemeltem Svantiboro aber/ wird faſt nichtes in den Pomme- riſchen Hiſtorien vermeldet/ ob er wol lxij. Jahr nach ſeinem Vater gelebet. Wie auch von ſeinem einzigen Sohn Caſimiro III. nichts befindlich iſt/ mit deme die Stam Linij Caſimiri I. im Jahr mcclxxij. gar verloſchen iſt. Alſo kompt endlich das gantze Pommerland auff Bogißlai I. Nachkommen: Wie aber dieſer Bogißlaus ſich als ein weydlicher Held mit vielen vnterſchiedlichen Koͤnigen vnd Fuͤrſten vberworffen/ iſt im vorigen Buche genugſam auß- gefuͤhret. Vnd ob er wol endlich in ſeinem Alter die Waffen abzulegen gedachte/ ſo konte er jhrer von we- gen ſeines nothleidenden Nachbahren des Fuͤrſten aus Mechelenburg nicht muͤſſig gehen/ deme er ſeine Huͤlffe nicht verſagen wolte. A. C. 1136. 1182. 1272. Mit dieſem Handel aber war es ſo beſchaffen. Als Kaͤyſer Friedrich Barbaroſſa/ mit dem Rothen Barthe/ Hertzog Heinrichen den Loͤwen wegen ſei- nes Verbrechens in die Acht erkleret/ vnd das Her- tzogthumb Sachſen jhm abgenom̃en/ vnd es Bern- hardo Ottonis Sohn/ des Marggraffen von Bran- denburg Bruder/ verlehnet hette/ wolte Hertzog Burewin aus Mechelenburg des verjageten Hertzog Heinrichs Eydam/ mit dem Graffen von Schwerin/ in dieſen Handel nicht einſtimmen/ vnd als deſſent- halben der newe Hertzog von Sachſen Bernhar- dus den Fuͤrſten aus Ruͤgen Jaromar auff ſeine Seite brachte/ vnd ſich vnterſtand/ die Graffen von Schwe- 4. Bogislaus 1. bringet den ver- tageten Mechel- burgiſchen Fuͤr- ſten Nicolotum mit bewapneter Hand wieder zu Land vnd Leute.

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/12>, abgerufen am 27.04.2024.