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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
nischem Stamme. Dieser Wizlaff bekam erstlichNicol. Mare-
scail. lib.
3.
annal. Herul.
cap.
4.

mit Nicoloto III. Fürsten der Werlen vnd Wenden
wegen der Adelichen Familij derer von der Osten zu
thun. Dann da er dieselbe etwas hart bedrengete/
flohen sie zu Nicoloto/ vnd baten/ das sie möchten
wieder zu dem jhrigen gebracht werden. Vnd der-
selbe hat sich auch dazu bewegen lassen/ vnd sich mit
Wizlaff dem Fürsten von Rügen bey Ramelo geschla-
gen/ in solchem Treffen die Vberhand behalten/
vnd die Sache also dahin gebracht/ das die von der
Osten zu jhren Gütern wiederumb gelangeten.

Folgendes ist gemelter Wizlaff im Jahr mcccxiv.A. C. 1314.
mit seinen Vnterthanen den Strallsundischen/ die er
pflag eine böse Wehne in seinem Lande nennen/ we-
gen jhrer Privilegien/ als wenn sie dieselbe nicht
rechtmeßig solten von seinen Vorfahren erlanget ha-
ben/ in Vneinigkeit gerathen. Weil sie aber Marg-
graff Waldemar von Brandenburg vnd Wartis-
laum
IV. von Pommeren zu Schutzherren auffnah-
men/ haben dieselbe mit einem Heere sich vor Loyz
gemachet/ das Schloß nebenst der Stadt bela-
gert/ vnd also den Fürsten von Rügen gedrungen/
das er vor dißmahl mit den Strallsundischen sich in
Güte vertrug/ jhnen vmb Friedenswillen etliche Pri-
vilegia nachgab/ vnd den Fürsten für jhren Abzug
eine Summa Geldes zahlete. Hierüber vermeinete
Fürst Wizlaff sich höchlich beleidiget zu sein/ deutete
deßwegen den Vertrag etwas weiter/ vnd brachte
zwey Jahr hernach viele Potentaten auff seine Sey-
te/ vnd also machete sich wider Strallsund ein mäch-
tig Volck zu Wasser vnd zu Lande bereit. Zu Was-

ser
J i i iij

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
niſchem Stamme. Dieſer Wizlaff bekam erſtlichNicol. Mare-
ſcail. lib.
3.
annal. Herul.
cap.
4.

mit Nicoloto III. Fuͤrſten der Werlen vnd Wenden
wegen der Adelichen Familij derer von der Oſten zu
thun. Dann da er dieſelbe etwas hart bedrengete/
flohen ſie zu Nicoloto/ vnd baten/ das ſie moͤchten
wieder zu dem jhrigen gebracht werden. Vnd der-
ſelbe hat ſich auch dazu bewegen laſſen/ vnd ſich mit
Wizlaff dem Fuͤrſten von Ruͤgen bey Ramelo geſchla-
gen/ in ſolchem Treffen die Vberhand behalten/
vnd die Sache alſo dahin gebracht/ das die von der
Oſten zu jhren Guͤtern wiederumb gelangeten.

Folgendes iſt gemelter Wizlaff im Jahr mcccxiv.A. C. 1314.
mit ſeinen Vnterthanen den Strallſundiſchen/ die er
pflag eine boͤſe Wehne in ſeinem Lande nennen/ we-
gen jhrer Privilegien/ als wenn ſie dieſelbe nicht
rechtmeßig ſolten von ſeinen Vorfahren erlanget ha-
ben/ in Vneinigkeit gerathen. Weil ſie aber Marg-
graff Waldemar von Brandenburg vnd Wartis-
laum
IV. von Pommeren zu Schutzherren auffnah-
men/ haben dieſelbe mit einem Heere ſich vor Loyz
gemachet/ das Schloß nebenſt der Stadt bela-
gert/ vnd alſo den Fuͤrſten von Ruͤgen gedrungen/
das er vor dißmahl mit den Strallſundiſchen ſich in
Guͤte vertrug/ jhnen vmb Friedenswillen etliche Pri-
vilegia nachgab/ vnd den Fuͤrſten fuͤr jhren Abzug
eine Summa Geldes zahlete. Hieruͤber vermeinete
Fuͤrſt Wizlaff ſich hoͤchlich beleidiget zu ſein/ deutete
deßwegen den Vertrag etwas weiter/ vnd brachte
zwey Jahr hernach viele Potentaten auff ſeine Sey-
te/ vnd alſo machete ſich wider Strallſund ein maͤch-
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ſer
J i i iij
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[371/0077] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. niſchem Stamme. Dieſer Wizlaff bekam erſtlich mit Nicoloto III. Fuͤrſten der Werlen vnd Wenden wegen der Adelichen Familij derer von der Oſten zu thun. Dann da er dieſelbe etwas hart bedrengete/ flohen ſie zu Nicoloto/ vnd baten/ das ſie moͤchten wieder zu dem jhrigen gebracht werden. Vnd der- ſelbe hat ſich auch dazu bewegen laſſen/ vnd ſich mit Wizlaff dem Fuͤrſten von Ruͤgen bey Ramelo geſchla- gen/ in ſolchem Treffen die Vberhand behalten/ vnd die Sache alſo dahin gebracht/ das die von der Oſten zu jhren Guͤtern wiederumb gelangeten. Nicol. Mare- ſcail. lib. 3. annal. Herul. cap. 4. Folgendes iſt gemelter Wizlaff im Jahr mcccxiv. mit ſeinen Vnterthanen den Strallſundiſchen/ die er pflag eine boͤſe Wehne in ſeinem Lande nennen/ we- gen jhrer Privilegien/ als wenn ſie dieſelbe nicht rechtmeßig ſolten von ſeinen Vorfahren erlanget ha- ben/ in Vneinigkeit gerathen. Weil ſie aber Marg- graff Waldemar von Brandenburg vnd Wartis- laum IV. von Pommeren zu Schutzherren auffnah- men/ haben dieſelbe mit einem Heere ſich vor Loyz gemachet/ das Schloß nebenſt der Stadt bela- gert/ vnd alſo den Fuͤrſten von Ruͤgen gedrungen/ das er vor dißmahl mit den Strallſundiſchen ſich in Guͤte vertrug/ jhnen vmb Friedenswillen etliche Pri- vilegia nachgab/ vnd den Fuͤrſten fuͤr jhren Abzug eine Summa Geldes zahlete. Hieruͤber vermeinete Fuͤrſt Wizlaff ſich hoͤchlich beleidiget zu ſein/ deutete deßwegen den Vertrag etwas weiter/ vnd brachte zwey Jahr hernach viele Potentaten auff ſeine Sey- te/ vnd alſo machete ſich wider Strallſund ein maͤch- tig Volck zu Waſſer vnd zu Lande bereit. Zu Waſ- ſer A. C. 1314. J i i iij

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/77>, abgerufen am 28.04.2024.