Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761.

Bild:
<< vorherige Seite
XVI. Brief. Der Hr. v. N. an den jungen Hrn. Baron v. S.

Warum wollen Sie doch England verlassen? Es treibt Sie ja keine Noth darzu. Sie sind bei meinem Herrn Gevatter dem Baronet wohl aufgehoben; so viel ich aus Ihren Briefen abnehmen kann, hält er Sie wie sein Kind, und er wird es vermuthlich gerne sehen, wenn Sie noch eine Zeitlang bei ihm bleiben. Mein Rath ist nicht dabei, daß Sie vor Ausgang des Jahres abreisen. Inzwischen muß ich Ihnen freilich Ihren freien Willen lassen, und wenn Sie es nicht besser haben wollen, so reißen Sie hin wohin Sie wollen, ich denke, Sie werden wie die Schweizer, das Heimwehe bekommen haben. Thun Sie mir nur den Gefallen, und beschmausen Sie die englischen

XVI. Brief. Der Hr. v. N. an den jungen Hrn. Baron v. S.

Warum wollen Sie doch England verlassen? Es treibt Sie ja keine Noth darzu. Sie sind bei meinem Herrn Gevatter dem Baronet wohl aufgehoben; so viel ich aus Ihren Briefen abnehmen kann, hält er Sie wie sein Kind, und er wird es vermuthlich gerne sehen, wenn Sie noch eine Zeitlang bei ihm bleiben. Mein Rath ist nicht dabei, daß Sie vor Ausgang des Jahres abreisen. Inzwischen muß ich Ihnen freilich Ihren freien Willen lassen, und wenn Sie es nicht besser haben wollen, so reißen Sie hin wohin Sie wollen, ich denke, Sie werden wie die Schweizer, das Heimwehe bekommen haben. Thun Sie mir nur den Gefallen, und beschmausen Sie die englischen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0153" n="151"/>
      <div type="letter" n="1">
        <head> <hi rendition="#fr">XVI. Brief.</hi> </head>
        <head> <hi rendition="#fr">Der Hr. v. N. an den jungen Hrn. Baron v. S.</hi> </head>
        <opener>
          <dateline>den 23 Octob.</dateline>
        </opener>
        <p>Warum wollen Sie doch England verlassen? Es treibt Sie ja keine Noth darzu. Sie sind bei meinem Herrn Gevatter dem Baronet wohl aufgehoben; so viel ich aus Ihren Briefen abnehmen kann, hält er Sie wie sein Kind, und er wird es vermuthlich gerne sehen, wenn Sie noch eine Zeitlang bei ihm bleiben. Mein Rath ist nicht dabei, daß Sie vor Ausgang des Jahres abreisen. Inzwischen muß ich Ihnen freilich Ihren freien Willen lassen, und wenn Sie es nicht besser haben wollen, so reißen Sie hin wohin Sie wollen, ich denke, Sie werden wie die Schweizer, das Heimwehe bekommen haben. Thun Sie mir nur den Gefallen, und beschmausen Sie die englischen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0153] XVI. Brief. Der Hr. v. N. an den jungen Hrn. Baron v. S. den 23 Octob. Warum wollen Sie doch England verlassen? Es treibt Sie ja keine Noth darzu. Sie sind bei meinem Herrn Gevatter dem Baronet wohl aufgehoben; so viel ich aus Ihren Briefen abnehmen kann, hält er Sie wie sein Kind, und er wird es vermuthlich gerne sehen, wenn Sie noch eine Zeitlang bei ihm bleiben. Mein Rath ist nicht dabei, daß Sie vor Ausgang des Jahres abreisen. Inzwischen muß ich Ihnen freilich Ihren freien Willen lassen, und wenn Sie es nicht besser haben wollen, so reißen Sie hin wohin Sie wollen, ich denke, Sie werden wie die Schweizer, das Heimwehe bekommen haben. Thun Sie mir nur den Gefallen, und beschmausen Sie die englischen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T15:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T15:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T15:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Der Seitenumbruch erfolgt bei Worttrennung nach dem gesamten Wort.
  • Worttrennungen am Zeilenende entfallen.
  • Das lange „s“ („ſ“) wird als normales rundes „s“ wiedergegeben.
  • Auslassungspunkte werden, unabhängig von der Anzahl der Punkte, als „…“ (Sonderzeichen Alt+0133) wiedergegeben.
  • Apostrophe werden durch das Sonderzeichen „’“ (Alt+0146) wiedergegeben (nicht durch die Variante auf der Tastatur).
  • Bindestriche werden durch den normalen Bindestrich „-“ wiedergegeben (nicht durch „=“).
  • Gleichheitszeichen „=“ werden als normale Gedankenstriche (Halbgeviertstriche) „–“ wiedergegeben.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison02_1761
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison02_1761/153
Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison02_1761/153>, abgerufen am 29.03.2024.