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Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 1, 2. Aufl. Altenburg, 1779.

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ben. Jndeß was schadet's, ein Fehler
mehr oder weniger, auf Rechnung der
menschlichen Schwachheit macht nichts aus.
Soll das auch meinen physiognomischen
Glauben so wenig irr machen, als die An-
wandlung von Töpferkolik, den philosophi-
schen ienes Stoikers. Wie der sich wand,
gleich einem Wurm, und doch bekannte,
der Schmerz sey kein Uebel; so will ich
auch die Unfehlbarkeit der Kunst standhaft
behaupten, ungeachtet des Widerspruchs
meiner Erfahrung.



Am

ben. Jndeß was ſchadet’s, ein Fehler
mehr oder weniger, auf Rechnung der
menſchlichen Schwachheit macht nichts aus.
Soll das auch meinen phyſiognomiſchen
Glauben ſo wenig irr machen, als die An-
wandlung von Toͤpferkolik, den philoſophi-
ſchen ienes Stoikers. Wie der ſich wand,
gleich einem Wurm, und doch bekannte,
der Schmerz ſey kein Uebel; ſo will ich
auch die Unfehlbarkeit der Kunſt ſtandhaft
behaupten, ungeachtet des Widerſpruchs
meiner Erfahrung.



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[187/0193] ben. Jndeß was ſchadet’s, ein Fehler mehr oder weniger, auf Rechnung der menſchlichen Schwachheit macht nichts aus. Soll das auch meinen phyſiognomiſchen Glauben ſo wenig irr machen, als die An- wandlung von Toͤpferkolik, den philoſophi- ſchen ienes Stoikers. Wie der ſich wand, gleich einem Wurm, und doch bekannte, der Schmerz ſey kein Uebel; ſo will ich auch die Unfehlbarkeit der Kunſt ſtandhaft behaupten, ungeachtet des Widerſpruchs meiner Erfahrung. Am

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 1, 2. Aufl. Altenburg, 1779, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen01_1779/193>, abgerufen am 25.04.2024.