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Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835.

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Zwirn (geschmeichelt).
Ich bitte, die Ehre ist meinerseits.
Windwachel.
Mein Freund will sich Verschiedenes bei Dir
machen lassen.
Zwirn.
O ich bitte, mein ganzes Magazin steht zu Be-
fehl. Belieben Sie sich nur nach Gusto auszusuchen.
Lüftig.
Ich brauche aber ziemlich viel.
Zwirn.
Je mehr, desto besser.
Lüftig.
Bin aber für den Augenblick nicht bei Kassa,
um gleich bezahlen zu können.
Zwirn.
Thut nichts, ich hab' Geld genug; übrigens
kennt Sie mein Freund Windwachel, und das ist ge-
nug. -- Spazieren Sie nur in mein Magazin.
Lüftig.
Ihr unterthänigster Diener, Herr von Zwirn.
(Im Abgehen zu Windwachel.) Der Schneider kriegt
keinen Kreuzer von mir.
(Ab.)
Zwirn.
Jetzt sag' mir, Freund, kommt die Frau von
Palpiti?
Zwirn (geſchmeichelt).
Ich bitte, die Ehre iſt meinerſeits.
Windwachel.
Mein Freund will ſich Verſchiedenes bei Dir
machen laſſen.
Zwirn.
O ich bitte, mein ganzes Magazin ſteht zu Be-
fehl. Belieben Sie ſich nur nach Guſto auszuſuchen.
Lüftig.
Ich brauche aber ziemlich viel.
Zwirn.
Je mehr, deſto beſſer.
Lüftig.
Bin aber für den Augenblick nicht bei Kaſſa,
um gleich bezahlen zu können.
Zwirn.
Thut nichts, ich hab’ Geld genug; übrigens
kennt Sie mein Freund Windwachel, und das iſt ge-
nug. — Spazieren Sie nur in mein Magazin.
Lüftig.
Ihr unterthänigſter Diener, Herr von Zwirn.
(Im Abgehen zu Windwachel.) Der Schneider kriegt
keinen Kreuzer von mir.
(Ab.)
Zwirn.
Jetzt ſag’ mir, Freund, kommt die Frau von
Palpiti?
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[70/0076] Zwirn (geſchmeichelt). Ich bitte, die Ehre iſt meinerſeits. Windwachel. Mein Freund will ſich Verſchiedenes bei Dir machen laſſen. Zwirn. O ich bitte, mein ganzes Magazin ſteht zu Be- fehl. Belieben Sie ſich nur nach Guſto auszuſuchen. Lüftig. Ich brauche aber ziemlich viel. Zwirn. Je mehr, deſto beſſer. Lüftig. Bin aber für den Augenblick nicht bei Kaſſa, um gleich bezahlen zu können. Zwirn. Thut nichts, ich hab’ Geld genug; übrigens kennt Sie mein Freund Windwachel, und das iſt ge- nug. — Spazieren Sie nur in mein Magazin. Lüftig. Ihr unterthänigſter Diener, Herr von Zwirn. (Im Abgehen zu Windwachel.) Der Schneider kriegt keinen Kreuzer von mir. (Ab.) Zwirn. Jetzt ſag’ mir, Freund, kommt die Frau von Palpiti?

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Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_lumpacivagabundus_1835/76>, abgerufen am 28.03.2024.