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[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

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An den Christlichen Leser.
SOLI CHRISTO VICTORIA ET GLORIA.

ES ist zweiffels ohn vnter andern ChristlichenDie warheit helffen verterdigen ist einnötiger Gottesdienst. tugenden nicht der geringste Gottesdienst / sich der nothleidenden warheit annemen / vnd dieselbige mit waren gründen aus der H. Schrifft vnd zeugnissen der alten rechtgleubigen Kirchen / souiel müglich / befestigen / vnd von der Gegenlehr / so Menliche vernunfft dawider pflegt ein zu wenden / abzusondern.

Denn hiedurch die Kirchen Gottes erbawet / der trost in der rechtgleubigen hertzen gestercket / die schwachen zum erkentnis der seligmachenden warheit erwecket / vnd die Bekenner selbst von tag zu tag / mit mehrerm licht begnadet werden / So verheisset auch Gott seinen schutz dazu / wie der schöne Spruch lautet: Streite für die warheit biß in den tod / so wird der HErr dein Gott für dich streiten. Sir. 4.

Jedoch sol mit allem fleis in acht genommen werden / das man das nötige von dem vnnötigen vnterscheide / vnd souiel jmmer müglich / der Kirchen Gottes mit vergeblichem gezencke verschone. Wo aber die sach der wichtigkeit ist / das sie ohne verletzung der gewissen nicht kan vnuorantwortet bleiben / so fodert Gott neben gepürlichem Christlichen eyfer / die schöne tugend der sanfftmut / bescheidenheit vnd lindigkeit / vnd wil / das man fürnemlich dahin sehe / vnd arbeite / das die warheit erkleret vnd bewehret / die falscht Lehr aber mit grunde refutiret vnd widerleget werde.

In betrachtung dieses / haben die Anhaltischen Prediger bißher allen fleis angewandt / das der hochwichtige Artickel / darinn man jhre meinung begeret hat / nemlich von der Person /

An den Christlichen Leser.
SOLI CHRISTO VICTORIA ET GLORIA.

ES ist zweiffels ohn vnter andern ChristlichenDie warheit helffẽ verterdigen ist einnötiger Gottesdienst. tugenden nicht der geringste Gottesdienst / sich der nothleidenden warheit annemen / vnd dieselbige mit waren gründen aus der H. Schrifft vnd zeugnissen der alten rechtgleubigen Kirchen / souiel müglich / befestigen / vnd von der Gegenlehr / so Menliche vernunfft dawider pflegt ein zu wenden / abzusondern.

Denn hiedurch die Kirchen Gottes erbawet / der trost in der rechtgleubigen hertzen gestercket / die schwachen zum erkentnis der seligmachenden warheit erwecket / vnd die Bekenner selbst von tag zu tag / mit mehrerm licht begnadet werden / So verheisset auch Gott seinen schutz dazu / wie der schöne Spruch lautet: Streite für die warheit biß in den tod / so wird der HErr dein Gott für dich streiten. Sir. 4.

Jedoch sol mit allem fleis in acht genommen werden / das man das nötige von dem vnnötigen vnterscheide / vnd souiel jmmer müglich / der Kirchen Gottes mit vergeblichem gezencke verschone. Wo aber die sach der wichtigkeit ist / das sie ohne verletzung der gewissen nicht kan vnuorantwortet bleiben / so fodert Gott neben gepürlichem Christlichen eyfer / die schöne tugend der sanfftmut / bescheidenheit vnd lindigkeit / vnd wil / das man fürnemlich dahin sehe / vnd arbeite / das die warheit erkleret vnd bewehret / die falscht Lehr aber mit grunde refutiret vnd widerleget werde.

In betrachtung dieses / haben die Anhaltischen Prediger bißher allen fleis angewandt / das der hochwichtige Artickel / darinn man jhre meinung begeret hat / nemlich von der Person /

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                     lautet: Streite für die warheit biß in den tod / so wird der HErr dein Gott für
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                     vergeblichem gezencke verschone. Wo aber die sach der wichtigkeit ist / das sie
                     ohne verletzung der gewissen nicht kan vnuorantwortet bleiben / so fodert Gott
                     neben gepürlichem Christlichen eyfer / die schöne tugend der sanfftmut /
                     bescheidenheit vnd lindigkeit / vnd wil / das man fürnemlich dahin sehe / vnd
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[3/0003] An den Christlichen Leser. SOLI CHRISTO VICTORIA ET GLORIA. ES ist zweiffels ohn vnter andern Christlichen tugenden nicht der geringste Gottesdienst / sich der nothleidenden warheit annemen / vnd dieselbige mit waren gründen aus der H. Schrifft vnd zeugnissen der alten rechtgleubigen Kirchen / souiel müglich / befestigen / vnd von der Gegenlehr / so Menliche vernunfft dawider pflegt ein zu wenden / abzusondern. Die warheit helffẽ verterdigen ist einnötiger Gottesdienst. Denn hiedurch die Kirchen Gottes erbawet / der trost in der rechtgleubigen hertzen gestercket / die schwachen zum erkentnis der seligmachenden warheit erwecket / vnd die Bekenner selbst von tag zu tag / mit mehrerm licht begnadet werden / So verheisset auch Gott seinen schutz dazu / wie der schöne Spruch lautet: Streite für die warheit biß in den tod / so wird der HErr dein Gott für dich streiten. Sir. 4. Jedoch sol mit allem fleis in acht genommen werden / das man das nötige von dem vnnötigen vnterscheide / vnd souiel jmmer müglich / der Kirchen Gottes mit vergeblichem gezencke verschone. Wo aber die sach der wichtigkeit ist / das sie ohne verletzung der gewissen nicht kan vnuorantwortet bleiben / so fodert Gott neben gepürlichem Christlichen eyfer / die schöne tugend der sanfftmut / bescheidenheit vnd lindigkeit / vnd wil / das man fürnemlich dahin sehe / vnd arbeite / das die warheit erkleret vnd bewehret / die falscht Lehr aber mit grunde refutiret vnd widerleget werde. In betrachtung dieses / haben die Anhaltischen Prediger bißher allen fleis angewandt / das der hochwichtige Artickel / darinn man jhre meinung begeret hat / nemlich von der Person /

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/3>, abgerufen am 28.03.2024.