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Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 56. Rudolstadt, 23. Oktober 1847.

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Allgemeine Auswanderungs = Zeitung.

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Organ
für
Kunde aus deutschen Ansiedlungen,
für Rath und That
zu Gunsten der fortziehenden Brüder,
sowie für
Oeffentlichkeit in Auswanderungs-
sachen überhaupt.
BREMEN:
C. Schünemann's Sortiments = Buchhandlung.

[Spaltenumbruch] [Abbildung]
[Spaltenumbruch]
Mit
statistischen Uebersichten, Karten
und Plänen,

sowie mit einem
Jntelligenzblatte
für Bekanntmachungen von
Behörden u. Privaten.
NEW - YORK: bei William Radde,
Broadway 322.
[Ende Spaltensatz]

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Pränumerationspreis des halben Jahrgangs bei allen
Buchhandlungen und Fürstl. Thurn und Tarischen
Postanstalten 1 1 / 6 Rl. == 2 fl 6 Xr.

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Nro 56.
Montag, 23. October 1847.
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[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz]
Correspondenz.
   

Von meinen vielfachen Erlebnissen unter den natives dieses
Landes Etwas zu schreiben, deren Detail auch ein größeres Publi-
cum interessiren würde, muß ich verschieben bis nach Erhalt Jhrer
Empfangsanzeige des Gegenwärtigen und mich heute beschränken,
Jhnen zu sagen, daß Chicago seit 12 jährigem Entstehen nun
mit 16,000 Einw. angefüllt, in Deutschland mit Unrecht nicht
besser gekannt ist wie Milwaukie, das an einer Bucht liegend
von der See aus einem wahren Bretterneste ähnlich sieht.
Das übermäßige Zuströmen nach dem Wisconsinstaate mag wohl
seinen Höhenpunkt erreicht haben, indem das Land dort zu theuer
geworden und der Arbeitslohn ( nebst Kost ) sogar bis auf 8 und
6 Cents pr. Tag ( ? ) gesunken ist. Wanderungen von da nach
Chicago, um von günstigern Verhältnissen Nutzen zu ziehen, sind
deßhalb nichts Seltenes, da in hiesigem Umkreise noch der Acre
zu 3 -- 5 Doll. gekauft werden kann, wobei schon etwas Ange-
bautes. Ueberdem bietet die Gewißheit, daß der zum Mississippi
gebaute Canal Ende d. J. fertig, sowie Anfang des künftigen
mit der nach Galena ( am gleichen Flusse ) projectirten Eisenbahn
begonnen wird, eine zu sichere Chance für künftige Steigerung
des Grundbesitzes.

Jch werde es stets als einen Beweis sehr freundlichen An-
denkens aufnehmen, wenn Sie auswandernde Landsleute an mich
adressiren wollen, und sollen selbe sich gewiß zufrieden bezeugen
über die Art und Weise, mit welcher Jhrer Empfehlung entgegen-
gekommen wird. Jch rathe denselben zu logiren, wenn über:

Antwerpen, bei Hrn. Krug zum wilden Mann
   und bei Strecker, Klein und Stöck zu accordiren,

in Newyorkbei Hrn.Georg Schwarz in Washingtonstreet,
in Buffalo" Laraur im Railroadhotel,
in Chicago" Meyer zum Wilh. Tell.

Aber nur nicht in Newyork direct hierher zu accordiren,
sonst sind sie geprellt und gebunden; man bezahlt weit billiger:


Doll.- 50 C.pr.Dampfsch.v.Newyork bis Albanyin 12St.
-5 --- Eisenbahn-Albany bis Buffalo
( weg. Uebernachten )
-42-
-2 ---Dampfsch.-Buffalo bis Chicago-6 Tag.
[Spaltenumbruch]

Das Fahren pr. Canal von Albany bis Buffalo a 2 1 / 2
Doll. ist dem Anscheine nach billiger, allein man muß sich wäh-
rend 8 Tage selbst beköstigen und über 50 P jedes weitere P
mit 1 Cent extra bezahlen.

   
H. Tansor.
Literatur.

Schon früher besprachen und empfahlen wir die

Briefe eines unter dem Schutze des Mainzer
Vereins nach
Texas Ausgewanderten,

in denen uns höchst interessante Aufschlüsse über Teras und
besonders über den "Verein zum Schutze deutscher Einwanderer
in Teras" gegeben wurden. Von diesen Briefen ist jetzt, im
Verlage der Biedermann'schen Buchhandlung in Leipzig, das dritte
Heft erschienen, aus dem wir mit inniger Freude ersehen, daß
sich die Verhältnisse des Vereins immer besser gestalten. Der
Verf., Hr. Alwin H. Sörgel, welcher auf kurze Zeit selbst
Beamter des Vereins geworden ist, dessenungeachtet aber, wie
sich von ihm nicht anders erwarten ließ, eine freie, offene Sprache
führt, beschreibt uns die schwierige Stellung von Meusebach's,
gegen welchen selbst von Seiten des Abgesandten des Vereins,
Cappes, und von Hrn. Fischer, dem früheren Besitzer der
Vereinsländereien, dergestalt intriguirt wurde, daß man es nur
Meusebach's Festigkeit und seiner Liebe zum Unternehmen zu danken
hat, daß er nicht die ganze Sache fallen ließ und davonging.
Ueber den Aufstand eines Theils der Kolonisten in Neubraunfels
hat die Allg. Ausw. Ztg. bereits berichtet; hier finden wir nun
die Details desselben, und Prinz Carl von Solms=Braun-
fels,
der in seinem, in No. 55 dieses Blattes besprochenen Werke
alle Amerikaner Feinde der Deutschen, Diebe, Betrüger, Mörder
nennt, muß sich wahrlich schämen, wenn er in diesen Briefen liest,
daß sich die Amerikaner in Neubraunfels dem Hrn. von Meuse-
bach erboten, ihn mit ihrem Leben und ihren Büchsen beizustehen,
wenn die aufgewiegelten deutschen Ansiedler sich nochmals bei-
kommen lassen sollten, die Gesetze mit Füßen zu treten und die
freien deutschen Jnstitutionen des Landes zu verhöhnen. So han-

Allgemeine Auswanderungs = Zeitung.

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Organ
für
Kunde aus deutschen Ansiedlungen,
für Rath und That
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Postanstalten 1 1 / 6 Rl. == 2 fl 6 Xr.

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Nro 56.
Montag, 23. October 1847.
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[Beginn Spaltensatz]
Correspondenz.
   

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Landes Etwas zu schreiben, deren Detail auch ein größeres Publi-
cum interessiren würde, muß ich verschieben bis nach Erhalt Jhrer
Empfangsanzeige des Gegenwärtigen und mich heute beschränken,
Jhnen zu sagen, daß Chicago seit 12 jährigem Entstehen nun
mit 16,000 Einw. angefüllt, in Deutschland mit Unrecht nicht
besser gekannt ist wie Milwaukie, das an einer Bucht liegend
von der See aus einem wahren Bretterneste ähnlich sieht.
Das übermäßige Zuströmen nach dem Wisconsinstaate mag wohl
seinen Höhenpunkt erreicht haben, indem das Land dort zu theuer
geworden und der Arbeitslohn ( nebst Kost ) sogar bis auf 8 und
6 Cents pr. Tag ( ? ) gesunken ist. Wanderungen von da nach
Chicago, um von günstigern Verhältnissen Nutzen zu ziehen, sind
deßhalb nichts Seltenes, da in hiesigem Umkreise noch der Acre
zu 3 -- 5 Doll. gekauft werden kann, wobei schon etwas Ange-
bautes. Ueberdem bietet die Gewißheit, daß der zum Mississippi
gebaute Canal Ende d. J. fertig, sowie Anfang des künftigen
mit der nach Galena ( am gleichen Flusse ) projectirten Eisenbahn
begonnen wird, eine zu sichere Chance für künftige Steigerung
des Grundbesitzes.

Jch werde es stets als einen Beweis sehr freundlichen An-
denkens aufnehmen, wenn Sie auswandernde Landsleute an mich
adressiren wollen, und sollen selbe sich gewiß zufrieden bezeugen
über die Art und Weise, mit welcher Jhrer Empfehlung entgegen-
gekommen wird. Jch rathe denselben zu logiren, wenn über:

Antwerpen, bei Hrn. Krug zum wilden Mann
   und bei Strecker, Klein und Stöck zu accordiren,

in Newyorkbei Hrn.Georg Schwarz in Washingtonstreet,
in BuffaloLaraur im Railroadhotel,
in ChicagoMeyer zum Wilh. Tell.

Aber nur nicht in Newyork direct hierher zu accordiren,
sonst sind sie geprellt und gebunden; man bezahlt weit billiger:


Doll.- 50 C.pr.Dampfsch.v.Newyork bis Albanyin 12St.
-5 --- Eisenbahn-Albany bis Buffalo
( weg. Uebernachten )
-42-
-2 ---Dampfsch.-Buffalo bis Chicago-6 Tag.
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Das Fahren pr. Canal von Albany bis Buffalo à 2 1 / 2
Doll. ist dem Anscheine nach billiger, allein man muß sich wäh-
rend 8 Tage selbst beköstigen und über 50 P jedes weitere P
mit 1 Cent extra bezahlen.

   
H. Tansor.
Literatur.

Schon früher besprachen und empfahlen wir die

Briefe eines unter dem Schutze des Mainzer
Vereins nach
Texas Ausgewanderten,

in denen uns höchst interessante Aufschlüsse über Teras und
besonders über den „Verein zum Schutze deutscher Einwanderer
in Teras“ gegeben wurden. Von diesen Briefen ist jetzt, im
Verlage der Biedermann'schen Buchhandlung in Leipzig, das dritte
Heft erschienen, aus dem wir mit inniger Freude ersehen, daß
sich die Verhältnisse des Vereins immer besser gestalten. Der
Verf., Hr. Alwin H. Sörgel, welcher auf kurze Zeit selbst
Beamter des Vereins geworden ist, dessenungeachtet aber, wie
sich von ihm nicht anders erwarten ließ, eine freie, offene Sprache
führt, beschreibt uns die schwierige Stellung von Meusebach's,
gegen welchen selbst von Seiten des Abgesandten des Vereins,
Cappes, und von Hrn. Fischer, dem früheren Besitzer der
Vereinsländereien, dergestalt intriguirt wurde, daß man es nur
Meusebach's Festigkeit und seiner Liebe zum Unternehmen zu danken
hat, daß er nicht die ganze Sache fallen ließ und davonging.
Ueber den Aufstand eines Theils der Kolonisten in Neubraunfels
hat die Allg. Ausw. Ztg. bereits berichtet; hier finden wir nun
die Details desselben, und Prinz Carl von Solms=Braun-
fels,
der in seinem, in No. 55 dieses Blattes besprochenen Werke
alle Amerikaner Feinde der Deutschen, Diebe, Betrüger, Mörder
nennt, muß sich wahrlich schämen, wenn er in diesen Briefen liest,
daß sich die Amerikaner in Neubraunfels dem Hrn. von Meuse-
bach erboten, ihn mit ihrem Leben und ihren Büchsen beizustehen,
wenn die aufgewiegelten deutschen Ansiedler sich nochmals bei-
kommen lassen sollten, die Gesetze mit Füßen zu treten und die
freien deutschen Jnstitutionen des Landes zu verhöhnen. So han-

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[0001] Allgemeine Auswanderungs = Zeitung. Organ für Kunde aus deutschen Ansiedlungen, für Rath und That zu Gunsten der fortziehenden Brüder, sowie für Oeffentlichkeit in Auswanderungs- sachen überhaupt. BREMEN: C. Schünemann's Sortiments = Buchhandlung. [Abbildung] Mit statistischen Uebersichten, Karten und Plänen, sowie mit einem Jntelligenzblatte für Bekanntmachungen von Behörden u. Privaten. NEW - YORK: bei William Radde, Broadway 322. Pränumerationspreis des halben Jahrgangs bei allen Buchhandlungen und Fürstl. Thurn und Tarischen Postanstalten 1 1 / 6 Rl. == 2 fl 6 Xr. Nro 56. Montag, 23. October 1847. Unter Mitwirkung der Herren Dr. Büttner, G. M. von Roß, G. F. Streckfuß und anderer Autoritäten herausg. von G. Froebel. Correspondenz. Chicago, ( Jllinois ) , 29. Aug. 1847. Von meinen vielfachen Erlebnissen unter den natives dieses Landes Etwas zu schreiben, deren Detail auch ein größeres Publi- cum interessiren würde, muß ich verschieben bis nach Erhalt Jhrer Empfangsanzeige des Gegenwärtigen und mich heute beschränken, Jhnen zu sagen, daß Chicago seit 12 jährigem Entstehen nun mit 16,000 Einw. angefüllt, in Deutschland mit Unrecht nicht besser gekannt ist wie Milwaukie, das an einer Bucht liegend von der See aus einem wahren Bretterneste ähnlich sieht. Das übermäßige Zuströmen nach dem Wisconsinstaate mag wohl seinen Höhenpunkt erreicht haben, indem das Land dort zu theuer geworden und der Arbeitslohn ( nebst Kost ) sogar bis auf 8 und 6 Cents pr. Tag ( ? ) gesunken ist. Wanderungen von da nach Chicago, um von günstigern Verhältnissen Nutzen zu ziehen, sind deßhalb nichts Seltenes, da in hiesigem Umkreise noch der Acre zu 3 -- 5 Doll. gekauft werden kann, wobei schon etwas Ange- bautes. Ueberdem bietet die Gewißheit, daß der zum Mississippi gebaute Canal Ende d. J. fertig, sowie Anfang des künftigen mit der nach Galena ( am gleichen Flusse ) projectirten Eisenbahn begonnen wird, eine zu sichere Chance für künftige Steigerung des Grundbesitzes. Jch werde es stets als einen Beweis sehr freundlichen An- denkens aufnehmen, wenn Sie auswandernde Landsleute an mich adressiren wollen, und sollen selbe sich gewiß zufrieden bezeugen über die Art und Weise, mit welcher Jhrer Empfehlung entgegen- gekommen wird. Jch rathe denselben zu logiren, wenn über: Antwerpen, bei Hrn. Krug zum wilden Mann und bei Strecker, Klein und Stöck zu accordiren, in Newyork bei Hrn. Georg Schwarz in Washingtonstreet, in Buffalo „ Laraur im Railroadhotel, in Chicago „ Meyer zum Wilh. Tell. Aber nur nicht in Newyork direct hierher zu accordiren, sonst sind sie geprellt und gebunden; man bezahlt weit billiger: Doll. - 50 C. pr. Dampfsch. v. Newyork bis Albany in 12 St. - 5 -- - Eisenbahn - Albany bis Buffalo ( weg. Uebernachten ) - 42 - - 2 -- - Dampfsch. - Buffalo bis Chicago - 6 Tag. Das Fahren pr. Canal von Albany bis Buffalo à 2 1 / 2 Doll. ist dem Anscheine nach billiger, allein man muß sich wäh- rend 8 Tage selbst beköstigen und über 50 P jedes weitere P mit 1 Cent extra bezahlen. H. Tansor. Literatur. Schon früher besprachen und empfahlen wir die Briefe eines unter dem Schutze des Mainzer Vereins nach Texas Ausgewanderten, in denen uns höchst interessante Aufschlüsse über Teras und besonders über den „Verein zum Schutze deutscher Einwanderer in Teras“ gegeben wurden. Von diesen Briefen ist jetzt, im Verlage der Biedermann'schen Buchhandlung in Leipzig, das dritte Heft erschienen, aus dem wir mit inniger Freude ersehen, daß sich die Verhältnisse des Vereins immer besser gestalten. Der Verf., Hr. Alwin H. Sörgel, welcher auf kurze Zeit selbst Beamter des Vereins geworden ist, dessenungeachtet aber, wie sich von ihm nicht anders erwarten ließ, eine freie, offene Sprache führt, beschreibt uns die schwierige Stellung von Meusebach's, gegen welchen selbst von Seiten des Abgesandten des Vereins, Cappes, und von Hrn. Fischer, dem früheren Besitzer der Vereinsländereien, dergestalt intriguirt wurde, daß man es nur Meusebach's Festigkeit und seiner Liebe zum Unternehmen zu danken hat, daß er nicht die ganze Sache fallen ließ und davonging. Ueber den Aufstand eines Theils der Kolonisten in Neubraunfels hat die Allg. Ausw. Ztg. bereits berichtet; hier finden wir nun die Details desselben, und Prinz Carl von Solms=Braun- fels, der in seinem, in No. 55 dieses Blattes besprochenen Werke alle Amerikaner Feinde der Deutschen, Diebe, Betrüger, Mörder nennt, muß sich wahrlich schämen, wenn er in diesen Briefen liest, daß sich die Amerikaner in Neubraunfels dem Hrn. von Meuse- bach erboten, ihn mit ihrem Leben und ihren Büchsen beizustehen, wenn die aufgewiegelten deutschen Ansiedler sich nochmals bei- kommen lassen sollten, die Gesetze mit Füßen zu treten und die freien deutschen Jnstitutionen des Landes zu verhöhnen. So han-

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Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 56. Rudolstadt, 23. Oktober 1847, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer56_1847/1>, abgerufen am 19.04.2024.