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Badener Zeitung. Nr. 67, Baden (Niederösterreich), 19.08.1908.

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[Mittwoch Badener Zeitung 19. August 1908.] Nr. 67.

[Spaltenumbruch]

eine jede Existenzberechtigung absprechen, weil
-- von der gewissen gegenseitigen Besitzstand-
versicherung abgesehen -- jede innere geistige
Einheit und jede Bereitschaft zur wechselsei-
tigen Aufopferung eigener Sonderinteressen
für ein höheres Ziel fehlt. Keine energische
Wirkung, keine dauernde Machterringung und
-Ausübung läßt sich von einem solch unnatür-
lichen Kompromiß erwarten. Selbst die Alt-
liberalen besaßen mehr Nackensteife, als ihre
hochmütig auf sie zurückschauenden Erben.
Sie waren wackere Verteidiger des freisinni-
gen Gedankens in ihrer Art, sie fühlten sich
als Partisane deutscher Bürger, die ihre wirt-
schaftliche Kultur und ihr freieres Recht einher-
getragen und die Grundlagen des Reiches
gefestigt hatten. Wo sind heute jene Männer,
wie sie damals das Volk leiteten?

Der Geist, in dem heute das deutsche Volk
geleitet wird, ist ein anderer geworden. An
Stelle tiefwirkender Begeisterung ist ein
flackerndes Strohfeuer getreten, an Stelle
der männlichen Zielklarheit eine hilflose Un-
klarheit und Zerfahrenheit, statt der grenzen-
losen Opferbereitschaft ist ein kleinlich lächer-
licher Streit um Sonderinteressen getreten.
Sind das überhaupt noch Parteien im wah-
ren Sinne des Wortes, deren Wesen darin
besteht, daß jeder Einzelne, je nach
den Aussichten einer Wiederwahl,
seine besondere Haltung einnimmt?
Und läßt sich etwa Abhilfe von einem
Versuche erwarten, das Unklargegen-
sätzliche zu noch größerer Verworren-
heit zusammenzufassen?

Wenn die niederösterreichischen Freisinnigen
in das geplante Kompromiß wirklich eingehen
würden, dann würde ein schwerer Fehler be-
gangen werden, der sich früher oder später
rächen muß, so wie sich das einstige Kompro-
miß in unserem Bezirke zwischen diesen beiden
Parteien bitter gerächt hat. Um ein halbes
Dutzend Mandate den Besitzstand der übrigen
Freisinnigen in Oesterreich in Gefahr zu
bringen, wäre eine Tat, die vor der Geschichte
[Spaltenumbruch] nicht zu verantworten wäre. Ein derartiges
Wahlkompromiß wäre der Anfang
vom Ende!




Italienische Vereine in Triest.

Man erinnert sich noch des Aufstandes, den die
welschen Bewohner von Südtirol erregten, als deutsche
Turner nach Persen (Pergine) kamen. Mit Steinen
und Knütteln wurden diese mißhandelt, man riß
ihnen die Kleider vom Leibe und vertrieb sie aus
dem landsmännischen Gebietsteile. Zu den Feier-
tagen kam die Mailänder Arbeiter-Konsumgesellschaft,
der sich Leute aus den anderen lombardischen Städten
anschlossen, nach Triest, diesem Hauptherd der Irre-
denta. Also aus dem Teile des Königreiches, der
uns am feindseligsten ist, um in unserer Küstenstadt
irredentistische Propaganda zu machen. Daher konnte
man beim Empfange ein kräftiges "Evviva Italia"
und wie auch berichtet wurde "Abbasso Austria" --
also "Hoch Italien" und "Nieder mit Oesterreich"
-- hören. Als einige Slovenen und gemäßigte
Deutsche und Italiener dagegen protestierten, da kam
es sofort zu Schlägereien, bei denen die welschen
Patrioten, da sie weit in der Mehrzahl waren, die
anderen immer zurückdrängten, bis Polizei und Gen-
darmerie Sukkurs erhielten und einige Verhaftungen
vorgenommen wurden. In welcher Weise die Beamten
die Partei ergreifen, ließe sich vielleicht daraus
schließen, daß eine Patrouille einen Oberpolizeirat
arretierte und einführen wollte. Daß solche Demon-
strationen von italienischen Vereinen geduldet werden,
ist schon etwas stark. Freilich waren auch Triester
Vereine in der Lombardei gewesen, aber sie holten
sich nur Mut und Ratschläge bei ihren Brüdern, mit
denen sie übrigens eines Sinnes sind. Sie fühlten
sich dort auch wie zuhause. Anders aber ist die Sache,
wenn aus den lombardischen Städten unverschämte
Einfälle in unser Gebiet gemacht werden, bei denen
die Gastfreundschaft gar wunderbare Anregungen
hervorbringt, nach denen es schon die höchste Zeit zu
sein scheint, einmal Triest und das übrige Küsten-
gebiet zu besetzen und an das Königreich anzugliedern.
Das wäre auch dem ernstesten Italiener jenseits der
Adria recht, wenn ihr Lano das östliche Meer und
dessen östliche Küsten wie einst Venedig beherrschte.

Doch dieser Wunsch wird in absehbarer Zeit
kaum eine Erfüllung erfahren.

Die Minoritäten in den außertriestinischen Teilen
sind denn doch zu gering, um prosperieren zu können.
Es sind zwar noch die istrianischen Brutnester der
"Unbefreiten" da; aber was könnten diese machen,
[Spaltenumbruch] wenn sie nicht allzu offenkundig von Regierungs-
organen jeder Art gehätschelt würden. So werden
diejenigen, die für die Fortdauer der Reichseinheit
eintreten, sanft beiseite geschoben und denen, die ihre
stark nach Hochverrat duftende Gesinnung offen zur
Schau tragen, erfahren Förderung noch allen Rich-
tungen.

Harmlose Spaziergänger, welche von den Dolo-
miten etwas weiter südwärts gehen und die
Grenzen des Königreiches ahnungslos überschreiten,
werden sofort als Spione angesehen und verhaftet,
bis sich der aus Uebereifer entsprungene Irrtum
aufgeklärt hat. Von "drüben" aber dürfen ganze
Gesellschaften, die gar nichts anderes im Sinne haben,
als eine bereits bestehende Verbrüderung zu festigen,
denen es auch nichts daran gelegen ist, ihren An-
schlägen gegen unsere Monarchie unverhohlen Aus-
druck zu verleihen, unsere Städte und Küsten kreuz
und quer durchstreifen, einzeln, zu zweit und in
Gruppen!

Es ist schon wahr, daß ein so ehrwürdiger
Staat wie Oesterreich auf derlei Lappalien, wie es
die Angriffe der Irredenta sind, nicht viel Gewicht
zu legen braucht: "Maior sum, quam cui nocere
possint"
-- "Ich bin zu stark, als daß sie mir
schaden könnten!" Hei, so ähnlich hat aber Niobe an
dem Tage gesprochen, als ihr vierzehn Kinder samt
dem Gatten durch plötzlichen Tod entrissen wurden.

Nicht allzu sorglos sein ziemt auch dem Mäch-
tigen; denn nur dadurch, daß er auf alles achtet,
was ihn umgibt, daß er nicht die geringste Nach-
giebigkeit oder schwache Nachsicht übt, nur dadurch,
daß er jede Angriffsgelegenheit mit ebenso großer
Ruhe als tiefem Ernst zurückweist, verschafft er sich
jenen Respekt, der ihm gedeihlichen Frieden und den
Genuß von seiner Arbeit Früchte sichert.

Offiziell sind Oesterreich-Ungarn und Italien
auf dem besten Fuße. Offiziös schwankt das Ver-
hältnis -- populär war Oesterreich in Italien nie.
Es kann auch nicht werden, so lange es dort Leute
gibt, welche uns einige Gebiete gar zu gern ent-
reißen möchten und so lange bei uns noch Leute
umherwandeln, die jenen noch recht geben und sie auf
jede mögliche Weise darin bestärken und unterstützen.

Daß die italientschen Schiffe unsere Küsten oft
"inspizieren", ist schon bekannt. Man sehe sich nur
Chioggiotensischer mit ihren gelbbraunen Segeln an,
die am liebsten in unseren Gewässern ihrem Gewerbe
nachgehen, was ihnen vertragsmäßig erlaubt ist.
Man kann nicht wissen, wer sich oft in der Maske
eines wettergebräunten Fischers verbirgt und wie er
nach unseren Küsten Auslug hält, um irgend etwas
zu entdecken, das für die italienische Marine von
Vorteil wäre. Ging doch vor nicht gar langer Zeit




[Spaltenumbruch]

Bedeutung, daß ich ohne diesen äußeren Grund derlei
unternehmen könnte und möchte. Menzels "Literatur-
blatt" hat zwar einmal von mir gesagt: "Dieser
Sänger macht seinen Landsleuten, den alten öster-
reichischen Minnesängern, alle Ehre" und viele meiner
Lieder und Sagengedichte sind vielleicht auch wenigstens
ebenso gut, als manche derartige Produkte von solchen,
die mehr Namen sich machten und allgemeinere Aner-
kennung fanden als ich, aber meine ganze Begabung
halte ich nicht für so eigenthümlich und meine Kraft
nicht für so bedeutend, daß meine literarische Gestalt
an und für sich eine besondere Beachtung ver-
diente. Nur der Umstand, daß ich unter den öster-
reichischen Vorkämpfern der Freiheit
wenig-
stens als "Gefreiter" und "Flügelmann" (wie ich
schon in einem Concordia-Toaste sagte) meine selbst-
errungene Stellung hatte, kann mich vorläufig einiger-
maßen der besonderen Erwähnung würdig machen,
zu welchem Zwecke es allerdings gut ist, authentische
Anhaltspunkte zu haben; und ein Autograph, welches
noch dazu zugleich ein psychisches ist, hat ja immer
ein eigentümliches Interesse und einen eigenen Wert.

I. Kindheit und Jugend.

Mein vielgeschätzter, nach einer mehr als vierzig-
jährigen, verdienstvollen ärztlichen Praxis 1842 in
Baden bei Wien verstorbener Vater, Anton,
war der Ur-Urenkel eines vor ein paar Jahrhunderten
aus Savoyen nach Oesterreich eingewanderten fahrenden
Medikamenten Verkäufers oder dgl., Anselm, dessen
halbärztlicher Beruf in diesem meinen Vater nicht
nur volle Erweiterung und Veredlung fand, sondern
vielleicht Anlaß gab, daß durch ihn eine ganze Fa-
milie geschickter Aerzte und Naturforscher begründet
wurde, [i]ndem mein ältester Bruder Karl 1) der
[Spaltenumbruch] vielgesuchte Nachfolger meines Vaters in Baden ge-
worden und von dessen zwei ältesten Söhnen der eine,
Alexander 1), im Augenblick durch selbständige
Arbeiten sich bereits auszeichnender Assistent des be-
rühmten Physiologen Brücke, der andere, Emil 2), aber
vielversprechender Assistent des nicht minder berühmten
Klinikers und praktischen Arztes Oppolzer ist.

Als meines Vaters erster Sohn in zweiter Ehe 3)
wurde ich in Baden am 20. August 1819 geboren.
Ich soll mich ein wenig lang besonnen haben, bis
ich mich entschloß "das Licht dieser Welt zu erblicken";
denn meine Großmutter von mütterlicher Seite --
eine obermannhartsbergische Bürgersfrau aus Horn
-- die eigens zu meinem Empfang hergereist war,
wollte nach vergeblichem Warten schon wieder abreisen,
als ich im Moment, in welchem sie früh morgens
schon in den Wagen steigen wollte, plötzlich in die
Welt sprang. Bei meiner Taufe war unter mehreren
Wiener Gästen auch der bekannte alte General Au-
racher
4) zugegen, der Veranlassung gab, daß ich
den Namen Hermann erhielt, indem er sagte, ich
müsse ein Soldat werden und den Namen des Be-
freiers Deutschlands erhalten. Meine erste bedeutendere
Erinnerung bezieht sich auf den Tod Napoleons,
was bei dem Umstand, als ich damals noch nicht
zwei Jahre alt war, nur dadurch erklärlich ist, daß
[Spaltenumbruch] ich den Namen Napoleons von meiner ersten Lebens-
zeit an oft gehört haben muß, da mein Vater als
Verehrer des Genies dieses Machtmannes Bild und
Büste desselben in seinem Zimmer hatte. Und ich kann
mich deutlich erinnern, daß er, eines Tages nach
Hause kommend, auf das Bild deutete und ernst
sagte: "Napoleon ist todt!"

Als Kind war ich jedenfalls, wie bis heute noch,
gesunder aber zarter Natur. Die Gattin des "Helden
von Aspern", die schöne und liebenswürdige, früh
verstorbene Henriette von Nassau, der das blond-
lockige Kind gefallen haben mag, soll einmal im
"Doblhoff"-Garten (welcher in der Nähe meines Ge-
burtshauses1) liegt und wo ich später mit den erzher-
zoglichen Söhnen spielte und schwimmen lernte) mich
auf den Armen getragen haben, als sie dort meine
Mutter -- eine heitere verständige Frau -- mit mir
fand. Auch der greise Kaiser Franz, was charakte-
ristisch in Bezug auf sein sonst so schroff und kalt
erschienenes Wesen ist, blieb einmal auf der Gasse
vor mir stehen, strich mir über die Haare und sagte:
"Bist a rarer Bua!" Auf diese Begegnung bezieht
sich auch ein Sonett in meinen "Frühlingsboten"2).

Als Knabe war mir, wie ich mich bestimmt
entsinnen kann, ein stilles, nicht verschlossenes, aber
zu heiterer Einsamkeit geneigtes Wesen eigen, welches
mir im Ganzen ebenfalls bis heute noch geblieben
ist. Die größte Lust waren mir heimliche Gänge in
Berg und Wald, was mir manchmal etwas Verdruß
bereitete; auch hatte ich eine Sehnsucht in die Weite
und mein ältester Bruder hat sich oft geärgert, wenn
er in den Ferien -- einen größeren Gang oder
Ausflug machend -- durch mein Weinen gezwungen
war, mich mitzunehmen. Das Weinen war damals
überhaupt eine am allermeisten mir selbst unangenehme


1) Geb. 1805, gest. 1869 als Badearzt zu Baden bei
Wien. Verfaßte die Monographie "Baden in Oesterreich"
(Wien 1838).
1) Geb. 1835, gest. 1903 als Rektor
der Universität in Graz Aus des Anton
Franz erster Ehe
mit Maria
Tillmetz.
2) Geb 1835, lebt jetzt als k. k. Re-
gierungsrat in Baden
3) Anton Franz Rollett war in zweiter Ehe mit Jo-
sepha Anger
(1794-- 1874) verheiratet.
4) Joseph Christian Auracher von Aurach,
k. k. Generalmajor (1756--1831), Professer der Kriegswissen-
schaften an der Wiener-Neustädter Militärakademie. Er erfand
ein von ihm "Quarreograph" benanntes Instrument zur per-
spektivischen Aufnahme von Landschaften und gab eine Anzahl
mit Hilfe dieses Apparates hergestellter Ansichten aus Steier-
mark und Niederösterreich in Lithographien heraus.
1) Gutenbrunnerstraße (heute) 4--6.
2) "Frühlingsboten aus Oesterreich" (Jena, 1845, bei
Fr. Luden) S. 82.
[Mittwoch Badener Zeitung 19. Auguſt 1908.] Nr. 67.

[Spaltenumbruch]

eine jede Exiſtenzberechtigung abſprechen, weil
— von der gewiſſen gegenſeitigen Beſitzſtand-
verſicherung abgeſehen — jede innere geiſtige
Einheit und jede Bereitſchaft zur wechſelſei-
tigen Aufopferung eigener Sonderintereſſen
für ein höheres Ziel fehlt. Keine energiſche
Wirkung, keine dauernde Machterringung und
-Ausübung läßt ſich von einem ſolch unnatür-
lichen Kompromiß erwarten. Selbſt die Alt-
liberalen beſaßen mehr Nackenſteife, als ihre
hochmütig auf ſie zurückſchauenden Erben.
Sie waren wackere Verteidiger des freiſinni-
gen Gedankens in ihrer Art, ſie fühlten ſich
als Partiſane deutſcher Bürger, die ihre wirt-
ſchaftliche Kultur und ihr freieres Recht einher-
getragen und die Grundlagen des Reiches
gefeſtigt hatten. Wo ſind heute jene Männer,
wie ſie damals das Volk leiteten?

Der Geiſt, in dem heute das deutſche Volk
geleitet wird, iſt ein anderer geworden. An
Stelle tiefwirkender Begeiſterung iſt ein
flackerndes Strohfeuer getreten, an Stelle
der männlichen Zielklarheit eine hilfloſe Un-
klarheit und Zerfahrenheit, ſtatt der grenzen-
loſen Opferbereitſchaft iſt ein kleinlich lächer-
licher Streit um Sonderintereſſen getreten.
Sind das überhaupt noch Parteien im wah-
ren Sinne des Wortes, deren Weſen darin
beſteht, daß jeder Einzelne, je nach
den Ausſichten einer Wiederwahl,
ſeine beſondere Haltung einnimmt?
Und läßt ſich etwa Abhilfe von einem
Verſuche erwarten, das Unklargegen-
ſätzliche zu noch größerer Verworren-
heit zuſammenzufaſſen?

Wenn die niederöſterreichiſchen Freiſinnigen
in das geplante Kompromiß wirklich eingehen
würden, dann würde ein ſchwerer Fehler be-
gangen werden, der ſich früher oder ſpäter
rächen muß, ſo wie ſich das einſtige Kompro-
miß in unſerem Bezirke zwiſchen dieſen beiden
Parteien bitter gerächt hat. Um ein halbes
Dutzend Mandate den Beſitzſtand der übrigen
Freiſinnigen in Oeſterreich in Gefahr zu
bringen, wäre eine Tat, die vor der Geſchichte
[Spaltenumbruch] nicht zu verantworten wäre. Ein derartiges
Wahlkompromiß wäre der Anfang
vom Ende!




Italieniſche Vereine in Trieſt.

Man erinnert ſich noch des Aufſtandes, den die
welſchen Bewohner von Südtirol erregten, als deutſche
Turner nach Perſen (Pergine) kamen. Mit Steinen
und Knütteln wurden dieſe mißhandelt, man riß
ihnen die Kleider vom Leibe und vertrieb ſie aus
dem landsmänniſchen Gebietsteile. Zu den Feier-
tagen kam die Mailänder Arbeiter-Konſumgeſellſchaft,
der ſich Leute aus den anderen lombardiſchen Städten
anſchloſſen, nach Trieſt, dieſem Hauptherd der Irre-
denta. Alſo aus dem Teile des Königreiches, der
uns am feindſeligſten iſt, um in unſerer Küſtenſtadt
irredentiſtiſche Propaganda zu machen. Daher konnte
man beim Empfange ein kräftiges „Evviva Italia“
und wie auch berichtet wurde „Abbasso Austria“
alſo „Hoch Italien“ und „Nieder mit Oeſterreich“
— hören. Als einige Slovenen und gemäßigte
Deutſche und Italiener dagegen proteſtierten, da kam
es ſofort zu Schlägereien, bei denen die welſchen
Patrioten, da ſie weit in der Mehrzahl waren, die
anderen immer zurückdrängten, bis Polizei und Gen-
darmerie Sukkurs erhielten und einige Verhaftungen
vorgenommen wurden. In welcher Weiſe die Beamten
die Partei ergreifen, ließe ſich vielleicht daraus
ſchließen, daß eine Patrouille einen Oberpolizeirat
arretierte und einführen wollte. Daß ſolche Demon-
ſtrationen von italieniſchen Vereinen geduldet werden,
iſt ſchon etwas ſtark. Freilich waren auch Trieſter
Vereine in der Lombardei geweſen, aber ſie holten
ſich nur Mut und Ratſchläge bei ihren Brüdern, mit
denen ſie übrigens eines Sinnes ſind. Sie fühlten
ſich dort auch wie zuhauſe. Anders aber iſt die Sache,
wenn aus den lombardiſchen Städten unverſchämte
Einfälle in unſer Gebiet gemacht werden, bei denen
die Gaſtfreundſchaft gar wunderbare Anregungen
hervorbringt, nach denen es ſchon die höchſte Zeit zu
ſein ſcheint, einmal Trieſt und das übrige Küſten-
gebiet zu beſetzen und an das Königreich anzugliedern.
Das wäre auch dem ernſteſten Italiener jenſeits der
Adria recht, wenn ihr Lano das öſtliche Meer und
deſſen öſtliche Küſten wie einſt Venedig beherrſchte.

Doch dieſer Wunſch wird in abſehbarer Zeit
kaum eine Erfüllung erfahren.

Die Minoritäten in den außertrieſtiniſchen Teilen
ſind denn doch zu gering, um proſperieren zu können.
Es ſind zwar noch die iſtrianiſchen Brutneſter der
„Unbefreiten“ da; aber was könnten dieſe machen,
[Spaltenumbruch] wenn ſie nicht allzu offenkundig von Regierungs-
organen jeder Art gehätſchelt würden. So werden
diejenigen, die für die Fortdauer der Reichseinheit
eintreten, ſanft beiſeite geſchoben und denen, die ihre
ſtark nach Hochverrat duftende Geſinnung offen zur
Schau tragen, erfahren Förderung noch allen Rich-
tungen.

Harmloſe Spaziergänger, welche von den Dolo-
miten etwas weiter ſüdwärts gehen und die
Grenzen des Königreiches ahnungslos überſchreiten,
werden ſofort als Spione angeſehen und verhaftet,
bis ſich der aus Uebereifer entſprungene Irrtum
aufgeklärt hat. Von „drüben“ aber dürfen ganze
Geſellſchaften, die gar nichts anderes im Sinne haben,
als eine bereits beſtehende Verbrüderung zu feſtigen,
denen es auch nichts daran gelegen iſt, ihren An-
ſchlägen gegen unſere Monarchie unverhohlen Aus-
druck zu verleihen, unſere Städte und Küſten kreuz
und quer durchſtreifen, einzeln, zu zweit und in
Gruppen!

Es iſt ſchon wahr, daß ein ſo ehrwürdiger
Staat wie Oeſterreich auf derlei Lappalien, wie es
die Angriffe der Irredenta ſind, nicht viel Gewicht
zu legen braucht: „Maior sum, quam cui nocere
possint“
— „Ich bin zu ſtark, als daß ſie mir
ſchaden könnten!“ Hei, ſo ähnlich hat aber Niobe an
dem Tage geſprochen, als ihr vierzehn Kinder ſamt
dem Gatten durch plötzlichen Tod entriſſen wurden.

Nicht allzu ſorglos ſein ziemt auch dem Mäch-
tigen; denn nur dadurch, daß er auf alles achtet,
was ihn umgibt, daß er nicht die geringſte Nach-
giebigkeit oder ſchwache Nachſicht übt, nur dadurch,
daß er jede Angriffsgelegenheit mit ebenſo großer
Ruhe als tiefem Ernſt zurückweiſt, verſchafft er ſich
jenen Reſpekt, der ihm gedeihlichen Frieden und den
Genuß von ſeiner Arbeit Früchte ſichert.

Offiziell ſind Oeſterreich-Ungarn und Italien
auf dem beſten Fuße. Offiziös ſchwankt das Ver-
hältnis — populär war Oeſterreich in Italien nie.
Es kann auch nicht werden, ſo lange es dort Leute
gibt, welche uns einige Gebiete gar zu gern ent-
reißen möchten und ſo lange bei uns noch Leute
umherwandeln, die jenen noch recht geben und ſie auf
jede mögliche Weiſe darin beſtärken und unterſtützen.

Daß die italientſchen Schiffe unſere Küſten oft
„inſpizieren“, iſt ſchon bekannt. Man ſehe ſich nur
Chioggiotenſiſcher mit ihren gelbbraunen Segeln an,
die am liebſten in unſeren Gewäſſern ihrem Gewerbe
nachgehen, was ihnen vertragsmäßig erlaubt iſt.
Man kann nicht wiſſen, wer ſich oft in der Maske
eines wettergebräunten Fiſchers verbirgt und wie er
nach unſeren Küſten Auslug hält, um irgend etwas
zu entdecken, das für die italieniſche Marine von
Vorteil wäre. Ging doch vor nicht gar langer Zeit




[Spaltenumbruch]

Bedeutung, daß ich ohne dieſen äußeren Grund derlei
unternehmen könnte und möchte. Menzels „Literatur-
blatt“ hat zwar einmal von mir geſagt: „Dieſer
Sänger macht ſeinen Landsleuten, den alten öſter-
reichiſchen Minneſängern, alle Ehre“ und viele meiner
Lieder und Sagengedichte ſind vielleicht auch wenigſtens
ebenſo gut, als manche derartige Produkte von ſolchen,
die mehr Namen ſich machten und allgemeinere Aner-
kennung fanden als ich, aber meine ganze Begabung
halte ich nicht für ſo eigenthümlich und meine Kraft
nicht für ſo bedeutend, daß meine literariſche Geſtalt
an und für ſich eine beſondere Beachtung ver-
diente. Nur der Umſtand, daß ich unter den öſter-
reichiſchen Vorkämpfern der Freiheit
wenig-
ſtens als „Gefreiter“ und „Flügelmann“ (wie ich
ſchon in einem Concordia-Toaſte ſagte) meine ſelbſt-
errungene Stellung hatte, kann mich vorläufig einiger-
maßen der beſonderen Erwähnung würdig machen,
zu welchem Zwecke es allerdings gut iſt, authentiſche
Anhaltspunkte zu haben; und ein Autograph, welches
noch dazu zugleich ein pſychiſches iſt, hat ja immer
ein eigentümliches Intereſſe und einen eigenen Wert.

I. Kindheit und Jugend.

Mein vielgeſchätzter, nach einer mehr als vierzig-
jährigen, verdienſtvollen ärztlichen Praxis 1842 in
Baden bei Wien verſtorbener Vater, Anton,
war der Ur-Urenkel eines vor ein paar Jahrhunderten
aus Savoyen nach Oeſterreich eingewanderten fahrenden
Medikamenten Verkäufers oder dgl., Anſelm, deſſen
halbärztlicher Beruf in dieſem meinen Vater nicht
nur volle Erweiterung und Veredlung fand, ſondern
vielleicht Anlaß gab, daß durch ihn eine ganze Fa-
milie geſchickter Aerzte und Naturforſcher begründet
wurde, [i]ndem mein älteſter Bruder Karl 1) der
[Spaltenumbruch] vielgeſuchte Nachfolger meines Vaters in Baden ge-
worden und von deſſen zwei älteſten Söhnen der eine,
Alexander 1), im Augenblick durch ſelbſtändige
Arbeiten ſich bereits auszeichnender Aſſiſtent des be-
rühmten Phyſiologen Brücke, der andere, Emil 2), aber
vielverſprechender Aſſiſtent des nicht minder berühmten
Klinikers und praktiſchen Arztes Oppolzer iſt.

Als meines Vaters erſter Sohn in zweiter Ehe 3)
wurde ich in Baden am 20. Auguſt 1819 geboren.
Ich ſoll mich ein wenig lang beſonnen haben, bis
ich mich entſchloß „das Licht dieſer Welt zu erblicken“;
denn meine Großmutter von mütterlicher Seite —
eine obermannhartsbergiſche Bürgersfrau aus Horn
— die eigens zu meinem Empfang hergereiſt war,
wollte nach vergeblichem Warten ſchon wieder abreiſen,
als ich im Moment, in welchem ſie früh morgens
ſchon in den Wagen ſteigen wollte, plötzlich in die
Welt ſprang. Bei meiner Taufe war unter mehreren
Wiener Gäſten auch der bekannte alte General Au-
racher
4) zugegen, der Veranlaſſung gab, daß ich
den Namen Hermann erhielt, indem er ſagte, ich
müſſe ein Soldat werden und den Namen des Be-
freiers Deutſchlands erhalten. Meine erſte bedeutendere
Erinnerung bezieht ſich auf den Tod Napoleons,
was bei dem Umſtand, als ich damals noch nicht
zwei Jahre alt war, nur dadurch erklärlich iſt, daß
[Spaltenumbruch] ich den Namen Napoleons von meiner erſten Lebens-
zeit an oft gehört haben muß, da mein Vater als
Verehrer des Genies dieſes Machtmannes Bild und
Büſte desſelben in ſeinem Zimmer hatte. Und ich kann
mich deutlich erinnern, daß er, eines Tages nach
Hauſe kommend, auf das Bild deutete und ernſt
ſagte: „Napoleon iſt todt!“

Als Kind war ich jedenfalls, wie bis heute noch,
geſunder aber zarter Natur. Die Gattin des „Helden
von Aſpern“, die ſchöne und liebenswürdige, früh
verſtorbene Henriette von Naſſau, der das blond-
lockige Kind gefallen haben mag, ſoll einmal im
„Doblhoff“-Garten (welcher in der Nähe meines Ge-
burtshauſes1) liegt und wo ich ſpäter mit den erzher-
zoglichen Söhnen ſpielte und ſchwimmen lernte) mich
auf den Armen getragen haben, als ſie dort meine
Mutter — eine heitere verſtändige Frau — mit mir
fand. Auch der greiſe Kaiſer Franz, was charakte-
riſtiſch in Bezug auf ſein ſonſt ſo ſchroff und kalt
erſchienenes Weſen iſt, blieb einmal auf der Gaſſe
vor mir ſtehen, ſtrich mir über die Haare und ſagte:
„Biſt a rarer Bua!“ Auf dieſe Begegnung bezieht
ſich auch ein Sonett in meinen „Frühlingsboten“2).

Als Knabe war mir, wie ich mich beſtimmt
entſinnen kann, ein ſtilles, nicht verſchloſſenes, aber
zu heiterer Einſamkeit geneigtes Weſen eigen, welches
mir im Ganzen ebenfalls bis heute noch geblieben
iſt. Die größte Luſt waren mir heimliche Gänge in
Berg und Wald, was mir manchmal etwas Verdruß
bereitete; auch hatte ich eine Sehnſucht in die Weite
und mein älteſter Bruder hat ſich oft geärgert, wenn
er in den Ferien — einen größeren Gang oder
Ausflug machend — durch mein Weinen gezwungen
war, mich mitzunehmen. Das Weinen war damals
überhaupt eine am allermeiſten mir ſelbſt unangenehme


1) Geb. 1805, geſt. 1869 als Badearzt zu Baden bei
Wien. Verfaßte die Monographie „Baden in Oeſterreich“
(Wien 1838).
1) Geb. 1835, geſt. 1903 als Rektor
der Univerſität in Graz Aus des Anton
Franz erſter Ehe
mit Maria
Tillmetz.
2) Geb 1835, lebt jetzt als k. k. Re-
gierungsrat in Baden
3) Anton Franz Rollett war in zweiter Ehe mit Jo-
ſepha Anger
(1794— 1874) verheiratet.
4) Joſeph Chriſtian Auracher von Aurach,
k. k. Generalmajor (1756—1831), Profeſſer der Kriegswiſſen-
ſchaften an der Wiener-Neuſtädter Militärakademie. Er erfand
ein von ihm „Quarreograph“ benanntes Inſtrument zur per-
ſpektiviſchen Aufnahme von Landſchaften und gab eine Anzahl
mit Hilfe dieſes Apparates hergeſtellter Anſichten aus Steier-
mark und Niederöſterreich in Lithographien heraus.
1) Gutenbrunnerſtraße (heute) 4—6.
2) „Frühlingsboten aus Oeſterreich“ (Jena, 1845, bei
Fr. Luden) S. 82.
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[2/0002] Mittwoch Badener Zeitung 19. Auguſt 1908. Nr. 67. eine jede Exiſtenzberechtigung abſprechen, weil — von der gewiſſen gegenſeitigen Beſitzſtand- verſicherung abgeſehen — jede innere geiſtige Einheit und jede Bereitſchaft zur wechſelſei- tigen Aufopferung eigener Sonderintereſſen für ein höheres Ziel fehlt. Keine energiſche Wirkung, keine dauernde Machterringung und -Ausübung läßt ſich von einem ſolch unnatür- lichen Kompromiß erwarten. Selbſt die Alt- liberalen beſaßen mehr Nackenſteife, als ihre hochmütig auf ſie zurückſchauenden Erben. Sie waren wackere Verteidiger des freiſinni- gen Gedankens in ihrer Art, ſie fühlten ſich als Partiſane deutſcher Bürger, die ihre wirt- ſchaftliche Kultur und ihr freieres Recht einher- getragen und die Grundlagen des Reiches gefeſtigt hatten. Wo ſind heute jene Männer, wie ſie damals das Volk leiteten? Der Geiſt, in dem heute das deutſche Volk geleitet wird, iſt ein anderer geworden. An Stelle tiefwirkender Begeiſterung iſt ein flackerndes Strohfeuer getreten, an Stelle der männlichen Zielklarheit eine hilfloſe Un- klarheit und Zerfahrenheit, ſtatt der grenzen- loſen Opferbereitſchaft iſt ein kleinlich lächer- licher Streit um Sonderintereſſen getreten. Sind das überhaupt noch Parteien im wah- ren Sinne des Wortes, deren Weſen darin beſteht, daß jeder Einzelne, je nach den Ausſichten einer Wiederwahl, ſeine beſondere Haltung einnimmt? Und läßt ſich etwa Abhilfe von einem Verſuche erwarten, das Unklargegen- ſätzliche zu noch größerer Verworren- heit zuſammenzufaſſen? Wenn die niederöſterreichiſchen Freiſinnigen in das geplante Kompromiß wirklich eingehen würden, dann würde ein ſchwerer Fehler be- gangen werden, der ſich früher oder ſpäter rächen muß, ſo wie ſich das einſtige Kompro- miß in unſerem Bezirke zwiſchen dieſen beiden Parteien bitter gerächt hat. Um ein halbes Dutzend Mandate den Beſitzſtand der übrigen Freiſinnigen in Oeſterreich in Gefahr zu bringen, wäre eine Tat, die vor der Geſchichte nicht zu verantworten wäre. Ein derartiges Wahlkompromiß wäre der Anfang vom Ende! Italieniſche Vereine in Trieſt. Man erinnert ſich noch des Aufſtandes, den die welſchen Bewohner von Südtirol erregten, als deutſche Turner nach Perſen (Pergine) kamen. Mit Steinen und Knütteln wurden dieſe mißhandelt, man riß ihnen die Kleider vom Leibe und vertrieb ſie aus dem landsmänniſchen Gebietsteile. Zu den Feier- tagen kam die Mailänder Arbeiter-Konſumgeſellſchaft, der ſich Leute aus den anderen lombardiſchen Städten anſchloſſen, nach Trieſt, dieſem Hauptherd der Irre- denta. Alſo aus dem Teile des Königreiches, der uns am feindſeligſten iſt, um in unſerer Küſtenſtadt irredentiſtiſche Propaganda zu machen. Daher konnte man beim Empfange ein kräftiges „Evviva Italia“ und wie auch berichtet wurde „Abbasso Austria“ — alſo „Hoch Italien“ und „Nieder mit Oeſterreich“ — hören. Als einige Slovenen und gemäßigte Deutſche und Italiener dagegen proteſtierten, da kam es ſofort zu Schlägereien, bei denen die welſchen Patrioten, da ſie weit in der Mehrzahl waren, die anderen immer zurückdrängten, bis Polizei und Gen- darmerie Sukkurs erhielten und einige Verhaftungen vorgenommen wurden. In welcher Weiſe die Beamten die Partei ergreifen, ließe ſich vielleicht daraus ſchließen, daß eine Patrouille einen Oberpolizeirat arretierte und einführen wollte. Daß ſolche Demon- ſtrationen von italieniſchen Vereinen geduldet werden, iſt ſchon etwas ſtark. Freilich waren auch Trieſter Vereine in der Lombardei geweſen, aber ſie holten ſich nur Mut und Ratſchläge bei ihren Brüdern, mit denen ſie übrigens eines Sinnes ſind. Sie fühlten ſich dort auch wie zuhauſe. Anders aber iſt die Sache, wenn aus den lombardiſchen Städten unverſchämte Einfälle in unſer Gebiet gemacht werden, bei denen die Gaſtfreundſchaft gar wunderbare Anregungen hervorbringt, nach denen es ſchon die höchſte Zeit zu ſein ſcheint, einmal Trieſt und das übrige Küſten- gebiet zu beſetzen und an das Königreich anzugliedern. Das wäre auch dem ernſteſten Italiener jenſeits der Adria recht, wenn ihr Lano das öſtliche Meer und deſſen öſtliche Küſten wie einſt Venedig beherrſchte. Doch dieſer Wunſch wird in abſehbarer Zeit kaum eine Erfüllung erfahren. Die Minoritäten in den außertrieſtiniſchen Teilen ſind denn doch zu gering, um proſperieren zu können. Es ſind zwar noch die iſtrianiſchen Brutneſter der „Unbefreiten“ da; aber was könnten dieſe machen, wenn ſie nicht allzu offenkundig von Regierungs- organen jeder Art gehätſchelt würden. So werden diejenigen, die für die Fortdauer der Reichseinheit eintreten, ſanft beiſeite geſchoben und denen, die ihre ſtark nach Hochverrat duftende Geſinnung offen zur Schau tragen, erfahren Förderung noch allen Rich- tungen. Harmloſe Spaziergänger, welche von den Dolo- miten etwas weiter ſüdwärts gehen und die Grenzen des Königreiches ahnungslos überſchreiten, werden ſofort als Spione angeſehen und verhaftet, bis ſich der aus Uebereifer entſprungene Irrtum aufgeklärt hat. Von „drüben“ aber dürfen ganze Geſellſchaften, die gar nichts anderes im Sinne haben, als eine bereits beſtehende Verbrüderung zu feſtigen, denen es auch nichts daran gelegen iſt, ihren An- ſchlägen gegen unſere Monarchie unverhohlen Aus- druck zu verleihen, unſere Städte und Küſten kreuz und quer durchſtreifen, einzeln, zu zweit und in Gruppen! Es iſt ſchon wahr, daß ein ſo ehrwürdiger Staat wie Oeſterreich auf derlei Lappalien, wie es die Angriffe der Irredenta ſind, nicht viel Gewicht zu legen braucht: „Maior sum, quam cui nocere possint“ — „Ich bin zu ſtark, als daß ſie mir ſchaden könnten!“ Hei, ſo ähnlich hat aber Niobe an dem Tage geſprochen, als ihr vierzehn Kinder ſamt dem Gatten durch plötzlichen Tod entriſſen wurden. Nicht allzu ſorglos ſein ziemt auch dem Mäch- tigen; denn nur dadurch, daß er auf alles achtet, was ihn umgibt, daß er nicht die geringſte Nach- giebigkeit oder ſchwache Nachſicht übt, nur dadurch, daß er jede Angriffsgelegenheit mit ebenſo großer Ruhe als tiefem Ernſt zurückweiſt, verſchafft er ſich jenen Reſpekt, der ihm gedeihlichen Frieden und den Genuß von ſeiner Arbeit Früchte ſichert. Offiziell ſind Oeſterreich-Ungarn und Italien auf dem beſten Fuße. Offiziös ſchwankt das Ver- hältnis — populär war Oeſterreich in Italien nie. Es kann auch nicht werden, ſo lange es dort Leute gibt, welche uns einige Gebiete gar zu gern ent- reißen möchten und ſo lange bei uns noch Leute umherwandeln, die jenen noch recht geben und ſie auf jede mögliche Weiſe darin beſtärken und unterſtützen. Daß die italientſchen Schiffe unſere Küſten oft „inſpizieren“, iſt ſchon bekannt. Man ſehe ſich nur Chioggiotenſiſcher mit ihren gelbbraunen Segeln an, die am liebſten in unſeren Gewäſſern ihrem Gewerbe nachgehen, was ihnen vertragsmäßig erlaubt iſt. Man kann nicht wiſſen, wer ſich oft in der Maske eines wettergebräunten Fiſchers verbirgt und wie er nach unſeren Küſten Auslug hält, um irgend etwas zu entdecken, das für die italieniſche Marine von Vorteil wäre. Ging doch vor nicht gar langer Zeit Bedeutung, daß ich ohne dieſen äußeren Grund derlei unternehmen könnte und möchte. Menzels „Literatur- blatt“ hat zwar einmal von mir geſagt: „Dieſer Sänger macht ſeinen Landsleuten, den alten öſter- reichiſchen Minneſängern, alle Ehre“ und viele meiner Lieder und Sagengedichte ſind vielleicht auch wenigſtens ebenſo gut, als manche derartige Produkte von ſolchen, die mehr Namen ſich machten und allgemeinere Aner- kennung fanden als ich, aber meine ganze Begabung halte ich nicht für ſo eigenthümlich und meine Kraft nicht für ſo bedeutend, daß meine literariſche Geſtalt an und für ſich eine beſondere Beachtung ver- diente. Nur der Umſtand, daß ich unter den öſter- reichiſchen Vorkämpfern der Freiheit wenig- ſtens als „Gefreiter“ und „Flügelmann“ (wie ich ſchon in einem Concordia-Toaſte ſagte) meine ſelbſt- errungene Stellung hatte, kann mich vorläufig einiger- maßen der beſonderen Erwähnung würdig machen, zu welchem Zwecke es allerdings gut iſt, authentiſche Anhaltspunkte zu haben; und ein Autograph, welches noch dazu zugleich ein pſychiſches iſt, hat ja immer ein eigentümliches Intereſſe und einen eigenen Wert. I. Kindheit und Jugend. Mein vielgeſchätzter, nach einer mehr als vierzig- jährigen, verdienſtvollen ärztlichen Praxis 1842 in Baden bei Wien verſtorbener Vater, Anton, war der Ur-Urenkel eines vor ein paar Jahrhunderten aus Savoyen nach Oeſterreich eingewanderten fahrenden Medikamenten Verkäufers oder dgl., Anſelm, deſſen halbärztlicher Beruf in dieſem meinen Vater nicht nur volle Erweiterung und Veredlung fand, ſondern vielleicht Anlaß gab, daß durch ihn eine ganze Fa- milie geſchickter Aerzte und Naturforſcher begründet wurde, indem mein älteſter Bruder Karl 1) der vielgeſuchte Nachfolger meines Vaters in Baden ge- worden und von deſſen zwei älteſten Söhnen der eine, Alexander 1), im Augenblick durch ſelbſtändige Arbeiten ſich bereits auszeichnender Aſſiſtent des be- rühmten Phyſiologen Brücke, der andere, Emil 2), aber vielverſprechender Aſſiſtent des nicht minder berühmten Klinikers und praktiſchen Arztes Oppolzer iſt. Als meines Vaters erſter Sohn in zweiter Ehe 3) wurde ich in Baden am 20. Auguſt 1819 geboren. Ich ſoll mich ein wenig lang beſonnen haben, bis ich mich entſchloß „das Licht dieſer Welt zu erblicken“; denn meine Großmutter von mütterlicher Seite — eine obermannhartsbergiſche Bürgersfrau aus Horn — die eigens zu meinem Empfang hergereiſt war, wollte nach vergeblichem Warten ſchon wieder abreiſen, als ich im Moment, in welchem ſie früh morgens ſchon in den Wagen ſteigen wollte, plötzlich in die Welt ſprang. Bei meiner Taufe war unter mehreren Wiener Gäſten auch der bekannte alte General Au- racher 4) zugegen, der Veranlaſſung gab, daß ich den Namen Hermann erhielt, indem er ſagte, ich müſſe ein Soldat werden und den Namen des Be- freiers Deutſchlands erhalten. Meine erſte bedeutendere Erinnerung bezieht ſich auf den Tod Napoleons, was bei dem Umſtand, als ich damals noch nicht zwei Jahre alt war, nur dadurch erklärlich iſt, daß ich den Namen Napoleons von meiner erſten Lebens- zeit an oft gehört haben muß, da mein Vater als Verehrer des Genies dieſes Machtmannes Bild und Büſte desſelben in ſeinem Zimmer hatte. Und ich kann mich deutlich erinnern, daß er, eines Tages nach Hauſe kommend, auf das Bild deutete und ernſt ſagte: „Napoleon iſt todt!“ Als Kind war ich jedenfalls, wie bis heute noch, geſunder aber zarter Natur. Die Gattin des „Helden von Aſpern“, die ſchöne und liebenswürdige, früh verſtorbene Henriette von Naſſau, der das blond- lockige Kind gefallen haben mag, ſoll einmal im „Doblhoff“-Garten (welcher in der Nähe meines Ge- burtshauſes 1) liegt und wo ich ſpäter mit den erzher- zoglichen Söhnen ſpielte und ſchwimmen lernte) mich auf den Armen getragen haben, als ſie dort meine Mutter — eine heitere verſtändige Frau — mit mir fand. Auch der greiſe Kaiſer Franz, was charakte- riſtiſch in Bezug auf ſein ſonſt ſo ſchroff und kalt erſchienenes Weſen iſt, blieb einmal auf der Gaſſe vor mir ſtehen, ſtrich mir über die Haare und ſagte: „Biſt a rarer Bua!“ Auf dieſe Begegnung bezieht ſich auch ein Sonett in meinen „Frühlingsboten“ 2). Als Knabe war mir, wie ich mich beſtimmt entſinnen kann, ein ſtilles, nicht verſchloſſenes, aber zu heiterer Einſamkeit geneigtes Weſen eigen, welches mir im Ganzen ebenfalls bis heute noch geblieben iſt. Die größte Luſt waren mir heimliche Gänge in Berg und Wald, was mir manchmal etwas Verdruß bereitete; auch hatte ich eine Sehnſucht in die Weite und mein älteſter Bruder hat ſich oft geärgert, wenn er in den Ferien — einen größeren Gang oder Ausflug machend — durch mein Weinen gezwungen war, mich mitzunehmen. Das Weinen war damals überhaupt eine am allermeiſten mir ſelbſt unangenehme 1) Geb. 1805, geſt. 1869 als Badearzt zu Baden bei Wien. Verfaßte die Monographie „Baden in Oeſterreich“ (Wien 1838). 1) Geb. 1835, geſt. 1903 als Rektor der Univerſität in Graz Aus des Anton Franz erſter Ehe mit Maria Tillmetz. 2) Geb 1835, lebt jetzt als k. k. Re- gierungsrat in Baden 3) Anton Franz Rollett war in zweiter Ehe mit Jo- ſepha Anger (1794— 1874) verheiratet. 4) Joſeph Chriſtian Auracher von Aurach, k. k. Generalmajor (1756—1831), Profeſſer der Kriegswiſſen- ſchaften an der Wiener-Neuſtädter Militärakademie. Er erfand ein von ihm „Quarreograph“ benanntes Inſtrument zur per- ſpektiviſchen Aufnahme von Landſchaften und gab eine Anzahl mit Hilfe dieſes Apparates hergeſtellter Anſichten aus Steier- mark und Niederöſterreich in Lithographien heraus. 1) Gutenbrunnerſtraße (heute) 4—6. 2) „Frühlingsboten aus Oeſterreich“ (Jena, 1845, bei Fr. Luden) S. 82.

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 67, Baden (Niederösterreich), 19.08.1908, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener067_1908/2>, abgerufen am 19.04.2024.