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Badener Zeitung. Nr. 76, Baden (Niederösterreich), 20.09.1916.

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Nr. 76. Mittwoch Badener Zeitung. 20. September 1916.

[Spaltenumbruch] fürsorgeaktion und für ihre unermüdliche Tätigkeit
im politischen Bezirke Mödling das Ehrenkreuz
2. Klasse vom Roten Kreuze mit der Kriegsdekoration
verliehen.

(Ehrung.)

In der letzten Gemeindeausschuß-
sitzung wurde der Kommissär der Bezirkshauptmann-
schaft Herr Graf Segur in Anbetracht der her-
vorragenden Leistungen auf dem Gebiete der Appro-
visionierung der Stadt und für seine unausgesetzte
Tätigkeit beim Vereine des Roten Kreuzes zum
Ehrenbürger der Stadt Mödling ernannt.

(Mödlinger Bühne.)

Einen großen Lach-
erfolg erzielte Dienstag den 12. d. M. der Schwank
"Fräulein Witwe" von Viktor Leon und Alexander
Engel. Man kann der Direktion des Badener
Stadttheaters nur dankbar sein, daß sie uns in
dieser trüben Zeit Stunden der Heiterkeit bereitet.
Gespielt wurde in flottem Tempo. Besonders an-
mutig war Frl. Reimar als Marianne, der sich
auch Frl. Schücketanz als Gati anschloß.
Sympathisch und elegant stellte Herr Keilholz
den verliebten Aristokraten von Dürrenstein auf
die Bühne. Heiterkeit erweckten die Herren Heinz
als unbeholfener Liebhaber Dr. Hegner und der
gelenkige Herr Göttler als Fritz Strohmeier.
Aber auch Herr Heini als Luftschiffer Titonich
und Frl. Pucher als dessen Gattin boten gute
Leistungen. In gemütlichem, aber auch in energi-
schem Tone gab Herr Wilhelmi den Vater
und Onkel Paul Hassenberger. In kleineren Rollen
schlossen sich dem gelungenen Ganzen die Damen
Korb als Sissi Brown, Meißl als Liftboy und
die Herren Sußmann und Polland bestens
an. Der Besuch war zufriedenstellend und das
Publikum zeigte volle Zufriedenheit. -- Mit der
dreiaktigen Operette "Die Czardasfürstin" von Emil
Kalman mit dem geschätzten Gaste Fräulein Irene
Fidler wurde Freitag den 15. September die
heurige Sommersaison abgeschlossen. Darstellerisch
war es abermals ein gelungener Abend. Als Silva
Varescu zeigte Fräulein Fidler die vollendete Kunst
ihres Vortrages und ihre prächtig geschulten Stimm-
mittel. Sie wurde auch durch wiederholte Hervor-
rufe und Ueberreichung mächtiger Blumenspenden
ausgezeichnet. Auch die übrige bekannte Besetzung
erntete anhaltenden Beifall. Das Haus war gut
besucht.

Vöslan.
(Gemeinde-Ausschuß-
Sitzung
vom 13. d. M.)

Vor der Behandlung
der Tagesordnung sprach GB. Franz Witzmann
dem Wasserleitungskomitee für die bisher geleisteten
großen Arbeiten den Dank aus. Der Landesaus-
schuß hat auf Grund des Beschlusses vom 12. Mai
d. J. die zur Zeichnung der Kriegsanleihe von
200.000 K notwendige Anleihe bei der Zentral-
bank bewilligt. Bezüglich der Approvisionierung des
Ortes werden dem Bürgermeister weitere 60.000 K
zur Verfügung gestellt, da die bisher getroffene Ein-
richtung große Vorteile geschaffen und wie der
Bürgermeister versichert, die bisherige Gebahrung
in der Lebensmittelbeschaffung vollkommen aktiv ist.
Da es öfter vorgekommen ist, daß manche
Kaufleute auswärtige Kunden bevorzugen, wünschen
die GB. Pfleger und Reithofer, es möge
auch bei den Kaufleuten mehr Ortspatriotismus
herrschen und denselben bedeutet werden, sie mögen
die Vöslauer, wenn sie dieselben nicht bevorzugen
wollen, doch nicht verkürzen. Es kann diesem Uebel
schwer gesteuert werden, nachdem das Gesetz die
Abgabe der Lebensmittel an alle Kunden gebietet
und eine Beschränkung auf die Ortsleute nicht zu-
läßt. Bei dieser Gelegenheit dankt der Bürger-
meister dem GR. Hofmannrichter, der ihm
jederzeit beim Ankauf der Futtermittel mit Rat
und Tat zur Seite steht. In den Heimatverband
wurden Folgende aufgenommen: Franz Böck, Franz
Pögl, Ferdinand Dirnbacher und Marie Kublicek.
Herrn Advokaturskandidaten Dr. Leo Baumgarten
wurde die Aufnahme gegen die auf 200 K herab-
geminderte Taxe zugesichert. Das Ansuchen des
Herrn Direktors Schindler und der Frau Ober-
lehrer Bayer um die Auszahlung, resp. Anerken-
nung des durch den Gesetzentwurf vom Jahre 1915
zugestandenen erhöhten Quartiergeldes wird, unter-
stützt durch die GB. Pfleger und Hausen-
berger
angenommen. Die bisher von Herrn
Rafelseder um 45 K gepachtete Wiese wird
um den erhöhten Pachtschilling von 110 K weiter-
gegeben. Das Ansuchen des Herrn Altmann, Pächter
der Tennisplätze, und dasjenige des Herrn Herlinger,
Pächter des Hotels Kommunal um Herabsetzung
der Pachtgebühren wird abgelehnt. Der Bürger-
meister teilt mit, daß der Schottergrubenbesitzer
Herr Strauß infolge des schlechten Geschäftsganges
[Spaltenumbruch] keinen Beitrag für die Straßenerhaltung leisten
will und sich nur bereit erklärt hat, der Gemeinde
für die eigenen Straßen Schotter unentgeltlich zur
Verfügung zu stellen. Auf den Antrag des GR. Dr.
Robert v. Schlumberger und des GB.
Witzmann beschließt der Ausschuß, Herr Strauß
werde zur Bezahlung von mindestens 400 K
Straßenerhaltung verpflichtet. GB. Witzmann
macht auch aufmerksam, daß der untere Teil der
Bahnstraße für das Schwerfuhrwerk verboten ist.
Um den Mißbrauch zu verhindern, verspricht der
Bürgermeister eine entsprechende Tafel anbringen
zu lassen. Wegen Einführung einer Kriegsküche
wird ein Komitee, bestehend aus dem Bürgermeister,
dem Vizebürgermeister Wutzel und dem GR.
Zwierschütz gewählt, welches die nötigen Vor-
bereitungen treffen soll. Vizebürgermeister Wutzel
empfiehlt diese Küche insbesondere mit Rücksicht
auf die armen Kinder.

(Zur Fettkarte.)

"Der hat, dem wird ge-
geben, daß er mehr hat". Dieses Bibelwort hat
gewiß zur Richtschnur gedient, als die Einführung
der neuen Fettkarte beraten wurde. Wie wäre es
sonst möglich, daß jene, welche keine Vorräte haben,
per Person und Woche 12 dkg (Schwerarbeiter
15 dkg) zugesichert erhalten, während andere, die
ohnehin Vorräte an Schmalz, Oel etc. besitzen, noch
eine auf 10 dkg lautende Butterkarte bekommen;
das kann doch keine gerechte Zuteilung sein. Der
Minderbemittelte wird da gleich vom Gesetze aus
im vorhinein verkürzt und ihm bleibt, die Butter-
karte der Reichen abgerechnet, nur die ganz geringe
Menge von 2 dkg, welche er zum Ankauf von
anderen Fetten besitzt. Dem Reichen Fett genug
und noch die Butterkarte auf 10 dkg, dem Armen
im ganzen 12 dkg! Die Herren, welche diese Ver-
ordnung beraten haben, müssen doch einsehen, daß
eine solche Verteilung am wenigsten geeignet ist,
der Fettkarte Sympathie entgegenzubringen und es
wäre sehr wünschenswert, wenn die Zuteilung recht
bald eine Aenderung erfahren würde.




Aus den deutschen Schutzvereinen.
Für unsere Jugend ist das Beste gerade
gut genug.

Von diesem Grundsatze ausgehend, hat
der Deutsche Schulverein sein Möglichstes getan, um
das Jahrbüchlein für die deutsche Jugend zu einem
wahren Freunde und Wegweiser der Jugend aus-
zugestalten. Welch willkommene Aufnahme das
Büchlein nicht nur bei unserer Schuljugend, sondern
auch bei allen maßgebenden Kreisen gefunden, bezeigt
die Tatsache, daß das Jahrbüchlein im Vorjahre in
einer Auflage von 233 000 Stück erscheinen mußte,
um allen Nachfragen gerecht werden zu können. Als
weiterer Beweis für die Güte des Büchleins und
zugleich als ein erfreuliches Zeichen der Zeit kann
es begrüßt werden, daß dem Jahrbüchlein des
Deutschen Schulvereines die amtliche Anerkennung
des Unterrichtsministeriums und der meisten Landes-
schulräte zuteil wurde. Besonderen Anklang hat heuer
auch das Büchlein im Deutschen Reiche gefunden,
sodaß von dem Jahrgange 1916/17 eine eigene reichs-
deutsche Auflage erscheinen muß. Der Preis des
Jahrbüchleins ist äußerst billig und beträgt für ein
Stück bloß 24 Heller. Schulleitungen erhalten das
Büchlein um 16 Heller.

Der getreue Eckart.

Diese Monatsschrift
des Deutschen Schulvereines bietet wohl für alle
Volksgenossen, welche die Sicherung und Entwicklung
unseres Deutschtums als eine Herzensangelegenheit
des ganzen deutschen Volkes betrachten, wertvolle
Mitteilungen und Aufsätze über allgemeine völkische
Fragen, wie auch willkommene Anregungen für die
verschiedenen Gebiete deutscher Schutzarbeit. Der
"getreue Eckart" will nach Möglichkeit seinem Namen
Ehre machen und als sorgsamer Hüter deutscher
Art und Arbeit, deutschen Rechtes und deutscher
Ehre, auf alle wichtigen Erscheinungen hinweisen,
die für die Hebung des Deutschtums von Bedeutung
sind. Das Blatt verdient gewiß in weitesten Kreisen
bekannt zu werden. Die geringe Bezugsgebühr von
3 Kronen jährlich ermöglicht es wohl jedem, diese
Zeitschrift zu beziehen.

Der große Krieg.

Das 18. Heft dieser
Kriegszeitschrift des Deutschen Schulvereines ist nun-
mehr mit dem Titelbilde des edleu Ritters "Prinz
Eugen" erschienen. Der prächtige Inhalt dieses
Heftes wird unter den Lesern wieder freudigen An-
klang finden. Da sind in erster Linie die schönen
Erzählungen: "Die Kirche von Kais", "Requirieren"
(ein heiteres Geschichtchen aus dem Schützengraben)
und "Siebzehn Reiter". Ferner bringt dieses Heft
[Spaltenumbruch] außer einigen zeitgemäßen Kriegsgedichten ein von
Friederike von Rupprecht verfaßtes dramatisches
Gedicht "Vom Leben" in 7 Bildern, das sich durch
seinen tiefen und ernsten Sinn gerade in dieser
Zeit zur Darstellung trefflich eignet. Zwei Seiten
des Heftes zeigen Kriegsbilder aus dem Süden. Für
den musikalischen Beitrag ist durch einen Marsch
für Klavier (2 händig) von Josef Schneider "Vor-
wärts mit Hurra" gesorgt. Den Schluß bildet der
Teil "Heiteres aus dem Weltkrieg", der sehr reich-
haltig ausgestaltet ist. Der Preis des Heftes beträgt
24 Heller.




Theater
Arena in Baden.

Freitag den 15. l. M. ging nach einjähriger
Pause der lustige Schwauk "So'n Windhund!" in
teilweiser Neubesetzung in Szene. Die von Herrn
Marton hier kreierte Rolle des Dr. Winternitz
gab Herr Keilholz in seiner natürlich-humor-
vollen Art, die uns diesen Schauspieler so sym-
pathisch macht. Fräulein Norman war als Schau-
spielerin Lina Schwarz lustig und temperament-
voll, Herr Heinz ungemein drollig als schüchterner
Werber. Herrn Wilhelmis Dittmar ist hinlänglich
bekannt, seine drei Töchter fanden in den Damen
Korb, Schücketanz und Swoboda anmutige
Vertreterinnen. Die Damen Maugsch, Pucher,
Haßmann
und Boschetti wie die Herren
Heini, Sußmann, Zich, Walter und Fanta
ergänzten das Ensemble.

Samstag den 16. l. M. wiederholte Fräulein
Irene Fidler ihr Gastspiel in der "Czardas-
fürstin".

Sonntag den 17. l. M. nachmittags gastierte
Herr Heinrich Eisenbach als Kadett Wallerstein
in der Kalman'schen Operette "Ein Herbst-
manöver".
Der geschätzte Komiker hat bekannt-
lich diese Rolle schon einmal hier gespielt, seine
Leistung bedarf daher keiner weiteren Kommentare.
Es genügt. wenn festgestellt wird, daß das Haus
total ausverkauft war -- ein Beweis für unver-
minderte Zugkraft des Gastes, welcher durch stür-
mischen Beifall ausgezeichnet wurde.

Von den heimischen Kräften machten sich
Fräulein Villion, welche die Partie der
Baronin Risa von Marbach sehr geschmackvoll sang,
Fräulein Zantler, ein herziger Marosi, und das
begabte Fräulein Schücketanz (Treszka), das
sich auch, wie der Augenschein lehrte, für jugend-
liche Soubrettenrollen gut verwenden läßt, weiters
die Herren Böhm (Lörenty) und Mahr
(Lokonay) angenehm bemerkbar.

Abends gelangte unter dem Titel "In-
timer Abend"
eine Serie von Einaktern zur
Aufführung, die, recht flott wiedergegeben, das zahl-
reiche Publikum in eine heitere Stimmung ver-
setzten, selbst dort, wo die literarische Qualität
keinerlei Zweifeln mehr unterlag.

Ein Schwank von August Neidhart, betitelt
"Erstes Auftreten der Fürstin Sto-
janoff",
gehört zu den schwächeren Erzeugnissen
auf diesem Gebiet, handelt von einer russischen
Fürstin, die, um ihren Mann zu ärgern, zum
Variete will, was durch einen rechtzeitig aus-
geschickten Diplomaten und mittels einer zeitweise
Heiferkeit hervorrufenden Pastille glücklich ver-
hindert wird. Die Sache wurde von Fräulein
Reimar und den Herren Keilholz und
Wilhelmi recht gut wiedergegeben.

Weit besser schlug das nächste Stück,
"Sommeridyll" von Hans Kottow, ein. Eine
junge reiche Strohwitwe. ein eleganter Hofmacher,
der sich schließlich als Komplize eines ebenso ele-
ganten Hochstaplers entpuppt, und mit diesem die
junge Frau um ihren Ueberfluß an Geld und
Schmuck erleichtert. Dieser Einakter birgt viel
Humor und wurde von dem bühnengewandten
Fräulein Norman und den Herren Keil-
holz
und Heini wirklich brillant gespielt.

"Der Deserteur" von Fritz Lunzer lehnt
sich stark französischen Vorbildern an. Hier gefiel
das hübsche Fräulein Voll, das sich auch schau-
spielerisch zu bewähren scheint, und die Herren
Göttler und Klitsch.

Ziemlich läppisch wirkte der vierte Einakter
"Alle guten Geister!" von Otto Eisenschütz,
in dem die Spiritistik zum Schutzgeist ehelicher Un-
treue erhoben wird. Fräulein Korb, Fräulein
Pucher und die Herren Sunko, Heinz,
Heini
und Klitsch mühten sich um die Sache.


Nr. 76. Mittwoch Badener Zeitung. 20. September 1916.

[Spaltenumbruch] fürſorgeaktion und für ihre unermüdliche Tätigkeit
im politiſchen Bezirke Mödling das Ehrenkreuz
2. Klaſſe vom Roten Kreuze mit der Kriegsdekoration
verliehen.

(Ehrung.)

In der letzten Gemeindeausſchuß-
ſitzung wurde der Kommiſſär der Bezirkshauptmann-
ſchaft Herr Graf Segur in Anbetracht der her-
vorragenden Leiſtungen auf dem Gebiete der Appro-
viſionierung der Stadt und für ſeine unausgeſetzte
Tätigkeit beim Vereine des Roten Kreuzes zum
Ehrenbürger der Stadt Mödling ernannt.

(Mödlinger Bühne.)

Einen großen Lach-
erfolg erzielte Dienstag den 12. d. M. der Schwank
„Fräulein Witwe“ von Viktor Léon und Alexander
Engel. Man kann der Direktion des Badener
Stadttheaters nur dankbar ſein, daß ſie uns in
dieſer trüben Zeit Stunden der Heiterkeit bereitet.
Geſpielt wurde in flottem Tempo. Beſonders an-
mutig war Frl. Reimar als Marianne, der ſich
auch Frl. Schücketanz als Gati anſchloß.
Sympathiſch und elegant ſtellte Herr Keilholz
den verliebten Ariſtokraten von Dürrenſtein auf
die Bühne. Heiterkeit erweckten die Herren Heinz
als unbeholfener Liebhaber Dr. Hegner und der
gelenkige Herr Göttler als Fritz Strohmeier.
Aber auch Herr Heini als Luftſchiffer Titonich
und Frl. Pucher als deſſen Gattin boten gute
Leiſtungen. In gemütlichem, aber auch in energi-
ſchem Tone gab Herr Wilhelmi den Vater
und Onkel Paul Haſſenberger. In kleineren Rollen
ſchloſſen ſich dem gelungenen Ganzen die Damen
Korb als Siſſi Brown, Meißl als Liftboy und
die Herren Sußmann und Polland beſtens
an. Der Beſuch war zufriedenſtellend und das
Publikum zeigte volle Zufriedenheit. — Mit der
dreiaktigen Operette „Die Czardasfürſtin“ von Emil
Kálman mit dem geſchätzten Gaſte Fräulein Irene
Fidler wurde Freitag den 15. September die
heurige Sommerſaiſon abgeſchloſſen. Darſtelleriſch
war es abermals ein gelungener Abend. Als Silva
Varéscu zeigte Fräulein Fidler die vollendete Kunſt
ihres Vortrages und ihre prächtig geſchulten Stimm-
mittel. Sie wurde auch durch wiederholte Hervor-
rufe und Ueberreichung mächtiger Blumenſpenden
ausgezeichnet. Auch die übrige bekannte Beſetzung
erntete anhaltenden Beifall. Das Haus war gut
beſucht.

Vöslan.
(Gemeinde-Ausſchuß-
Sitzung
vom 13. d. M.)

Vor der Behandlung
der Tagesordnung ſprach GB. Franz Witzmann
dem Waſſerleitungskomitee für die bisher geleiſteten
großen Arbeiten den Dank aus. Der Landesaus-
ſchuß hat auf Grund des Beſchluſſes vom 12. Mai
d. J. die zur Zeichnung der Kriegsanleihe von
200.000 K notwendige Anleihe bei der Zentral-
bank bewilligt. Bezüglich der Approviſionierung des
Ortes werden dem Bürgermeiſter weitere 60.000 K
zur Verfügung geſtellt, da die bisher getroffene Ein-
richtung große Vorteile geſchaffen und wie der
Bürgermeiſter verſichert, die bisherige Gebahrung
in der Lebensmittelbeſchaffung vollkommen aktiv iſt.
Da es öfter vorgekommen iſt, daß manche
Kaufleute auswärtige Kunden bevorzugen, wünſchen
die GB. Pfleger und Reithofer, es möge
auch bei den Kaufleuten mehr Ortspatriotismus
herrſchen und denſelben bedeutet werden, ſie mögen
die Vöslauer, wenn ſie dieſelben nicht bevorzugen
wollen, doch nicht verkürzen. Es kann dieſem Uebel
ſchwer geſteuert werden, nachdem das Geſetz die
Abgabe der Lebensmittel an alle Kunden gebietet
und eine Beſchränkung auf die Ortsleute nicht zu-
läßt. Bei dieſer Gelegenheit dankt der Bürger-
meiſter dem GR. Hofmannrichter, der ihm
jederzeit beim Ankauf der Futtermittel mit Rat
und Tat zur Seite ſteht. In den Heimatverband
wurden Folgende aufgenommen: Franz Böck, Franz
Pögl, Ferdinand Dirnbacher und Marie Kublicek.
Herrn Advokaturskandidaten Dr. Leo Baumgarten
wurde die Aufnahme gegen die auf 200 K herab-
geminderte Taxe zugeſichert. Das Anſuchen des
Herrn Direktors Schindler und der Frau Ober-
lehrer Bayer um die Auszahlung, reſp. Anerken-
nung des durch den Geſetzentwurf vom Jahre 1915
zugeſtandenen erhöhten Quartiergeldes wird, unter-
ſtützt durch die GB. Pfleger und Hauſen-
berger
angenommen. Die bisher von Herrn
Rafelseder um 45 K gepachtete Wieſe wird
um den erhöhten Pachtſchilling von 110 K weiter-
gegeben. Das Anſuchen des Herrn Altmann, Pächter
der Tennisplätze, und dasjenige des Herrn Herlinger,
Pächter des Hotels Kommunal um Herabſetzung
der Pachtgebühren wird abgelehnt. Der Bürger-
meiſter teilt mit, daß der Schottergrubenbeſitzer
Herr Strauß infolge des ſchlechten Geſchäftsganges
[Spaltenumbruch] keinen Beitrag für die Straßenerhaltung leiſten
will und ſich nur bereit erklärt hat, der Gemeinde
für die eigenen Straßen Schotter unentgeltlich zur
Verfügung zu ſtellen. Auf den Antrag des GR. Dr.
Robert v. Schlumberger und des GB.
Witzmann beſchließt der Ausſchuß, Herr Strauß
werde zur Bezahlung von mindeſtens 400 K
Straßenerhaltung verpflichtet. GB. Witzmann
macht auch aufmerkſam, daß der untere Teil der
Bahnſtraße für das Schwerfuhrwerk verboten iſt.
Um den Mißbrauch zu verhindern, verſpricht der
Bürgermeiſter eine entſprechende Tafel anbringen
zu laſſen. Wegen Einführung einer Kriegsküche
wird ein Komitee, beſtehend aus dem Bürgermeiſter,
dem Vizebürgermeiſter Wutzel und dem GR.
Zwierſchütz gewählt, welches die nötigen Vor-
bereitungen treffen ſoll. Vizebürgermeiſter Wutzel
empfiehlt dieſe Küche insbeſondere mit Rückſicht
auf die armen Kinder.

(Zur Fettkarte.)

„Der hat, dem wird ge-
geben, daß er mehr hat“. Dieſes Bibelwort hat
gewiß zur Richtſchnur gedient, als die Einführung
der neuen Fettkarte beraten wurde. Wie wäre es
ſonſt möglich, daß jene, welche keine Vorräte haben,
per Perſon und Woche 12 dkg (Schwerarbeiter
15 dkg) zugeſichert erhalten, während andere, die
ohnehin Vorräte an Schmalz, Oel ꝛc. beſitzen, noch
eine auf 10 dkg lautende Butterkarte bekommen;
das kann doch keine gerechte Zuteilung ſein. Der
Minderbemittelte wird da gleich vom Geſetze aus
im vorhinein verkürzt und ihm bleibt, die Butter-
karte der Reichen abgerechnet, nur die ganz geringe
Menge von 2 dkg, welche er zum Ankauf von
anderen Fetten beſitzt. Dem Reichen Fett genug
und noch die Butterkarte auf 10 dkg, dem Armen
im ganzen 12 dkg! Die Herren, welche dieſe Ver-
ordnung beraten haben, müſſen doch einſehen, daß
eine ſolche Verteilung am wenigſten geeignet iſt,
der Fettkarte Sympathie entgegenzubringen und es
wäre ſehr wünſchenswert, wenn die Zuteilung recht
bald eine Aenderung erfahren würde.




Aus den deutſchen Schutzvereinen.
Für unſere Jugend iſt das Beſte gerade
gut genug.

Von dieſem Grundſatze ausgehend, hat
der Deutſche Schulverein ſein Möglichſtes getan, um
das Jahrbüchlein für die deutſche Jugend zu einem
wahren Freunde und Wegweiſer der Jugend aus-
zugeſtalten. Welch willkommene Aufnahme das
Büchlein nicht nur bei unſerer Schuljugend, ſondern
auch bei allen maßgebenden Kreiſen gefunden, bezeigt
die Tatſache, daß das Jahrbüchlein im Vorjahre in
einer Auflage von 233 000 Stück erſcheinen mußte,
um allen Nachfragen gerecht werden zu können. Als
weiterer Beweis für die Güte des Büchleins und
zugleich als ein erfreuliches Zeichen der Zeit kann
es begrüßt werden, daß dem Jahrbüchlein des
Deutſchen Schulvereines die amtliche Anerkennung
des Unterrichtsminiſteriums und der meiſten Landes-
ſchulräte zuteil wurde. Beſonderen Anklang hat heuer
auch das Büchlein im Deutſchen Reiche gefunden,
ſodaß von dem Jahrgange 1916/17 eine eigene reichs-
deutſche Auflage erſcheinen muß. Der Preis des
Jahrbüchleins iſt äußerſt billig und beträgt für ein
Stück bloß 24 Heller. Schulleitungen erhalten das
Büchlein um 16 Heller.

Der getreue Eckart.

Dieſe Monatsſchrift
des Deutſchen Schulvereines bietet wohl für alle
Volksgenoſſen, welche die Sicherung und Entwicklung
unſeres Deutſchtums als eine Herzensangelegenheit
des ganzen deutſchen Volkes betrachten, wertvolle
Mitteilungen und Aufſätze über allgemeine völkiſche
Fragen, wie auch willkommene Anregungen für die
verſchiedenen Gebiete deutſcher Schutzarbeit. Der
„getreue Eckart“ will nach Möglichkeit ſeinem Namen
Ehre machen und als ſorgſamer Hüter deutſcher
Art und Arbeit, deutſchen Rechtes und deutſcher
Ehre, auf alle wichtigen Erſcheinungen hinweiſen,
die für die Hebung des Deutſchtums von Bedeutung
ſind. Das Blatt verdient gewiß in weiteſten Kreiſen
bekannt zu werden. Die geringe Bezugsgebühr von
3 Kronen jährlich ermöglicht es wohl jedem, dieſe
Zeitſchrift zu beziehen.

Der große Krieg.

Das 18. Heft dieſer
Kriegszeitſchrift des Deutſchen Schulvereines iſt nun-
mehr mit dem Titelbilde des edleu Ritters „Prinz
Eugen“ erſchienen. Der prächtige Inhalt dieſes
Heftes wird unter den Leſern wieder freudigen An-
klang finden. Da ſind in erſter Linie die ſchönen
Erzählungen: „Die Kirche von Kais“, „Requirieren“
(ein heiteres Geſchichtchen aus dem Schützengraben)
und „Siebzehn Reiter“. Ferner bringt dieſes Heft
[Spaltenumbruch] außer einigen zeitgemäßen Kriegsgedichten ein von
Friederike von Rupprecht verfaßtes dramatiſches
Gedicht „Vom Leben“ in 7 Bildern, das ſich durch
ſeinen tiefen und ernſten Sinn gerade in dieſer
Zeit zur Darſtellung trefflich eignet. Zwei Seiten
des Heftes zeigen Kriegsbilder aus dem Süden. Für
den muſikaliſchen Beitrag iſt durch einen Marſch
für Klavier (2 händig) von Joſef Schneider „Vor-
wärts mit Hurra“ geſorgt. Den Schluß bildet der
Teil „Heiteres aus dem Weltkrieg“, der ſehr reich-
haltig ausgeſtaltet iſt. Der Preis des Heftes beträgt
24 Heller.




Theater
Arena in Baden.

Freitag den 15. l. M. ging nach einjähriger
Pauſe der luſtige Schwauk „So’n Windhund!“ in
teilweiſer Neubeſetzung in Szene. Die von Herrn
Marton hier kreierte Rolle des Dr. Winternitz
gab Herr Keilholz in ſeiner natürlich-humor-
vollen Art, die uns dieſen Schauſpieler ſo ſym-
pathiſch macht. Fräulein Norman war als Schau-
ſpielerin Lina Schwarz luſtig und temperament-
voll, Herr Heinz ungemein drollig als ſchüchterner
Werber. Herrn Wilhelmis Dittmar iſt hinlänglich
bekannt, ſeine drei Töchter fanden in den Damen
Korb, Schücketanz und Swoboda anmutige
Vertreterinnen. Die Damen Maugſch, Pucher,
Haßmann
und Boſchetti wie die Herren
Heini, Sußmann, Zich, Walter und Fanta
ergänzten das Enſemble.

Samstag den 16. l. M. wiederholte Fräulein
Irene Fidler ihr Gaſtſpiel in der „Czardas-
fürſtin“.

Sonntag den 17. l. M. nachmittags gaſtierte
Herr Heinrich Eiſenbach als Kadett Wallerſtein
in der Kalman’ſchen Operette „Ein Herbſt-
manöver“.
Der geſchätzte Komiker hat bekannt-
lich dieſe Rolle ſchon einmal hier geſpielt, ſeine
Leiſtung bedarf daher keiner weiteren Kommentare.
Es genügt. wenn feſtgeſtellt wird, daß das Haus
total ausverkauft war — ein Beweis für unver-
minderte Zugkraft des Gaſtes, welcher durch ſtür-
miſchen Beifall ausgezeichnet wurde.

Von den heimiſchen Kräften machten ſich
Fräulein Villion, welche die Partie der
Baronin Riſa von Marbach ſehr geſchmackvoll ſang,
Fräulein Zantler, ein herziger Maroſi, und das
begabte Fräulein Schücketanz (Treszka), das
ſich auch, wie der Augenſchein lehrte, für jugend-
liche Soubrettenrollen gut verwenden läßt, weiters
die Herren Böhm (Lörenty) und Mahr
(Lokonay) angenehm bemerkbar.

Abends gelangte unter dem Titel „In-
timer Abend“
eine Serie von Einaktern zur
Aufführung, die, recht flott wiedergegeben, das zahl-
reiche Publikum in eine heitere Stimmung ver-
ſetzten, ſelbſt dort, wo die literariſche Qualität
keinerlei Zweifeln mehr unterlag.

Ein Schwank von Auguſt Neidhart, betitelt
„Erſtes Auftreten der Fürſtin Sto-
janoff“,
gehört zu den ſchwächeren Erzeugniſſen
auf dieſem Gebiet, handelt von einer ruſſiſchen
Fürſtin, die, um ihren Mann zu ärgern, zum
Varieté will, was durch einen rechtzeitig aus-
geſchickten Diplomaten und mittels einer zeitweiſe
Heiferkeit hervorrufenden Paſtille glücklich ver-
hindert wird. Die Sache wurde von Fräulein
Reimar und den Herren Keilholz und
Wilhelmi recht gut wiedergegeben.

Weit beſſer ſchlug das nächſte Stück,
„Sommeridyll“ von Hans Kottow, ein. Eine
junge reiche Strohwitwe. ein eleganter Hofmacher,
der ſich ſchließlich als Komplize eines ebenſo ele-
ganten Hochſtaplers entpuppt, und mit dieſem die
junge Frau um ihren Ueberfluß an Geld und
Schmuck erleichtert. Dieſer Einakter birgt viel
Humor und wurde von dem bühnengewandten
Fräulein Norman und den Herren Keil-
holz
und Heini wirklich brillant geſpielt.

„Der Deſerteur“ von Fritz Lunzer lehnt
ſich ſtark franzöſiſchen Vorbildern an. Hier gefiel
das hübſche Fräulein Voll, das ſich auch ſchau-
ſpieleriſch zu bewähren ſcheint, und die Herren
Göttler und Klitſch.

Ziemlich läppiſch wirkte der vierte Einakter
„Alle guten Geiſter!“ von Otto Eiſenſchütz,
in dem die Spiritiſtik zum Schutzgeiſt ehelicher Un-
treue erhoben wird. Fräulein Korb, Fräulein
Pucher und die Herren Sunko, Heinz,
Heini
und Klitſch mühten ſich um die Sache.


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[3/0003] Nr. 76. Mittwoch Badener Zeitung. 20. September 1916. fürſorgeaktion und für ihre unermüdliche Tätigkeit im politiſchen Bezirke Mödling das Ehrenkreuz 2. Klaſſe vom Roten Kreuze mit der Kriegsdekoration verliehen. (Ehrung.) In der letzten Gemeindeausſchuß- ſitzung wurde der Kommiſſär der Bezirkshauptmann- ſchaft Herr Graf Segur in Anbetracht der her- vorragenden Leiſtungen auf dem Gebiete der Appro- viſionierung der Stadt und für ſeine unausgeſetzte Tätigkeit beim Vereine des Roten Kreuzes zum Ehrenbürger der Stadt Mödling ernannt. (Mödlinger Bühne.) Einen großen Lach- erfolg erzielte Dienstag den 12. d. M. der Schwank „Fräulein Witwe“ von Viktor Léon und Alexander Engel. Man kann der Direktion des Badener Stadttheaters nur dankbar ſein, daß ſie uns in dieſer trüben Zeit Stunden der Heiterkeit bereitet. Geſpielt wurde in flottem Tempo. Beſonders an- mutig war Frl. Reimar als Marianne, der ſich auch Frl. Schücketanz als Gati anſchloß. Sympathiſch und elegant ſtellte Herr Keilholz den verliebten Ariſtokraten von Dürrenſtein auf die Bühne. Heiterkeit erweckten die Herren Heinz als unbeholfener Liebhaber Dr. Hegner und der gelenkige Herr Göttler als Fritz Strohmeier. Aber auch Herr Heini als Luftſchiffer Titonich und Frl. Pucher als deſſen Gattin boten gute Leiſtungen. In gemütlichem, aber auch in energi- ſchem Tone gab Herr Wilhelmi den Vater und Onkel Paul Haſſenberger. In kleineren Rollen ſchloſſen ſich dem gelungenen Ganzen die Damen Korb als Siſſi Brown, Meißl als Liftboy und die Herren Sußmann und Polland beſtens an. Der Beſuch war zufriedenſtellend und das Publikum zeigte volle Zufriedenheit. — Mit der dreiaktigen Operette „Die Czardasfürſtin“ von Emil Kálman mit dem geſchätzten Gaſte Fräulein Irene Fidler wurde Freitag den 15. September die heurige Sommerſaiſon abgeſchloſſen. Darſtelleriſch war es abermals ein gelungener Abend. Als Silva Varéscu zeigte Fräulein Fidler die vollendete Kunſt ihres Vortrages und ihre prächtig geſchulten Stimm- mittel. Sie wurde auch durch wiederholte Hervor- rufe und Ueberreichung mächtiger Blumenſpenden ausgezeichnet. Auch die übrige bekannte Beſetzung erntete anhaltenden Beifall. Das Haus war gut beſucht. Oe. Vöslan. (Gemeinde-Ausſchuß- Sitzung vom 13. d. M.) Vor der Behandlung der Tagesordnung ſprach GB. Franz Witzmann dem Waſſerleitungskomitee für die bisher geleiſteten großen Arbeiten den Dank aus. Der Landesaus- ſchuß hat auf Grund des Beſchluſſes vom 12. Mai d. J. die zur Zeichnung der Kriegsanleihe von 200.000 K notwendige Anleihe bei der Zentral- bank bewilligt. Bezüglich der Approviſionierung des Ortes werden dem Bürgermeiſter weitere 60.000 K zur Verfügung geſtellt, da die bisher getroffene Ein- richtung große Vorteile geſchaffen und wie der Bürgermeiſter verſichert, die bisherige Gebahrung in der Lebensmittelbeſchaffung vollkommen aktiv iſt. Da es öfter vorgekommen iſt, daß manche Kaufleute auswärtige Kunden bevorzugen, wünſchen die GB. Pfleger und Reithofer, es möge auch bei den Kaufleuten mehr Ortspatriotismus herrſchen und denſelben bedeutet werden, ſie mögen die Vöslauer, wenn ſie dieſelben nicht bevorzugen wollen, doch nicht verkürzen. Es kann dieſem Uebel ſchwer geſteuert werden, nachdem das Geſetz die Abgabe der Lebensmittel an alle Kunden gebietet und eine Beſchränkung auf die Ortsleute nicht zu- läßt. Bei dieſer Gelegenheit dankt der Bürger- meiſter dem GR. Hofmannrichter, der ihm jederzeit beim Ankauf der Futtermittel mit Rat und Tat zur Seite ſteht. In den Heimatverband wurden Folgende aufgenommen: Franz Böck, Franz Pögl, Ferdinand Dirnbacher und Marie Kublicek. Herrn Advokaturskandidaten Dr. Leo Baumgarten wurde die Aufnahme gegen die auf 200 K herab- geminderte Taxe zugeſichert. Das Anſuchen des Herrn Direktors Schindler und der Frau Ober- lehrer Bayer um die Auszahlung, reſp. Anerken- nung des durch den Geſetzentwurf vom Jahre 1915 zugeſtandenen erhöhten Quartiergeldes wird, unter- ſtützt durch die GB. Pfleger und Hauſen- berger angenommen. Die bisher von Herrn Rafelseder um 45 K gepachtete Wieſe wird um den erhöhten Pachtſchilling von 110 K weiter- gegeben. Das Anſuchen des Herrn Altmann, Pächter der Tennisplätze, und dasjenige des Herrn Herlinger, Pächter des Hotels Kommunal um Herabſetzung der Pachtgebühren wird abgelehnt. Der Bürger- meiſter teilt mit, daß der Schottergrubenbeſitzer Herr Strauß infolge des ſchlechten Geſchäftsganges keinen Beitrag für die Straßenerhaltung leiſten will und ſich nur bereit erklärt hat, der Gemeinde für die eigenen Straßen Schotter unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen. Auf den Antrag des GR. Dr. Robert v. Schlumberger und des GB. Witzmann beſchließt der Ausſchuß, Herr Strauß werde zur Bezahlung von mindeſtens 400 K Straßenerhaltung verpflichtet. GB. Witzmann macht auch aufmerkſam, daß der untere Teil der Bahnſtraße für das Schwerfuhrwerk verboten iſt. Um den Mißbrauch zu verhindern, verſpricht der Bürgermeiſter eine entſprechende Tafel anbringen zu laſſen. Wegen Einführung einer Kriegsküche wird ein Komitee, beſtehend aus dem Bürgermeiſter, dem Vizebürgermeiſter Wutzel und dem GR. Zwierſchütz gewählt, welches die nötigen Vor- bereitungen treffen ſoll. Vizebürgermeiſter Wutzel empfiehlt dieſe Küche insbeſondere mit Rückſicht auf die armen Kinder. (Zur Fettkarte.) „Der hat, dem wird ge- geben, daß er mehr hat“. Dieſes Bibelwort hat gewiß zur Richtſchnur gedient, als die Einführung der neuen Fettkarte beraten wurde. Wie wäre es ſonſt möglich, daß jene, welche keine Vorräte haben, per Perſon und Woche 12 dkg (Schwerarbeiter 15 dkg) zugeſichert erhalten, während andere, die ohnehin Vorräte an Schmalz, Oel ꝛc. beſitzen, noch eine auf 10 dkg lautende Butterkarte bekommen; das kann doch keine gerechte Zuteilung ſein. Der Minderbemittelte wird da gleich vom Geſetze aus im vorhinein verkürzt und ihm bleibt, die Butter- karte der Reichen abgerechnet, nur die ganz geringe Menge von 2 dkg, welche er zum Ankauf von anderen Fetten beſitzt. Dem Reichen Fett genug und noch die Butterkarte auf 10 dkg, dem Armen im ganzen 12 dkg! Die Herren, welche dieſe Ver- ordnung beraten haben, müſſen doch einſehen, daß eine ſolche Verteilung am wenigſten geeignet iſt, der Fettkarte Sympathie entgegenzubringen und es wäre ſehr wünſchenswert, wenn die Zuteilung recht bald eine Aenderung erfahren würde. Aus den deutſchen Schutzvereinen. Für unſere Jugend iſt das Beſte gerade gut genug. Von dieſem Grundſatze ausgehend, hat der Deutſche Schulverein ſein Möglichſtes getan, um das Jahrbüchlein für die deutſche Jugend zu einem wahren Freunde und Wegweiſer der Jugend aus- zugeſtalten. Welch willkommene Aufnahme das Büchlein nicht nur bei unſerer Schuljugend, ſondern auch bei allen maßgebenden Kreiſen gefunden, bezeigt die Tatſache, daß das Jahrbüchlein im Vorjahre in einer Auflage von 233 000 Stück erſcheinen mußte, um allen Nachfragen gerecht werden zu können. Als weiterer Beweis für die Güte des Büchleins und zugleich als ein erfreuliches Zeichen der Zeit kann es begrüßt werden, daß dem Jahrbüchlein des Deutſchen Schulvereines die amtliche Anerkennung des Unterrichtsminiſteriums und der meiſten Landes- ſchulräte zuteil wurde. Beſonderen Anklang hat heuer auch das Büchlein im Deutſchen Reiche gefunden, ſodaß von dem Jahrgange 1916/17 eine eigene reichs- deutſche Auflage erſcheinen muß. Der Preis des Jahrbüchleins iſt äußerſt billig und beträgt für ein Stück bloß 24 Heller. Schulleitungen erhalten das Büchlein um 16 Heller. Der getreue Eckart. Dieſe Monatsſchrift des Deutſchen Schulvereines bietet wohl für alle Volksgenoſſen, welche die Sicherung und Entwicklung unſeres Deutſchtums als eine Herzensangelegenheit des ganzen deutſchen Volkes betrachten, wertvolle Mitteilungen und Aufſätze über allgemeine völkiſche Fragen, wie auch willkommene Anregungen für die verſchiedenen Gebiete deutſcher Schutzarbeit. Der „getreue Eckart“ will nach Möglichkeit ſeinem Namen Ehre machen und als ſorgſamer Hüter deutſcher Art und Arbeit, deutſchen Rechtes und deutſcher Ehre, auf alle wichtigen Erſcheinungen hinweiſen, die für die Hebung des Deutſchtums von Bedeutung ſind. Das Blatt verdient gewiß in weiteſten Kreiſen bekannt zu werden. Die geringe Bezugsgebühr von 3 Kronen jährlich ermöglicht es wohl jedem, dieſe Zeitſchrift zu beziehen. Der große Krieg. Das 18. Heft dieſer Kriegszeitſchrift des Deutſchen Schulvereines iſt nun- mehr mit dem Titelbilde des edleu Ritters „Prinz Eugen“ erſchienen. Der prächtige Inhalt dieſes Heftes wird unter den Leſern wieder freudigen An- klang finden. Da ſind in erſter Linie die ſchönen Erzählungen: „Die Kirche von Kais“, „Requirieren“ (ein heiteres Geſchichtchen aus dem Schützengraben) und „Siebzehn Reiter“. Ferner bringt dieſes Heft außer einigen zeitgemäßen Kriegsgedichten ein von Friederike von Rupprecht verfaßtes dramatiſches Gedicht „Vom Leben“ in 7 Bildern, das ſich durch ſeinen tiefen und ernſten Sinn gerade in dieſer Zeit zur Darſtellung trefflich eignet. Zwei Seiten des Heftes zeigen Kriegsbilder aus dem Süden. Für den muſikaliſchen Beitrag iſt durch einen Marſch für Klavier (2 händig) von Joſef Schneider „Vor- wärts mit Hurra“ geſorgt. Den Schluß bildet der Teil „Heiteres aus dem Weltkrieg“, der ſehr reich- haltig ausgeſtaltet iſt. Der Preis des Heftes beträgt 24 Heller. Theater Arena in Baden. Freitag den 15. l. M. ging nach einjähriger Pauſe der luſtige Schwauk „So’n Windhund!“ in teilweiſer Neubeſetzung in Szene. Die von Herrn Marton hier kreierte Rolle des Dr. Winternitz gab Herr Keilholz in ſeiner natürlich-humor- vollen Art, die uns dieſen Schauſpieler ſo ſym- pathiſch macht. Fräulein Norman war als Schau- ſpielerin Lina Schwarz luſtig und temperament- voll, Herr Heinz ungemein drollig als ſchüchterner Werber. Herrn Wilhelmis Dittmar iſt hinlänglich bekannt, ſeine drei Töchter fanden in den Damen Korb, Schücketanz und Swoboda anmutige Vertreterinnen. Die Damen Maugſch, Pucher, Haßmann und Boſchetti wie die Herren Heini, Sußmann, Zich, Walter und Fanta ergänzten das Enſemble. Samstag den 16. l. M. wiederholte Fräulein Irene Fidler ihr Gaſtſpiel in der „Czardas- fürſtin“. Sonntag den 17. l. M. nachmittags gaſtierte Herr Heinrich Eiſenbach als Kadett Wallerſtein in der Kalman’ſchen Operette „Ein Herbſt- manöver“. Der geſchätzte Komiker hat bekannt- lich dieſe Rolle ſchon einmal hier geſpielt, ſeine Leiſtung bedarf daher keiner weiteren Kommentare. Es genügt. wenn feſtgeſtellt wird, daß das Haus total ausverkauft war — ein Beweis für unver- minderte Zugkraft des Gaſtes, welcher durch ſtür- miſchen Beifall ausgezeichnet wurde. Von den heimiſchen Kräften machten ſich Fräulein Villion, welche die Partie der Baronin Riſa von Marbach ſehr geſchmackvoll ſang, Fräulein Zantler, ein herziger Maroſi, und das begabte Fräulein Schücketanz (Treszka), das ſich auch, wie der Augenſchein lehrte, für jugend- liche Soubrettenrollen gut verwenden läßt, weiters die Herren Böhm (Lörenty) und Mahr (Lokonay) angenehm bemerkbar. Abends gelangte unter dem Titel „In- timer Abend“ eine Serie von Einaktern zur Aufführung, die, recht flott wiedergegeben, das zahl- reiche Publikum in eine heitere Stimmung ver- ſetzten, ſelbſt dort, wo die literariſche Qualität keinerlei Zweifeln mehr unterlag. Ein Schwank von Auguſt Neidhart, betitelt „Erſtes Auftreten der Fürſtin Sto- janoff“, gehört zu den ſchwächeren Erzeugniſſen auf dieſem Gebiet, handelt von einer ruſſiſchen Fürſtin, die, um ihren Mann zu ärgern, zum Varieté will, was durch einen rechtzeitig aus- geſchickten Diplomaten und mittels einer zeitweiſe Heiferkeit hervorrufenden Paſtille glücklich ver- hindert wird. Die Sache wurde von Fräulein Reimar und den Herren Keilholz und Wilhelmi recht gut wiedergegeben. Weit beſſer ſchlug das nächſte Stück, „Sommeridyll“ von Hans Kottow, ein. Eine junge reiche Strohwitwe. ein eleganter Hofmacher, der ſich ſchließlich als Komplize eines ebenſo ele- ganten Hochſtaplers entpuppt, und mit dieſem die junge Frau um ihren Ueberfluß an Geld und Schmuck erleichtert. Dieſer Einakter birgt viel Humor und wurde von dem bühnengewandten Fräulein Norman und den Herren Keil- holz und Heini wirklich brillant geſpielt. „Der Deſerteur“ von Fritz Lunzer lehnt ſich ſtark franzöſiſchen Vorbildern an. Hier gefiel das hübſche Fräulein Voll, das ſich auch ſchau- ſpieleriſch zu bewähren ſcheint, und die Herren Göttler und Klitſch. Ziemlich läppiſch wirkte der vierte Einakter „Alle guten Geiſter!“ von Otto Eiſenſchütz, in dem die Spiritiſtik zum Schutzgeiſt ehelicher Un- treue erhoben wird. Fräulein Korb, Fräulein Pucher und die Herren Sunko, Heinz, Heini und Klitſch mühten ſich um die Sache.

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 76, Baden (Niederösterreich), 20.09.1916, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener076_1916/3>, abgerufen am 29.03.2024.