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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Holsteins, Hannovers etc. betreffende kleinere Schriften.


Dahme, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam an dem gleichnamigen Flusse mit 4200 E., Wollen- und Leineweberei.


Dahomeh, Dahomei, Negerreich in Oberguinea, Nachbarstaat der Ashantees, reich bewässert, sehr fruchtbar an allen Erzeugnissen des tropischen Afrika, reich bewaldet, für die Europäer ungesund. Der König regiert despotisch, die unterworfenen Stämme werden als Sklaven behandelt; der roheste Fetischdienst mit zahlreichen Menschenopfern herrscht allgemein, doch sind Städte da u. wird Ackerbau u. einiges Gewerbe betrieben. D. ist kriegerisch und die Hauptmacht des Königs besteht aus seinen 4-5000 bewaffneten Weibern. Die Engländer haben bisher ohne vielen Erfolg den Sklavenhandel durch die Ermunterung zur Ausfuhr der anderen Landesproducte zu verdrängen gesucht.


Daimiel, span. Stadt in der Provinz Ciudad Real mit 9300 E., Wollen- und Leineweberei.


Dairi, das geistliche Staatsoberhaupt in Japan, s. Japan.


Daktyliformes, in der Petrefactenkunde die Echinitenstacheln.


Daktyliographik, Steinschneidekunst.


Daktyliothek, Sammlung geschnittener Steine (Gemmen), besonders antiker; auch nennt man eine Sammlung von Abdrücken derselben (Pasten) so.


Daktylium, die Finger- od. Zehenverwachsung.


Daktylologie, die Kunst mit den Fingern zu rechnen, also das einfachste mechanische Rechnen; die Fingersprache, besonders für die Taubstummen ausgebildet.


Daktylus, Versfuß aus einer langen u. zwei kurzen Silben bestehend; daktylische Rhythmen benennt man alle Versarten, wo durch 2 auf einander folgende Kürzen der Charakter angegeben wird, mag ihre Stellung und die Versabtheilung auch noch so verschieden sein, z. B. Anapäst, Choriamb, Ionicus etc. - Dactyli Idaei, die Priester der Cybele nach späterer Deutung, wahrscheinlich im älteren Glauben Erddämonen und als solche Wächter der Metalle und kunstreiche, zauberische Meister in Metallarbeiten.


Dalagoabai, große Bucht des indischen Oceans an der ostafrikan. Küste, trennt die Küsten von Natal u. Sofala; die Portugiesen haben hier ein Fort.


Dalai-Lama, d. h. Meer-L., Großpriester oder Gottespriester (La, Geist, Gott), heißt der Oberpriester der Buddhisten in Tibet; vergl. Buddhaismus, Lamaismus, Tibet.


Dalayrac, s. Alayrac.


Dalberg, ursprünglich Dalburg, altes freiherrliches Geschlecht, dessen Adel sich bis in das 10. Jahrh. zurückweisen läßt; im 14. Jahrh. starb der Mannsstamm aus und der Name ging durch die Erbtochter Greta an die Kämmerer von Worms über. Bei jeder Kaiserkrönung fragte der Reichsherold vor dem Ritterschlage: ist kein Dalberg da? u. der Kaiser ertheilte dem Anwesenden den ersten Ritterschlag. Aus diesem Geschlechte haben sich einen historischen Namen erworben: Johanna. D., geb. 1445, gest. 1503, Bischof von Worms, Beförderer jener Bildung, die sich aus dem Studium der antiken Literatur entwickelte, Beschützer Reuchlins in dessen Fehde mit den Kölner Dominikanern. - Adolf v. D., gest. 1734, gefürsteter Abt zu Fulda, Stifter der kathol. Universität zu Fulda. - D., Emmerich Joseph, Herzog von, Pair von Frankreich, geb. 1773, zuerst im kurmainz. dann im bad. Staatsdienste, ging 1810 nach Paris und wurde von Napoleon zum Herzog ernannt mit einer Dotation von 400000 Fr. Als Talleyrand, sein Freund und Gönner, in Ungnade fiel, zog sich D. zurück, wurde 1814 nach dem Einrücken der Verbündeten in Paris Mitglied der provisorischen Regierung und wirkte mit Talleyrand für die Restauration der Bourbons. Beim Wiener Congresse war er 2. franz. Gesandter und unterzeichnete die Aechtung Napoleons, wurde später Gesandter in Turin und soll dort die Revolution von 1821 befördert haben; er st. 1833 auf seinem Schlosse Hernsheim bei Worms. - D., Carl Theodor Anton Maria, geb. 8. Febr. 1744 zu Hernsheim, studierte

Holsteins, Hannovers etc. betreffende kleinere Schriften.


Dahme, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam an dem gleichnamigen Flusse mit 4200 E., Wollen- und Leineweberei.


Dahomeh, Dahomei, Negerreich in Oberguinea, Nachbarstaat der Ashantees, reich bewässert, sehr fruchtbar an allen Erzeugnissen des tropischen Afrika, reich bewaldet, für die Europäer ungesund. Der König regiert despotisch, die unterworfenen Stämme werden als Sklaven behandelt; der roheste Fetischdienst mit zahlreichen Menschenopfern herrscht allgemein, doch sind Städte da u. wird Ackerbau u. einiges Gewerbe betrieben. D. ist kriegerisch und die Hauptmacht des Königs besteht aus seinen 4–5000 bewaffneten Weibern. Die Engländer haben bisher ohne vielen Erfolg den Sklavenhandel durch die Ermunterung zur Ausfuhr der anderen Landesproducte zu verdrängen gesucht.


Daimiel, span. Stadt in der Provinz Ciudad Real mit 9300 E., Wollen- und Leineweberei.


Dairi, das geistliche Staatsoberhaupt in Japan, s. Japan.


Daktyliformes, in der Petrefactenkunde die Echinitenstacheln.


Daktyliographik, Steinschneidekunst.


Daktyliothek, Sammlung geschnittener Steine (Gemmen), besonders antiker; auch nennt man eine Sammlung von Abdrücken derselben (Pasten) so.


Daktylium, die Finger- od. Zehenverwachsung.


Daktylologie, die Kunst mit den Fingern zu rechnen, also das einfachste mechanische Rechnen; die Fingersprache, besonders für die Taubstummen ausgebildet.


Daktylus, Versfuß aus einer langen u. zwei kurzen Silben bestehend; daktylische Rhythmen benennt man alle Versarten, wo durch 2 auf einander folgende Kürzen der Charakter angegeben wird, mag ihre Stellung und die Versabtheilung auch noch so verschieden sein, z. B. Anapäst, Choriamb, Ionicus etc. – Dactyli Idaei, die Priester der Cybele nach späterer Deutung, wahrscheinlich im älteren Glauben Erddämonen und als solche Wächter der Metalle und kunstreiche, zauberische Meister in Metallarbeiten.


Dalagoabai, große Bucht des indischen Oceans an der ostafrikan. Küste, trennt die Küsten von Natal u. Sofala; die Portugiesen haben hier ein Fort.


Dalai-Lama, d. h. Meer-L., Großpriester oder Gottespriester (La, Geist, Gott), heißt der Oberpriester der Buddhisten in Tibet; vergl. Buddhaismus, Lamaismus, Tibet.


Dalayrac, s. Alayrac.


Dalberg, ursprünglich Dalburg, altes freiherrliches Geschlecht, dessen Adel sich bis in das 10. Jahrh. zurückweisen läßt; im 14. Jahrh. starb der Mannsstamm aus und der Name ging durch die Erbtochter Greta an die Kämmerer von Worms über. Bei jeder Kaiserkrönung fragte der Reichsherold vor dem Ritterschlage: ist kein Dalberg da? u. der Kaiser ertheilte dem Anwesenden den ersten Ritterschlag. Aus diesem Geschlechte haben sich einen historischen Namen erworben: Johanna. D., geb. 1445, gest. 1503, Bischof von Worms, Beförderer jener Bildung, die sich aus dem Studium der antiken Literatur entwickelte, Beschützer Reuchlins in dessen Fehde mit den Kölner Dominikanern. – Adolf v. D., gest. 1734, gefürsteter Abt zu Fulda, Stifter der kathol. Universität zu Fulda. – D., Emmerich Joseph, Herzog von, Pair von Frankreich, geb. 1773, zuerst im kurmainz. dann im bad. Staatsdienste, ging 1810 nach Paris und wurde von Napoleon zum Herzog ernannt mit einer Dotation von 400000 Fr. Als Talleyrand, sein Freund und Gönner, in Ungnade fiel, zog sich D. zurück, wurde 1814 nach dem Einrücken der Verbündeten in Paris Mitglied der provisorischen Regierung und wirkte mit Talleyrand für die Restauration der Bourbons. Beim Wiener Congresse war er 2. franz. Gesandter und unterzeichnete die Aechtung Napoleons, wurde später Gesandter in Turin und soll dort die Revolution von 1821 befördert haben; er st. 1833 auf seinem Schlosse Hernsheim bei Worms. – D., Carl Theodor Anton Maria, geb. 8. Febr. 1744 zu Hernsheim, studierte

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[267/0268] Holsteins, Hannovers etc. betreffende kleinere Schriften. Dahme, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam an dem gleichnamigen Flusse mit 4200 E., Wollen- und Leineweberei. Dahomeh, Dahomei, Negerreich in Oberguinea, Nachbarstaat der Ashantees, reich bewässert, sehr fruchtbar an allen Erzeugnissen des tropischen Afrika, reich bewaldet, für die Europäer ungesund. Der König regiert despotisch, die unterworfenen Stämme werden als Sklaven behandelt; der roheste Fetischdienst mit zahlreichen Menschenopfern herrscht allgemein, doch sind Städte da u. wird Ackerbau u. einiges Gewerbe betrieben. D. ist kriegerisch und die Hauptmacht des Königs besteht aus seinen 4–5000 bewaffneten Weibern. Die Engländer haben bisher ohne vielen Erfolg den Sklavenhandel durch die Ermunterung zur Ausfuhr der anderen Landesproducte zu verdrängen gesucht. Daimiel, span. Stadt in der Provinz Ciudad Real mit 9300 E., Wollen- und Leineweberei. Dairi, das geistliche Staatsoberhaupt in Japan, s. Japan. Daktyliformes, in der Petrefactenkunde die Echinitenstacheln. Daktyliographik, Steinschneidekunst. Daktyliothek, Sammlung geschnittener Steine (Gemmen), besonders antiker; auch nennt man eine Sammlung von Abdrücken derselben (Pasten) so. Daktylium, die Finger- od. Zehenverwachsung. Daktylologie, die Kunst mit den Fingern zu rechnen, also das einfachste mechanische Rechnen; die Fingersprache, besonders für die Taubstummen ausgebildet. Daktylus, Versfuß aus einer langen u. zwei kurzen Silben bestehend; daktylische Rhythmen benennt man alle Versarten, wo durch 2 auf einander folgende Kürzen der Charakter angegeben wird, mag ihre Stellung und die Versabtheilung auch noch so verschieden sein, z. B. Anapäst, Choriamb, Ionicus etc. – Dactyli Idaei, die Priester der Cybele nach späterer Deutung, wahrscheinlich im älteren Glauben Erddämonen und als solche Wächter der Metalle und kunstreiche, zauberische Meister in Metallarbeiten. Dalagoabai, große Bucht des indischen Oceans an der ostafrikan. Küste, trennt die Küsten von Natal u. Sofala; die Portugiesen haben hier ein Fort. Dalai-Lama, d. h. Meer-L., Großpriester oder Gottespriester (La, Geist, Gott), heißt der Oberpriester der Buddhisten in Tibet; vergl. Buddhaismus, Lamaismus, Tibet. Dalayrac, s. Alayrac. Dalberg, ursprünglich Dalburg, altes freiherrliches Geschlecht, dessen Adel sich bis in das 10. Jahrh. zurückweisen läßt; im 14. Jahrh. starb der Mannsstamm aus und der Name ging durch die Erbtochter Greta an die Kämmerer von Worms über. Bei jeder Kaiserkrönung fragte der Reichsherold vor dem Ritterschlage: ist kein Dalberg da? u. der Kaiser ertheilte dem Anwesenden den ersten Ritterschlag. Aus diesem Geschlechte haben sich einen historischen Namen erworben: Johanna. D., geb. 1445, gest. 1503, Bischof von Worms, Beförderer jener Bildung, die sich aus dem Studium der antiken Literatur entwickelte, Beschützer Reuchlins in dessen Fehde mit den Kölner Dominikanern. – Adolf v. D., gest. 1734, gefürsteter Abt zu Fulda, Stifter der kathol. Universität zu Fulda. – D., Emmerich Joseph, Herzog von, Pair von Frankreich, geb. 1773, zuerst im kurmainz. dann im bad. Staatsdienste, ging 1810 nach Paris und wurde von Napoleon zum Herzog ernannt mit einer Dotation von 400000 Fr. Als Talleyrand, sein Freund und Gönner, in Ungnade fiel, zog sich D. zurück, wurde 1814 nach dem Einrücken der Verbündeten in Paris Mitglied der provisorischen Regierung und wirkte mit Talleyrand für die Restauration der Bourbons. Beim Wiener Congresse war er 2. franz. Gesandter und unterzeichnete die Aechtung Napoleons, wurde später Gesandter in Turin und soll dort die Revolution von 1821 befördert haben; er st. 1833 auf seinem Schlosse Hernsheim bei Worms. – D., Carl Theodor Anton Maria, geb. 8. Febr. 1744 zu Hernsheim, studierte

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/268>, abgerufen am 25.04.2024.