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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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aufgeführt. Im eigentlichen Aegypten finden sich die meisten auf der Westseite des Nil von Kairo bis Fayum, in 5 größeren Gruppen; die 3 größten sind bei Gizeh. Die größte, die des Cheops (Chufu), ist noch 450' hoch (ursprünglich 480'), mißt an jeder Seite der Grundfläche 716' und enthält 90000000 Kubikfuß Mauerwerk.


Pyramos u. Thysbe, myth., 2 Liebende in Babylon, deren Verbindung die Feindschaft der Eltern hinderte. Zu einer nächtlichen Zusammenkunft vor der Stadt fand sich zuerst Thisbe ein, floh aber vor einer Löwin u. ließ den Schleier zurück; P. fand denselben zerrissen und durchbohrte sich mit dem Schwerte, weil er Thisbe von der Bestie getödtet glaubte, u. die zurückkehrende Thisbe gab sich nun den gleichen Tod. (Dichterisch behandelt von Ovid, Shakspeare u. A. Gryphius.)


Pyraulik, griech.-deutsch, die Lehre von der Bewegung des Feuers.


Pyrenäen, Gebirge zwischen Spanien und Frankreich, das sich vom Cap Creus und Cervera am Mittelmeere bis zur Südostecke des baskischen Meeres hinzieht, 55 Ml. lang. 7-15 breit, einen Flächenraum von 4-500 Ml. bedeckend. Es besteht aus 2 Hauptketten und erreicht in der südwestl. Kette der Hoch-P. in dem Zweige der Maladetta 10722' Höhe. Die Ost-P., von dem Thale Aran bis zur Quelle des Segre, erreichen eben falls in mehren Gipfeln die Schneelinie; die West-P. sinken von 7000' zu Berggruppen von 3000' Höhe an die Bidassoa nieder. Die P. fallen gegen Spanien steiler ab als gegen Frankreich, sind nicht so bewaldet wie die Alpen, haben auch nicht die schönen Alpenweiden u. sind für die Schafzucht wichtiger als für die Rindviehzucht. Die Hauptmasse des Gebirges ist Granit, an den sich namentlich Quarz, Kalk und Thonschiefer lagert; von Metallen enthält das Gebirge Kupfer, Eisen, Blei, etwas Silber; es ist reich an warmen Schwefelquellen. In ihm entspringen Garonne und Adour, viele Nebenflüsse des Ebro, die Küstenflüsse Bidassoa, Segre und Llobregat. Mehr als 100 Wege führen über die P., von denen aber nur 7 Gebirgsstraßen sind; die wichtigsten: von Perpignan nach Figueras, von Foix nach Puycerda, von St. Jean Pied de Port nach Roncevalles, von St. Jean de Luz nach Irun. Nach den P. sind 3 frz. Depart. benannt: Depart. der Nieder-P. (Basses-Pyrenees), 136QM. groß mit 446000 E., dem Gebiete des Adour angehörig, mit Obst-, Wein-, Ackerbau, Bergbau auf Kupfer, Eisen, Blei und Marmor. Hauptst.: Pau; Hafenplätze: Bayonne u. St. Jean de Luz. - Depart. der Hoch-P. (Hautes-Pyrenees); 84 #M. groß mit 250000 E., die von Acker-, Obst- u. Weinbau (in den Thälern), Viehzucht und Bergbau leben. Hauptstadt ist Tarbes. - Ost-P. (Pyrenees orientales), 74 #M. groß, mit 187000 E.; das Depart. hat sehr fruchtbare Thäler und baut trefflichen Wein. Hauptstadt: Perpignan; die Bergfestungen Mont Louis, höchstgelegene französ. Stadt, und Bellegarde.


Pyrenäische Halbinsel, Spanien u. Portugal.


Pyrenäischer Friede, 7. Nov. 1659 auf der Fasaneninsel der Bidassoa zwischen Frankreich u. Spanien geschlossen, beendigte den 1635 begonnenen Krieg überließ an Frankreich einen Theil der Cerdagne, Roussillon u. Conflans, in den Niederlanden Arras, Gravelines, Landrecy, Thionville, Le Quesnoy, Montmedy, Marienburg und Philippeville u. stipulirte die Heirath Ludwigs XIV. mit der Infantin Maria Theresia, die aber allen Erbrechten auf Spanien entsagte.


Pyretika, griech., Fiebermittel; pyretisch, fieberhaft; Pyrexie, Fieberanfall; Pyretologie, Fieberlehre.


Pyria, griech., heißes Sand- oder Dampfbad; Bähung.


Pyrit d. h. Feuerstein; Schwefelkies. P.en, Kieselmassen in Muschelkalk, Kreide, Sand etc.


Pyrker, Johann Ladislaus, von Felsö-Eör, geb. 2. Nov. 1772 zu Langh in dem ungar. Comitat Stuhlweißenburg der größte deutsche epische Dichter, trat 1792 im Stifte Lilienfeld in den Cistercienserorden, wurde 1796 zum Priester geweiht, 1807 Stiftspfarrer zu Tirnitz, 1811 Prior, 1812 Abt zu Lilienfeld, 1818 Bischof zu Zips, 1820 Patriarch von Venedig, 1827 Erzbischof von Erlau

aufgeführt. Im eigentlichen Aegypten finden sich die meisten auf der Westseite des Nil von Kairo bis Fayum, in 5 größeren Gruppen; die 3 größten sind bei Gizeh. Die größte, die des Cheops (Chufu), ist noch 450' hoch (ursprünglich 480'), mißt an jeder Seite der Grundfläche 716' und enthält 90000000 Kubikfuß Mauerwerk.


Pyramos u. Thysbe, myth., 2 Liebende in Babylon, deren Verbindung die Feindschaft der Eltern hinderte. Zu einer nächtlichen Zusammenkunft vor der Stadt fand sich zuerst Thisbe ein, floh aber vor einer Löwin u. ließ den Schleier zurück; P. fand denselben zerrissen und durchbohrte sich mit dem Schwerte, weil er Thisbe von der Bestie getödtet glaubte, u. die zurückkehrende Thisbe gab sich nun den gleichen Tod. (Dichterisch behandelt von Ovid, Shakspeare u. A. Gryphius.)


Pyraulik, griech.-deutsch, die Lehre von der Bewegung des Feuers.


Pyrenäen, Gebirge zwischen Spanien und Frankreich, das sich vom Cap Creus und Cervera am Mittelmeere bis zur Südostecke des baskischen Meeres hinzieht, 55 Ml. lang. 7–15 breit, einen Flächenraum von 4–500 Ml. bedeckend. Es besteht aus 2 Hauptketten und erreicht in der südwestl. Kette der Hoch-P. in dem Zweige der Maladetta 10722' Höhe. Die Ost-P., von dem Thale Aran bis zur Quelle des Segre, erreichen eben falls in mehren Gipfeln die Schneelinie; die West-P. sinken von 7000' zu Berggruppen von 3000' Höhe an die Bidassoa nieder. Die P. fallen gegen Spanien steiler ab als gegen Frankreich, sind nicht so bewaldet wie die Alpen, haben auch nicht die schönen Alpenweiden u. sind für die Schafzucht wichtiger als für die Rindviehzucht. Die Hauptmasse des Gebirges ist Granit, an den sich namentlich Quarz, Kalk und Thonschiefer lagert; von Metallen enthält das Gebirge Kupfer, Eisen, Blei, etwas Silber; es ist reich an warmen Schwefelquellen. In ihm entspringen Garonne und Adour, viele Nebenflüsse des Ebro, die Küstenflüsse Bidassoa, Segre und Llobregat. Mehr als 100 Wege führen über die P., von denen aber nur 7 Gebirgsstraßen sind; die wichtigsten: von Perpignan nach Figueras, von Foix nach Puycerda, von St. Jean Pied de Port nach Roncevalles, von St. Jean de Luz nach Irun. Nach den P. sind 3 frz. Depart. benannt: Depart. der Nieder-P. (Basses-Pyrénées), 136QM. groß mit 446000 E., dem Gebiete des Adour angehörig, mit Obst-, Wein-, Ackerbau, Bergbau auf Kupfer, Eisen, Blei und Marmor. Hauptst.: Pau; Hafenplätze: Bayonne u. St. Jean de Luz. – Depart. der Hoch-P. (Hautes-Pyrénées); 84 □M. groß mit 250000 E., die von Acker-, Obst- u. Weinbau (in den Thälern), Viehzucht und Bergbau leben. Hauptstadt ist Tarbes. – Ost-P. (Pyrénées orientales), 74 □M. groß, mit 187000 E.; das Depart. hat sehr fruchtbare Thäler und baut trefflichen Wein. Hauptstadt: Perpignan; die Bergfestungen Mont Louis, höchstgelegene französ. Stadt, und Bellegarde.


Pyrenäische Halbinsel, Spanien u. Portugal.


Pyrenäischer Friede, 7. Nov. 1659 auf der Fasaneninsel der Bidassoa zwischen Frankreich u. Spanien geschlossen, beendigte den 1635 begonnenen Krieg überließ an Frankreich einen Theil der Cerdagne, Roussillon u. Conflans, in den Niederlanden Arras, Gravelines, Landrecy, Thionville, Le Quesnoy, Montmedy, Marienburg und Philippeville u. stipulirte die Heirath Ludwigs XIV. mit der Infantin Maria Theresia, die aber allen Erbrechten auf Spanien entsagte.


Pyretika, griech., Fiebermittel; pyretisch, fieberhaft; Pyrexie, Fieberanfall; Pyretologie, Fieberlehre.


Pyria, griech., heißes Sand- oder Dampfbad; Bähung.


Pyrit d. h. Feuerstein; Schwefelkies. P.en, Kieselmassen in Muschelkalk, Kreide, Sand etc.


Pyrker, Johann Ladislaus, von Felsö-Eör, geb. 2. Nov. 1772 zu Langh in dem ungar. Comitat Stuhlweißenburg der größte deutsche epische Dichter, trat 1792 im Stifte Lilienfeld in den Cistercienserorden, wurde 1796 zum Priester geweiht, 1807 Stiftspfarrer zu Tirnitz, 1811 Prior, 1812 Abt zu Lilienfeld, 1818 Bischof zu Zips, 1820 Patriarch von Venedig, 1827 Erzbischof von Erlau

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[640/0641] aufgeführt. Im eigentlichen Aegypten finden sich die meisten auf der Westseite des Nil von Kairo bis Fayum, in 5 größeren Gruppen; die 3 größten sind bei Gizeh. Die größte, die des Cheops (Chufu), ist noch 450' hoch (ursprünglich 480'), mißt an jeder Seite der Grundfläche 716' und enthält 90000000 Kubikfuß Mauerwerk. Pyramos u. Thysbe, myth., 2 Liebende in Babylon, deren Verbindung die Feindschaft der Eltern hinderte. Zu einer nächtlichen Zusammenkunft vor der Stadt fand sich zuerst Thisbe ein, floh aber vor einer Löwin u. ließ den Schleier zurück; P. fand denselben zerrissen und durchbohrte sich mit dem Schwerte, weil er Thisbe von der Bestie getödtet glaubte, u. die zurückkehrende Thisbe gab sich nun den gleichen Tod. (Dichterisch behandelt von Ovid, Shakspeare u. A. Gryphius.) Pyraulik, griech.-deutsch, die Lehre von der Bewegung des Feuers. Pyrenäen, Gebirge zwischen Spanien und Frankreich, das sich vom Cap Creus und Cervera am Mittelmeere bis zur Südostecke des baskischen Meeres hinzieht, 55 Ml. lang. 7–15 breit, einen Flächenraum von 4–500 Ml. bedeckend. Es besteht aus 2 Hauptketten und erreicht in der südwestl. Kette der Hoch-P. in dem Zweige der Maladetta 10722' Höhe. Die Ost-P., von dem Thale Aran bis zur Quelle des Segre, erreichen eben falls in mehren Gipfeln die Schneelinie; die West-P. sinken von 7000' zu Berggruppen von 3000' Höhe an die Bidassoa nieder. Die P. fallen gegen Spanien steiler ab als gegen Frankreich, sind nicht so bewaldet wie die Alpen, haben auch nicht die schönen Alpenweiden u. sind für die Schafzucht wichtiger als für die Rindviehzucht. Die Hauptmasse des Gebirges ist Granit, an den sich namentlich Quarz, Kalk und Thonschiefer lagert; von Metallen enthält das Gebirge Kupfer, Eisen, Blei, etwas Silber; es ist reich an warmen Schwefelquellen. In ihm entspringen Garonne und Adour, viele Nebenflüsse des Ebro, die Küstenflüsse Bidassoa, Segre und Llobregat. Mehr als 100 Wege führen über die P., von denen aber nur 7 Gebirgsstraßen sind; die wichtigsten: von Perpignan nach Figueras, von Foix nach Puycerda, von St. Jean Pied de Port nach Roncevalles, von St. Jean de Luz nach Irun. Nach den P. sind 3 frz. Depart. benannt: Depart. der Nieder-P. (Basses-Pyrénées), 136QM. groß mit 446000 E., dem Gebiete des Adour angehörig, mit Obst-, Wein-, Ackerbau, Bergbau auf Kupfer, Eisen, Blei und Marmor. Hauptst.: Pau; Hafenplätze: Bayonne u. St. Jean de Luz. – Depart. der Hoch-P. (Hautes-Pyrénées); 84 □M. groß mit 250000 E., die von Acker-, Obst- u. Weinbau (in den Thälern), Viehzucht und Bergbau leben. Hauptstadt ist Tarbes. – Ost-P. (Pyrénées orientales), 74 □M. groß, mit 187000 E.; das Depart. hat sehr fruchtbare Thäler und baut trefflichen Wein. Hauptstadt: Perpignan; die Bergfestungen Mont Louis, höchstgelegene französ. Stadt, und Bellegarde. Pyrenäische Halbinsel, Spanien u. Portugal. Pyrenäischer Friede, 7. Nov. 1659 auf der Fasaneninsel der Bidassoa zwischen Frankreich u. Spanien geschlossen, beendigte den 1635 begonnenen Krieg überließ an Frankreich einen Theil der Cerdagne, Roussillon u. Conflans, in den Niederlanden Arras, Gravelines, Landrecy, Thionville, Le Quesnoy, Montmedy, Marienburg und Philippeville u. stipulirte die Heirath Ludwigs XIV. mit der Infantin Maria Theresia, die aber allen Erbrechten auf Spanien entsagte. Pyretika, griech., Fiebermittel; pyretisch, fieberhaft; Pyrexie, Fieberanfall; Pyretologie, Fieberlehre. Pyria, griech., heißes Sand- oder Dampfbad; Bähung. Pyrit d. h. Feuerstein; Schwefelkies. P.en, Kieselmassen in Muschelkalk, Kreide, Sand etc. Pyrker, Johann Ladislaus, von Felsö-Eör, geb. 2. Nov. 1772 zu Langh in dem ungar. Comitat Stuhlweißenburg der größte deutsche epische Dichter, trat 1792 im Stifte Lilienfeld in den Cistercienserorden, wurde 1796 zum Priester geweiht, 1807 Stiftspfarrer zu Tirnitz, 1811 Prior, 1812 Abt zu Lilienfeld, 1818 Bischof zu Zips, 1820 Patriarch von Venedig, 1827 Erzbischof von Erlau

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/641>, abgerufen am 25.04.2024.