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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1588, Czernowitz, 30.04.1909.

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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 30. April 1909.

[Spaltenumbruch]
Aenderungen im Berechtigungswesen der
Mittelschulen.

Die im vorigen Jahre begonnene Mittelschulreform ist
von dem Minister für Kultus und Unterricht Grafen Stürgkh,
nachdem kürzlich die Gymnasien und Realschulen neue Lehrpläne
erhalten haben, nunmehr durch die Regelung des Berechtigungs-
wesens der neuen Mittelschulen fortgesetzt und in gewissem
Sinne zum vorläufigen Abschluß gebracht worden. Es handelte
sich vor allem um die Festsetzungen der Berechtigungen der im
letzten Sommer ins Leben gerufenen beiden neuen achtklassigen
Mittelschularten der Realgymnasien und der Reformrealgymnasien.
Die nun erfolgte Regelung läßt sich in Kürze dahin kennzeichnen,
daß die Zeugnisse der neuen Mittelschulen
grunbsätzlich als gleichwertig mit denen der
Gymnasien und Realschulen anerkannt werden.

Im einzelnen wurden freilich wegen der für weitere Studien
erforderlichen Vorkenntnisse gewisse Einschränkungen gemacht, die
in der Organisation der neuen Anstalten begründet sind. Dem-
gemäß wurden die Berechtigungen in folgender Weise geregelt:

Die Absolventen des Realgymnasiums werden zu
den juristischen, medizinischen und zu gewissen
philosophischen Studien und Prüfungen bedingungslos
zugelassen. Zur Lehramtsprüfung aus Philosophie, klassischer
Philologie sowie aus der Fachgruppe Latein und Französisch,
ferner aus Geschichte und zu den entsprechenden Rigorosen ist
eine Ergänzungsprüfung aus Griechisch spätestens zwei Jahre
vor Abschluß der Studien vorgeschrieben. Außerdem wird den
Juristen und Medizinern sowie den Hörern der anderen
humanistischen Fächer an der philosophischen Fakultät das
Studium des Griechischen nachdrücklichst empfohlen. Hinsichtlich
des Zutrittes zum Studium der Theologie wird eine besondere
Verfügung nachfolgen. An die technischen und tierärztlichen Hoch-
schulen, sowie an die Hochschule für Bodenkultur werden die
Absolventen bedingungslos zugelassen. Die Absolvierung der
sechsten Klasse berechtigt zum pharma[z]eutischen Studium.

Fast das gleiche wie für das Realgymnasium gilt für das
Reform-Realgymnasium, nur haben die Absolventen
beim Eintritte in die Technische Hochschule ihre Fertigkeit im
geometrischen Zeichnen (wie die Gymnasiasten) nachzuweisen und
sind an der Hochschule für Bodenkultur verpflichtet, im ersten
Semester darstellende Geometrie zu hören.

Für alle neuen Typen gemeinsam ist, daß in allen
Fällen, wo es sich nur um den Nachweis einer gewissen allge-
meinen Bildung handelt, wie etwa für die Einjährig-Freiwilligen-
Begünstigung, für den Eintritt in Fachschulen oder für praktische
Berufe, wo bisher der Bildungsnachweis durch Zeugnisse sowohl
vom Gymnasium als auch von der Realschule erbracht werden
konnte, auch die Zeugnisse über die entsprechenden Klassen der
neuen Mittelschultypen zulässig sind.

Aus Anlaß der Zuerkennung der vorstehend erörterten Be-
rechtigungen an die Absolventen der neuen Mittelschultypen
wurde auch die Zulassung der Absolventen der Realschulen zu
den Universitäts-Studien neu geordnet. Von nun an erlangen
Realschulabsolventen schon nach Ablegung einer Prüfung aus
Latein und philosophischer Propädeutik, zu der sie aber frühestens
ein Jahr nach der Realschul-Reifeprüfung zugelassen werden,
dieselben Rechte, wie die Absolventen eines Realgymnasiums.
Die weitergehenden Berechtigungen der Gymnasiasten erreichen
sie erst nach einer weiteren Prüfung aus Griechisch.

Die skizzierten Prüfungen stellen unzweifelhaft eine ganz
einschneidende Maßnahme dar, da z. B. künftighin für Juristen,
Mediziner und für alle Hörer realtstischer Disziplinen an den
philosophischen Fakultäten das Studium des Griechischen nicht
mehr obligatorisch sein wird. Im Vergleiche zu den Verhältnissen
anderer Länder, speziell in Preußen, wo seit einer Reihe von
Jahren die Berechtigungen der neunklassigen Mittelschulen auf
Grundlage einer fast völligen Gleichwertigkeit geregelt sind,
bietet die neue Verordnung ein geringeres Maß von Be-
günstigungen. Sie anerkennt zwar grundsätzlich die Gleich-
wertigkeit der Studien und Zeugnisse der neuen Mittelschularten,
schreibt aber, wie erwähnt, für gewisse sachliche Hochschulstudien
Ergänzungsprüfungen vor, welche die Gewähr bieten, daß die
Studierenden auch die erforderlichen Vorkenntnisse besitzen, um
mit Erfolg an diese Studien herantreten zu können.




Das Maiavancement.

Zum Oberstleutnant des 22. LJR. wurde der
Major Rudolf Meißner ernannt, zum Major der Haupt-
mann Alfred Mejor unter gleichzeitiger Transferierung zum
LJR. Nr. 20 in Stanislau. Zum Hauptmann avan-
cierte der Oberleutnant Dominik Dill des LJR. Nr. 4 in
Klagenfurt unter gleichzeitiger Transferierung zum LJR.
Nr. 22 in Czernowitz; zu Oberleutnants wurden er-
nannt die Leutnannts Jaroslaus Zenisek und Anton
Wurz, zu Leutnants die Fähnriche Gustav Schipp
Victor Riha, Leo Reischl und Hermann Schneider.
Zum Landwehrunterintendant wurde der Haupt-
mann Franz Spiegel beim Ministerium für Landesver-
teidigung ernannt. Schließlich wurde der Landwehrbezirks-
feldwebel Isak Berghoff zum Landesevidenzassistenten bei
der Bezirkshauptmannschaft in Gurahumora ernannt.

-- Das Landwehrverordnungsblatt meldet ferner: Der
Oberst des 22. LJR. Eduard Kareß (Radautz) wurde zum
1. LJR. in Wien transferiert. Der Gendarmerie-Oberleutnant
Thodt wurde zum Rittmeister befördert. Der Hauptmann
Josef Baranowski des 34. LJR. (Jaroslau) wurde zum
Major ernannt.

-- Der Hauptmann Gregor Grossar des 41. JR.
wurde zum 90. JR. (Jaroslau) transferiert.




Personalnachricht.

Der nach Prag berufene Pro-
fessor Dr. Robert von Mayr hat gestern Czernowitz verlassen.
Herr Professor von Mayr nimmt am 3. Mai seine Vor-
[l]esungen an der Prager deutschen Universität auf.


[Spaltenumbruch]
Eine Deputation beim Landespräsidenten.

Dienstag, den 27. d. sprach beim Land[e]spräsidenten Dr. R. von
Bleyleben eine Deputation unter Führung des [A]bge-
ordneten Br. Dr. Alexander Hormuzaki in Betreff der
Umwandlung der gr.-orient. höh. Töchterschule in ein gr.-or.
Mädchenlyzeum vor. Der Landespräsident empfing die
Deputation aufs Liebenswürdigste und versprach ihr, seine
im Landtase gemachte Zusage einlösen zu wollen und seinen
Einfluß dahin geltend zu machen, daß das gedachte Lyzeum
mit dem 1. September d. J. aktiviert werde. Hierauf be ab
sich die Deputation in derselben Angelegenheit zum Referenten
Landesschulinspektor Simionovici. Derselbe sagte gleich-
falls der Deputation eine wohlwolle Berücksichtigung des
Ansuchens zu. Er werde in der nächsten Landesschulratssitzung
über diesen Gegenstand referieren und den Beschluß dem
Ministerium mitteilen.

Generalversammlung der Czernow. Elektri-
zitätswerk- und Straßenbahngesellschaft.

Heute um
4 Uhr nachimittags fand die X. ordentliche Generalver-
sammlung der Czernowitzer Elektrizitäts- und Straßenbahn-
gesellschaft unter Vorsitz des Präsidenten des Verwaltungs-
rates Fel[i]x Baron Fürths statt. Anwesend waren 14 Aktionäre
in Vertretung von 3853 Aktien mit 385 Stimmen. Als
landesfürstlicher Kommissär fungierte Regierungsrat Bosil
Ritter von Duzinkiewicz. Nach Entgegennahme des vom
Verwaltungsrate Zentralinspektor Krasa verlesenen Ge-
schäftsberichtes und des durch den R[e]visionsausschuß Ober-
rechnungsrat Tellmann erstatteten Revisionsberichtes
wurden der Geschäftsbericht und die Anträge des Ver-
waltungsrates ohne Debatte einstimmig angenommen und dem
Verwaltungsrate Entlastung erteilt. In den Verwaltungsrat
wurden die ausscheidenden Herren Dr. Kajetan Stefanowicz
und Professor Karl Wolf wiedergewählt, ebenso erfolgte die
Wiederwahl des Herrn Tellmann zum Revisor und des
Herrn A. M. Brunnstein zum Ersatzmann. Die Dividende
von 8 Prozent, das sind 32 K pro Aktienkupon, gelangt ab
15. Mai 1909 bei der Gesellschaftskasse Handelskammer-
gebäude ersten Stock, woselbst sich nunmehr die Bureaux der
Gesellschaft befinden, zur Auszahlung.

Todesfälle.

Am 28. d. starb hier der Tabaksfabriks-
direktor a. D. Herr Karl Edmund Kuszczak im 74.
Lebensjahre und wird morgen um 5 Uhr nachmittags vom
Trauerhause: Siebenbürgerstraße 81 aus, zu Grabe g[e]tragen.
-- Gestern ist in Tartarow (Galizien) der Oberpostrat a. D.
Herr Josef Kunzelmann im 72. Lebensjahre gestorben.
Der Verblichene ist von seiner langjährigen Tätigkeit bei der
hiesigen Post- und Telegraphendirektion hier bekannt. Die
Leiche wird hierher überführt und findet das Leiche[n]-
begä[n]gnis morgen vom hiesigen Hauptbahnhofe aus statt.

Vom Bukowiner Landesmuseum.

Aus Sereth
sind dem Bukowiner Landesmuseum folgende Funde zuge-
kommen: Von Lehrer Simion Mironovici ornamentierte
Kacheln ausgegraben in seinem Garten an der Kirchengasse;
von Kaufmann Andreas Manissali, ein gebrannter,
teilweise glasierter konischer Tontopf, deren eine größere
Anzahl anläßlich eines Straßenkanalbaues in der Nähe der
katholischen Kirche zutage gefördert wurden; von Herrn
Ziegeleibesitzer Peter des L[e]opold Tomaschek ein zwei-
händiges Ritterschwert, gefunden im Winkel Saska an der
nach Hadikfalva führenden Straße. Ferner durch Vermittlung
des Herrn Korrespondenten Hermann Mittelmann von
Herrn Baron Gyilanti in Fries bei Hedri (Ungarn)
zwei photographische Abbildungen der Grabstätte und des
Sarkophages des General-Majors Spleny sowie zwei
Ansichtskarten des dem Spender gehörigen Schlosses auf dem
Gutse Fries. Den geehrten Spendern wird für ihr dem
Landes-Museum bekundetes Interesse und Wohlwollen seitens
der Museumsleitung der wärmste Dank ausgesprochen. Als
Mitglied ist dem Landesmuseum Herr Prälat Josef
Schmidt beigetreten. Die Finnische Altertumsgesellschaft in
Helsingfors ist mit dem Bukowiner Landesmuseum in
Schriftentausch getreten.

Wetterprognose.

Wechselnd bewölkt, mäßige Winde-
mild, vorerst noch schlecht, dann allmähliche Besserung.

Literarischer Abend.

Für den Montag den 3. Mai
um 8 Uhr abends im Theatersaale stattfindenden Abend gibt
sich in allen Schichten der Bevölkerung ein sehr reges
Interesse kund. Den Veranstaltern gelang es, den bekannten
Wiener Schriftsteller Felix Salten zur Mitwirkung zu
gewinnen, welcher einen Vortrag über "Juden von Heute"
halten wird. In dem zur Aufführung kommenden Bühnenstück
"Ich bin Salomo" wirken unsere einheimischen Dilletanten
mit, die schon des öfteren Gelegenheit hatten, Zeugnis von
ihrem Können abzulegen. -- Die Nachfrage nach Entreekarten
ist eine sehr rege und wird das Publikum ersucht, die vor-
gemerkten Karten längstens bis Samstag abzuholen. Der
Kartenvorverkauf befindet sich bei: Buch- und Papierhandlung
Rosa Birnbaum, Rathausstraße (Passage Beck), Musi-
kalien- und Papierhandlung G. Hutter, Herrengasse,
Papierhandlung Josef Gottlieb, Hauptstraße und im
Komiteelokale, Prtersplatz 2.

Der Vierstreit.

Heute fand vor dem Verwaltungs-
gerichtshofe in Wien eine weitere Verhandlung über die von
den Bierbrauern beziehungsweise Pächtern des Bieraufschlags
eingebrachten Beschwerden statt. Erstere wurden von den
Advokaten Dr. Heinrich Kiesler und Regierungsrat
Dr. Rechen, letztere vom Advokaten Dr. Wachtel vertreten.
Die Verhandlung währte vier Stunden. Die Urteilsver-
kündigung findet abends statt.

Einführung von Abmeldezetteln für Wohn-
parteien.

Die Polizeidirektion hat um dem Publikum die
Müglichkeit zu bieten, die erfolgte Abmeldung jederzeit nach-
weisen zu können, für die Abmeldung der Wohnparteien vom
1. Mai 1909 angefangen eigene Abmeldezettel eingeführt.
Dieselben sind gleichwie die Anmeldezettel im Meldungsamte,
in sämtlichen Wachstuben und in den mit dem Verschleiße
der Anmeldezettel betrauten Trafik[e]n erhältlich. Die Abmelde-
[Spaltenumbruch] zett[e]l sind genau und leserlich mit Tinte auszufüllen und in
zwei Parien beim h. ä. Meldungsamte oder bei der zustän-
digen Wachstube abzugeben, wo eine Pare zurückbehalten, das
zweite mit dem amtlichen V[i]sum v[e]rsehen der Partei zum
Beweise der erfolgten Abmeldung rück[ge]stellt wird.

Das kaiserlich russische Konsulat in Czer-
nowitz

ersucht uns mitzuteilen, daß die Amtslokali-
täten
des Konsulats sich ab 4. Mai im Hause Univer-
sitätsgasse 10 befinden werden.

Zionverein "Erez Israel".

Samstag. den 1. Mai
4 Uhr nachmittags veranstaltet der Zionverein "Erez Israel"
im Festsaale des jüdischen Nationalhauses eine allgemein zu-
gängliche Versammlung, bei der Herr Löbel Taubes einen
Vortrag über das Thema "Zionistische Gegenwarts- und
Zukunftsarbeit" halten wird. Gäste, auch Damen, sind will-
kommen.

Czernowitzer Männergesangverein.

Wir werden
ersucht mitzuteilen, daß die morgen Freitag stattfindende Probe
wegen des Urania-Theaters schon um 6 einhalb Uhr abends
beginnt. Die P. T. ausübenden Mitglieder werden daher ersucht,
pünklich vollzählig zu erscheinen.

Die Nachsaison in der Provinz.

Die vom Schau-
spielensemble des Stadttheaters unternommene Tournee in
der Provinz hat gestern infolge entstandener Zwistigkeiten
unter den Mitgliedern ein vorzeitiges Ende gefunden.
Der größte Teil der Vorstellungen wurde in Suczawa ab-
folviert, wohin die Gesellschaft zuerst abgereist war. Nach
mehrmaligen Gastspielen in Radautz kehrte das Ensemble
nach Suczawa zurück, um weitere Vorstellungen zu absolvieren.
Hier kam es zum Krach, weil der erste Held und die erste
L[i]ebhaberin nicht mehr mitwirken wollten. Der materielle
Erfolg war ein guter. Die Mitglieder des Ensembles sind
gestern in Czernowitz eingetroffen und haben heute die Weiter-
reise nach Wien angetreten.

Vergebung von Wasserleitungsarbeiten in
Kaczyka.

Die Bukowiner Handels- und Gewerbekammer er-
sucht uns, Interessenten aufmerksam zu machen, daß bei der
k. k. Salinenverwaltung in Kaczyka im laufenden Jahre der
Bau einer Trink- und Ankehrwasserleitung zur Ausführung
gelangt. Die kostenüberschlagsmäßige Baukostensumme beträgt
64.925 K 22 h. Behufs Hintangabe der Ausführung dieses
Baues an einen bewährten Unternehmer findet bei der k. k.
Salinenverwaltung am 14. Mai 1909 um 11 Uhr vormittags
eine schriftliche Offertverhandlung statt. Die mit einer Stempel
marke von 1 Krone versehenen Offerten sind versiegelt bis
spätestens 14. Mai 1909, 10 Uhr vormittags beim Vor-
stande der k. k. Salinenverwaltung zu überreichen.

Bei Anschaffung einer Nähmaschine

sehe man
nicht ausschließlich auf den Preis. Eine minderwertigr Maschine
ist häufigen Störungen unterworfen, arbeitet unzuverlässig und
verursacht bei geringerer Arbeitsleistung mehr Unkosten, als die
Ersparnis und Ankauf ausmacht. Wer wirklich billig kaufen
will, wähle nur das Neueste und Beste, wie es in der Pfaff-
Nähmaschine in höchster Bollendung geboten ist. Die Pfaff-Näy-
maschinen sind von anerkannt hervorragender Güte und ver-
einigen mit leichtem, ruhigem Gang eine außergewöhnliche große
Dauerhaftigkeit. Alle Teile sind aus den besten Rohstoffen her-
gestellt und mit der peinlichsten Genauigkeit und Zuverlässigkeit
gearbeitet. Die Pfaff-Nähmaschinen sind von vielseitiger Ver-
wendbarkeit; sie nähen, stopfen und sticken und werden in den
verschiedenen Ausführungen für den Familiengebrauch, Näherinnen,
Handwerken und Fabriken geliefert.

Oesterreich voran.

Unter allen Staaten, welche die
Gab[e]lsberger'sche Stenographie in den Schulunterricht ein-
geführt haben (O[e]sterreich, Bayern, Sachsen, Oldenburg u.
s. w.) nimmt O[e]sterreich insoferne den ersten Rang ein, als
sein stenographischer Schulunterricht am intensivsten ist. Von
den im letzten Zähljahre an deutschen Schulen in der Ga-
belsberger'schen Stenographie neu unterrichteten 94.192
Personen entfallen auf Oesterreich 33.015, d. s. 35.05 Perzent,
also mehr als der dritte Teil. In Oesterreich ist die Gabels-
berger'sche Stenographie -- und nur dieses System --
selbstverständliche Voraussetzung bei fast allen gebildeten
Ständen. Wer in seiner Jugend nicht Gelegenheit hatte,
diese geistbildende Schrift zu erlernen, kann dieses Ver-
säumnis nachholen. Der "Verein stenographiekundiger Lehrer
und Lehrerinnen Böhmens" erteilt nach bewährter Methode
brieflichen Unterricht in der Gabelsberger'schen Stenographie.
Die Gebühr für Lehrmittel, Anweisungen und Korrektur
beträgt 6 Kronen. Am Schlusse des Unterrichtes -- Zeugnis.
Anfragen sind an die Leitung des genannten Vereins in St.
Joachimstal in Böhmen zu richten. Antwortmarke beilegen!




Gattenmord in Dorna-Watra.

(Priv.-Tel. der "Cz. Allg.
Ztg.")

G[e]stern nachts hat in der Attinenz Argestru der Bauer
Andrie Lostun seine Gattin Gaschitza mittelst eines
Pflockes erschlagen. Das Motiv der Tat ist Eifersucht.




Sommerfahrplan 1909.
Der heutigen Nummer unseres Blattes
liegt der Sommerfahrplan für 1909 im
Taschenformat bei.




Rechtspflege.


Diebstahl.

Vor einem Erkenntnissenate des hiesigen
Landesgerichtes in Strafsachen hatte sich jüngst der in
Lukawetz zuständige Pentelei Moskaliuk wegen des Ver-
brechens des Diebstahls zu verantworten. Der Sachverhal-
ist folgender: Die Bäuerin Wasselina Kondrat-
lewicz
in Lukawetz besaß vier Schweine, die eines schönen
Tages in einem unbewachten Momente in einen benachbarten

Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 30. April 1909.

[Spaltenumbruch]
Aenderungen im Berechtigungsweſen der
Mittelſchulen.

Die im vorigen Jahre begonnene Mittelſchulreform iſt
von dem Miniſter für Kultus und Unterricht Grafen Stürgkh,
nachdem kürzlich die Gymnaſien und Realſchulen neue Lehrpläne
erhalten haben, nunmehr durch die Regelung des Berechtigungs-
weſens der neuen Mittelſchulen fortgeſetzt und in gewiſſem
Sinne zum vorläufigen Abſchluß gebracht worden. Es handelte
ſich vor allem um die Feſtſetzungen der Berechtigungen der im
letzten Sommer ins Leben gerufenen beiden neuen achtklaſſigen
Mittelſchularten der Realgymnaſien und der Reformrealgymnaſien.
Die nun erfolgte Regelung läßt ſich in Kürze dahin kennzeichnen,
daß die Zeugniſſe der neuen Mittelſchulen
grunbſätzlich als gleichwertig mit denen der
Gymnaſien und Realſchulen anerkannt werden.

Im einzelnen wurden freilich wegen der für weitere Studien
erforderlichen Vorkenntniſſe gewiſſe Einſchränkungen gemacht, die
in der Organiſation der neuen Anſtalten begründet ſind. Dem-
gemäß wurden die Berechtigungen in folgender Weiſe geregelt:

Die Abſolventen des Realgymnaſiums werden zu
den juriſtiſchen, mediziniſchen und zu gewiſſen
philoſophiſchen Studien und Prüfungen bedingungslos
zugelaſſen. Zur Lehramtsprüfung aus Philoſophie, klaſſiſcher
Philologie ſowie aus der Fachgruppe Latein und Franzöſiſch,
ferner aus Geſchichte und zu den entſprechenden Rigoroſen iſt
eine Ergänzungsprüfung aus Griechiſch ſpäteſtens zwei Jahre
vor Abſchluß der Studien vorgeſchrieben. Außerdem wird den
Juriſten und Medizinern ſowie den Hörern der anderen
humaniſtiſchen Fächer an der philoſophiſchen Fakultät das
Studium des Griechiſchen nachdrücklichſt empfohlen. Hinſichtlich
des Zutrittes zum Studium der Theologie wird eine beſondere
Verfügung nachfolgen. An die techniſchen und tierärztlichen Hoch-
ſchulen, ſowie an die Hochſchule für Bodenkultur werden die
Abſolventen bedingungslos zugelaſſen. Die Abſolvierung der
ſechſten Klaſſe berechtigt zum pharma[z]eutiſchen Studium.

Faſt das gleiche wie für das Realgymnaſium gilt für das
Reform-Realgymnaſium, nur haben die Abſolventen
beim Eintritte in die Techniſche Hochſchule ihre Fertigkeit im
geometriſchen Zeichnen (wie die Gymnaſiaſten) nachzuweiſen und
ſind an der Hochſchule für Bodenkultur verpflichtet, im erſten
Semeſter darſtellende Geometrie zu hören.

Für alle neuen Typen gemeinſam iſt, daß in allen
Fällen, wo es ſich nur um den Nachweis einer gewiſſen allge-
meinen Bildung handelt, wie etwa für die Einjährig-Freiwilligen-
Begünſtigung, für den Eintritt in Fachſchulen oder für praktiſche
Berufe, wo bisher der Bildungsnachweis durch Zeugniſſe ſowohl
vom Gymnaſium als auch von der Realſchule erbracht werden
konnte, auch die Zeugniſſe über die entſprechenden Klaſſen der
neuen Mittelſchultypen zuläſſig ſind.

Aus Anlaß der Zuerkennung der vorſtehend erörterten Be-
rechtigungen an die Abſolventen der neuen Mittelſchultypen
wurde auch die Zulaſſung der Abſolventen der Realſchulen zu
den Univerſitäts-Studien neu geordnet. Von nun an erlangen
Realſchulabſolventen ſchon nach Ablegung einer Prüfung aus
Latein und philoſophiſcher Propädeutik, zu der ſie aber früheſtens
ein Jahr nach der Realſchul-Reifeprüfung zugelaſſen werden,
dieſelben Rechte, wie die Abſolventen eines Realgymnaſiums.
Die weitergehenden Berechtigungen der Gymnaſiaſten erreichen
ſie erſt nach einer weiteren Prüfung aus Griechiſch.

Die ſkizzierten Prüfungen ſtellen unzweifelhaft eine ganz
einſchneidende Maßnahme dar, da z. B. künftighin für Juriſten,
Mediziner und für alle Hörer realtſtiſcher Disziplinen an den
philoſophiſchen Fakultäten das Studium des Griechiſchen nicht
mehr obligatoriſch ſein wird. Im Vergleiche zu den Verhältniſſen
anderer Länder, ſpeziell in Preußen, wo ſeit einer Reihe von
Jahren die Berechtigungen der neunklaſſigen Mittelſchulen auf
Grundlage einer faſt völligen Gleichwertigkeit geregelt ſind,
bietet die neue Verordnung ein geringeres Maß von Be-
günſtigungen. Sie anerkennt zwar grundſätzlich die Gleich-
wertigkeit der Studien und Zeugniſſe der neuen Mittelſchularten,
ſchreibt aber, wie erwähnt, für gewiſſe ſachliche Hochſchulſtudien
Ergänzungsprüfungen vor, welche die Gewähr bieten, daß die
Studierenden auch die erforderlichen Vorkenntniſſe beſitzen, um
mit Erfolg an dieſe Studien herantreten zu können.




Das Maiavancement.

Zum Oberſtleutnant des 22. LJR. wurde der
Major Rudolf Meißner ernannt, zum Major der Haupt-
mann Alfred Mejor unter gleichzeitiger Transferierung zum
LJR. Nr. 20 in Stanislau. Zum Hauptmann avan-
cierte der Oberleutnant Dominik Dill des LJR. Nr. 4 in
Klagenfurt unter gleichzeitiger Transferierung zum LJR.
Nr. 22 in Czernowitz; zu Oberleutnants wurden er-
nannt die Leutnannts Jaroslaus Zenisek und Anton
Wurz, zu Leutnants die Fähnriche Guſtav Schipp
Victor Riha, Leo Reiſchl und Hermann Schneider.
Zum Landwehrunterintendant wurde der Haupt-
mann Franz Spiegel beim Miniſterium für Landesver-
teidigung ernannt. Schließlich wurde der Landwehrbezirks-
feldwebel Iſak Berghoff zum Landesevidenzaſſiſtenten bei
der Bezirkshauptmannſchaft in Gurahumora ernannt.

— Das Landwehrverordnungsblatt meldet ferner: Der
Oberſt des 22. LJR. Eduard Kareß (Radautz) wurde zum
1. LJR. in Wien transferiert. Der Gendarmerie-Oberleutnant
Thodt wurde zum Rittmeiſter befördert. Der Hauptmann
Joſef Baranowski des 34. LJR. (Jaroslau) wurde zum
Major ernannt.

— Der Hauptmann Gregor Groſſar des 41. JR.
wurde zum 90. JR. (Jaroslau) transferiert.




Perſonalnachricht.

Der nach Prag berufene Pro-
feſſor Dr. Robert von Mayr hat geſtern Czernowitz verlaſſen.
Herr Profeſſor von Mayr nimmt am 3. Mai ſeine Vor-
[l]eſungen an der Prager deutſchen Univerſität auf.


[Spaltenumbruch]
Eine Deputation beim Landespräſidenten.

Dienſtag, den 27. d. ſprach beim Land[e]spräſidenten Dr. R. von
Bleyleben eine Deputation unter Führung des [A]bge-
ordneten Br. Dr. Alexander Hormuzaki in Betreff der
Umwandlung der gr.-orient. höh. Töchterſchule in ein gr.-or.
Mädchenlyzeum vor. Der Landespräſident empfing die
Deputation aufs Liebenswürdigſte und verſprach ihr, ſeine
im Landtase gemachte Zuſage einlöſen zu wollen und ſeinen
Einfluß dahin geltend zu machen, daß das gedachte Lyzeum
mit dem 1. September d. J. aktiviert werde. Hierauf be ab
ſich die Deputation in derſelben Angelegenheit zum Referenten
Landesſchulinſpektor Simionovici. Derſelbe ſagte gleich-
falls der Deputation eine wohlwolle Berückſichtigung des
Anſuchens zu. Er werde in der nächſten Landesſchulratsſitzung
über dieſen Gegenſtand referieren und den Beſchluß dem
Miniſterium mitteilen.

Generalverſammlung der Czernow. Elektri-
zitätswerk- und Straßenbahngeſellſchaft.

Heute um
4 Uhr nachimittags fand die X. ordentliche Generalver-
ſammlung der Czernowitzer Elektrizitäts- und Straßenbahn-
geſellſchaft unter Vorſitz des Präſidenten des Verwaltungs-
rates Fel[i]x Baron Fürths ſtatt. Anweſend waren 14 Aktionäre
in Vertretung von 3853 Aktien mit 385 Stimmen. Als
landesfürſtlicher Kommiſſär fungierte Regierungsrat Boſil
Ritter von Duzinkiewicz. Nach Entgegennahme des vom
Verwaltungsrate Zentralinſpektor Kraſa verleſenen Ge-
ſchäftsberichtes und des durch den R[e]viſionsausſchuß Ober-
rechnungsrat Tellmann erſtatteten Reviſionsberichtes
wurden der Geſchäftsbericht und die Anträge des Ver-
waltungsrates ohne Debatte einſtimmig angenommen und dem
Verwaltungsrate Entlaſtung erteilt. In den Verwaltungsrat
wurden die ausſcheidenden Herren Dr. Kajetan Stefanowicz
und Profeſſor Karl Wolf wiedergewählt, ebenſo erfolgte die
Wiederwahl des Herrn Tellmann zum Reviſor und des
Herrn A. M. Brunnſtein zum Erſatzmann. Die Dividende
von 8 Prozent, das ſind 32 K pro Aktienkupon, gelangt ab
15. Mai 1909 bei der Geſellſchaftskaſſe Handelskammer-
gebäude erſten Stock, woſelbſt ſich nunmehr die Bureaux der
Geſellſchaft befinden, zur Auszahlung.

Todesfälle.

Am 28. d. ſtarb hier der Tabaksfabriks-
direktor a. D. Herr Karl Edmund Kuszczak im 74.
Lebensjahre und wird morgen um 5 Uhr nachmittags vom
Trauerhauſe: Siebenbürgerſtraße 81 aus, zu Grabe g[e]tragen.
— Geſtern iſt in Tartarow (Galizien) der Oberpoſtrat a. D.
Herr Joſef Kunzelmann im 72. Lebensjahre geſtorben.
Der Verblichene iſt von ſeiner langjährigen Tätigkeit bei der
hieſigen Poſt- und Telegraphendirektion hier bekannt. Die
Leiche wird hierher überführt und findet das Leiche[n]-
begä[n]gnis morgen vom hieſigen Hauptbahnhofe aus ſtatt.

Vom Bukowiner Landesmuſeum.

Aus Sereth
ſind dem Bukowiner Landesmuſeum folgende Funde zuge-
kommen: Von Lehrer Simion Mironovici ornamentierte
Kacheln ausgegraben in ſeinem Garten an der Kirchengaſſe;
von Kaufmann Andreas Maniſſali, ein gebrannter,
teilweiſe glaſierter koniſcher Tontopf, deren eine größere
Anzahl anläßlich eines Straßenkanalbaues in der Nähe der
katholiſchen Kirche zutage gefördert wurden; von Herrn
Ziegeleibeſitzer Peter des L[e]opold Tomaſchek ein zwei-
händiges Ritterſchwert, gefunden im Winkel Saska an der
nach Hadikfalva führenden Straße. Ferner durch Vermittlung
des Herrn Korreſpondenten Hermann Mittelmann von
Herrn Baron Gyilanti in Fries bei Hedri (Ungarn)
zwei photographiſche Abbildungen der Grabſtätte und des
Sarkophages des General-Majors Spleny ſowie zwei
Anſichtskarten des dem Spender gehörigen Schloſſes auf dem
Gutſe Fries. Den geehrten Spendern wird für ihr dem
Landes-Muſeum bekundetes Intereſſe und Wohlwollen ſeitens
der Muſeumsleitung der wärmſte Dank ausgeſprochen. Als
Mitglied iſt dem Landesmuſeum Herr Prälat Joſef
Schmidt beigetreten. Die Finniſche Altertumsgeſellſchaft in
Helſingfors iſt mit dem Bukowiner Landesmuſeum in
Schriftentauſch getreten.

Wetterprognoſe.

Wechſelnd bewölkt, mäßige Winde-
mild, vorerſt noch ſchlecht, dann allmähliche Beſſerung.

Literariſcher Abend.

Für den Montag den 3. Mai
um 8 Uhr abends im Theaterſaale ſtattfindenden Abend gibt
ſich in allen Schichten der Bevölkerung ein ſehr reges
Intereſſe kund. Den Veranſtaltern gelang es, den bekannten
Wiener Schriftſteller Felix Salten zur Mitwirkung zu
gewinnen, welcher einen Vortrag über „Juden von Heute“
halten wird. In dem zur Aufführung kommenden Bühnenſtück
„Ich bin Salomo“ wirken unſere einheimiſchen Dilletanten
mit, die ſchon des öfteren Gelegenheit hatten, Zeugnis von
ihrem Können abzulegen. — Die Nachfrage nach Entreekarten
iſt eine ſehr rege und wird das Publikum erſucht, die vor-
gemerkten Karten längſtens bis Samstag abzuholen. Der
Kartenvorverkauf befindet ſich bei: Buch- und Papierhandlung
Roſa Birnbaum, Rathausſtraße (Paſſage Beck), Muſi-
kalien- und Papierhandlung G. Hutter, Herrengaſſe,
Papierhandlung Joſef Gottlieb, Hauptſtraße und im
Komiteelokale, Prtersplatz 2.

Der Vierſtreit.

Heute fand vor dem Verwaltungs-
gerichtshofe in Wien eine weitere Verhandlung über die von
den Bierbrauern beziehungsweiſe Pächtern des Bieraufſchlags
eingebrachten Beſchwerden ſtatt. Erſtere wurden von den
Advokaten Dr. Heinrich Kiesler und Regierungsrat
Dr. Rechen, letztere vom Advokaten Dr. Wachtel vertreten.
Die Verhandlung währte vier Stunden. Die Urteilsver-
kündigung findet abends ſtatt.

Einführung von Abmeldezetteln für Wohn-
parteien.

Die Polizeidirektion hat um dem Publikum die
Müglichkeit zu bieten, die erfolgte Abmeldung jederzeit nach-
weiſen zu können, für die Abmeldung der Wohnparteien vom
1. Mai 1909 angefangen eigene Abmeldezettel eingeführt.
Dieſelben ſind gleichwie die Anmeldezettel im Meldungsamte,
in ſämtlichen Wachſtuben und in den mit dem Verſchleiße
der Anmeldezettel betrauten Trafik[e]n erhältlich. Die Abmelde-
[Spaltenumbruch] zett[e]l ſind genau und leſerlich mit Tinte auszufüllen und in
zwei Parien beim h. ä. Meldungsamte oder bei der zuſtän-
digen Wachſtube abzugeben, wo eine Pare zurückbehalten, das
zweite mit dem amtlichen V[i]ſum v[e]rſehen der Partei zum
Beweiſe der erfolgten Abmeldung rück[ge]ſtellt wird.

Das kaiſerlich ruſſiſche Konſulat in Czer-
nowitz

erſucht uns mitzuteilen, daß die Amtslokali-
täten
des Konſulats ſich ab 4. Mai im Hauſe Univer-
ſitätsgaſſe 10 befinden werden.

Zionverein „Erez Iſrael“.

Samstag. den 1. Mai
4 Uhr nachmittags veranſtaltet der Zionverein „Erez Iſrael“
im Feſtſaale des jüdiſchen Nationalhauſes eine allgemein zu-
gängliche Verſammlung, bei der Herr Löbel Taubes einen
Vortrag über das Thema „Zioniſtiſche Gegenwarts- und
Zukunftsarbeit“ halten wird. Gäſte, auch Damen, ſind will-
kommen.

Czernowitzer Männergeſangverein.

Wir werden
erſucht mitzuteilen, daß die morgen Freitag ſtattfindende Probe
wegen des Urania-Theaters ſchon um 6 einhalb Uhr abends
beginnt. Die P. T. ausübenden Mitglieder werden daher erſucht,
pünklich vollzählig zu erſcheinen.

Die Nachſaiſon in der Provinz.

Die vom Schau-
ſpielenſemble des Stadttheaters unternommene Tournee in
der Provinz hat geſtern infolge entſtandener Zwiſtigkeiten
unter den Mitgliedern ein vorzeitiges Ende gefunden.
Der größte Teil der Vorſtellungen wurde in Suczawa ab-
folviert, wohin die Geſellſchaft zuerſt abgereiſt war. Nach
mehrmaligen Gaſtſpielen in Radautz kehrte das Enſemble
nach Suczawa zurück, um weitere Vorſtellungen zu abſolvieren.
Hier kam es zum Krach, weil der erſte Held und die erſte
L[i]ebhaberin nicht mehr mitwirken wollten. Der materielle
Erfolg war ein guter. Die Mitglieder des Enſembles ſind
geſtern in Czernowitz eingetroffen und haben heute die Weiter-
reiſe nach Wien angetreten.

Vergebung von Waſſerleitungsarbeiten in
Kaczyka.

Die Bukowiner Handels- und Gewerbekammer er-
ſucht uns, Intereſſenten aufmerkſam zu machen, daß bei der
k. k. Salinenverwaltung in Kaczyka im laufenden Jahre der
Bau einer Trink- und Ankehrwaſſerleitung zur Ausführung
gelangt. Die koſtenüberſchlagsmäßige Baukoſtenſumme beträgt
64.925 K 22 h. Behufs Hintangabe der Ausführung dieſes
Baues an einen bewährten Unternehmer findet bei der k. k.
Salinenverwaltung am 14. Mai 1909 um 11 Uhr vormittags
eine ſchriftliche Offertverhandlung ſtatt. Die mit einer Stempel
marke von 1 Krone verſehenen Offerten ſind verſiegelt bis
ſpäteſtens 14. Mai 1909, 10 Uhr vormittags beim Vor-
ſtande der k. k. Salinenverwaltung zu überreichen.

Bei Anſchaffung einer Nähmaſchine

ſehe man
nicht ausſchließlich auf den Preis. Eine minderwertigr Maſchine
iſt häufigen Störungen unterworfen, arbeitet unzuverläſſig und
verurſacht bei geringerer Arbeitsleiſtung mehr Unkoſten, als die
Erſparnis und Ankauf ausmacht. Wer wirklich billig kaufen
will, wähle nur das Neueſte und Beſte, wie es in der Pfaff-
Nähmaſchine in höchſter Bollendung geboten iſt. Die Pfaff-Näy-
maſchinen ſind von anerkannt hervorragender Güte und ver-
einigen mit leichtem, ruhigem Gang eine außergewöhnliche große
Dauerhaftigkeit. Alle Teile ſind aus den beſten Rohſtoffen her-
geſtellt und mit der peinlichſten Genauigkeit und Zuverläſſigkeit
gearbeitet. Die Pfaff-Nähmaſchinen ſind von vielſeitiger Ver-
wendbarkeit; ſie nähen, ſtopfen und ſticken und werden in den
verſchiedenen Ausführungen für den Familiengebrauch, Näherinnen,
Handwerken und Fabriken geliefert.

Oeſterreich voran.

Unter allen Staaten, welche die
Gab[e]lsberger’ſche Stenographie in den Schulunterricht ein-
geführt haben (O[e]ſterreich, Bayern, Sachſen, Oldenburg u.
ſ. w.) nimmt O[e]ſterreich inſoferne den erſten Rang ein, als
ſein ſtenographiſcher Schulunterricht am intenſivſten iſt. Von
den im letzten Zähljahre an deutſchen Schulen in der Ga-
belsberger’ſchen Stenographie neu unterrichteten 94.192
Perſonen entfallen auf Oeſterreich 33.015, d. ſ. 35.05 Perzent,
alſo mehr als der dritte Teil. In Oeſterreich iſt die Gabels-
berger’ſche Stenographie — und nur dieſes Syſtem —
ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung bei faſt allen gebildeten
Ständen. Wer in ſeiner Jugend nicht Gelegenheit hatte,
dieſe geiſtbildende Schrift zu erlernen, kann dieſes Ver-
ſäumnis nachholen. Der „Verein ſtenographiekundiger Lehrer
und Lehrerinnen Böhmens“ erteilt nach bewährter Methode
brieflichen Unterricht in der Gabelsberger’ſchen Stenographie.
Die Gebühr für Lehrmittel, Anweiſungen und Korrektur
beträgt 6 Kronen. Am Schluſſe des Unterrichtes — Zeugnis.
Anfragen ſind an die Leitung des genannten Vereins in St.
Joachimstal in Böhmen zu richten. Antwortmarke beilegen!




Gattenmord in Dorna-Watra.

(Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“)

G[e]ſtern nachts hat in der Attinenz Argeſtru der Bauer
Andrie Loſtun ſeine Gattin Gaſchitza mittelſt eines
Pflockes erſchlagen. Das Motiv der Tat iſt Eiferſucht.




Sommerfahrplan 1909.
Der heutigen Nummer unſeres Blattes
liegt der Sommerfahrplan für 1909 im
Taſchenformat bei.




Rechtspflege.


Diebſtahl.

Vor einem Erkenntnisſenate des hieſigen
Landesgerichtes in Strafſachen hatte ſich jüngſt der in
Lukawetz zuſtändige Pentelei Moskaliuk wegen des Ver-
brechens des Diebſtahls zu verantworten. Der Sachverhal-
iſt folgender: Die Bäuerin Waſſelina Kondrat-
lewicz
in Lukawetz beſaß vier Schweine, die eines ſchönen
Tages in einem unbewachten Momente in einen benachbarten

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An&#x017F;ichtskarten des dem Spender gehörigen Schlo&#x017F;&#x017F;es auf dem<lb/>
Gut&#x017F;e Fries. Den geehrten Spendern wird für ihr dem<lb/>
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Hel&#x017F;ingfors i&#x017F;t mit dem Bukowiner Landesmu&#x017F;eum in<lb/>
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Komiteelokale, Prtersplatz 2.</p>
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[4/0004] Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 30. April 1909. Aenderungen im Berechtigungsweſen der Mittelſchulen. Die im vorigen Jahre begonnene Mittelſchulreform iſt von dem Miniſter für Kultus und Unterricht Grafen Stürgkh, nachdem kürzlich die Gymnaſien und Realſchulen neue Lehrpläne erhalten haben, nunmehr durch die Regelung des Berechtigungs- weſens der neuen Mittelſchulen fortgeſetzt und in gewiſſem Sinne zum vorläufigen Abſchluß gebracht worden. Es handelte ſich vor allem um die Feſtſetzungen der Berechtigungen der im letzten Sommer ins Leben gerufenen beiden neuen achtklaſſigen Mittelſchularten der Realgymnaſien und der Reformrealgymnaſien. Die nun erfolgte Regelung läßt ſich in Kürze dahin kennzeichnen, daß die Zeugniſſe der neuen Mittelſchulen grunbſätzlich als gleichwertig mit denen der Gymnaſien und Realſchulen anerkannt werden. Im einzelnen wurden freilich wegen der für weitere Studien erforderlichen Vorkenntniſſe gewiſſe Einſchränkungen gemacht, die in der Organiſation der neuen Anſtalten begründet ſind. Dem- gemäß wurden die Berechtigungen in folgender Weiſe geregelt: Die Abſolventen des Realgymnaſiums werden zu den juriſtiſchen, mediziniſchen und zu gewiſſen philoſophiſchen Studien und Prüfungen bedingungslos zugelaſſen. Zur Lehramtsprüfung aus Philoſophie, klaſſiſcher Philologie ſowie aus der Fachgruppe Latein und Franzöſiſch, ferner aus Geſchichte und zu den entſprechenden Rigoroſen iſt eine Ergänzungsprüfung aus Griechiſch ſpäteſtens zwei Jahre vor Abſchluß der Studien vorgeſchrieben. Außerdem wird den Juriſten und Medizinern ſowie den Hörern der anderen humaniſtiſchen Fächer an der philoſophiſchen Fakultät das Studium des Griechiſchen nachdrücklichſt empfohlen. Hinſichtlich des Zutrittes zum Studium der Theologie wird eine beſondere Verfügung nachfolgen. An die techniſchen und tierärztlichen Hoch- ſchulen, ſowie an die Hochſchule für Bodenkultur werden die Abſolventen bedingungslos zugelaſſen. Die Abſolvierung der ſechſten Klaſſe berechtigt zum pharmazeutiſchen Studium. Faſt das gleiche wie für das Realgymnaſium gilt für das Reform-Realgymnaſium, nur haben die Abſolventen beim Eintritte in die Techniſche Hochſchule ihre Fertigkeit im geometriſchen Zeichnen (wie die Gymnaſiaſten) nachzuweiſen und ſind an der Hochſchule für Bodenkultur verpflichtet, im erſten Semeſter darſtellende Geometrie zu hören. Für alle neuen Typen gemeinſam iſt, daß in allen Fällen, wo es ſich nur um den Nachweis einer gewiſſen allge- meinen Bildung handelt, wie etwa für die Einjährig-Freiwilligen- Begünſtigung, für den Eintritt in Fachſchulen oder für praktiſche Berufe, wo bisher der Bildungsnachweis durch Zeugniſſe ſowohl vom Gymnaſium als auch von der Realſchule erbracht werden konnte, auch die Zeugniſſe über die entſprechenden Klaſſen der neuen Mittelſchultypen zuläſſig ſind. Aus Anlaß der Zuerkennung der vorſtehend erörterten Be- rechtigungen an die Abſolventen der neuen Mittelſchultypen wurde auch die Zulaſſung der Abſolventen der Realſchulen zu den Univerſitäts-Studien neu geordnet. Von nun an erlangen Realſchulabſolventen ſchon nach Ablegung einer Prüfung aus Latein und philoſophiſcher Propädeutik, zu der ſie aber früheſtens ein Jahr nach der Realſchul-Reifeprüfung zugelaſſen werden, dieſelben Rechte, wie die Abſolventen eines Realgymnaſiums. Die weitergehenden Berechtigungen der Gymnaſiaſten erreichen ſie erſt nach einer weiteren Prüfung aus Griechiſch. Die ſkizzierten Prüfungen ſtellen unzweifelhaft eine ganz einſchneidende Maßnahme dar, da z. B. künftighin für Juriſten, Mediziner und für alle Hörer realtſtiſcher Disziplinen an den philoſophiſchen Fakultäten das Studium des Griechiſchen nicht mehr obligatoriſch ſein wird. Im Vergleiche zu den Verhältniſſen anderer Länder, ſpeziell in Preußen, wo ſeit einer Reihe von Jahren die Berechtigungen der neunklaſſigen Mittelſchulen auf Grundlage einer faſt völligen Gleichwertigkeit geregelt ſind, bietet die neue Verordnung ein geringeres Maß von Be- günſtigungen. Sie anerkennt zwar grundſätzlich die Gleich- wertigkeit der Studien und Zeugniſſe der neuen Mittelſchularten, ſchreibt aber, wie erwähnt, für gewiſſe ſachliche Hochſchulſtudien Ergänzungsprüfungen vor, welche die Gewähr bieten, daß die Studierenden auch die erforderlichen Vorkenntniſſe beſitzen, um mit Erfolg an dieſe Studien herantreten zu können. Das Maiavancement. Zum Oberſtleutnant des 22. LJR. wurde der Major Rudolf Meißner ernannt, zum Major der Haupt- mann Alfred Mejor unter gleichzeitiger Transferierung zum LJR. Nr. 20 in Stanislau. Zum Hauptmann avan- cierte der Oberleutnant Dominik Dill des LJR. Nr. 4 in Klagenfurt unter gleichzeitiger Transferierung zum LJR. Nr. 22 in Czernowitz; zu Oberleutnants wurden er- nannt die Leutnannts Jaroslaus Zenisek und Anton Wurz, zu Leutnants die Fähnriche Guſtav Schipp Victor Riha, Leo Reiſchl und Hermann Schneider. Zum Landwehrunterintendant wurde der Haupt- mann Franz Spiegel beim Miniſterium für Landesver- teidigung ernannt. Schließlich wurde der Landwehrbezirks- feldwebel Iſak Berghoff zum Landesevidenzaſſiſtenten bei der Bezirkshauptmannſchaft in Gurahumora ernannt. — Das Landwehrverordnungsblatt meldet ferner: Der Oberſt des 22. LJR. Eduard Kareß (Radautz) wurde zum 1. LJR. in Wien transferiert. Der Gendarmerie-Oberleutnant Thodt wurde zum Rittmeiſter befördert. Der Hauptmann Joſef Baranowski des 34. LJR. (Jaroslau) wurde zum Major ernannt. — Der Hauptmann Gregor Groſſar des 41. JR. wurde zum 90. JR. (Jaroslau) transferiert. Perſonalnachricht. Der nach Prag berufene Pro- feſſor Dr. Robert von Mayr hat geſtern Czernowitz verlaſſen. Herr Profeſſor von Mayr nimmt am 3. Mai ſeine Vor- leſungen an der Prager deutſchen Univerſität auf. Eine Deputation beim Landespräſidenten. Dienſtag, den 27. d. ſprach beim Landespräſidenten Dr. R. von Bleyleben eine Deputation unter Führung des Abge- ordneten Br. Dr. Alexander Hormuzaki in Betreff der Umwandlung der gr.-orient. höh. Töchterſchule in ein gr.-or. Mädchenlyzeum vor. Der Landespräſident empfing die Deputation aufs Liebenswürdigſte und verſprach ihr, ſeine im Landtase gemachte Zuſage einlöſen zu wollen und ſeinen Einfluß dahin geltend zu machen, daß das gedachte Lyzeum mit dem 1. September d. J. aktiviert werde. Hierauf be ab ſich die Deputation in derſelben Angelegenheit zum Referenten Landesſchulinſpektor Simionovici. Derſelbe ſagte gleich- falls der Deputation eine wohlwolle Berückſichtigung des Anſuchens zu. Er werde in der nächſten Landesſchulratsſitzung über dieſen Gegenſtand referieren und den Beſchluß dem Miniſterium mitteilen. Generalverſammlung der Czernow. Elektri- zitätswerk- und Straßenbahngeſellſchaft. Heute um 4 Uhr nachimittags fand die X. ordentliche Generalver- ſammlung der Czernowitzer Elektrizitäts- und Straßenbahn- geſellſchaft unter Vorſitz des Präſidenten des Verwaltungs- rates Felix Baron Fürths ſtatt. Anweſend waren 14 Aktionäre in Vertretung von 3853 Aktien mit 385 Stimmen. Als landesfürſtlicher Kommiſſär fungierte Regierungsrat Boſil Ritter von Duzinkiewicz. Nach Entgegennahme des vom Verwaltungsrate Zentralinſpektor Kraſa verleſenen Ge- ſchäftsberichtes und des durch den Reviſionsausſchuß Ober- rechnungsrat Tellmann erſtatteten Reviſionsberichtes wurden der Geſchäftsbericht und die Anträge des Ver- waltungsrates ohne Debatte einſtimmig angenommen und dem Verwaltungsrate Entlaſtung erteilt. In den Verwaltungsrat wurden die ausſcheidenden Herren Dr. Kajetan Stefanowicz und Profeſſor Karl Wolf wiedergewählt, ebenſo erfolgte die Wiederwahl des Herrn Tellmann zum Reviſor und des Herrn A. M. Brunnſtein zum Erſatzmann. Die Dividende von 8 Prozent, das ſind 32 K pro Aktienkupon, gelangt ab 15. Mai 1909 bei der Geſellſchaftskaſſe Handelskammer- gebäude erſten Stock, woſelbſt ſich nunmehr die Bureaux der Geſellſchaft befinden, zur Auszahlung. Todesfälle. Am 28. d. ſtarb hier der Tabaksfabriks- direktor a. D. Herr Karl Edmund Kuszczak im 74. Lebensjahre und wird morgen um 5 Uhr nachmittags vom Trauerhauſe: Siebenbürgerſtraße 81 aus, zu Grabe getragen. — Geſtern iſt in Tartarow (Galizien) der Oberpoſtrat a. D. Herr Joſef Kunzelmann im 72. Lebensjahre geſtorben. Der Verblichene iſt von ſeiner langjährigen Tätigkeit bei der hieſigen Poſt- und Telegraphendirektion hier bekannt. Die Leiche wird hierher überführt und findet das Leichen- begängnis morgen vom hieſigen Hauptbahnhofe aus ſtatt. Vom Bukowiner Landesmuſeum. Aus Sereth ſind dem Bukowiner Landesmuſeum folgende Funde zuge- kommen: Von Lehrer Simion Mironovici ornamentierte Kacheln ausgegraben in ſeinem Garten an der Kirchengaſſe; von Kaufmann Andreas Maniſſali, ein gebrannter, teilweiſe glaſierter koniſcher Tontopf, deren eine größere Anzahl anläßlich eines Straßenkanalbaues in der Nähe der katholiſchen Kirche zutage gefördert wurden; von Herrn Ziegeleibeſitzer Peter des Leopold Tomaſchek ein zwei- händiges Ritterſchwert, gefunden im Winkel Saska an der nach Hadikfalva führenden Straße. Ferner durch Vermittlung des Herrn Korreſpondenten Hermann Mittelmann von Herrn Baron Gyilanti in Fries bei Hedri (Ungarn) zwei photographiſche Abbildungen der Grabſtätte und des Sarkophages des General-Majors Spleny ſowie zwei Anſichtskarten des dem Spender gehörigen Schloſſes auf dem Gutſe Fries. Den geehrten Spendern wird für ihr dem Landes-Muſeum bekundetes Intereſſe und Wohlwollen ſeitens der Muſeumsleitung der wärmſte Dank ausgeſprochen. Als Mitglied iſt dem Landesmuſeum Herr Prälat Joſef Schmidt beigetreten. Die Finniſche Altertumsgeſellſchaft in Helſingfors iſt mit dem Bukowiner Landesmuſeum in Schriftentauſch getreten. Wetterprognoſe. Wechſelnd bewölkt, mäßige Winde- mild, vorerſt noch ſchlecht, dann allmähliche Beſſerung. Literariſcher Abend. Für den Montag den 3. Mai um 8 Uhr abends im Theaterſaale ſtattfindenden Abend gibt ſich in allen Schichten der Bevölkerung ein ſehr reges Intereſſe kund. Den Veranſtaltern gelang es, den bekannten Wiener Schriftſteller Felix Salten zur Mitwirkung zu gewinnen, welcher einen Vortrag über „Juden von Heute“ halten wird. In dem zur Aufführung kommenden Bühnenſtück „Ich bin Salomo“ wirken unſere einheimiſchen Dilletanten mit, die ſchon des öfteren Gelegenheit hatten, Zeugnis von ihrem Können abzulegen. — Die Nachfrage nach Entreekarten iſt eine ſehr rege und wird das Publikum erſucht, die vor- gemerkten Karten längſtens bis Samstag abzuholen. Der Kartenvorverkauf befindet ſich bei: Buch- und Papierhandlung Roſa Birnbaum, Rathausſtraße (Paſſage Beck), Muſi- kalien- und Papierhandlung G. Hutter, Herrengaſſe, Papierhandlung Joſef Gottlieb, Hauptſtraße und im Komiteelokale, Prtersplatz 2. Der Vierſtreit. Heute fand vor dem Verwaltungs- gerichtshofe in Wien eine weitere Verhandlung über die von den Bierbrauern beziehungsweiſe Pächtern des Bieraufſchlags eingebrachten Beſchwerden ſtatt. Erſtere wurden von den Advokaten Dr. Heinrich Kiesler und Regierungsrat Dr. Rechen, letztere vom Advokaten Dr. Wachtel vertreten. Die Verhandlung währte vier Stunden. Die Urteilsver- kündigung findet abends ſtatt. Einführung von Abmeldezetteln für Wohn- parteien. Die Polizeidirektion hat um dem Publikum die Müglichkeit zu bieten, die erfolgte Abmeldung jederzeit nach- weiſen zu können, für die Abmeldung der Wohnparteien vom 1. Mai 1909 angefangen eigene Abmeldezettel eingeführt. Dieſelben ſind gleichwie die Anmeldezettel im Meldungsamte, in ſämtlichen Wachſtuben und in den mit dem Verſchleiße der Anmeldezettel betrauten Trafiken erhältlich. Die Abmelde- zettel ſind genau und leſerlich mit Tinte auszufüllen und in zwei Parien beim h. ä. Meldungsamte oder bei der zuſtän- digen Wachſtube abzugeben, wo eine Pare zurückbehalten, das zweite mit dem amtlichen Viſum verſehen der Partei zum Beweiſe der erfolgten Abmeldung rückgeſtellt wird. Das kaiſerlich ruſſiſche Konſulat in Czer- nowitz erſucht uns mitzuteilen, daß die Amtslokali- täten des Konſulats ſich ab 4. Mai im Hauſe Univer- ſitätsgaſſe 10 befinden werden. Zionverein „Erez Iſrael“. Samstag. den 1. Mai 4 Uhr nachmittags veranſtaltet der Zionverein „Erez Iſrael“ im Feſtſaale des jüdiſchen Nationalhauſes eine allgemein zu- gängliche Verſammlung, bei der Herr Löbel Taubes einen Vortrag über das Thema „Zioniſtiſche Gegenwarts- und Zukunftsarbeit“ halten wird. Gäſte, auch Damen, ſind will- kommen. Czernowitzer Männergeſangverein. Wir werden erſucht mitzuteilen, daß die morgen Freitag ſtattfindende Probe wegen des Urania-Theaters ſchon um 6 einhalb Uhr abends beginnt. Die P. T. ausübenden Mitglieder werden daher erſucht, pünklich vollzählig zu erſcheinen. Die Nachſaiſon in der Provinz. Die vom Schau- ſpielenſemble des Stadttheaters unternommene Tournee in der Provinz hat geſtern infolge entſtandener Zwiſtigkeiten unter den Mitgliedern ein vorzeitiges Ende gefunden. Der größte Teil der Vorſtellungen wurde in Suczawa ab- folviert, wohin die Geſellſchaft zuerſt abgereiſt war. Nach mehrmaligen Gaſtſpielen in Radautz kehrte das Enſemble nach Suczawa zurück, um weitere Vorſtellungen zu abſolvieren. Hier kam es zum Krach, weil der erſte Held und die erſte Liebhaberin nicht mehr mitwirken wollten. Der materielle Erfolg war ein guter. Die Mitglieder des Enſembles ſind geſtern in Czernowitz eingetroffen und haben heute die Weiter- reiſe nach Wien angetreten. Vergebung von Waſſerleitungsarbeiten in Kaczyka. Die Bukowiner Handels- und Gewerbekammer er- ſucht uns, Intereſſenten aufmerkſam zu machen, daß bei der k. k. Salinenverwaltung in Kaczyka im laufenden Jahre der Bau einer Trink- und Ankehrwaſſerleitung zur Ausführung gelangt. Die koſtenüberſchlagsmäßige Baukoſtenſumme beträgt 64.925 K 22 h. Behufs Hintangabe der Ausführung dieſes Baues an einen bewährten Unternehmer findet bei der k. k. Salinenverwaltung am 14. Mai 1909 um 11 Uhr vormittags eine ſchriftliche Offertverhandlung ſtatt. Die mit einer Stempel marke von 1 Krone verſehenen Offerten ſind verſiegelt bis ſpäteſtens 14. Mai 1909, 10 Uhr vormittags beim Vor- ſtande der k. k. Salinenverwaltung zu überreichen. Bei Anſchaffung einer Nähmaſchine ſehe man nicht ausſchließlich auf den Preis. Eine minderwertigr Maſchine iſt häufigen Störungen unterworfen, arbeitet unzuverläſſig und verurſacht bei geringerer Arbeitsleiſtung mehr Unkoſten, als die Erſparnis und Ankauf ausmacht. Wer wirklich billig kaufen will, wähle nur das Neueſte und Beſte, wie es in der Pfaff- Nähmaſchine in höchſter Bollendung geboten iſt. Die Pfaff-Näy- maſchinen ſind von anerkannt hervorragender Güte und ver- einigen mit leichtem, ruhigem Gang eine außergewöhnliche große Dauerhaftigkeit. Alle Teile ſind aus den beſten Rohſtoffen her- geſtellt und mit der peinlichſten Genauigkeit und Zuverläſſigkeit gearbeitet. Die Pfaff-Nähmaſchinen ſind von vielſeitiger Ver- wendbarkeit; ſie nähen, ſtopfen und ſticken und werden in den verſchiedenen Ausführungen für den Familiengebrauch, Näherinnen, Handwerken und Fabriken geliefert. Oeſterreich voran. Unter allen Staaten, welche die Gabelsberger’ſche Stenographie in den Schulunterricht ein- geführt haben (Oeſterreich, Bayern, Sachſen, Oldenburg u. ſ. w.) nimmt Oeſterreich inſoferne den erſten Rang ein, als ſein ſtenographiſcher Schulunterricht am intenſivſten iſt. Von den im letzten Zähljahre an deutſchen Schulen in der Ga- belsberger’ſchen Stenographie neu unterrichteten 94.192 Perſonen entfallen auf Oeſterreich 33.015, d. ſ. 35.05 Perzent, alſo mehr als der dritte Teil. In Oeſterreich iſt die Gabels- berger’ſche Stenographie — und nur dieſes Syſtem — ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung bei faſt allen gebildeten Ständen. Wer in ſeiner Jugend nicht Gelegenheit hatte, dieſe geiſtbildende Schrift zu erlernen, kann dieſes Ver- ſäumnis nachholen. Der „Verein ſtenographiekundiger Lehrer und Lehrerinnen Böhmens“ erteilt nach bewährter Methode brieflichen Unterricht in der Gabelsberger’ſchen Stenographie. Die Gebühr für Lehrmittel, Anweiſungen und Korrektur beträgt 6 Kronen. Am Schluſſe des Unterrichtes — Zeugnis. Anfragen ſind an die Leitung des genannten Vereins in St. Joachimstal in Böhmen zu richten. Antwortmarke beilegen! Gattenmord in Dorna-Watra. Dorna-Watra, 29. April. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Geſtern nachts hat in der Attinenz Argeſtru der Bauer Andrie Loſtun ſeine Gattin Gaſchitza mittelſt eines Pflockes erſchlagen. Das Motiv der Tat iſt Eiferſucht. Sommerfahrplan 1909. Der heutigen Nummer unſeres Blattes liegt der Sommerfahrplan für 1909 im Taſchenformat bei. Rechtspflege. Czernowitz, 29. April. Diebſtahl. Vor einem Erkenntnisſenate des hieſigen Landesgerichtes in Strafſachen hatte ſich jüngſt der in Lukawetz zuſtändige Pentelei Moskaliuk wegen des Ver- brechens des Diebſtahls zu verantworten. Der Sachverhal- iſt folgender: Die Bäuerin Waſſelina Kondrat- lewicz in Lukawetz beſaß vier Schweine, die eines ſchönen Tages in einem unbewachten Momente in einen benachbarten

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1588, Czernowitz, 30.04.1909, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer1588_1909/4>, abgerufen am 29.03.2024.