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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 2032, Czernowitz, 25.10.1910.

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25. Oktober 1910 Czernowitzer Allgemeine Zeitung

[Spaltenumbruch]
Korrespondenzen.


Suczawa.

(Gemeinderatssitzung vom
22. Oktober.) Vorsitz[e]nder: Bürgermeister Des Loges,
Schriftführer: Offizial Hilsenrad. Vor Uebergang zur
Tagesordnung dankt GR. Dr. Popovici im Namen des
rumänischen Festkomitees und der Gemeinderäte gr.-or. Kon-
fession für den großartigen Empfang und für die von Seiten
der Gemeinde getroffenen Vorbereitungen anläßlich der An-
wesenheit des Erzbischof v. Repta (der nach dem Bericht
des Bürgermeisters 200 Kronen für Stadtarme gespendet hat)
und hebt insbesonders die Verdienste und die Bemühungen
der Polizeimannschaft hervor, die in anerkennungswürdiger
Weise die Ordnung erhielt. Hofrat Skedl, der zu Beginn
der Sitzung beiwohnt, macht über mehrere Anfragen das
Gefangenhaus betreffend dem Gemeinderate Mitteilung, regt
die rasche Erledigung der Platzfrage für diesen Bau und
die Entsendung einer Deputation zum Landesp[r]äsidenten
zwecks Aufhebung der durch die Maul- und Klauenseuche
ergangenen Bestimmungen an. GR. Dr. Binder inter-
pelliert betreffend Kollaudierung des Schlachthausbaues und
wünscht die rascheste Abrechnung mit der Elektrizitätsgesellschaft.
Zur letzten Anfrage des GR. Dr. Binder ergreift Referent
Stadtrat Dr. Bogen das Wort und führt aus, daß die
Elektrizitätsgesellschaft von der Gemeinde nach Ueberprüfung
und nach Angabe eines zur Kollationierung der Rechnungen
bestellten Fachmannes, des Ingenieurs Demant, unbegründeter
Weise einen Betrag von 10--12000 K verlangt und daß
dieser Betrag zu Unrecht in die Rechnung gestellt worden sei.
Die Gemeinde habe nun von der Elektrizitätsgesellschaft nach
dem Ergebnisse der Prüfung die R[i]chtigstellung der Rechnung
verlangt, worauf die Elektrizitäts Zentrale die Ordnung der
Angelegenheit zuerst bis zum persönlichen Erscheinen des
Direktors verschob, jetzt aber plötzlich auf der ursprünglichen
Rechnung beharrt. Die Gemeinde müßte, falls das Verhalten
der Gesellschaft sich nicht ändere, den Klageweg gegen die
Gesellschaft betreten. GR. Glaube verlangt in einem
Antrage, von Vizebürgermeister Dr. Schaffer und
Gemeinderat Dr. Binder im Prinzipe unterstützt,
die Gewährung eines Pachtschillingsnachlasses an die Tata-
raschpächter mit der Begründung, daß im letzten Sommer
durch Elementarkatastrophen der Ertrag von zirka 50 Hektaren
gänzlich vernichtet wurde und apostrophiert die ablehnende
Haltung des Vorstandes in dieser Sache. Vorstandsmitglied
Dr. Lupul rechtfertigt die Haltung des Vorstandes in
dieser Angelegenheit damit, daß ein großer Teil der Tatarasch
pächter nur nominell die Anbauer der gepachteten Grundstücke
seien, tatsächlich aber die Pachtgründe an Bauern der Um-
gebung weiterverpachten; es werde dadurch Mißbrauch getrieben.
Uebrigens wende er sich gegen den Antrag Gaube, hinweisend
auf das Gemeindestatut, schon aus formellen Rücksichten weil
noch nicht drei Monate ve[r]flossen sind, seitdem der Inhalt
desselben Antrages im Gemeinderate behandelt wurde. GR.
Gaube bemerkt, daß man nun denjenigen, welche eine soge-
nannte Afterpacht betreiben, die Pacht der Gründe in Hin-
kunft verweigern müsse (Beifall). Dagegen müsse er bei seinem
berechtigten Antrage verbleiben. Redner gibt sich schließlich mit
Verschiebung dieses Punktes auf eine nächste Sitzung zufrieden.
Die Gemeindevertretung beschließt ferners, der Aufforderung
des Landesausschusses die Lebensmittelkontrolle betreffend in
der Weise zu willfahren, daß die Suczawaer Lebensmittel-
polizei unter der Kontrolle der Czernowitzer Lebensmittel-
untersuchungsanstalt mit einer von dort aus fünf mal im
Jahre unangesagt zu geschehenden Inspizierung der Lebens-
mittel bei einer Beitragsleistung von 100 K jährlich sich zu
stellen. Weiters wird beschlossen, bei der k. k. Bezirkshaupt-
mannschaft um Verleihung einer Schankkonzession einzukommen.
Nach Erledigung einiger der O[e]ffentlichkeit wenig interessierenden
Angelegenheiten wie: Verleihung und Uebertragung von Schank-
konzessionen, Heimatsangelegenheiten, wird die Sitzung
geschlossen.

Suczawa.

(Jüd.-nat. akad. Verein "Tikwah".)
Die Chargenwahl für das XVII. (Winter-) Semester ergab
folgendes Resultat: cand. iur. Natha[n] Friedländer X, Präses,
stud. iur. Alfons Krämer, XX Vizepräses, stud. iur. A.
Weidenfeld, XXX Schriftführer. -- Wie im Vorjahre wird
auch heuer ein in großem Stil angelegter Vortragszyklus
veranstaltet, zu dem bereits mehrere, im jüdischen L[e]ben wohl
bekannte Männer ihr Mitwirken zugesagt haben. Gleichzeitig
soll die jüdische Bevölkerung durch 4 zusammenhängende
Referate über die geschi[ch]tliche Entwicklung und die Institu-
tionen des Zionismus eingehend informiert werden. Neben
einem Analphabetenkurs werden Volksbildungskurse über Buch-
haltung, Allgem. und jüdische Geschichte und jüdische Literatur
eingerichtet werden und mit Novemberbeginn ihren Anfang
nehmen.




Letzte Telegramme.
Zusammentritt des Reichsrates.

(Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Der Reichsrat tritt Mitte November zusammen.




Die Rekonstruktion des Kabinettes.

(Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Zu den Rekonstruktionsweldungen erfährt Ihr Korrespondent
von zuständiger Quelle, es handle sich hiebei bloß um
Kombinationen. Soviel stehe bloß fest, daß, falls in Prag
eine Einigung erzielt werden sollte, das Kabinett in der
[Spaltenumbruch] gegenwärtigen Zusammensetzung nicht bestehen bleiben werde.
Alle anderen Meldungen sind verfrüht.




Die ungarische Delegation.

(Korr.-B.)

Der Heeresausschuß der
ungarischen Delegation nahm das gesamte Budget des Reichs-
kriegsministeriums an.




Die "freie Schule."

(Korr.-B.)

Das Re[i]chsgericht hat
über die vom Vereine "Freie Schule" gegen das Ministerium
für Kultus und Unterricht erhobene Beschwerde betreffend die Unter-
sagung der Umwandlung ihrer Privatvolksschulen in Privat-
lehranstalten mit Ausschaltung des Gegenstandes Relig[i]on zu
Recht erkannt, durch die angefochtene Entscheidung sei dem Ver-
eine das ihm zustehende Recht, Unterrichts- und Erziehungsan-
stalten zu gründen, nicht verletzt worden.




Der Viehausfuhr aus der Bukowina.

(Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Das Ackerbauministerium verfügt mit Erlaß vom 28. Oktober
einige Erleichterungen für den Viehaussuhr aus der Bukowina.




Kroatien.

(Korr.-B.)

Vizebanus Chavrak
erstattete gestern hier einen Rechenschaftsbericht, nahm die
Kandidatur an und erklärte, er strebe die Beseitigung der Dienst-
pragmatik der Eisenbahner und die Sanierung aller Verletzungen
des Ausgleiches an.




Ein montenegrinischer Ranbzug.

(Korr.-B.)

Montenegriner
überfielen türkische Ortschaften bei Wenitzka und griffen
die türkische Grenzwache an. Es entspann sich ein
3-stündiger Kampf, bei welchem sechs türkische Soldaten tötlich
und eine Anzahl Dorfbewohner mehr oder minder schwer
verwundet wurden. Die Montenegriner zogen sich dann über
die Grenze zurück. Aehnliche Ueberfälle kamen im Vilaj[e]t
Skutari an der montenegrinischen Grenze vor, wobei zwei
türkische Soldaten getötet und mehrere verwundet wurden.
Auf Seite der Montenegriner waren acht Tote.




Die albanische Einwanderung in Spanien.

(Korr.B.)

Ein Bajrakdar des
albanesischen Stammes Gronda wanderte mit 24 Familien
des Stammes nach Montenegro ein. Der türkische Grenzposten
wollte die Einwanderer an der Ueberschreitung der Grenze
hindern, was einen Zusammenstoß veranlaßte, wobei Schüsse
gewechselt wurden.




Die griechische Krise.

KB. (Korr.-B.)

Der König erklärte
Venizelos, die Beschlußunfähigkeit der Nationalversammlung
bedeute keineswegs Mangel an Vertrauen für den Minister-
präsidenten und er bestehe darauf, daß das Kabinett wieder
vor der Nationalversammlung erscheine. Nachmittags ver-
anstaltete die Bevölkerung eine Kundgebung zugunsten des
Kabinetts Veniselos.




[Abbildung] Die geehrten Provinzabonnenten werden
ebenso höflichst als dringendst gebeten, die
Rückstände bezw. die Pränumerationen
gebühr umgehend zu begleichen.



Amtlicher Kurs- und Marktbericht.
der Czernowitzer Frucht- und Produktenbörse.


Preise per 50 kg, in Kronen ab (Parität) Czernowitz.

Weizen 10·25--10·50 Roggen 7·00--7·25, Gerste (Braner-
ware) 7·50--7·75, Hafer (Herrschaftsware) 6·90--7·10, Mais
7·20--7·30, Kleie (Weizen) 3·75--3·85, Roggen 3·80--3·90
Spiritus, per 10.000 Literperzent, roher, prompt, exkl. Steuer
ab Czernowitz 50·50--51·00.




Effekten- und Wechselkurse der Wiener Börs[e]


Einheitliche 4%ige konv. Rente Mai-November 93·05;
Jänner-Juli 93·--; Einheitliche Rente 4·2% in Noten, Februar
August 96·75, in Silber, April-Oktober 96·75, Oesterr. Gold-
rente 115·25, Oesterr. Kronenrente 4% 92 95, Oesterr. In-
vestitionsrente 31/2 % 80·85[unleserliches Material] Ungar. Goldrente 4% 111·10,
Ungar. Kronenrente 4% 91·55, Ungar. Investitionsrente 31/2 %
80·85; Oesterr.-ung. Bank-Aktien 18·65, Kreditaktien 665·90,
London vista 240·90, Deutsche Reichsbanknoten für 100 Mar[k]
der R.-W. 117·51/2, 20 Mark-Stücke 23·51, 20 Frank-Stü[cke],
19·10, Italienische Banknoten 94 75, Rubel 254·--1/4.




Telegr. Handelsbericht vom 24. Oktober 1910.

Die Budapester Produktenbörse notiert:


Weizen .......... K 10·52--10·53 per 50 k[g].
Mais .........." 5·54--5·55 " " "
Oelsaaten ........." 00·00--00·00 " " "
[Spaltenumbruch]
[]
25. Oktober 1910 Czernowitzer Allgemeine Zeitung

[Spaltenumbruch]
Korreſpondenzen.


Suczawa.

(Gemeinderatsſitzung vom
22. Oktober.) Vorſitz[e]nder: Bürgermeiſter Des Loges,
Schriftführer: Offizial Hilſenrad. Vor Uebergang zur
Tagesordnung dankt GR. Dr. Popovici im Namen des
rumäniſchen Feſtkomitees und der Gemeinderäte gr.-or. Kon-
feſſion für den großartigen Empfang und für die von Seiten
der Gemeinde getroffenen Vorbereitungen anläßlich der An-
weſenheit des Erzbiſchof v. Repta (der nach dem Bericht
des Bürgermeiſters 200 Kronen für Stadtarme geſpendet hat)
und hebt insbeſonders die Verdienſte und die Bemühungen
der Polizeimannſchaft hervor, die in anerkennungswürdiger
Weiſe die Ordnung erhielt. Hofrat Skedl, der zu Beginn
der Sitzung beiwohnt, macht über mehrere Anfragen das
Gefangenhaus betreffend dem Gemeinderate Mitteilung, regt
die raſche Erledigung der Platzfrage für dieſen Bau und
die Entſendung einer Deputation zum Landesp[r]äſidenten
zwecks Aufhebung der durch die Maul- und Klauenſeuche
ergangenen Beſtimmungen an. GR. Dr. Binder inter-
pelliert betreffend Kollaudierung des Schlachthausbaues und
wünſcht die raſcheſte Abrechnung mit der Elektrizitätsgeſellſchaft.
Zur letzten Anfrage des GR. Dr. Binder ergreift Referent
Stadtrat Dr. Bogen das Wort und führt aus, daß die
Elektrizitätsgeſellſchaft von der Gemeinde nach Ueberprüfung
und nach Angabe eines zur Kollationierung der Rechnungen
beſtellten Fachmannes, des Ingenieurs Demant, unbegründeter
Weiſe einen Betrag von 10—12000 K verlangt und daß
dieſer Betrag zu Unrecht in die Rechnung geſtellt worden ſei.
Die Gemeinde habe nun von der Elektrizitätsgeſellſchaft nach
dem Ergebniſſe der Prüfung die R[i]chtigſtellung der Rechnung
verlangt, worauf die Elektrizitäts Zentrale die Ordnung der
Angelegenheit zuerſt bis zum perſönlichen Erſcheinen des
Direktors verſchob, jetzt aber plötzlich auf der urſprünglichen
Rechnung beharrt. Die Gemeinde müßte, falls das Verhalten
der Geſellſchaft ſich nicht ändere, den Klageweg gegen die
Geſellſchaft betreten. GR. Glaube verlangt in einem
Antrage, von Vizebürgermeiſter Dr. Schaffer und
Gemeinderat Dr. Binder im Prinzipe unterſtützt,
die Gewährung eines Pachtſchillingsnachlaſſes an die Tata-
raſchpächter mit der Begründung, daß im letzten Sommer
durch Elementarkataſtrophen der Ertrag von zirka 50 Hektaren
gänzlich vernichtet wurde und apoſtrophiert die ablehnende
Haltung des Vorſtandes in dieſer Sache. Vorſtandsmitglied
Dr. Lupul rechtfertigt die Haltung des Vorſtandes in
dieſer Angelegenheit damit, daß ein großer Teil der Tataraſch
pächter nur nominell die Anbauer der gepachteten Grundſtücke
ſeien, tatſächlich aber die Pachtgründe an Bauern der Um-
gebung weiterverpachten; es werde dadurch Mißbrauch getrieben.
Uebrigens wende er ſich gegen den Antrag Gaube, hinweiſend
auf das Gemeindeſtatut, ſchon aus formellen Rückſichten weil
noch nicht drei Monate ve[r]floſſen ſind, ſeitdem der Inhalt
desſelben Antrages im Gemeinderate behandelt wurde. GR.
Gaube bemerkt, daß man nun denjenigen, welche eine ſoge-
nannte Afterpacht betreiben, die Pacht der Gründe in Hin-
kunft verweigern müſſe (Beifall). Dagegen müſſe er bei ſeinem
berechtigten Antrage verbleiben. Redner gibt ſich ſchließlich mit
Verſchiebung dieſes Punktes auf eine nächſte Sitzung zufrieden.
Die Gemeindevertretung beſchließt ferners, der Aufforderung
des Landesausſchuſſes die Lebensmittelkontrolle betreffend in
der Weiſe zu willfahren, daß die Suczawaer Lebensmittel-
polizei unter der Kontrolle der Czernowitzer Lebensmittel-
unterſuchungsanſtalt mit einer von dort aus fünf mal im
Jahre unangeſagt zu geſchehenden Inſpizierung der Lebens-
mittel bei einer Beitragsleiſtung von 100 K jährlich ſich zu
ſtellen. Weiters wird beſchloſſen, bei der k. k. Bezirkshaupt-
mannſchaft um Verleihung einer Schankkonzeſſion einzukommen.
Nach Erledigung einiger der O[e]ffentlichkeit wenig intereſſierenden
Angelegenheiten wie: Verleihung und Uebertragung von Schank-
konzeſſionen, Heimatsangelegenheiten, wird die Sitzung
geſchloſſen.

Suczawa.

(Jüd.-nat. akad. Verein „Tikwah“.)
Die Chargenwahl für das XVII. (Winter-) Semeſter ergab
folgendes Reſultat: cand. iur. Natha[n] Friedländer X, Präſes,
ſtud. iur. Alfons Krämer, XX Vizepräſes, ſtud. iur. A.
Weidenfeld, XXX Schriftführer. — Wie im Vorjahre wird
auch heuer ein in großem Stil angelegter Vortragszyklus
veranſtaltet, zu dem bereits mehrere, im jüdiſchen L[e]ben wohl
bekannte Männer ihr Mitwirken zugeſagt haben. Gleichzeitig
ſoll die jüdiſche Bevölkerung durch 4 zuſammenhängende
Referate über die geſchi[ch]tliche Entwicklung und die Inſtitu-
tionen des Zionismus eingehend informiert werden. Neben
einem Analphabetenkurs werden Volksbildungskurſe über Buch-
haltung, Allgem. und jüdiſche Geſchichte und jüdiſche Literatur
eingerichtet werden und mit Novemberbeginn ihren Anfang
nehmen.




Letzte Telegramme.
Zuſammentritt des Reichsrates.

(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Der Reichsrat tritt Mitte November zuſammen.




Die Rekonſtruktion des Kabinettes.

(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Zu den Rekonſtruktionsweldungen erfährt Ihr Korreſpondent
von zuſtändiger Quelle, es handle ſich hiebei bloß um
Kombinationen. Soviel ſtehe bloß feſt, daß, falls in Prag
eine Einigung erzielt werden ſollte, das Kabinett in der
[Spaltenumbruch] gegenwärtigen Zuſammenſetzung nicht beſtehen bleiben werde.
Alle anderen Meldungen ſind verfrüht.




Die ungariſche Delegation.

(Korr.-B.)

Der Heeresausſchuß der
ungariſchen Delegation nahm das geſamte Budget des Reichs-
kriegsminiſteriums an.




Die „freie Schule.“

(Korr.-B.)

Das Re[i]chsgericht hat
über die vom Vereine „Freie Schule“ gegen das Miniſterium
für Kultus und Unterricht erhobene Beſchwerde betreffend die Unter-
ſagung der Umwandlung ihrer Privatvolksſchulen in Privat-
lehranſtalten mit Ausſchaltung des Gegenſtandes Relig[i]on zu
Recht erkannt, durch die angefochtene Entſcheidung ſei dem Ver-
eine das ihm zuſtehende Recht, Unterrichts- und Erziehungsan-
ſtalten zu gründen, nicht verletzt worden.




Der Viehausfuhr aus der Bukowina.

(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Das Ackerbauminiſterium verfügt mit Erlaß vom 28. Oktober
einige Erleichterungen für den Viehausſuhr aus der Bukowina.




Kroatien.

(Korr.-B.)

Vizebanus Chavrak
erſtattete geſtern hier einen Rechenſchaftsbericht, nahm die
Kandidatur an und erklärte, er ſtrebe die Beſeitigung der Dienſt-
pragmatik der Eiſenbahner und die Sanierung aller Verletzungen
des Ausgleiches an.




Ein montenegriniſcher Ranbzug.

(Korr.-B.)

Montenegriner
überfielen türkiſche Ortſchaften bei Wenitzka und griffen
die türkiſche Grenzwache an. Es entſpann ſich ein
3-ſtündiger Kampf, bei welchem ſechs türkiſche Soldaten tötlich
und eine Anzahl Dorfbewohner mehr oder minder ſchwer
verwundet wurden. Die Montenegriner zogen ſich dann über
die Grenze zurück. Aehnliche Ueberfälle kamen im Vilaj[e]t
Skutari an der montenegriniſchen Grenze vor, wobei zwei
türkiſche Soldaten getötet und mehrere verwundet wurden.
Auf Seite der Montenegriner waren acht Tote.




Die albaniſche Einwanderung in Spanien.

(Korr.B.)

Ein Bajrakdar des
albaneſiſchen Stammes Gronda wanderte mit 24 Familien
des Stammes nach Montenegro ein. Der türkiſche Grenzpoſten
wollte die Einwanderer an der Ueberſchreitung der Grenze
hindern, was einen Zuſammenſtoß veranlaßte, wobei Schüſſe
gewechſelt wurden.




Die griechiſche Kriſe.

KB. (Korr.-B.)

Der König erklärte
Venizelos, die Beſchlußunfähigkeit der Nationalverſammlung
bedeute keineswegs Mangel an Vertrauen für den Miniſter-
präſidenten und er beſtehe darauf, daß das Kabinett wieder
vor der Nationalverſammlung erſcheine. Nachmittags ver-
anſtaltete die Bevölkerung eine Kundgebung zugunſten des
Kabinetts Veniſelos.




[Abbildung] Die geehrten Provinzabonnenten werden
ebenſo höflichſt als dringendſt gebeten, die
Rückſtände bezw. die Pränumerationen
gebühr umgehend zu begleichen.



Amtlicher Kurs- und Marktbericht.
der Czernowitzer Frucht- und Produktenbörſe.


Preiſe per 50 kg, in Kronen ab (Parität) Czernowitz.

Weizen 10·25—10·50 Roggen 7·00—7·25, Gerſte (Braner-
ware) 7·50—7·75, Hafer (Herrſchaftsware) 6·90—7·10, Mais
7·20—7·30, Kleie (Weizen) 3·75—3·85, Roggen 3·80—3·90
Spiritus, per 10.000 Literperzent, roher, prompt, exkl. Steuer
ab Czernowitz 50·50—51·00.




Effekten- und Wechſelkurſe der Wiener Börſ[e]


Einheitliche 4%ige konv. Rente Mai-November 93·05;
Jänner-Juli 93·—; Einheitliche Rente 4·2% in Noten, Februar
Auguſt 96·75, in Silber, April-Oktober 96·75, Oeſterr. Gold-
rente 115·25, Oeſterr. Kronenrente 4% 92 95, Oeſterr. In-
veſtitionsrente 3½ % 80·85[unleserliches Material] Ungar. Goldrente 4% 111·10,
Ungar. Kronenrente 4% 91·55, Ungar. Inveſtitionsrente 3½ %
80·85; Oeſterr.-ung. Bank-Aktien 18·65, Kreditaktien 665·90,
London vista 240·90, Deutſche Reichsbanknoten für 100 Mar[k]
der R.-W. 117·5½, 20 Mark-Stücke 23·51, 20 Frank-Stü[cke],
19·10, Italieniſche Banknoten 94 75, Rubel 254·—¼.




Telegr. Handelsbericht vom 24. Oktober 1910.

Die Budapeſter Produktenbörſe notiert:


Weizen .......... K 10·52—10·53 per 50 k[g].
Mais ..........„ 5·54—5·55 „ „ „
Oelſaaten .........„ 00·00—00·00 „ „ „
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[5/0005] 25. Oktober 1910 Czernowitzer Allgemeine Zeitung Korreſpondenzen. Czernowitz, 24. Oktober. Suczawa. (Gemeinderatsſitzung vom 22. Oktober.) Vorſitzender: Bürgermeiſter Des Loges, Schriftführer: Offizial Hilſenrad. Vor Uebergang zur Tagesordnung dankt GR. Dr. Popovici im Namen des rumäniſchen Feſtkomitees und der Gemeinderäte gr.-or. Kon- feſſion für den großartigen Empfang und für die von Seiten der Gemeinde getroffenen Vorbereitungen anläßlich der An- weſenheit des Erzbiſchof v. Repta (der nach dem Bericht des Bürgermeiſters 200 Kronen für Stadtarme geſpendet hat) und hebt insbeſonders die Verdienſte und die Bemühungen der Polizeimannſchaft hervor, die in anerkennungswürdiger Weiſe die Ordnung erhielt. Hofrat Skedl, der zu Beginn der Sitzung beiwohnt, macht über mehrere Anfragen das Gefangenhaus betreffend dem Gemeinderate Mitteilung, regt die raſche Erledigung der Platzfrage für dieſen Bau und die Entſendung einer Deputation zum Landespräſidenten zwecks Aufhebung der durch die Maul- und Klauenſeuche ergangenen Beſtimmungen an. GR. Dr. Binder inter- pelliert betreffend Kollaudierung des Schlachthausbaues und wünſcht die raſcheſte Abrechnung mit der Elektrizitätsgeſellſchaft. Zur letzten Anfrage des GR. Dr. Binder ergreift Referent Stadtrat Dr. Bogen das Wort und führt aus, daß die Elektrizitätsgeſellſchaft von der Gemeinde nach Ueberprüfung und nach Angabe eines zur Kollationierung der Rechnungen beſtellten Fachmannes, des Ingenieurs Demant, unbegründeter Weiſe einen Betrag von 10—12000 K verlangt und daß dieſer Betrag zu Unrecht in die Rechnung geſtellt worden ſei. Die Gemeinde habe nun von der Elektrizitätsgeſellſchaft nach dem Ergebniſſe der Prüfung die Richtigſtellung der Rechnung verlangt, worauf die Elektrizitäts Zentrale die Ordnung der Angelegenheit zuerſt bis zum perſönlichen Erſcheinen des Direktors verſchob, jetzt aber plötzlich auf der urſprünglichen Rechnung beharrt. Die Gemeinde müßte, falls das Verhalten der Geſellſchaft ſich nicht ändere, den Klageweg gegen die Geſellſchaft betreten. GR. Glaube verlangt in einem Antrage, von Vizebürgermeiſter Dr. Schaffer und Gemeinderat Dr. Binder im Prinzipe unterſtützt, die Gewährung eines Pachtſchillingsnachlaſſes an die Tata- raſchpächter mit der Begründung, daß im letzten Sommer durch Elementarkataſtrophen der Ertrag von zirka 50 Hektaren gänzlich vernichtet wurde und apoſtrophiert die ablehnende Haltung des Vorſtandes in dieſer Sache. Vorſtandsmitglied Dr. Lupul rechtfertigt die Haltung des Vorſtandes in dieſer Angelegenheit damit, daß ein großer Teil der Tataraſch pächter nur nominell die Anbauer der gepachteten Grundſtücke ſeien, tatſächlich aber die Pachtgründe an Bauern der Um- gebung weiterverpachten; es werde dadurch Mißbrauch getrieben. Uebrigens wende er ſich gegen den Antrag Gaube, hinweiſend auf das Gemeindeſtatut, ſchon aus formellen Rückſichten weil noch nicht drei Monate verfloſſen ſind, ſeitdem der Inhalt desſelben Antrages im Gemeinderate behandelt wurde. GR. Gaube bemerkt, daß man nun denjenigen, welche eine ſoge- nannte Afterpacht betreiben, die Pacht der Gründe in Hin- kunft verweigern müſſe (Beifall). Dagegen müſſe er bei ſeinem berechtigten Antrage verbleiben. Redner gibt ſich ſchließlich mit Verſchiebung dieſes Punktes auf eine nächſte Sitzung zufrieden. Die Gemeindevertretung beſchließt ferners, der Aufforderung des Landesausſchuſſes die Lebensmittelkontrolle betreffend in der Weiſe zu willfahren, daß die Suczawaer Lebensmittel- polizei unter der Kontrolle der Czernowitzer Lebensmittel- unterſuchungsanſtalt mit einer von dort aus fünf mal im Jahre unangeſagt zu geſchehenden Inſpizierung der Lebens- mittel bei einer Beitragsleiſtung von 100 K jährlich ſich zu ſtellen. Weiters wird beſchloſſen, bei der k. k. Bezirkshaupt- mannſchaft um Verleihung einer Schankkonzeſſion einzukommen. Nach Erledigung einiger der Oeffentlichkeit wenig intereſſierenden Angelegenheiten wie: Verleihung und Uebertragung von Schank- konzeſſionen, Heimatsangelegenheiten, wird die Sitzung geſchloſſen. R. K. Suczawa. (Jüd.-nat. akad. Verein „Tikwah“.) Die Chargenwahl für das XVII. (Winter-) Semeſter ergab folgendes Reſultat: cand. iur. Nathan Friedländer X, Präſes, ſtud. iur. Alfons Krämer, XX Vizepräſes, ſtud. iur. A. Weidenfeld, XXX Schriftführer. — Wie im Vorjahre wird auch heuer ein in großem Stil angelegter Vortragszyklus veranſtaltet, zu dem bereits mehrere, im jüdiſchen Leben wohl bekannte Männer ihr Mitwirken zugeſagt haben. Gleichzeitig ſoll die jüdiſche Bevölkerung durch 4 zuſammenhängende Referate über die geſchichtliche Entwicklung und die Inſtitu- tionen des Zionismus eingehend informiert werden. Neben einem Analphabetenkurs werden Volksbildungskurſe über Buch- haltung, Allgem. und jüdiſche Geſchichte und jüdiſche Literatur eingerichtet werden und mit Novemberbeginn ihren Anfang nehmen. Letzte Telegramme. Zuſammentritt des Reichsrates. Wien, 24. Oktober. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der Reichsrat tritt Mitte November zuſammen. Die Rekonſtruktion des Kabinettes. Wien, 24. Oktober. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Zu den Rekonſtruktionsweldungen erfährt Ihr Korreſpondent von zuſtändiger Quelle, es handle ſich hiebei bloß um Kombinationen. Soviel ſtehe bloß feſt, daß, falls in Prag eine Einigung erzielt werden ſollte, das Kabinett in der gegenwärtigen Zuſammenſetzung nicht beſtehen bleiben werde. Alle anderen Meldungen ſind verfrüht. Die ungariſche Delegation. Wien, 24. Oktober. (Korr.-B.) Der Heeresausſchuß der ungariſchen Delegation nahm das geſamte Budget des Reichs- kriegsminiſteriums an. Die „freie Schule.“ Wien, 24. Oktober. (Korr.-B.) Das Reichsgericht hat über die vom Vereine „Freie Schule“ gegen das Miniſterium für Kultus und Unterricht erhobene Beſchwerde betreffend die Unter- ſagung der Umwandlung ihrer Privatvolksſchulen in Privat- lehranſtalten mit Ausſchaltung des Gegenſtandes Religion zu Recht erkannt, durch die angefochtene Entſcheidung ſei dem Ver- eine das ihm zuſtehende Recht, Unterrichts- und Erziehungsan- ſtalten zu gründen, nicht verletzt worden. Der Viehausfuhr aus der Bukowina. Wien, 24. Oktober. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Das Ackerbauminiſterium verfügt mit Erlaß vom 28. Oktober einige Erleichterungen für den Viehausſuhr aus der Bukowina. Kroatien. Semlin, 24. Oktober. (Korr.-B.) Vizebanus Chavrak erſtattete geſtern hier einen Rechenſchaftsbericht, nahm die Kandidatur an und erklärte, er ſtrebe die Beſeitigung der Dienſt- pragmatik der Eiſenbahner und die Sanierung aller Verletzungen des Ausgleiches an. Ein montenegriniſcher Ranbzug. Saloniki, 24. Oktober. (Korr.-B.) Montenegriner überfielen türkiſche Ortſchaften bei Wenitzka und griffen die türkiſche Grenzwache an. Es entſpann ſich ein 3-ſtündiger Kampf, bei welchem ſechs türkiſche Soldaten tötlich und eine Anzahl Dorfbewohner mehr oder minder ſchwer verwundet wurden. Die Montenegriner zogen ſich dann über die Grenze zurück. Aehnliche Ueberfälle kamen im Vilajet Skutari an der montenegriniſchen Grenze vor, wobei zwei türkiſche Soldaten getötet und mehrere verwundet wurden. Auf Seite der Montenegriner waren acht Tote. Die albaniſche Einwanderung in Spanien. Cetinje, 24. Oktober. (Korr.B.) Ein Bajrakdar des albaneſiſchen Stammes Gronda wanderte mit 24 Familien des Stammes nach Montenegro ein. Der türkiſche Grenzpoſten wollte die Einwanderer an der Ueberſchreitung der Grenze hindern, was einen Zuſammenſtoß veranlaßte, wobei Schüſſe gewechſelt wurden. Die griechiſche Kriſe. KB. Athen, 24. Oktober. (Korr.-B.) Der König erklärte Venizelos, die Beſchlußunfähigkeit der Nationalverſammlung bedeute keineswegs Mangel an Vertrauen für den Miniſter- präſidenten und er beſtehe darauf, daß das Kabinett wieder vor der Nationalverſammlung erſcheine. Nachmittags ver- anſtaltete die Bevölkerung eine Kundgebung zugunſten des Kabinetts Veniſelos. [Abbildung] Die geehrten Provinzabonnenten werden ebenſo höflichſt als dringendſt gebeten, die Rückſtände bezw. die Pränumerationen gebühr umgehend zu begleichen. Amtlicher Kurs- und Marktbericht. der Czernowitzer Frucht- und Produktenbörſe. Czernowitz, 24. Oktober 1910. Preiſe per 50 kg, in Kronen ab (Parität) Czernowitz. Weizen 10·25—10·50 Roggen 7·00—7·25, Gerſte (Braner- ware) 7·50—7·75, Hafer (Herrſchaftsware) 6·90—7·10, Mais 7·20—7·30, Kleie (Weizen) 3·75—3·85, Roggen 3·80—3·90 Spiritus, per 10.000 Literperzent, roher, prompt, exkl. Steuer ab Czernowitz 50·50—51·00. Effekten- und Wechſelkurſe der Wiener Börſe Wien, 24. Oktober 1910. Einheitliche 4%ige konv. Rente Mai-November 93·05; Jänner-Juli 93·—; Einheitliche Rente 4·2% in Noten, Februar Auguſt 96·75, in Silber, April-Oktober 96·75, Oeſterr. Gold- rente 115·25, Oeſterr. Kronenrente 4% 92 95, Oeſterr. In- veſtitionsrente 3½ % 80·85_ Ungar. Goldrente 4% 111·10, Ungar. Kronenrente 4% 91·55, Ungar. Inveſtitionsrente 3½ % 80·85; Oeſterr.-ung. Bank-Aktien 18·65, Kreditaktien 665·90, London vista 240·90, Deutſche Reichsbanknoten für 100 Mark der R.-W. 117·5½, 20 Mark-Stücke 23·51, 20 Frank-Stücke, 19·10, Italieniſche Banknoten 94 75, Rubel 254·—¼. Telegr. Handelsbericht vom 24. Oktober 1910. Die Budapeſter Produktenbörſe notiert: Weizen .......... K 10·52—10·53 per 50 kg. Mais .......... „ 5·54—5·55 „ „ „ Oelſaaten ......... „ 00·00—00·00 „ „ „ _

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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 2032, Czernowitz, 25.10.1910, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer2032_1910/5>, abgerufen am 25.04.2024.