Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Kuchemaistrey. [Nürnberg], [um 1490].

Bild:
<< vorherige Seite

vnd kreüetern. on rosen die hat nit mer den yren geschmacke
ausgetruckt vnd vntter gemischt ir saft on schaden in al essen
so man die an richt darunter getemperiret so schmecke dar zu
vnd vntersetz den geschmack in ein zin also magstu wol nemen
feyel vnd was von kreüetern vnd wz von plumen wol schmeckt
gestossen vnd gestrichen durch in ein tuch vnd alweg den safft
behalten thu in ein glessen geschir biß du sein bedarffest gar
schon verdeckt vor mucken vnd spinnen.

vi.¶ Jtem nym opffel vnd bach sie braun in schmaltz. thu sie
auß leg sie auff ein banck. wurtz sie zu massen auch zimlich
saltz. Nym dz erst gelb blat vnd streich die opffel darauf nit
zu dick vnd zu düen. den so nym dz grüen blat vnd leg es auf opffel
mach den gelb füel von ayer gewüertz als gerüert ayer. nym
dan dz blab blat vnd leg es darauf die füel vnd nym dan ein ander
farb wie der teig geferbt ist ein blat leg darüeber. So dan
die bleter vnd füel bey ein ander ist schon auf ein ander gelegt
so nym ein frisch ayer klar vnd bestreich sie vmb vnd vmb
hefft es woll vnd mach es lenglicht als einen weck. schneid
es zu stüecklein vnd stoß an einen hultzen zutetigen bretten spiß
ye .ij. oder .iij. zusamen an ein spißlein. mach ein düennes teiglein
von milch vnd ayren vergilbs. zeuch die spißlein dardurch
vnd leg sie wider in ein milchschmaltz vnd bach sy braun
trag es füer. vnd wen dz auf geschnitten wirt so hat yedes sein
farb das die gest sere verwundert.

vij.¶ Wiltu ein angestriches gebachens machen. Nym ayer
vnd geriben keß. mell vnd milch mach ein starcken teig den zeüeg
auff ein bret gar düenne. schneid in als die wüermlein halm
groß vnd fingers leng scheües das in ein heys schmaltz die
hack besunder see zucker darauff an der anricht vnd gib es
an fastagen füer ein gebratens in flachen zinnen schüesseln.

viij.¶ Jtem ein ander form Schneidt den teig als die glas
rautten oder kle bletter oder rosen die mag man auch allso bachen.
Wiltu vergulden so sol es woll kalt sein das bestet

vnd kreuͤetern. on rosen die hat nit mer den yren geschmacke
ausgetruckt vnd vntter gemischt ir saft on schaden in al essen
so man die an richt darunter getemperiret so schmecke dar zu
vnd vntersetz den geschmack in ein zin also magstu wol nemen
feyel vnd was von kreuͤetern vnd wz von plumen wol schmeckt
gestossen vnd gestrichen durch in ein tuch vnd alweg den safft
behalten thu in ein glessen geschir biß du sein bedarffest gar
schon verdeckt vor mucken vnd spinnen.

vi.¶ Jtem nym opffel vnd bach sie braun in schmaltz. thu sie
auß leg sie auff ein banck. wurtz sie zu massen auch zimlich
saltz. Nym dz erst gelb blat vnd streich die opffel darauf nit
zu dick vnd zu duͤen. den so nym dz gruͤen blat vnd leg es auf opffel
mach den gelb fuͤel von ayer gewuͤertz als geruͤert ayer. nym
dan dz blab blat vnd leg es darauf die fuͤel vnd nym dan ein ander
farb wie der teig geferbt ist ein blat leg daruͤeber. So dan
die bleter vnd fuͤel bey ein ander ist schon auf ein ander gelegt
so nym ein frisch ayer klar vnd bestreich sie vmb vnd vmb
hefft es woll vnd mach es lenglicht als einen weck. schneid
es zu stuͤecklein vnd stoß an einen hultzen zutetigen bretten spiß
ye .ij. oder .iij. zusamen an ein spißlein. mach ein duͤennes teiglein
von milch vnd ayren vergilbs. zeuch die spißlein dardurch
vnd leg sie wider in ein milchschmaltz vnd bach sy braun
trag es fuͤer. vnd wen dz auf geschnitten wirt so hat yedes sein
farb das die gest sere verwundert.

vij.¶ Wiltu ein angestriches gebachens machen. Nym ayer
vnd geriben keß. mell vnd milch mach ein starcken teig den zeuͤeg
auff ein bret gar duͤenne. schneid in als die wuͤermlein halm
groß vnd fingers leng scheuͤes das in ein heys schmaltz die
hack besunder see zucker darauff an der anricht vnd gib es
an fastagen fuͤer ein gebratens in flachen zinnen schuͤesseln.

viij.¶ Jtem ein ander form Schneidt den teig als die glas
rautten oder kle bletter oder rosen die mag man auch allso bachen.
Wiltu vergulden so sol es woll kalt sein das bestet

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0040"/>
vnd kreu&#x0364;etern. on rosen die hat nit mer den yren geschmacke<lb/>
ausgetruckt vnd vntter gemischt ir saft on <choice><abbr>schade&#x0303;</abbr><expan>schaden</expan></choice> in al essen<lb/>
so man die an richt darunter <choice><abbr>getemp&#x0303;</abbr><expan>getemper</expan></choice>iret so schmecke dar zu<lb/><choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> vntersetz <choice><abbr>de&#x0303;</abbr><expan>den</expan></choice> geschmack in ein zin also magstu wol <choice><abbr>neme&#x0303;</abbr><expan>nemen</expan></choice><lb/>
feyel <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> was von kreu&#x0364;etern <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> wz von <choice><abbr>plume&#x0303;</abbr><expan>plumen</expan></choice> wol schmeckt<lb/>
gestossen <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> <choice><abbr>gestriche&#x0303;</abbr><expan>gestrichen</expan></choice> durch in ein tuch <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> alweg den safft<lb/><choice><abbr>behalte&#x0303;</abbr><expan>behalten</expan></choice> thu in ein glessen geschir biß du sein bedarffest gar<lb/>
schon verdeckt vor mucken vnd spinnen.</p><lb/>
          <p>vi.¶ Jtem nym opffel <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> bach sie braun in schmaltz. thu sie<lb/>
auß leg sie auff ein banck. wurtz sie zu massen auch zimlich<lb/>
saltz. Nym dz erst gelb blat <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> streich die opffel darauf nit<lb/>
zu dick <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> zu du&#x0364;en. den so nym dz gru&#x0364;en blat <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> leg es auf opffel<lb/>
mach den gelb fu&#x0364;el <choice><abbr>vo&#x0303;</abbr><expan>von</expan></choice> ayer gewu&#x0364;ertz als geru&#x0364;ert ayer. nym<lb/>
dan dz blab blat <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> leg es darauf die fu&#x0364;el <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> nym dan ein ander<lb/>
farb wie der teig geferbt ist ein blat leg daru&#x0364;eber. So <choice><abbr>da&#x0303;</abbr><expan>dan</expan></choice><lb/>
die bleter vnd fu&#x0364;el bey ein ander ist schon auf ein ander gelegt<lb/>
so nym ein frisch ayer klar <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> bestreich sie vmb <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> vmb<lb/>
hefft es woll vnd mach es lenglicht als <choice><abbr>eine&#x0303;</abbr><expan>einen</expan></choice> weck. schneid<lb/>
es zu stu&#x0364;ecklein <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> stoß an <choice><abbr>eine&#x0303;</abbr><expan>einen</expan></choice> hultzen zutetigen <choice><abbr>brette&#x0303;</abbr><expan>bretten</expan></choice> spiß<lb/>
ye .ij. <choice><abbr>od&#x0303;</abbr><expan>oder</expan></choice> .iij. zusamen an ein spißlein. mach ein du&#x0364;ennes teiglein<lb/>
von milch <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> ayren vergilbs. zeuch die spißlein dardurch<lb/><choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> leg sie wider in ein milchschmaltz vnd bach sy braun<lb/>
trag es fu&#x0364;er. <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> wen dz auf <choice><abbr>geschnitte&#x0303;</abbr><expan>geschnitten</expan></choice> wirt so hat yedes sein<lb/>
farb das die gest sere verwundert.</p><lb/>
          <p>vij.¶ Wiltu ein angestriches <choice><abbr>gebache&#x0303;</abbr><expan>gebachen</expan></choice>s <choice><abbr>mache&#x0303;</abbr><expan>machen</expan></choice>. Nym ayer<lb/><choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> <choice><abbr>geribe&#x0303;</abbr><expan>geriben</expan></choice> keß. mell <choice><abbr>vn&#x0303;</abbr><expan>vnd</expan></choice> milch mach ein <choice><abbr>starcke&#x0303;</abbr><expan>starcken</expan></choice> teig den zeu&#x0364;eg<lb/>
auff ein bret gar du&#x0364;enne. schneid in als die wu&#x0364;ermlein halm<lb/>
groß vnd fingers leng scheu&#x0364;es das in ein heys schmaltz die<lb/>
hack besunder see zucker darauff an der anricht vnd gib es<lb/>
an fastagen fu&#x0364;er ein gebratens in flachen zinnen schu&#x0364;esseln.</p><lb/>
          <p>viij.¶ Jtem ein ander form Schneidt den teig als die glas<lb/><choice><abbr>rautte&#x0303;</abbr><expan>rautten</expan></choice> <choice><abbr>od&#x0303;</abbr><expan>oder</expan></choice> kle bletter oder rosen die mag <choice><abbr>ma&#x0303;</abbr><expan>man</expan></choice> auch allso bachen.<lb/>
Wiltu vergulden so sol es woll kalt sein das bestet</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0040] vnd kreuͤetern. on rosen die hat nit mer den yren geschmacke ausgetruckt vnd vntter gemischt ir saft on schadẽ in al essen so man die an richt darunter getemp̃iret so schmecke dar zu vñ vntersetz dẽ geschmack in ein zin also magstu wol nemẽ feyel vñ was von kreuͤetern vñ wz von plumẽ wol schmeckt gestossen vñ gestrichẽ durch in ein tuch vñ alweg den safft behaltẽ thu in ein glessen geschir biß du sein bedarffest gar schon verdeckt vor mucken vnd spinnen. vi.¶ Jtem nym opffel vñ bach sie braun in schmaltz. thu sie auß leg sie auff ein banck. wurtz sie zu massen auch zimlich saltz. Nym dz erst gelb blat vñ streich die opffel darauf nit zu dick vñ zu duͤen. den so nym dz gruͤen blat vñ leg es auf opffel mach den gelb fuͤel võ ayer gewuͤertz als geruͤert ayer. nym dan dz blab blat vñ leg es darauf die fuͤel vñ nym dan ein ander farb wie der teig geferbt ist ein blat leg daruͤeber. So dã die bleter vnd fuͤel bey ein ander ist schon auf ein ander gelegt so nym ein frisch ayer klar vñ bestreich sie vmb vñ vmb hefft es woll vnd mach es lenglicht als einẽ weck. schneid es zu stuͤecklein vñ stoß an einẽ hultzen zutetigen brettẽ spiß ye .ij. od̃ .iij. zusamen an ein spißlein. mach ein duͤennes teiglein von milch vñ ayren vergilbs. zeuch die spißlein dardurch vñ leg sie wider in ein milchschmaltz vnd bach sy braun trag es fuͤer. vñ wen dz auf geschnittẽ wirt so hat yedes sein farb das die gest sere verwundert. vij.¶ Wiltu ein angestriches gebachẽs machẽ. Nym ayer vñ geribẽ keß. mell vñ milch mach ein starckẽ teig den zeuͤeg auff ein bret gar duͤenne. schneid in als die wuͤermlein halm groß vnd fingers leng scheuͤes das in ein heys schmaltz die hack besunder see zucker darauff an der anricht vnd gib es an fastagen fuͤer ein gebratens in flachen zinnen schuͤesseln. viij.¶ Jtem ein ander form Schneidt den teig als die glas rauttẽ od̃ kle bletter oder rosen die mag mã auch allso bachen. Wiltu vergulden so sol es woll kalt sein das bestet

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Heuer: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-03-02T13:23:37Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-03-02T13:23:37Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christoph Wagenseil: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-03-02T13:23:37Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Heuer, Thomas Gloning: Bearbeitung der digitalen Edition. (2014-03-02T13:23:37Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Sign. 276-quod-2): Bereitstellung der Bilddigitalisate (2014-03-02T13:23:37Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

  • Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet
  • Druckfehler: ignoriert
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: expandiert, markiert
  • Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet
  • Kustoden: nicht gekennzeichnet
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Normalisierungen: keine
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeichensetzung: normalisiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kuchemaistrey_1490
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kuchemaistrey_1490/40
Zitationshilfe: [N. N.]: Kuchemaistrey. [Nürnberg], [um 1490], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kuchemaistrey_1490/40>, abgerufen am 20.04.2024.