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Mährisches Tagblatt. Nr. 136, Olmütz, 14.06.1888.

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[Spaltenumbruch]

diesbezüglich aus Scutari geschrieben: "Während
in den Bergen von Scutari gegenwärtig voll-
ständige Ruhe herrscht, bilden die Thäler dieses
Gebietes fast täglich den Schauplatz von Räube-
reien und Handlungen der Blutrache. Namentlich
der miriditische Stamm befindet sich im Zustande
fortwährender Erregung, welche begreiflich erscheint,
wenn man erwägt, daß die wiriditische Bevölke-
rung seitens der Regierung mannigfachen und
schweren Bedrückungen ausgesetzt ist. Andererseits
recrutiren sich gerade aus den Miriditen zahl-
reiche Räuber, welche in den ihnen benachbarten
Gebieten ihr Unwesen treiben. Die öffentlichen
Sicherheitszustände in Scutari selbst, sowie in
seinen Umgebungen nehmeu seit einiger Zeit einen
sehr beunruhigenden Character an, eine Erschei-
nung, welche bei der Lässigkeit der hiesigen Be-
hörden keine Verwunderung erregen kann. Der
Vali Tahir-Pascha ist die verkörperte Indolenz;
er hat sich seit seinem Amtsantritte nie sonderlich
mit den Verwaltungs-Angelegenheiten befaßt und
erscheint ziemlich selten in den Amtsräumlich-
keiten des Regierungsgebäudes. Die Verwal-
tung des Vilajets ist somit vollständig dem
Gutdünken der Subaltern-Beamten überlassen,
die unter dem Scepter eines so gutmüthi-
gen Chefs im Allgemeinen mehr der Muß-
pflegen, als ihres Amtes walten. Vollends wäh-
rend des Ramazan-Monates erscheint die Ver-
waltung geradezu aufgehoben, die Aemter sind
geschlossen und man läßt das Vilajet sich sozu-
sagen selbst regieren. Die Mohamedaner benützen
diese Freiheit, um in den Straßen der Stadt
den Christen gegenüber sehr herausfordernd auf-
zutreten, und sie wandern bewaffnet nach dem
Bazar, ohne daß es den Polizeiwachen einfiele,
dagegen einzuschreiten. Da die Waffen nicht ledig-
lich zur Decoration, sondern auch dazu verwen-
det werden, um den Meinungen der Mohame-
daner Nachdruck zu leihen, kann es nicht wun-
dernehmen, daß der Ramazan noch eine größere
Liste von Verwundungen und Todtschlägen auf-
zuweisen hat, als die übrigen Monate des Jah-
res. Die vor einiger Zeit aus dem montenegrini-
schen Gefängnisse auf der Insel "Grmoschut" im
Scutari-See geflüchteten Verbrecher sind in dem von
Orthodoxen bewohnten Dorfe Vrakka, anderthalb
Stunden von Scutari entfernt, aufgetaucht und
haben sich von dort nachden Bergen von Kastratti
zerstreut. Die Flüchtlinge, unter denen sich zwei
Frauen befinden, sollen im Ganzen 25 Köpfe
zählen. Einer derselben ist mit dem montenegri-
nischen Officier Millic identisch, der wegen Ver-
breitung falscher Gerüchte über die Ermordnung
des montenegrinischen Wojwoden Marco Mila-
now von Kutschi zu Kerkerhaft verurtheilt wor-
den war. Die montenegrinische R[e]gierung hat
bisher keinen Schritt bei den ottomanischen Be-
[Spaltenumbruch] hörden gethan, um die Wiederverhaftung der
Flüchtlinge zu erwirken, und die türkischen Be-
hörden scheinen nicht gewillt, aus eigenen Stücken
Montenegro Polizeidienste zu leisten."




Locales und Provinzielles.


(Zu den Olmützer Gemeindewahlen.)

Am 9., 11. und 15. October l. J. finden die
Ergänzungswahlen in das Olmützer Stadtver-
ordneten-Collegium statt. Erledigt sind, respective
kommen zur Wiederbesetzung siebzehn Mandate;
es scheiden aus: im 3. Wahlkörper die

Herren:
Josef v. Engel,
Ignatz Domes,
Mocitz Läufer,
Ernst Melnitzky,
Wilhelm Lang,
im 2. Wahlkörper die Herren:
Carl Brandhuber,
Josef Englisch,
Heinrich Sachs,
Carl Buchberger,
Eduard Hamburger,
im 1. Wahlkörper die Herren:
Wilhelm Nather,
Moritz Primavesi,
Otto Hübl,
Julius Trenkler,
Franz Mader.

An Stelle des verstorbenen Stadtverordneten,
Herrn Franz Hartwich ist im 3. Wahlkörper ein
Ersatzmann für die Dauer von zwei Jahren und
im 2. Wahlkörper für den nach Brünn übersie-
delten Herrn Statthaltereirath und Landessani-
tätsreferenten Med. Dr. Schöfl ein Ersatzmann,
ebenfalls für die Dauer von zwei Jahren zu
wählen.

(Abreise des Corps-Commandanten nach
Mähr.-Schönberg.)

Gestern 41/2 Uhr Nach-
mittags erfolgte die Abreise Sr. Excellenz des
Corpscommandanten, Freiherrn v. Reinländer nach
Mähr.-Schönberg. Zum Abschiede hatten sich vor
dem "Hotel Lauer" der Jaterims-Divisionär Ge-
neralmajor, Freiherr v. Pfeiffer, Herr General-
major Sembratowicz, die Herren Oberstlieute-
nante v. Reichlin-Meldegg und v. Pflügl, sowie Hr.
Generalstabsmajor Pfiffer eingefunden.

(Vierzigjähriges Dienstjubiläum.)

Dieser
Tage feierte der Herr Oberstlieutenant Wibiral
des 81. Insanterie-Regiments in Iglau sein
vierzigjähriges Dienstjubiläum.

(Militärisches)

Se. Majestät der Kaiser
hat die Uebersetzung des Oberlieutenants Gustav
Szekely de Doba des 54. Inft.-Rgts. in den
Activstand der Landwehr angeordnet und den
[Spaltenumbruch] Lieutenant Albert Lemberger des 1. Genie-Rgts.
zum Oberlieutenant ernannt. -- Der Genie-
Hauptmann 2. Cl. Hugo Kruvicka wurde der
Genie- und Befestigungsbau-Direction in P[r]zemysl
zugewiesen. Uebersetzt wurden: der Militär-Rech-
nungsrath Johann Ggieglo von der Intendanz
des 10. Corps zu jener des 13. Corps, der
Militär-Rechnungs Off cial 1. Cl. Georg Kitz-
mantel vom Stande des Reichs-Kriegsministeriums
zur Intendanz des 10. Corps, der Hauptmann
1. Cl. Rudolph Gall des Genie-Stabs zum 1.
Genie.-Rgt. und die Lieutenants Johann Schick
des 51. Inft.-Rgts. und Carl Haagner des 100.
Inft.-Rgts. gegenseitig. Dem Lieutenant i. d. R.
Alois Heinzel des 3. Inst.-Rgts. (Aufenthaltsort:
Drifton, Pennsylvanien) wurde die erbetene Ent-
lassung aus dem Heeresverbande bewilligt.

(Die diesjährigen Manöver)

Wie wir
bereits vor geraumer Zeit gemeldet haben, wer-
den heuer aus Ersparungsrücksichten große Corps-
manöver nicht stattfinden. Selbstverständlich wer-
den aber Divisions-Manöver als Abschluß der
regelmäßigen Uebungen der einzelnen Truppen-
körper im Herbste abgehalten werden und wird
Se. Majestät einigen dieser Schlußmanöver bei-
wohnen. Bisher ist dießbezüglich noch keine end-
giltige Disposition getroffen worden. Se. Maje-
stät dürfte aber, wie wir hören, einem der Ma-
növer in Nordböhmen und den Schlußübungen
nächst Belovar in Kroatien beiwohnen.

(Das Sommerfest der Ortsgruppe "Ol-
mütz" des "Bundes der Deutschen Nord-
mähreus")

findet, wie schon gemeldet, am
1. Juli und falls an diesem Tage ungünstiges
Wetter eintreten sollte, am 5. Juli im Schieß-
stattgarten statt. Behufs Veranstaltung dieses
Festes, welches zur Erinnerung an die Authebung
der Robot stat findet, hat sich ein Comite gebil-
det, welches heute seine erste Sitzung hält. Das
Comite wird sich zunächst an den hiesigen Männer-
gesangverein und an den Turnverein mit der
Bitte wenden, dieses Fest freundlichst fördern zu
wollen. Wir sind überzeugt, daß unsere deutschen
Vereine nicht säumen werden, dieser Aufforderung
bereitwilligst nachzukommen. Ebenso wird man
die deuschen Landgemeinden zur Theilnahme an
diesem Feste einladen. Das eigentliche Festprogramm
wird erst entworfen werden und soll seinerzeit
darüber nähere Mittheilung erfolgen.

(Zur Excursion des Olmützer Gewerbe-
vereines nach Wien.)

Der Olmützer Gewerbe-
verein plant, wie wir in der letzten Nummer un-
seres Blattes mittheilen konnten, eine corporative
Fahrt zum Besuche der vom niederösterreichischen
Gewerbevereine in Wien veranstalteten Jubiläums-
ausstellung. Da diese Ausstellung nach den über-
einstimmenden Berichten sämmtlicher Wiener Zei-
tungen und Fachschriften Alles übertrifft, was




[Spaltenumbruch]

Noch 1556 schrieb der Gelehrte Pancovius in
seinem Kräuterbuche: "Dieses Kraut macht Niesen
und Schlafen, reinigt den Gaumen und das
Haupt, vertreibt die Schmerzen und die Müdig-
keit, stillet das Zahnweh, behütet den Menschen
vor der Pest, verjaget die Läuse, heilet den Grind,
Brand, alte Geschwüre, Schäden und Wunden."
Auf diese medicinischen Eigenschaften des Tabaks
war man durch Einen jener Zufälle verfallen,
welche in der Geschichte bekanntermaßen ihre Rolle
spielen. Zwei Personen im Gefolge des im Jahre
1550 zu Lissabon beglaubigten französischen Ge-
sandten Nicot -- eben desjenigen, welcher
sich in so hohem Maße mit der neuen
eben aus Brasilien her bekannt gewordenen Pflanze
beschäftigte, daß sie damals nach ihm Nicotiana
genannt wurde -- kamen auf den Gedanken, sie
als Heilmittel zu gebrauchen. Der Eine litt an
Nasenkrebs, der Andere hatte sich so unglücklich
in die Hand geschnitten, daß die Pulsader ver-
letzt worden. Beide Curen gelangen und das
Kraut hatte damit seine unermüdlichsten Lobred-
ner gefunden. Der Ruhm desselben ging durch
alle Lande, Jeder suchte sich in den Besitz dieser
wunderkräftigen Pflanze zu setzen. Es gab keinen
Bau[e]rnhof, wo sie nicht gedieh, keinen Kräuter-
händler, welcher sie nicht verkaufte. Sie war das
Universalheilmittel, welches alle Wurzeln und
Sprüche, auf deren Wirkung man bisher geschwo-
ren, mit einem Male um ihren Werth gebracht
hatte. --

Nur hin und wieder überliefert aus jener
Zeit ein Berichterstatter die Kunde, daß diese Arz-
neistande auch zur "Vergnüglichkeit" der Men-
[Spaltenumbruch] schen dienen könne, wie unser brandenburgischer
Chronist, dessen wir zu Anfang bereits gedacht
haben. Aber meistens stößt ein solcher Bericht
schon auf den Unglauben Dessen, der ihn weiter
überliefert, da das Rauchen immer noch eine Sel-
tenheit war, ungeheuerlich für einen Jeden, wel-
cher Augenzeuge dieses Vorganges wurde. Ein
Kräuterbuch aus dem Jahre 1570 sagt: "Schiffleute,
so aus Indien und Portugal kommen, pflegen die
Blätter dieses Krautes gedörrt oder zusammen-
gerollt in ein Töpferlein oder Röhrlein, aus Pal-
menblättern gemacht, zu stecken und zünden solches
an einem Ende an, schöpfen, ziehen oder saugen
den Rauch oder Dampf mit dem Munde in den
Leib. Solches vertreibt ihnen den Hunger oder
Durst und gibt ihnen solche Kraft, daß sie ganz
fröhlich darnach werden und auch darnach ent-
schlafen, als wenn sie von Neuem trunken wor-
den." Aber beinahe gleichzeitig mit dieser Be-
liebtheit, wie sie sich allmälig einbürgert, begin-
nen auch schon die Kämpfe wider denselben. Eng-
lische und holländische Matrosen bringen die Art
und Weise des Genusses in ihre Heimat, wo nun
der Zeter entsteht, welcher Jahrhunderte hindurch
andauert. Zu den ärgsten Widersachern des Ta-
bakrauchens gehörte bekanntlich Jacob I., der
Sohn der Maria Stuart auf dem Throne von
England. Es gab für ihn kein größeres Laster
als Schnupfen und Rauchen. In der Unterdrückung
dieser Genüsse entwickelte er einen Fanatismus,
welcher lächerlich wäre, wenn er nicht so viele
Grausamkeiten im Gefolge hätte. Wie er selbst
den ganzen Apparat seines Wissens in Bewegung
setzte, um diese "Speise des Satans" zu bekäm-
[Spaltenumbruch] pfen, mußte auch auf seinen Befehl und in sei-
ner Gegenwart die Universität Oxford eine öf-
fentliche Disputation über die Schädlichkeit des
Tabaks veranstalten. Uebrigens hat Hippolyt
Schaufert diese Abneigung des ebenso närrischen
wie bigotten Monarchen wider die harmlose
Pflanze in dem prächtigen Lustspiel "Schach dem
König" auch literarisch festgenagelt zum Ergötzen
Aller, die das Stück kennen lernen.

Aber der Kampf hält an. In der Türkei, wo der
schläfrige Osmane neue Lebensfreude erwirbt durch
den Genuß des aromatischen Krautes, welches ihm
die Kaufleute aus Genua oder Venedig zutrugen,
untersagt Amuret IV. im Jahre 1605 das
Tabakrauchen bei Todesstrafe. Die Henker scheinen
nicht ausgereicht zu haben, die Schuldigen in das
Jenseits zu befördern, denn wenige Jahre später
schon glaubt der Nachfolger des Profeten sein
Ziel besser zu erreichen, wenn er die Raucher
lieber nur lächerlich macht. Allerdings kam die
am goldenen Horn übliche Dosis Barbarei hinzu,
indem den Schuldigen, welche im öffentlichen
Aufzuge durch die Straßen von Constantinopel
einherschreiten mußten, vorher Etwas durch die
Nase gestochen worden, was nach unseren heutigen
Begriffen etwa einer Cigarrenspitze entsprechen
würde. Aehnlich verfuhr man in Rußland. Väterchen
glaubte dem Genusse, in welchem er einen Frevel
wider die Religion erblickte, nicht besser steuern
zu können, als indem er es mit dem Abschneiden
der Nasen bestrafte. Solche Verbote liegen uns
vor aus den Jahren 1634 und 1650, und es
ist bezeichnend für die Verhältnisse des slavischen
Musterreiches, daß noch heute strenggläubige


[Spaltenumbruch]

diesbezüglich aus Scutari geſchrieben: „Während
in den Bergen von Scutari gegenwärtig voll-
ſtändige Ruhe herrſcht, bilden die Thäler dieſes
Gebietes faſt täglich den Schauplatz von Räube-
reien und Handlungen der Blutrache. Namentlich
der miriditiſche Stamm befindet ſich im Zuſtande
fortwährender Erregung, welche begreiflich erſcheint,
wenn man erwägt, daß die wiriditiſche Bevölke-
rung ſeitens der Regierung mannigfachen und
ſchweren Bedrückungen ausgeſetzt iſt. Andererſeits
recrutiren ſich gerade aus den Miriditen zahl-
reiche Räuber, welche in den ihnen benachbarten
Gebieten ihr Unweſen treiben. Die öffentlichen
Sicherheitszuſtände in Scutari ſelbſt, ſowie in
ſeinen Umgebungen nehmeu ſeit einiger Zeit einen
ſehr beunruhigenden Character an, eine Erſchei-
nung, welche bei der Läſſigkeit der hieſigen Be-
hörden keine Verwunderung erregen kann. Der
Vali Tahir-Paſcha iſt die verkörperte Indolenz;
er hat ſich ſeit ſeinem Amtsantritte nie ſonderlich
mit den Verwaltungs-Angelegenheiten befaßt und
erſcheint ziemlich ſelten in den Amtsräumlich-
keiten des Regierungsgebäudes. Die Verwal-
tung des Vilajets iſt ſomit vollſtändig dem
Gutdünken der Subaltern-Beamten überlaſſen,
die unter dem Scepter eines ſo gutmüthi-
gen Chefs im Allgemeinen mehr der Muß-
pflegen, als ihres Amtes walten. Vollends wäh-
rend des Ramazan-Monates erſcheint die Ver-
waltung geradezu aufgehoben, die Aemter ſind
geſchloſſen und man läßt das Vilajet ſich ſozu-
ſagen ſelbſt regieren. Die Mohamedaner benützen
dieſe Freiheit, um in den Straßen der Stadt
den Chriſten gegenüber ſehr herausfordernd auf-
zutreten, und ſie wandern bewaffnet nach dem
Bazar, ohne daß es den Polizeiwachen einfiele,
dagegen einzuſchreiten. Da die Waffen nicht ledig-
lich zur Decoration, ſondern auch dazu verwen-
det werden, um den Meinungen der Mohame-
daner Nachdruck zu leihen, kann es nicht wun-
dernehmen, daß der Ramazan noch eine größere
Liſte von Verwundungen und Todtſchlägen auf-
zuweiſen hat, als die übrigen Monate des Jah-
res. Die vor einiger Zeit aus dem montenegrini-
ſchen Gefängniſſe auf der Inſel „Grmoſchut“ im
Scutari-See geflüchteten Verbrecher ſind in dem von
Orthodoxen bewohnten Dorfe Vrakka, anderthalb
Stunden von Scutari entfernt, aufgetaucht und
haben ſich von dort nachden Bergen von Kaſtratti
zerſtreut. Die Flüchtlinge, unter denen ſich zwei
Frauen befinden, ſollen im Ganzen 25 Köpfe
zählen. Einer derſelben iſt mit dem montenegri-
niſchen Officier Millic identiſch, der wegen Ver-
breitung falſcher Gerüchte über die Ermordnung
des montenegriniſchen Wojwoden Marco Mila-
now von Kutſchi zu Kerkerhaft verurtheilt wor-
den war. Die montenegriniſche R[e]gierung hat
bisher keinen Schritt bei den ottomaniſchen Be-
[Spaltenumbruch] hörden gethan, um die Wiederverhaftung der
Flüchtlinge zu erwirken, und die türkiſchen Be-
hörden ſcheinen nicht gewillt, aus eigenen Stücken
Montenegro Polizeidienſte zu leiſten.“




Locales und Provinzielles.


(Zu den Olmützer Gemeindewahlen.)

Am 9., 11. und 15. October l. J. finden die
Ergänzungswahlen in das Olmützer Stadtver-
ordneten-Collegium ſtatt. Erledigt ſind, reſpective
kommen zur Wiederbeſetzung ſiebzehn Mandate;
es ſcheiden aus: im 3. Wahlkörper die

Herren:
Joſef v. Engel,
Ignatz Domes,
Mocitz Läufer,
Ernſt Melnitzky,
Wilhelm Lang,
im 2. Wahlkörper die Herren:
Carl Brandhuber,
Joſef Engliſch,
Heinrich Sachs,
Carl Buchberger,
Eduard Hamburger,
im 1. Wahlkörper die Herren:
Wilhelm Nather,
Moritz Primaveſi,
Otto Hübl,
Julius Trenkler,
Franz Mader.

An Stelle des verſtorbenen Stadtverordneten,
Herrn Franz Hartwich iſt im 3. Wahlkörper ein
Erſatzmann für die Dauer von zwei Jahren und
im 2. Wahlkörper für den nach Brünn überſie-
delten Herrn Statthaltereirath und Landesſani-
tätsreferenten Med. Dr. Schöfl ein Erſatzmann,
ebenfalls für die Dauer von zwei Jahren zu
wählen.

(Abreiſe des Corps-Commandanten nach
Mähr.-Schönberg.)

Geſtern 4½ Uhr Nach-
mittags erfolgte die Abreiſe Sr. Excellenz des
Corpscommandanten, Freiherrn v. Reinländer nach
Mähr.-Schönberg. Zum Abſchiede hatten ſich vor
dem „Hotel Lauer“ der Jaterims-Diviſionär Ge-
neralmajor, Freiherr v. Pfeiffer, Herr General-
major Sembratowicz, die Herren Oberſtlieute-
nante v. Reichlin-Meldegg und v. Pflügl, ſowie Hr.
Generalſtabsmajor Pfiffer eingefunden.

(Vierzigjähriges Dienſtjubiläum.)

Dieſer
Tage feierte der Herr Oberſtlieutenant Wibiral
des 81. Inſanterie-Regiments in Iglau ſein
vierzigjähriges Dienſtjubiläum.

(Militäriſches)

Se. Majeſtät der Kaiſer
hat die Ueberſetzung des Oberlieutenants Guſtav
Szekely de Doba des 54. Inft.-Rgts. in den
Activſtand der Landwehr angeordnet und den
[Spaltenumbruch] Lieutenant Albert Lemberger des 1. Genie-Rgts.
zum Oberlieutenant ernannt. — Der Genie-
Hauptmann 2. Cl. Hugo Kruvicka wurde der
Genie- und Befeſtigungsbau-Direction in P[r]zemyſl
zugewieſen. Ueberſetzt wurden: der Militär-Rech-
nungsrath Johann Ggieglo von der Intendanz
des 10. Corps zu jener des 13. Corps, der
Militär-Rechnungs Off cial 1. Cl. Georg Kitz-
mantel vom Stande des Reichs-Kriegsminiſteriums
zur Intendanz des 10. Corps, der Hauptmann
1. Cl. Rudolph Gall des Genie-Stabs zum 1.
Genie.-Rgt. und die Lieutenants Johann Schick
des 51. Inft.-Rgts. und Carl Haagner des 100.
Inft.-Rgts. gegenſeitig. Dem Lieutenant i. d. R.
Alois Heinzel des 3. Inſt.-Rgts. (Aufenthaltsort:
Drifton, Pennſylvanien) wurde die erbetene Ent-
laſſung aus dem Heeresverbande bewilligt.

(Die diesjährigen Manöver)

Wie wir
bereits vor geraumer Zeit gemeldet haben, wer-
den heuer aus Erſparungsrückſichten große Corps-
manöver nicht ſtattfinden. Selbſtverſtändlich wer-
den aber Diviſions-Manöver als Abſchluß der
regelmäßigen Uebungen der einzelnen Truppen-
körper im Herbſte abgehalten werden und wird
Se. Majeſtät einigen dieſer Schlußmanöver bei-
wohnen. Bisher iſt dießbezüglich noch keine end-
giltige Dispoſition getroffen worden. Se. Maje-
ſtät dürfte aber, wie wir hören, einem der Ma-
növer in Nordböhmen und den Schlußübungen
nächſt Belovár in Kroatien beiwohnen.

(Das Sommerfeſt der Ortsgruppe „Ol-
mütz“ des „Bundes der Deutſchen Nord-
mähreus“)

findet, wie ſchon gemeldet, am
1. Juli und falls an dieſem Tage ungünſtiges
Wetter eintreten ſollte, am 5. Juli im Schieß-
ſtattgarten ſtatt. Behufs Veranſtaltung dieſes
Feſtes, welches zur Erinnerung an die Authebung
der Robot ſtat findet, hat ſich ein Comité gebil-
det, welches heute ſeine erſte Sitzung hält. Das
Comité wird ſich zunächſt an den hieſigen Männer-
geſangverein und an den Turnverein mit der
Bitte wenden, dieſes Feſt freundlichſt fördern zu
wollen. Wir ſind überzeugt, daß unſere deutſchen
Vereine nicht ſäumen werden, dieſer Aufforderung
bereitwilligſt nachzukommen. Ebenſo wird man
die deuſchen Landgemeinden zur Theilnahme an
dieſem Feſte einladen. Das eigentliche Feſtprogramm
wird erſt entworfen werden und ſoll ſeinerzeit
darüber nähere Mittheilung erfolgen.

(Zur Excurſion des Olmützer Gewerbe-
vereines nach Wien.)

Der Olmützer Gewerbe-
verein plant, wie wir in der letzten Nummer un-
ſeres Blattes mittheilen konnten, eine corporative
Fahrt zum Beſuche der vom niederöſterreichiſchen
Gewerbevereine in Wien veranſtalteten Jubiläums-
ausſtellung. Da dieſe Ausſtellung nach den über-
einſtimmenden Berichten ſämmtlicher Wiener Zei-
tungen und Fachſchriften Alles übertrifft, was




[Spaltenumbruch]

Noch 1556 ſchrieb der Gelehrte Pancovius in
ſeinem Kräuterbuche: „Dieſes Kraut macht Nieſen
und Schlafen, reinigt den Gaumen und das
Haupt, vertreibt die Schmerzen und die Müdig-
keit, ſtillet das Zahnweh, behütet den Menſchen
vor der Peſt, verjaget die Läuſe, heilet den Grind,
Brand, alte Geſchwüre, Schäden und Wunden.“
Auf dieſe mediciniſchen Eigenſchaften des Tabaks
war man durch Einen jener Zufälle verfallen,
welche in der Geſchichte bekanntermaßen ihre Rolle
ſpielen. Zwei Perſonen im Gefolge des im Jahre
1550 zu Liſſabon beglaubigten franzöſiſchen Ge-
ſandten Nicot — eben desjenigen, welcher
ſich in ſo hohem Maße mit der neuen
eben aus Braſilien her bekannt gewordenen Pflanze
beſchäftigte, daß ſie damals nach ihm Nicotiana
genannt wurde — kamen auf den Gedanken, ſie
als Heilmittel zu gebrauchen. Der Eine litt an
Naſenkrebs, der Andere hatte ſich ſo unglücklich
in die Hand geſchnitten, daß die Pulsader ver-
letzt worden. Beide Curen gelangen und das
Kraut hatte damit ſeine unermüdlichſten Lobred-
ner gefunden. Der Ruhm desſelben ging durch
alle Lande, Jeder ſuchte ſich in den Beſitz dieſer
wunderkräftigen Pflanze zu ſetzen. Es gab keinen
Bau[e]rnhof, wo ſie nicht gedieh, keinen Kräuter-
händler, welcher ſie nicht verkaufte. Sie war das
Univerſalheilmittel, welches alle Wurzeln und
Sprüche, auf deren Wirkung man bisher geſchwo-
ren, mit einem Male um ihren Werth gebracht
hatte. —

Nur hin und wieder überliefert aus jener
Zeit ein Berichterſtatter die Kunde, daß dieſe Arz-
neiſtande auch zur „Vergnüglichkeit“ der Men-
[Spaltenumbruch] ſchen dienen könne, wie unſer brandenburgiſcher
Chroniſt, deſſen wir zu Anfang bereits gedacht
haben. Aber meiſtens ſtößt ein ſolcher Bericht
ſchon auf den Unglauben Deſſen, der ihn weiter
überliefert, da das Rauchen immer noch eine Sel-
tenheit war, ungeheuerlich für einen Jeden, wel-
cher Augenzeuge dieſes Vorganges wurde. Ein
Kräuterbuch aus dem Jahre 1570 ſagt: „Schiffleute,
ſo aus Indien und Portugal kommen, pflegen die
Blätter dieſes Krautes gedörrt oder zuſammen-
gerollt in ein Töpferlein oder Röhrlein, aus Pal-
menblättern gemacht, zu ſtecken und zünden ſolches
an einem Ende an, ſchöpfen, ziehen oder ſaugen
den Rauch oder Dampf mit dem Munde in den
Leib. Solches vertreibt ihnen den Hunger oder
Durſt und gibt ihnen ſolche Kraft, daß ſie ganz
fröhlich darnach werden und auch darnach ent-
ſchlafen, als wenn ſie von Neuem trunken wor-
den.“ Aber beinahe gleichzeitig mit dieſer Be-
liebtheit, wie ſie ſich allmälig einbürgert, begin-
nen auch ſchon die Kämpfe wider denſelben. Eng-
liſche und holländiſche Matroſen bringen die Art
und Weiſe des Genuſſes in ihre Heimat, wo nun
der Zeter entſteht, welcher Jahrhunderte hindurch
andauert. Zu den ärgſten Widerſachern des Ta-
bakrauchens gehörte bekanntlich Jacob I., der
Sohn der Maria Stuart auf dem Throne von
England. Es gab für ihn kein größeres Laſter
als Schnupfen und Rauchen. In der Unterdrückung
dieſer Genüſſe entwickelte er einen Fanatismus,
welcher lächerlich wäre, wenn er nicht ſo viele
Grauſamkeiten im Gefolge hätte. Wie er ſelbſt
den ganzen Apparat ſeines Wiſſens in Bewegung
ſetzte, um dieſe „Speiſe des Satans“ zu bekäm-
[Spaltenumbruch] pfen, mußte auch auf ſeinen Befehl und in ſei-
ner Gegenwart die Univerſität Oxford eine öf-
fentliche Disputation über die Schädlichkeit des
Tabaks veranſtalten. Uebrigens hat Hippolyt
Schaufert dieſe Abneigung des ebenſo närriſchen
wie bigotten Monarchen wider die harmloſe
Pflanze in dem prächtigen Luſtſpiel „Schach dem
König“ auch literariſch feſtgenagelt zum Ergötzen
Aller, die das Stück kennen lernen.

Aber der Kampf hält an. In der Türkei, wo der
ſchläfrige Osmane neue Lebensfreude erwirbt durch
den Genuß des aromatiſchen Krautes, welches ihm
die Kaufleute aus Genua oder Venedig zutrugen,
unterſagt Amuret IV. im Jahre 1605 das
Tabakrauchen bei Todesſtrafe. Die Henker ſcheinen
nicht ausgereicht zu haben, die Schuldigen in das
Jenſeits zu befördern, denn wenige Jahre ſpäter
ſchon glaubt der Nachfolger des Profeten ſein
Ziel beſſer zu erreichen, wenn er die Raucher
lieber nur lächerlich macht. Allerdings kam die
am goldenen Horn übliche Doſis Barbarei hinzu,
indem den Schuldigen, welche im öffentlichen
Aufzuge durch die Straßen von Conſtantinopel
einherſchreiten mußten, vorher Etwas durch die
Naſe geſtochen worden, was nach unſeren heutigen
Begriffen etwa einer Cigarrenſpitze entſprechen
würde. Aehnlich verfuhr man in Rußland. Väterchen
glaubte dem Genuſſe, in welchem er einen Frevel
wider die Religion erblickte, nicht beſſer ſteuern
zu können, als indem er es mit dem Abſchneiden
der Naſen beſtrafte. Solche Verbote liegen uns
vor aus den Jahren 1634 und 1650, und es
iſt bezeichnend für die Verhältniſſe des ſlaviſchen
Muſterreiches, daß noch heute ſtrenggläubige


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[[3]/0003] diesbezüglich aus Scutari geſchrieben: „Während in den Bergen von Scutari gegenwärtig voll- ſtändige Ruhe herrſcht, bilden die Thäler dieſes Gebietes faſt täglich den Schauplatz von Räube- reien und Handlungen der Blutrache. Namentlich der miriditiſche Stamm befindet ſich im Zuſtande fortwährender Erregung, welche begreiflich erſcheint, wenn man erwägt, daß die wiriditiſche Bevölke- rung ſeitens der Regierung mannigfachen und ſchweren Bedrückungen ausgeſetzt iſt. Andererſeits recrutiren ſich gerade aus den Miriditen zahl- reiche Räuber, welche in den ihnen benachbarten Gebieten ihr Unweſen treiben. Die öffentlichen Sicherheitszuſtände in Scutari ſelbſt, ſowie in ſeinen Umgebungen nehmeu ſeit einiger Zeit einen ſehr beunruhigenden Character an, eine Erſchei- nung, welche bei der Läſſigkeit der hieſigen Be- hörden keine Verwunderung erregen kann. Der Vali Tahir-Paſcha iſt die verkörperte Indolenz; er hat ſich ſeit ſeinem Amtsantritte nie ſonderlich mit den Verwaltungs-Angelegenheiten befaßt und erſcheint ziemlich ſelten in den Amtsräumlich- keiten des Regierungsgebäudes. Die Verwal- tung des Vilajets iſt ſomit vollſtändig dem Gutdünken der Subaltern-Beamten überlaſſen, die unter dem Scepter eines ſo gutmüthi- gen Chefs im Allgemeinen mehr der Muß- pflegen, als ihres Amtes walten. Vollends wäh- rend des Ramazan-Monates erſcheint die Ver- waltung geradezu aufgehoben, die Aemter ſind geſchloſſen und man läßt das Vilajet ſich ſozu- ſagen ſelbſt regieren. Die Mohamedaner benützen dieſe Freiheit, um in den Straßen der Stadt den Chriſten gegenüber ſehr herausfordernd auf- zutreten, und ſie wandern bewaffnet nach dem Bazar, ohne daß es den Polizeiwachen einfiele, dagegen einzuſchreiten. Da die Waffen nicht ledig- lich zur Decoration, ſondern auch dazu verwen- det werden, um den Meinungen der Mohame- daner Nachdruck zu leihen, kann es nicht wun- dernehmen, daß der Ramazan noch eine größere Liſte von Verwundungen und Todtſchlägen auf- zuweiſen hat, als die übrigen Monate des Jah- res. Die vor einiger Zeit aus dem montenegrini- ſchen Gefängniſſe auf der Inſel „Grmoſchut“ im Scutari-See geflüchteten Verbrecher ſind in dem von Orthodoxen bewohnten Dorfe Vrakka, anderthalb Stunden von Scutari entfernt, aufgetaucht und haben ſich von dort nachden Bergen von Kaſtratti zerſtreut. Die Flüchtlinge, unter denen ſich zwei Frauen befinden, ſollen im Ganzen 25 Köpfe zählen. Einer derſelben iſt mit dem montenegri- niſchen Officier Millic identiſch, der wegen Ver- breitung falſcher Gerüchte über die Ermordnung des montenegriniſchen Wojwoden Marco Mila- now von Kutſchi zu Kerkerhaft verurtheilt wor- den war. Die montenegriniſche Regierung hat bisher keinen Schritt bei den ottomaniſchen Be- hörden gethan, um die Wiederverhaftung der Flüchtlinge zu erwirken, und die türkiſchen Be- hörden ſcheinen nicht gewillt, aus eigenen Stücken Montenegro Polizeidienſte zu leiſten.“ Locales und Provinzielles. Olmütz, 14. Juni (Zu den Olmützer Gemeindewahlen.) Am 9., 11. und 15. October l. J. finden die Ergänzungswahlen in das Olmützer Stadtver- ordneten-Collegium ſtatt. Erledigt ſind, reſpective kommen zur Wiederbeſetzung ſiebzehn Mandate; es ſcheiden aus: im 3. Wahlkörper die Herren: Joſef v. Engel, Ignatz Domes, Mocitz Läufer, Ernſt Melnitzky, Wilhelm Lang, im 2. Wahlkörper die Herren: Carl Brandhuber, Joſef Engliſch, Heinrich Sachs, Carl Buchberger, Eduard Hamburger, im 1. Wahlkörper die Herren: Wilhelm Nather, Moritz Primaveſi, Otto Hübl, Julius Trenkler, Franz Mader. An Stelle des verſtorbenen Stadtverordneten, Herrn Franz Hartwich iſt im 3. Wahlkörper ein Erſatzmann für die Dauer von zwei Jahren und im 2. Wahlkörper für den nach Brünn überſie- delten Herrn Statthaltereirath und Landesſani- tätsreferenten Med. Dr. Schöfl ein Erſatzmann, ebenfalls für die Dauer von zwei Jahren zu wählen. (Abreiſe des Corps-Commandanten nach Mähr.-Schönberg.) Geſtern 4½ Uhr Nach- mittags erfolgte die Abreiſe Sr. Excellenz des Corpscommandanten, Freiherrn v. Reinländer nach Mähr.-Schönberg. Zum Abſchiede hatten ſich vor dem „Hotel Lauer“ der Jaterims-Diviſionär Ge- neralmajor, Freiherr v. Pfeiffer, Herr General- major Sembratowicz, die Herren Oberſtlieute- nante v. Reichlin-Meldegg und v. Pflügl, ſowie Hr. Generalſtabsmajor Pfiffer eingefunden. (Vierzigjähriges Dienſtjubiläum.) Dieſer Tage feierte der Herr Oberſtlieutenant Wibiral des 81. Inſanterie-Regiments in Iglau ſein vierzigjähriges Dienſtjubiläum. (Militäriſches) Se. Majeſtät der Kaiſer hat die Ueberſetzung des Oberlieutenants Guſtav Szekely de Doba des 54. Inft.-Rgts. in den Activſtand der Landwehr angeordnet und den Lieutenant Albert Lemberger des 1. Genie-Rgts. zum Oberlieutenant ernannt. — Der Genie- Hauptmann 2. Cl. Hugo Kruvicka wurde der Genie- und Befeſtigungsbau-Direction in Przemyſl zugewieſen. Ueberſetzt wurden: der Militär-Rech- nungsrath Johann Ggieglo von der Intendanz des 10. Corps zu jener des 13. Corps, der Militär-Rechnungs Off cial 1. Cl. Georg Kitz- mantel vom Stande des Reichs-Kriegsminiſteriums zur Intendanz des 10. Corps, der Hauptmann 1. Cl. Rudolph Gall des Genie-Stabs zum 1. Genie.-Rgt. und die Lieutenants Johann Schick des 51. Inft.-Rgts. und Carl Haagner des 100. Inft.-Rgts. gegenſeitig. Dem Lieutenant i. d. R. Alois Heinzel des 3. Inſt.-Rgts. (Aufenthaltsort: Drifton, Pennſylvanien) wurde die erbetene Ent- laſſung aus dem Heeresverbande bewilligt. (Die diesjährigen Manöver) Wie wir bereits vor geraumer Zeit gemeldet haben, wer- den heuer aus Erſparungsrückſichten große Corps- manöver nicht ſtattfinden. Selbſtverſtändlich wer- den aber Diviſions-Manöver als Abſchluß der regelmäßigen Uebungen der einzelnen Truppen- körper im Herbſte abgehalten werden und wird Se. Majeſtät einigen dieſer Schlußmanöver bei- wohnen. Bisher iſt dießbezüglich noch keine end- giltige Dispoſition getroffen worden. Se. Maje- ſtät dürfte aber, wie wir hören, einem der Ma- növer in Nordböhmen und den Schlußübungen nächſt Belovár in Kroatien beiwohnen. (Das Sommerfeſt der Ortsgruppe „Ol- mütz“ des „Bundes der Deutſchen Nord- mähreus“) findet, wie ſchon gemeldet, am 1. Juli und falls an dieſem Tage ungünſtiges Wetter eintreten ſollte, am 5. Juli im Schieß- ſtattgarten ſtatt. Behufs Veranſtaltung dieſes Feſtes, welches zur Erinnerung an die Authebung der Robot ſtat findet, hat ſich ein Comité gebil- det, welches heute ſeine erſte Sitzung hält. Das Comité wird ſich zunächſt an den hieſigen Männer- geſangverein und an den Turnverein mit der Bitte wenden, dieſes Feſt freundlichſt fördern zu wollen. Wir ſind überzeugt, daß unſere deutſchen Vereine nicht ſäumen werden, dieſer Aufforderung bereitwilligſt nachzukommen. Ebenſo wird man die deuſchen Landgemeinden zur Theilnahme an dieſem Feſte einladen. Das eigentliche Feſtprogramm wird erſt entworfen werden und ſoll ſeinerzeit darüber nähere Mittheilung erfolgen. (Zur Excurſion des Olmützer Gewerbe- vereines nach Wien.) Der Olmützer Gewerbe- verein plant, wie wir in der letzten Nummer un- ſeres Blattes mittheilen konnten, eine corporative Fahrt zum Beſuche der vom niederöſterreichiſchen Gewerbevereine in Wien veranſtalteten Jubiläums- ausſtellung. Da dieſe Ausſtellung nach den über- einſtimmenden Berichten ſämmtlicher Wiener Zei- tungen und Fachſchriften Alles übertrifft, was Noch 1556 ſchrieb der Gelehrte Pancovius in ſeinem Kräuterbuche: „Dieſes Kraut macht Nieſen und Schlafen, reinigt den Gaumen und das Haupt, vertreibt die Schmerzen und die Müdig- keit, ſtillet das Zahnweh, behütet den Menſchen vor der Peſt, verjaget die Läuſe, heilet den Grind, Brand, alte Geſchwüre, Schäden und Wunden.“ Auf dieſe mediciniſchen Eigenſchaften des Tabaks war man durch Einen jener Zufälle verfallen, welche in der Geſchichte bekanntermaßen ihre Rolle ſpielen. Zwei Perſonen im Gefolge des im Jahre 1550 zu Liſſabon beglaubigten franzöſiſchen Ge- ſandten Nicot — eben desjenigen, welcher ſich in ſo hohem Maße mit der neuen eben aus Braſilien her bekannt gewordenen Pflanze beſchäftigte, daß ſie damals nach ihm Nicotiana genannt wurde — kamen auf den Gedanken, ſie als Heilmittel zu gebrauchen. Der Eine litt an Naſenkrebs, der Andere hatte ſich ſo unglücklich in die Hand geſchnitten, daß die Pulsader ver- letzt worden. Beide Curen gelangen und das Kraut hatte damit ſeine unermüdlichſten Lobred- ner gefunden. Der Ruhm desſelben ging durch alle Lande, Jeder ſuchte ſich in den Beſitz dieſer wunderkräftigen Pflanze zu ſetzen. Es gab keinen Bauernhof, wo ſie nicht gedieh, keinen Kräuter- händler, welcher ſie nicht verkaufte. Sie war das Univerſalheilmittel, welches alle Wurzeln und Sprüche, auf deren Wirkung man bisher geſchwo- ren, mit einem Male um ihren Werth gebracht hatte. — Nur hin und wieder überliefert aus jener Zeit ein Berichterſtatter die Kunde, daß dieſe Arz- neiſtande auch zur „Vergnüglichkeit“ der Men- ſchen dienen könne, wie unſer brandenburgiſcher Chroniſt, deſſen wir zu Anfang bereits gedacht haben. Aber meiſtens ſtößt ein ſolcher Bericht ſchon auf den Unglauben Deſſen, der ihn weiter überliefert, da das Rauchen immer noch eine Sel- tenheit war, ungeheuerlich für einen Jeden, wel- cher Augenzeuge dieſes Vorganges wurde. Ein Kräuterbuch aus dem Jahre 1570 ſagt: „Schiffleute, ſo aus Indien und Portugal kommen, pflegen die Blätter dieſes Krautes gedörrt oder zuſammen- gerollt in ein Töpferlein oder Röhrlein, aus Pal- menblättern gemacht, zu ſtecken und zünden ſolches an einem Ende an, ſchöpfen, ziehen oder ſaugen den Rauch oder Dampf mit dem Munde in den Leib. Solches vertreibt ihnen den Hunger oder Durſt und gibt ihnen ſolche Kraft, daß ſie ganz fröhlich darnach werden und auch darnach ent- ſchlafen, als wenn ſie von Neuem trunken wor- den.“ Aber beinahe gleichzeitig mit dieſer Be- liebtheit, wie ſie ſich allmälig einbürgert, begin- nen auch ſchon die Kämpfe wider denſelben. Eng- liſche und holländiſche Matroſen bringen die Art und Weiſe des Genuſſes in ihre Heimat, wo nun der Zeter entſteht, welcher Jahrhunderte hindurch andauert. Zu den ärgſten Widerſachern des Ta- bakrauchens gehörte bekanntlich Jacob I., der Sohn der Maria Stuart auf dem Throne von England. Es gab für ihn kein größeres Laſter als Schnupfen und Rauchen. In der Unterdrückung dieſer Genüſſe entwickelte er einen Fanatismus, welcher lächerlich wäre, wenn er nicht ſo viele Grauſamkeiten im Gefolge hätte. Wie er ſelbſt den ganzen Apparat ſeines Wiſſens in Bewegung ſetzte, um dieſe „Speiſe des Satans“ zu bekäm- pfen, mußte auch auf ſeinen Befehl und in ſei- ner Gegenwart die Univerſität Oxford eine öf- fentliche Disputation über die Schädlichkeit des Tabaks veranſtalten. Uebrigens hat Hippolyt Schaufert dieſe Abneigung des ebenſo närriſchen wie bigotten Monarchen wider die harmloſe Pflanze in dem prächtigen Luſtſpiel „Schach dem König“ auch literariſch feſtgenagelt zum Ergötzen Aller, die das Stück kennen lernen. Aber der Kampf hält an. In der Türkei, wo der ſchläfrige Osmane neue Lebensfreude erwirbt durch den Genuß des aromatiſchen Krautes, welches ihm die Kaufleute aus Genua oder Venedig zutrugen, unterſagt Amuret IV. im Jahre 1605 das Tabakrauchen bei Todesſtrafe. Die Henker ſcheinen nicht ausgereicht zu haben, die Schuldigen in das Jenſeits zu befördern, denn wenige Jahre ſpäter ſchon glaubt der Nachfolger des Profeten ſein Ziel beſſer zu erreichen, wenn er die Raucher lieber nur lächerlich macht. Allerdings kam die am goldenen Horn übliche Doſis Barbarei hinzu, indem den Schuldigen, welche im öffentlichen Aufzuge durch die Straßen von Conſtantinopel einherſchreiten mußten, vorher Etwas durch die Naſe geſtochen worden, was nach unſeren heutigen Begriffen etwa einer Cigarrenſpitze entſprechen würde. Aehnlich verfuhr man in Rußland. Väterchen glaubte dem Genuſſe, in welchem er einen Frevel wider die Religion erblickte, nicht beſſer ſteuern zu können, als indem er es mit dem Abſchneiden der Naſen beſtrafte. Solche Verbote liegen uns vor aus den Jahren 1634 und 1650, und es iſt bezeichnend für die Verhältniſſe des ſlaviſchen Muſterreiches, daß noch heute ſtrenggläubige

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 136, Olmütz, 14.06.1888, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches136_1888/3>, abgerufen am 28.03.2024.