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Mährisches Tagblatt. Nr. 17, Olmütz, 21.01.1889.

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[Spaltenumbruch] zu erhalten und sich vor dem Anstreichen zu
schützen. Kaum sind aber die ersten Striche ge-
lungen, so legen sie sich, angefeuert durch die
Acclamation der Zuschauer, schon eifriger ins
Zeug, bis sie schließlich, Beide auf dem Boden
liegend, ihr Gefecht tapfer so lange fortsetzen,
bis die Pinsel zerbrochen sind. Das Duell endet
mit einem brüderlichen gegenseitigen Abwaschen
der rothen und blauen Wunden und mit einer
Kneipe, an der alle Ateliergenossen theilnehmen.

(Die Tragsähigkeit des Eises.)

Ueberall
dort, wo Flüsse, Bäche und Seen zum Eislauf be-
nützt werden, sollte große Vorsicht in Bezug auf die
Erprobung der Tragfähigkeit der Eisdecke angewendet
werden, da Unglücksfälle leicht vorkommen können.
Im Allgemeinen nimmt man folgende Regel über
die Tragfähigkeit des Eises an: Wenn das Eis eine
Dicke von 4 Centimetern hat, so trägt es das Ge-
wicht eines einzelnen Mannes. Bei 8 Centimetern
kann Infanterie in Reih und Glied, aber in gebro-
chenem Schritte darüber passiren. Für Cavallerie und
leichte Artillerie genügt eine Dicke von 11--16 Cen-
timetern, für schwere Geschütze eine solche von 20
Centimetern wenigstens. Ist das Eis 40 Centimeter
oder darüber hinaus dick, so widersteht es dem Drucke
der schwersten Lasten.

(Der Tod einer Kokette.)

Dienstag hat
vor den Genfer As[s]isen die Verhandlung in einem
Sensationsprozesse begonnen, der in gewissem Sinne
an den Proceß Chambidge erinnert. Den Thatbe-
stand bildet die Ermordung einer jungen Dame aus
Triest. Wir entnehmen französischen Blättern hierüber
folgende Details: Luiz Gorman, der Angeklagte, ist
der Sohn eines Senators in Chili. Mehrere Mit-
glieder seiner Familie nehmen in Europa augesehene
diplomntische Stellen ein. Luiz war von seinem Vater
nach Genf geschickt worden, um dort seine Studien
zu vollenden. Er ist noch nicht zwanzig Jahre alt,
von heftiger Gemüthsart, gewaltthätig und undisci-
plinirt, wie es so viele Südamerikaner sind. Er wohnte
in Genf in einer Pension, wo er Fräulein Sarah
Sottlin, eine Triesterin von großer Schönheit, kennen
lernte, die auch ein bedeutendes Vermögen besaß und
sehr excentrisch war. Sie gestattete dem jungen Manne
alle möglichen Freiheiten, ohne ihn zu erhören. Eines
Abends machten sie eine Spazierfahrt auf dem See
miteinander, kehrten dann nachhause zurück und sou-
pirten in einem Zimmer, aus welchem man erst
Klavierklänge und dann fast unmittelbar darauf zwei
Schüsse hörte. Als man in das Zimmer drang, fand
man das Fräulein durch einen Schuß in den Kopf
getödter, während der junge Mann, der auf sich
ebenfalls einen Schuß abgefeuert hatte, ohne sich
jedoch zu treffen, neben ihr kniete und jammerte,
daß er seine Geliebte erschossen habe. Der Fall, sowie
die über denselben j[e]tzt stattfindende Gerichtsverhand-
lung haben in Genf, dem calvinischen Rom, große
Aufregung verursacht.

(Eine Haremsgeschichte.)

Aus Madrid
wird geschrieben: Spanischen Nachrichten zufolge ist
die Favoritin des Sultans von Marocco eine Voll-
blut-Andalusierin. Diese, Donna Mercedes, wurde
vor etwa Jahresfrist durch dramatisch-traurige Fa-
milienverhältnisse gezwungen, sich nach Afrika einzu-
schiffen, um dort den Gatten, den theuren, wieder
aufzusuchen. Als die Palastbeamten Seiner marokka-
nischen Majestät die gluthängige Tochter Andalusiens
sahen, wurden sie so von deren Reizen hingerissen,
daß sie ihr ganzes Dichten und Trachten darauf
richteten, die schöne Spanierin für den kaiserlichen
Harem zu gewinnen. Durch List und Gewalt gelang
ihr Vorhaben. Die Unglückliche war anfangs ver-
zweifelt, raufte ihr langes schwarzes Haar, zerriß
die kostbaren Cachemire- und Seidenstoffe, mit denen
der Sultan ihren wundervollen Körper geschmückt
hatte, aß nicht, trank nicht, ja einmal versuchte sie,
sich im Bade mit einer goldenen Nadel zu tödten.
Doch dieser Coup der Verzweiflung mißlang; sie
fiel nur in Ohnmacht. Die imgressirtesten Bemühun-
gen Seiner maroccanischen Majestät ließen sie kalt.
Darauf versuchte sie, einem Eunuchen süße Augen
zu machen. Der Eunuch aber blieb unempfindlich.
Das reizte wieder die Schöne und so änderte sie
eines Tages ihre Tactie. Heute ist sie in Fez Fa-
voritin en titre. Vor einiger Zeit nun erschien einer
ihrer Eunuchen in der Vaterstadt der schönen Anda-
lusierin mit dem Auftrag, Castagnetten und eine
Guitarre zu kaufen, mit welchen Instrumenten die
Spanierin die Wolken von der Stirne des Tyrannen
und ihre eigene Trauer um die verlorene goldene
Freiheit zu verscheuchen gedenkt.

(Musikalische Särge.)

In Kalisornien ist
eine neue Mode aufgetaucht: man läßt sich in musi-
[Spaltenumbruch] kalischen Särgen begraben. Ein Fabrikant in San
Francisco liefert dieselben zu dem Preise von 100
bis 400 Dollers, je nach der Ausstattung und dem
Repertoire. Der musikalische Sarg hat als Einsatz
eine Spieluhr, Schweizer Fabrikat, welche Trauer-
märsche von sich gibt, während der unglückliche In-
haber des Sarges zu Grabe getragen wird. So
erspart man die übliche Trauermusik. Der Erfinder
des musikalischen Sarges ließ zuerst einige arme
Leute gratis in einem solchen Producte seiner Phan-
tasie beerdigen und man lachte Anfangs darüber;
aber der schlaue Yankee hatte schließlich den Erfolg
für sich und nun will die gesammte todte Welt von
Kalifornien in musikalischen Särgen bestattet sein.
Der Inhaber des Etablissements denkt bereits daran.
dasselbe in eine Actiengesellschaft umzuwandeln.

("Illustrirte Frauenzeitung.")

Mit der
Saison der Bälle und Gesellschaften hat auch die
Sorge um die Toilette begonnen! Da gibt es zu-
nächst eine Wahl unter den Stoffen zu treffen und
schon stellen sich die Schwierigkeiten heraus. Wer
vermag dieser Fülle verschiedenartiger Gewebe, diesem
sinnverirrenden Farbenreichthum gegenüber sich leicht
zu entscheiden? Und nun die tausendfältigen Combi-
nationen! Sammet mit seinen wunderbaren Licht-
Refl[e]xen verbindet sich sowohl mit leichten Wollstoffen
wie mit Seide und Musselin, während den glän-
zenden Atlas und Moire gern Drap[e]rien aus Tüll
oder gesticktem Battist verschleiern und dämpfen. Ist
es demnach schon unendlich schwer, unter so verschie-
denen Stoffen zu wählen, zumal auch die Frage der
Garnitur damit zusammenhängt und den Blick wieder
auf ein neues Gebiet von schier unabsehbarem Reich-
thum, auf das der Stickereien, Passementerien, Federn,
Blumen usw. richtet, so bereitet die Wahl der Farbe
fast noch größere Schwierigkeit. Ein mattes Nilgrün
oder blasses Wasserblau, wie man es nennen mag,
in Verbindung mit Pfauenblau oder Terracotta gilt
als ein Triumph moderner Farben-Combination.
Altrosa oder hellstes Kupferroth zeigt sich häufig mit
Mattgrün gepaart, besonders an Bändern, die eine
hervorragende Rolle in der Ausstellung der Toiletten
spielen. Ebenso bieten sich zu diesem Zwecke die köst-
lichsten Stickereien, wahre Wunderwerke der Nadel
dar, theils in Bortenform auf Tuchgrund ausgeführt,
der unter den Metall- und bunten Seidenfäden völlig
verschwindet, theils direct in den Stoff gearbeitet.
Ihnen reihen sich die in immer neuen Formen er-
scheinenden Passementerien aus Soutache, Schnur
und Litze, den vollen Rüschen aus ausgefasertem
Seidenstoffe und der in allen hellen Farben vor-
handene Schwanenpelz, wie der dunkle Federbesatz
an. Aus dieser Fülle des Schönen und Eleganten
das für Zeit, Ort und Persönlichkeit Passende her-
auszufinden und zu einem harmonischen Ganzen zu
vereinigen ist Sache des guten Geschmack[e]s, dieses
Wächters der Mode, der in jedem einzelnen Falle
ein treuer Berather ist. Als das bewährteste Organ
desselben darf wohl die "Illustrirte Frauenzeitung"
bezeichnet werden, dieses in allen Toiletten-Fragen
competente Blatt, das auch in seinem belletristischen
Theile willkommene Gaben bietet und so Körper und
Geist die gleiche Sorgfalt widmet.




Vom Büchertisch.
("Wakit.")

Die Kalender-Literatur ist durch
eine neue Erscheinung bereichert worden. Soeben ist
der bosnisch[-]herzegowinische Auskunfts-Kalender
"Waki[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]" (Druck und Verlag der Buchdruckerei der
"Bosnischen Post", Serajewo) erschienen. Der vor-
liegende deutsche, große bosnisch herzegowinische Aus-
kunfts- und Nachschlagekalender "Wakit" (Die Zeit)
ist bei seinem reichen Inhalte sicher ein sehr will-
kommenes Nachschlagebuch für jeden Geschäftsmann,
welcher mit Bosnien und der Herzegowina in Ver-
bindung steht, bietet aber auch jedem Anderen eine
Menge des Interessanten und Wissenswerthen. Der
Kalender enthält außer vielen wissenswürdigen Mit-
theilungen ein vollkommen genaues Schema sämmt-
licher in Bosnien, der Herzegowina und im Sadn-
schak domicilirenden Officiere, Militär- und Civil-
beamten, aller Consule der fremden Mächte, Advo-
caten, Apotheker etc., weiters alle Fahrordnungen und
Tarife der Post, Eisenbahnen und Dampfschiffe, so-
wohl auf der Save, als auch im adriatischen und
mittelländischen Meere, ein Ortsverzeichniß etc. etc.
und schließlich einen vollständigen Index. Eine sehr
interessante Characterskizze, dem muhamedanischen
Leben entnommen, von der bekannten bosnischen
Schriftstellerm Mileda Mrozovic, sowie ein Aufsatz
über bosnische Industrie von dem Custos des Sera-
jewo'[e]r Landes-Museums Ciro Truhelka bieten mehr-
[Spaltenumbruch] faches Interesse. Auch enthält dieser Kalender mehrere
Illustrationen. Die hübsche typographische Ausstattung
des ganzen Buches beweist, daß man in Bosnien
auch in dieser Richtung fortgeschritten und etwas
Tüchtiges zu leisten im Stande ist. Die dem Kalender
beigegebene, in Farben sehr schön ausgeführte Com-
municationskarte, bis ins Detail genau, ist bis jetzt
ein Unicum in ihrer Art und wird gewiß Jedem
eine sehr erwünschte Zugabe sein.

(430 deutsche Vornamen.)

So betitelt
sich ein Büchlein, das vom Gymnasiallehrer
Hermann Boll in Leipzig als Mahnruf für das
deutsche Volk zusammengestellt worden ist. Das-
selbe bringt nebst den Namen auch die Erklärung
und setzt jeden Vater, jede Mutter in den Stand,
für ihre Kinder echt deutsche Namen zu wählen.
Bei der großartigen Vergangenheit und hoffent-
lich eben so großen Zukunft d[e]s deutschen Volkes
sollten deutsche Eltern wahrlich einen Stolz darein
setzen, mit dem bisherigen Schlendrian zu brechen
und deutschen Kindern auch deutsche Namen
geben. Wir empfehlen das Büchlein, welches ein-
zeln 50 Pf., bei Abnahmen von 10 Stück 40 Pf.,
25 Stück 30 Pf., 50 Stück 25 Pf. und 100
Stück 20 Pf. kostet, unseren nationalen Vereinen
und allen Gesinnungsgenossen aufs beste.

(Preisausschreiben.)

Die Verlagshandlung
des "Universum" (A. Hauschild) in Dresden eröffnet
eine Preisconcurrenz zur Erlangung geeigneter Kunst-
blätter für ihre illustrirte deutsche Familienzeitschrift
"Universum" und setzt folgende Preise aus: I. 700
Mark für zwei Bilder in farbiger Ausfühaung, 22
cm breit, 30 cm hoch. II. je 200 Mark für zwei
Bilder einfarbig (grau in grau) 22 cm breit, 30
cm hoch. Außerdem sollen eine große Anzahl von
nichtprämiirten Blättern käuflich erworben werden.
Die Arbeiten müssen bis spätestens 30. März cr.
an den Verlag des "Universum" in Dresden-A.,
Johannesplatz 7 eingesandt werden. Als Preisrichter
sungiren die Herren: Hofrath Professor Pauwels,
Professor J. Scholz, Architect A. Hauschild, sämmt-
lich in Dresden. Die näheren Bestimmungen sind im
13. Hefte des "Universum" bekannt gegeben, sowie
in unserer Redaction einzuseh[e]n. Jedenfalls haben
sich die Leser des "Universum" eines ganz besonders
schönen Bilderschmuckcs der Hefte zu gewärtigen,
was im Verein mit neuen, zugkräftigen Romauen,
wie "Das Paradies des Teufels" von Moritz von
Reichenbach und "Schwarzes Blut" von Fred Imhof
etc. nicht verfehlen wird, dieser aortrefflichen Zeitschrift
immer mehr Abonnenten zuzuführen.




Telegramme.
(Origl.-Te[le]g. d, "M.
Tgb.")

Laut öff[i]cieller Meldung wurde der Reichs-
rath für den 30. Jänner einberufen.

(Orig.-Tel. d. "Mähr.
Tagbl.")

Die Ernennung Bischof Dunajewski's
zum Fürstbischof und Pair bestätigt unsere jüngste
Meldung vom Bestreben der Rechten, ihren kirch-
lichen Würdenträgern im Herrenhause mehr Ver-
treter zu erwirken. Weitere Schritte in dieser
Richtung stehen bevor.

(Orig.-Teleg. des "M.
Tagbl.")

Die "Agence Havas" meldet aus
Odessa: "Der Vicepräsident der rumänischen
Kammer, Herr Blar[e]mberg, wird alsbald nach
seiner Rückkehr die Forderung unterbreiten, daß
daß das Ministerium Bratiano in den An-
klagezustand
versetzt und eine parlamentarische
Commission zur Durchführung einer Enquete
über die administrativen Verfügungen des früheren
Cabinetes eingesetzt werde.

(Orig.-Telg.
des "M. Tagbl.")

Königin Natalie von Serbien
beabsichtigt beim hiesigen Patriarchen den Einspruch
gegen die Ehescheidung persönlich zu vertreten.




[irrelevantes Material]

[Spaltenumbruch] zu erhalten und ſich vor dem Anſtreichen zu
ſchützen. Kaum ſind aber die erſten Striche ge-
lungen, ſo legen ſie ſich, angefeuert durch die
Acclamation der Zuſchauer, ſchon eifriger ins
Zeug, bis ſie ſchließlich, Beide auf dem Boden
liegend, ihr Gefecht tapfer ſo lange fortſetzen,
bis die Pinſel zerbrochen ſind. Das Duell endet
mit einem brüderlichen gegenſeitigen Abwaſchen
der rothen und blauen Wunden und mit einer
Kneipe, an der alle Ateliergenoſſen theilnehmen.

(Die Tragſähigkeit des Eiſes.)

Ueberall
dort, wo Flüſſe, Bäche und Seen zum Eislauf be-
nützt werden, ſollte große Vorſicht in Bezug auf die
Erprobung der Tragfähigkeit der Eisdecke angewendet
werden, da Unglücksfälle leicht vorkommen können.
Im Allgemeinen nimmt man folgende Regel über
die Tragfähigkeit des Eiſes an: Wenn das Eis eine
Dicke von 4 Centimetern hat, ſo trägt es das Ge-
wicht eines einzelnen Mannes. Bei 8 Centimetern
kann Infanterie in Reih und Glied, aber in gebro-
chenem Schritte darüber paſſiren. Für Cavallerie und
leichte Artillerie genügt eine Dicke von 11—16 Cen-
timetern, für ſchwere Geſchütze eine ſolche von 20
Centimetern wenigſtens. Iſt das Eis 40 Centimeter
oder darüber hinaus dick, ſo widerſteht es dem Drucke
der ſchwerſten Laſten.

(Der Tod einer Kokette.)

Dienſtag hat
vor den Genfer Aſ[ſ]iſen die Verhandlung in einem
Senſationsprozeſſe begonnen, der in gewiſſem Sinne
an den Proceß Chambidge erinnert. Den Thatbe-
ſtand bildet die Ermordung einer jungen Dame aus
Trieſt. Wir entnehmen franzöſiſchen Blättern hierüber
folgende Details: Luiz Gorman, der Angeklagte, iſt
der Sohn eines Senators in Chili. Mehrere Mit-
glieder ſeiner Familie nehmen in Europa augeſehene
diplomntiſche Stellen ein. Luiz war von ſeinem Vater
nach Genf geſchickt worden, um dort ſeine Studien
zu vollenden. Er iſt noch nicht zwanzig Jahre alt,
von heftiger Gemüthsart, gewaltthätig und undisci-
plinirt, wie es ſo viele Südamerikaner ſind. Er wohnte
in Genf in einer Penſion, wo er Fräulein Sarah
Sottlin, eine Trieſterin von großer Schönheit, kennen
lernte, die auch ein bedeutendes Vermögen beſaß und
ſehr excentriſch war. Sie geſtattete dem jungen Manne
alle möglichen Freiheiten, ohne ihn zu erhören. Eines
Abends machten ſie eine Spazierfahrt auf dem See
miteinander, kehrten dann nachhauſe zurück und ſou-
pirten in einem Zimmer, aus welchem man erſt
Klavierklänge und dann faſt unmittelbar darauf zwei
Schüſſe hörte. Als man in das Zimmer drang, fand
man das Fräulein durch einen Schuß in den Kopf
getödter, während der junge Mann, der auf ſich
ebenfalls einen Schuß abgefeuert hatte, ohne ſich
jedoch zu treffen, neben ihr kniete und jammerte,
daß er ſeine Geliebte erſchoſſen habe. Der Fall, ſowie
die über denſelben j[e]tzt ſtattfindende Gerichtsverhand-
lung haben in Genf, dem calviniſchen Rom, große
Aufregung verurſacht.

(Eine Haremsgeſchichte.)

Aus Madrid
wird geſchrieben: Spaniſchen Nachrichten zufolge iſt
die Favoritin des Sultans von Marocco eine Voll-
blut-Andaluſierin. Dieſe, Donna Mercedes, wurde
vor etwa Jahresfriſt durch dramatiſch-traurige Fa-
milienverhältniſſe gezwungen, ſich nach Afrika einzu-
ſchiffen, um dort den Gatten, den theuren, wieder
aufzuſuchen. Als die Palaſtbeamten Seiner marokka-
niſchen Majeſtät die gluthängige Tochter Andaluſiens
ſahen, wurden ſie ſo von deren Reizen hingeriſſen,
daß ſie ihr ganzes Dichten und Trachten darauf
richteten, die ſchöne Spanierin für den kaiſerlichen
Harem zu gewinnen. Durch Liſt und Gewalt gelang
ihr Vorhaben. Die Unglückliche war anfangs ver-
zweifelt, raufte ihr langes ſchwarzes Haar, zerriß
die koſtbaren Cachemire- und Seidenſtoffe, mit denen
der Sultan ihren wundervollen Körper geſchmückt
hatte, aß nicht, trank nicht, ja einmal verſuchte ſie,
ſich im Bade mit einer goldenen Nadel zu tödten.
Doch dieſer Coup der Verzweiflung mißlang; ſie
fiel nur in Ohnmacht. Die imgreſſirteſten Bemühun-
gen Seiner maroccaniſchen Majeſtät ließen ſie kalt.
Darauf verſuchte ſie, einem Eunuchen ſüße Augen
zu machen. Der Eunuch aber blieb unempfindlich.
Das reizte wieder die Schöne und ſo änderte ſie
eines Tages ihre Tactie. Heute iſt ſie in Fez Fa-
voritin en titre. Vor einiger Zeit nun erſchien einer
ihrer Eunuchen in der Vaterſtadt der ſchönen Anda-
luſierin mit dem Auftrag, Caſtagnetten und eine
Guitarre zu kaufen, mit welchen Inſtrumenten die
Spanierin die Wolken von der Stirne des Tyrannen
und ihre eigene Trauer um die verlorene goldene
Freiheit zu verſcheuchen gedenkt.

(Muſikaliſche Särge.)

In Kaliſornien iſt
eine neue Mode aufgetaucht: man läßt ſich in muſi-
[Spaltenumbruch] kaliſchen Särgen begraben. Ein Fabrikant in San
Francisco liefert dieſelben zu dem Preiſe von 100
bis 400 Dollers, je nach der Ausſtattung und dem
Repertoire. Der muſikaliſche Sarg hat als Einſatz
eine Spieluhr, Schweizer Fabrikat, welche Trauer-
märſche von ſich gibt, während der unglückliche In-
haber des Sarges zu Grabe getragen wird. So
erſpart man die übliche Trauermuſik. Der Erfinder
des muſikaliſchen Sarges ließ zuerſt einige arme
Leute gratis in einem ſolchen Producte ſeiner Phan-
taſie beerdigen und man lachte Anfangs darüber;
aber der ſchlaue Yankee hatte ſchließlich den Erfolg
für ſich und nun will die geſammte todte Welt von
Kalifornien in muſikaliſchen Särgen beſtattet ſein.
Der Inhaber des Etabliſſements denkt bereits daran.
dasſelbe in eine Actiengeſellſchaft umzuwandeln.

(„Illuſtrirte Frauenzeitung.“)

Mit der
Saiſon der Bälle und Geſellſchaften hat auch die
Sorge um die Toilette begonnen! Da gibt es zu-
nächſt eine Wahl unter den Stoffen zu treffen und
ſchon ſtellen ſich die Schwierigkeiten heraus. Wer
vermag dieſer Fülle verſchiedenartiger Gewebe, dieſem
ſinnverirrenden Farbenreichthum gegenüber ſich leicht
zu entſcheiden? Und nun die tauſendfältigen Combi-
nationen! Sammet mit ſeinen wunderbaren Licht-
Refl[e]xen verbindet ſich ſowohl mit leichten Wollſtoffen
wie mit Seide und Muſſelin, während den glän-
zenden Atlas und Moire gern Drap[e]rien aus Tüll
oder geſticktem Battiſt verſchleiern und dämpfen. Iſt
es demnach ſchon unendlich ſchwer, unter ſo verſchie-
denen Stoffen zu wählen, zumal auch die Frage der
Garnitur damit zuſammenhängt und den Blick wieder
auf ein neues Gebiet von ſchier unabſehbarem Reich-
thum, auf das der Stickereien, Paſſementerien, Federn,
Blumen uſw. richtet, ſo bereitet die Wahl der Farbe
faſt noch größere Schwierigkeit. Ein mattes Nilgrün
oder blaſſes Waſſerblau, wie man es nennen mag,
in Verbindung mit Pfauenblau oder Terracotta gilt
als ein Triumph moderner Farben-Combination.
Altroſa oder hellſtes Kupferroth zeigt ſich häufig mit
Mattgrün gepaart, beſonders an Bändern, die eine
hervorragende Rolle in der Ausſtellung der Toiletten
ſpielen. Ebenſo bieten ſich zu dieſem Zwecke die köſt-
lichſten Stickereien, wahre Wunderwerke der Nadel
dar, theils in Bortenform auf Tuchgrund ausgeführt,
der unter den Metall- und bunten Seidenfäden völlig
verſchwindet, theils direct in den Stoff gearbeitet.
Ihnen reihen ſich die in immer neuen Formen er-
ſcheinenden Paſſementerien aus Soutache, Schnur
und Litze, den vollen Rüſchen aus ausgefaſertem
Seidenſtoffe und der in allen hellen Farben vor-
handene Schwanenpelz, wie der dunkle Federbeſatz
an. Aus dieſer Fülle des Schönen und Eleganten
das für Zeit, Ort und Perſönlichkeit Paſſende her-
auszufinden und zu einem harmoniſchen Ganzen zu
vereinigen iſt Sache des guten Geſchmack[e]s, dieſes
Wächters der Mode, der in jedem einzelnen Falle
ein treuer Berather iſt. Als das bewährteſte Organ
desſelben darf wohl die „Illuſtrirte Frauenzeitung“
bezeichnet werden, dieſes in allen Toiletten-Fragen
competente Blatt, das auch in ſeinem belletriſtiſchen
Theile willkommene Gaben bietet und ſo Körper und
Geiſt die gleiche Sorgfalt widmet.




Vom Büchertiſch.
(„Wakit.“)

Die Kalender-Literatur iſt durch
eine neue Erſcheinung bereichert worden. Soeben iſt
der bosniſch[-]herzegowiniſche Auskunfts-Kalender
„Waki[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]“ (Druck und Verlag der Buchdruckerei der
„Bosniſchen Poſt“, Serajewo) erſchienen. Der vor-
liegende deutſche, große bosniſch herzegowiniſche Aus-
kunfts- und Nachſchlagekalender „Wakit“ (Die Zeit)
iſt bei ſeinem reichen Inhalte ſicher ein ſehr will-
kommenes Nachſchlagebuch für jeden Geſchäftsmann,
welcher mit Bosnien und der Herzegowina in Ver-
bindung ſteht, bietet aber auch jedem Anderen eine
Menge des Intereſſanten und Wiſſenswerthen. Der
Kalender enthält außer vielen wiſſenswürdigen Mit-
theilungen ein vollkommen genaues Schema ſämmt-
licher in Bosnien, der Herzegowina und im Sadn-
ſchak domicilirenden Officiere, Militär- und Civil-
beamten, aller Conſule der fremden Mächte, Advo-
caten, Apotheker ꝛc., weiters alle Fahrordnungen und
Tarife der Poſt, Eiſenbahnen und Dampfſchiffe, ſo-
wohl auf der Save, als auch im adriatiſchen und
mittelländiſchen Meere, ein Ortsverzeichniß ꝛc. ꝛc.
und ſchließlich einen vollſtändigen Index. Eine ſehr
intereſſante Characterſkizze, dem muhamedaniſchen
Leben entnommen, von der bekannten bosniſchen
Schriftſtellerm Mileda Mrozovic, ſowie ein Aufſatz
über bosniſche Induſtrie von dem Cuſtos des Sera-
jewo’[e]r Landes-Muſeums Ciro Truhelka bieten mehr-
[Spaltenumbruch] faches Intereſſe. Auch enthält dieſer Kalender mehrere
Illuſtrationen. Die hübſche typographiſche Ausſtattung
des ganzen Buches beweist, daß man in Bosnien
auch in dieſer Richtung fortgeſchritten und etwas
Tüchtiges zu leiſten im Stande iſt. Die dem Kalender
beigegebene, in Farben ſehr ſchön ausgeführte Com-
municationskarte, bis ins Detail genau, iſt bis jetzt
ein Unicum in ihrer Art und wird gewiß Jedem
eine ſehr erwünſchte Zugabe ſein.

(430 deutſche Vornamen.)

So betitelt
ſich ein Büchlein, das vom Gymnaſiallehrer
Hermann Boll in Leipzig als Mahnruf für das
deutſche Volk zuſammengeſtellt worden iſt. Das-
ſelbe bringt nebſt den Namen auch die Erklärung
und ſetzt jeden Vater, jede Mutter in den Stand,
für ihre Kinder echt deutſche Namen zu wählen.
Bei der großartigen Vergangenheit und hoffent-
lich eben ſo großen Zukunft d[e]s deutſchen Volkes
ſollten deutſche Eltern wahrlich einen Stolz darein
ſetzen, mit dem bisherigen Schlendrian zu brechen
und deutſchen Kindern auch deutſche Namen
geben. Wir empfehlen das Büchlein, welches ein-
zeln 50 Pf., bei Abnahmen von 10 Stück 40 Pf.,
25 Stück 30 Pf., 50 Stück 25 Pf. und 100
Stück 20 Pf. koſtet, unſeren nationalen Vereinen
und allen Geſinnungsgenoſſen aufs beſte.

(Preisausſchreiben.)

Die Verlagshandlung
des „Univerſum“ (A. Hauſchild) in Dresden eröffnet
eine Preisconcurrenz zur Erlangung geeigneter Kunſt-
blätter für ihre illuſtrirte deutſche Familienzeitſchrift
„Univerſum“ und ſetzt folgende Preiſe aus: I. 700
Mark für zwei Bilder in farbiger Ausfühaung, 22
cm breit, 30 cm hoch. II. je 200 Mark für zwei
Bilder einfarbig (grau in grau) 22 cm breit, 30
cm hoch. Außerdem ſollen eine große Anzahl von
nichtprämiirten Blättern käuflich erworben werden.
Die Arbeiten müſſen bis ſpäteſtens 30. März cr.
an den Verlag des „Univerſum“ in Dresden-A.,
Johannesplatz 7 eingeſandt werden. Als Preisrichter
ſungiren die Herren: Hofrath Profeſſor Pauwels,
Profeſſor J. Scholz, Architect A. Hauſchild, ſämmt-
lich in Dresden. Die näheren Beſtimmungen ſind im
13. Hefte des „Univerſum“ bekannt gegeben, ſowie
in unſerer Redaction einzuſeh[e]n. Jedenfalls haben
ſich die Leſer des „Univerſum“ eines ganz beſonders
ſchönen Bilderſchmuckcs der Hefte zu gewärtigen,
was im Verein mit neuen, zugkräftigen Romauen,
wie „Das Paradies des Teufels“ von Moritz von
Reichenbach und „Schwarzes Blut“ von Fred Imhof
ꝛc. nicht verfehlen wird, dieſer aortrefflichen Zeitſchrift
immer mehr Abonnenten zuzuführen.




Telegramme.
(Origl.-Te[le]g. d, „M.
Tgb.“)

Laut öff[i]cieller Meldung wurde der Reichs-
rath für den 30. Jänner einberufen.

(Orig.-Tel. d. „Mähr.
Tagbl.“)

Die Ernennung Biſchof Dunajewski’s
zum Fürſtbiſchof und Pair beſtätigt unſere jüngſte
Meldung vom Beſtreben der Rechten, ihren kirch-
lichen Würdenträgern im Herrenhauſe mehr Ver-
treter zu erwirken. Weitere Schritte in dieſer
Richtung ſtehen bevor.

(Orig.-Teleg. des „M.
Tagbl.“)

Die „Agence Havas“ meldet aus
Odeſſa: „Der Vicepräſident der rumäniſchen
Kammer, Herr Blar[e]mberg, wird alsbald nach
ſeiner Rückkehr die Forderung unterbreiten, daß
daß das Miniſterium Bratiano in den An-
klagezuſtand
verſetzt und eine parlamentariſche
Commiſſion zur Durchführung einer Enquete
über die adminiſtrativen Verfügungen des früheren
Cabinetes eingeſetzt werde.

(Orig.-Telg.
des „M. Tagbl.“)

Königin Natalie von Serbien
beabſichtigt beim hieſigen Patriarchen den Einſpruch
gegen die Eheſcheidung perſönlich zu vertreten.




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[[7]/0007] zu erhalten und ſich vor dem Anſtreichen zu ſchützen. Kaum ſind aber die erſten Striche ge- lungen, ſo legen ſie ſich, angefeuert durch die Acclamation der Zuſchauer, ſchon eifriger ins Zeug, bis ſie ſchließlich, Beide auf dem Boden liegend, ihr Gefecht tapfer ſo lange fortſetzen, bis die Pinſel zerbrochen ſind. Das Duell endet mit einem brüderlichen gegenſeitigen Abwaſchen der rothen und blauen Wunden und mit einer Kneipe, an der alle Ateliergenoſſen theilnehmen. (Die Tragſähigkeit des Eiſes.) Ueberall dort, wo Flüſſe, Bäche und Seen zum Eislauf be- nützt werden, ſollte große Vorſicht in Bezug auf die Erprobung der Tragfähigkeit der Eisdecke angewendet werden, da Unglücksfälle leicht vorkommen können. Im Allgemeinen nimmt man folgende Regel über die Tragfähigkeit des Eiſes an: Wenn das Eis eine Dicke von 4 Centimetern hat, ſo trägt es das Ge- wicht eines einzelnen Mannes. Bei 8 Centimetern kann Infanterie in Reih und Glied, aber in gebro- chenem Schritte darüber paſſiren. Für Cavallerie und leichte Artillerie genügt eine Dicke von 11—16 Cen- timetern, für ſchwere Geſchütze eine ſolche von 20 Centimetern wenigſtens. Iſt das Eis 40 Centimeter oder darüber hinaus dick, ſo widerſteht es dem Drucke der ſchwerſten Laſten. (Der Tod einer Kokette.) Dienſtag hat vor den Genfer Aſſiſen die Verhandlung in einem Senſationsprozeſſe begonnen, der in gewiſſem Sinne an den Proceß Chambidge erinnert. Den Thatbe- ſtand bildet die Ermordung einer jungen Dame aus Trieſt. Wir entnehmen franzöſiſchen Blättern hierüber folgende Details: Luiz Gorman, der Angeklagte, iſt der Sohn eines Senators in Chili. Mehrere Mit- glieder ſeiner Familie nehmen in Europa augeſehene diplomntiſche Stellen ein. Luiz war von ſeinem Vater nach Genf geſchickt worden, um dort ſeine Studien zu vollenden. Er iſt noch nicht zwanzig Jahre alt, von heftiger Gemüthsart, gewaltthätig und undisci- plinirt, wie es ſo viele Südamerikaner ſind. Er wohnte in Genf in einer Penſion, wo er Fräulein Sarah Sottlin, eine Trieſterin von großer Schönheit, kennen lernte, die auch ein bedeutendes Vermögen beſaß und ſehr excentriſch war. Sie geſtattete dem jungen Manne alle möglichen Freiheiten, ohne ihn zu erhören. Eines Abends machten ſie eine Spazierfahrt auf dem See miteinander, kehrten dann nachhauſe zurück und ſou- pirten in einem Zimmer, aus welchem man erſt Klavierklänge und dann faſt unmittelbar darauf zwei Schüſſe hörte. Als man in das Zimmer drang, fand man das Fräulein durch einen Schuß in den Kopf getödter, während der junge Mann, der auf ſich ebenfalls einen Schuß abgefeuert hatte, ohne ſich jedoch zu treffen, neben ihr kniete und jammerte, daß er ſeine Geliebte erſchoſſen habe. Der Fall, ſowie die über denſelben jetzt ſtattfindende Gerichtsverhand- lung haben in Genf, dem calviniſchen Rom, große Aufregung verurſacht. (Eine Haremsgeſchichte.) Aus Madrid wird geſchrieben: Spaniſchen Nachrichten zufolge iſt die Favoritin des Sultans von Marocco eine Voll- blut-Andaluſierin. Dieſe, Donna Mercedes, wurde vor etwa Jahresfriſt durch dramatiſch-traurige Fa- milienverhältniſſe gezwungen, ſich nach Afrika einzu- ſchiffen, um dort den Gatten, den theuren, wieder aufzuſuchen. Als die Palaſtbeamten Seiner marokka- niſchen Majeſtät die gluthängige Tochter Andaluſiens ſahen, wurden ſie ſo von deren Reizen hingeriſſen, daß ſie ihr ganzes Dichten und Trachten darauf richteten, die ſchöne Spanierin für den kaiſerlichen Harem zu gewinnen. Durch Liſt und Gewalt gelang ihr Vorhaben. Die Unglückliche war anfangs ver- zweifelt, raufte ihr langes ſchwarzes Haar, zerriß die koſtbaren Cachemire- und Seidenſtoffe, mit denen der Sultan ihren wundervollen Körper geſchmückt hatte, aß nicht, trank nicht, ja einmal verſuchte ſie, ſich im Bade mit einer goldenen Nadel zu tödten. Doch dieſer Coup der Verzweiflung mißlang; ſie fiel nur in Ohnmacht. Die imgreſſirteſten Bemühun- gen Seiner maroccaniſchen Majeſtät ließen ſie kalt. Darauf verſuchte ſie, einem Eunuchen ſüße Augen zu machen. Der Eunuch aber blieb unempfindlich. Das reizte wieder die Schöne und ſo änderte ſie eines Tages ihre Tactie. Heute iſt ſie in Fez Fa- voritin en titre. Vor einiger Zeit nun erſchien einer ihrer Eunuchen in der Vaterſtadt der ſchönen Anda- luſierin mit dem Auftrag, Caſtagnetten und eine Guitarre zu kaufen, mit welchen Inſtrumenten die Spanierin die Wolken von der Stirne des Tyrannen und ihre eigene Trauer um die verlorene goldene Freiheit zu verſcheuchen gedenkt. (Muſikaliſche Särge.) In Kaliſornien iſt eine neue Mode aufgetaucht: man läßt ſich in muſi- kaliſchen Särgen begraben. Ein Fabrikant in San Francisco liefert dieſelben zu dem Preiſe von 100 bis 400 Dollers, je nach der Ausſtattung und dem Repertoire. Der muſikaliſche Sarg hat als Einſatz eine Spieluhr, Schweizer Fabrikat, welche Trauer- märſche von ſich gibt, während der unglückliche In- haber des Sarges zu Grabe getragen wird. So erſpart man die übliche Trauermuſik. Der Erfinder des muſikaliſchen Sarges ließ zuerſt einige arme Leute gratis in einem ſolchen Producte ſeiner Phan- taſie beerdigen und man lachte Anfangs darüber; aber der ſchlaue Yankee hatte ſchließlich den Erfolg für ſich und nun will die geſammte todte Welt von Kalifornien in muſikaliſchen Särgen beſtattet ſein. Der Inhaber des Etabliſſements denkt bereits daran. dasſelbe in eine Actiengeſellſchaft umzuwandeln. („Illuſtrirte Frauenzeitung.“) Mit der Saiſon der Bälle und Geſellſchaften hat auch die Sorge um die Toilette begonnen! Da gibt es zu- nächſt eine Wahl unter den Stoffen zu treffen und ſchon ſtellen ſich die Schwierigkeiten heraus. Wer vermag dieſer Fülle verſchiedenartiger Gewebe, dieſem ſinnverirrenden Farbenreichthum gegenüber ſich leicht zu entſcheiden? Und nun die tauſendfältigen Combi- nationen! Sammet mit ſeinen wunderbaren Licht- Reflexen verbindet ſich ſowohl mit leichten Wollſtoffen wie mit Seide und Muſſelin, während den glän- zenden Atlas und Moire gern Draperien aus Tüll oder geſticktem Battiſt verſchleiern und dämpfen. Iſt es demnach ſchon unendlich ſchwer, unter ſo verſchie- denen Stoffen zu wählen, zumal auch die Frage der Garnitur damit zuſammenhängt und den Blick wieder auf ein neues Gebiet von ſchier unabſehbarem Reich- thum, auf das der Stickereien, Paſſementerien, Federn, Blumen uſw. richtet, ſo bereitet die Wahl der Farbe faſt noch größere Schwierigkeit. Ein mattes Nilgrün oder blaſſes Waſſerblau, wie man es nennen mag, in Verbindung mit Pfauenblau oder Terracotta gilt als ein Triumph moderner Farben-Combination. Altroſa oder hellſtes Kupferroth zeigt ſich häufig mit Mattgrün gepaart, beſonders an Bändern, die eine hervorragende Rolle in der Ausſtellung der Toiletten ſpielen. Ebenſo bieten ſich zu dieſem Zwecke die köſt- lichſten Stickereien, wahre Wunderwerke der Nadel dar, theils in Bortenform auf Tuchgrund ausgeführt, der unter den Metall- und bunten Seidenfäden völlig verſchwindet, theils direct in den Stoff gearbeitet. Ihnen reihen ſich die in immer neuen Formen er- ſcheinenden Paſſementerien aus Soutache, Schnur und Litze, den vollen Rüſchen aus ausgefaſertem Seidenſtoffe und der in allen hellen Farben vor- handene Schwanenpelz, wie der dunkle Federbeſatz an. Aus dieſer Fülle des Schönen und Eleganten das für Zeit, Ort und Perſönlichkeit Paſſende her- auszufinden und zu einem harmoniſchen Ganzen zu vereinigen iſt Sache des guten Geſchmackes, dieſes Wächters der Mode, der in jedem einzelnen Falle ein treuer Berather iſt. Als das bewährteſte Organ desſelben darf wohl die „Illuſtrirte Frauenzeitung“ bezeichnet werden, dieſes in allen Toiletten-Fragen competente Blatt, das auch in ſeinem belletriſtiſchen Theile willkommene Gaben bietet und ſo Körper und Geiſt die gleiche Sorgfalt widmet. Vom Büchertiſch. („Wakit.“) Die Kalender-Literatur iſt durch eine neue Erſcheinung bereichert worden. Soeben iſt der bosniſch-herzegowiniſche Auskunfts-Kalender „Waki_“ (Druck und Verlag der Buchdruckerei der „Bosniſchen Poſt“, Serajewo) erſchienen. Der vor- liegende deutſche, große bosniſch herzegowiniſche Aus- kunfts- und Nachſchlagekalender „Wakit“ (Die Zeit) iſt bei ſeinem reichen Inhalte ſicher ein ſehr will- kommenes Nachſchlagebuch für jeden Geſchäftsmann, welcher mit Bosnien und der Herzegowina in Ver- bindung ſteht, bietet aber auch jedem Anderen eine Menge des Intereſſanten und Wiſſenswerthen. Der Kalender enthält außer vielen wiſſenswürdigen Mit- theilungen ein vollkommen genaues Schema ſämmt- licher in Bosnien, der Herzegowina und im Sadn- ſchak domicilirenden Officiere, Militär- und Civil- beamten, aller Conſule der fremden Mächte, Advo- caten, Apotheker ꝛc., weiters alle Fahrordnungen und Tarife der Poſt, Eiſenbahnen und Dampfſchiffe, ſo- wohl auf der Save, als auch im adriatiſchen und mittelländiſchen Meere, ein Ortsverzeichniß ꝛc. ꝛc. und ſchließlich einen vollſtändigen Index. Eine ſehr intereſſante Characterſkizze, dem muhamedaniſchen Leben entnommen, von der bekannten bosniſchen Schriftſtellerm Mileda Mrozovic, ſowie ein Aufſatz über bosniſche Induſtrie von dem Cuſtos des Sera- jewo’er Landes-Muſeums Ciro Truhelka bieten mehr- faches Intereſſe. Auch enthält dieſer Kalender mehrere Illuſtrationen. Die hübſche typographiſche Ausſtattung des ganzen Buches beweist, daß man in Bosnien auch in dieſer Richtung fortgeſchritten und etwas Tüchtiges zu leiſten im Stande iſt. Die dem Kalender beigegebene, in Farben ſehr ſchön ausgeführte Com- municationskarte, bis ins Detail genau, iſt bis jetzt ein Unicum in ihrer Art und wird gewiß Jedem eine ſehr erwünſchte Zugabe ſein. (430 deutſche Vornamen.) So betitelt ſich ein Büchlein, das vom Gymnaſiallehrer Hermann Boll in Leipzig als Mahnruf für das deutſche Volk zuſammengeſtellt worden iſt. Das- ſelbe bringt nebſt den Namen auch die Erklärung und ſetzt jeden Vater, jede Mutter in den Stand, für ihre Kinder echt deutſche Namen zu wählen. Bei der großartigen Vergangenheit und hoffent- lich eben ſo großen Zukunft des deutſchen Volkes ſollten deutſche Eltern wahrlich einen Stolz darein ſetzen, mit dem bisherigen Schlendrian zu brechen und deutſchen Kindern auch deutſche Namen geben. Wir empfehlen das Büchlein, welches ein- zeln 50 Pf., bei Abnahmen von 10 Stück 40 Pf., 25 Stück 30 Pf., 50 Stück 25 Pf. und 100 Stück 20 Pf. koſtet, unſeren nationalen Vereinen und allen Geſinnungsgenoſſen aufs beſte. (Preisausſchreiben.) Die Verlagshandlung des „Univerſum“ (A. Hauſchild) in Dresden eröffnet eine Preisconcurrenz zur Erlangung geeigneter Kunſt- blätter für ihre illuſtrirte deutſche Familienzeitſchrift „Univerſum“ und ſetzt folgende Preiſe aus: I. 700 Mark für zwei Bilder in farbiger Ausfühaung, 22 cm breit, 30 cm hoch. II. je 200 Mark für zwei Bilder einfarbig (grau in grau) 22 cm breit, 30 cm hoch. Außerdem ſollen eine große Anzahl von nichtprämiirten Blättern käuflich erworben werden. Die Arbeiten müſſen bis ſpäteſtens 30. März cr. an den Verlag des „Univerſum“ in Dresden-A., Johannesplatz 7 eingeſandt werden. Als Preisrichter ſungiren die Herren: Hofrath Profeſſor Pauwels, Profeſſor J. Scholz, Architect A. Hauſchild, ſämmt- lich in Dresden. Die näheren Beſtimmungen ſind im 13. Hefte des „Univerſum“ bekannt gegeben, ſowie in unſerer Redaction einzuſehen. Jedenfalls haben ſich die Leſer des „Univerſum“ eines ganz beſonders ſchönen Bilderſchmuckcs der Hefte zu gewärtigen, was im Verein mit neuen, zugkräftigen Romauen, wie „Das Paradies des Teufels“ von Moritz von Reichenbach und „Schwarzes Blut“ von Fred Imhof ꝛc. nicht verfehlen wird, dieſer aortrefflichen Zeitſchrift immer mehr Abonnenten zuzuführen. Telegramme. Wien, 21. Jänner. (Origl.-Teleg. d, „M. Tgb.“) Laut öfficieller Meldung wurde der Reichs- rath für den 30. Jänner einberufen. Wien, 21. Jänner. (Orig.-Tel. d. „Mähr. Tagbl.“) Die Ernennung Biſchof Dunajewski’s zum Fürſtbiſchof und Pair beſtätigt unſere jüngſte Meldung vom Beſtreben der Rechten, ihren kirch- lichen Würdenträgern im Herrenhauſe mehr Ver- treter zu erwirken. Weitere Schritte in dieſer Richtung ſtehen bevor. Paris, 21. Jänner. (Orig.-Teleg. des „M. Tagbl.“) Die „Agence Havas“ meldet aus Odeſſa: „Der Vicepräſident der rumäniſchen Kammer, Herr Blaremberg, wird alsbald nach ſeiner Rückkehr die Forderung unterbreiten, daß daß das Miniſterium Bratiano in den An- klagezuſtand verſetzt und eine parlamentariſche Commiſſion zur Durchführung einer Enquete über die adminiſtrativen Verfügungen des früheren Cabinetes eingeſetzt werde. Conſtantinopel, 21. Jänner. (Orig.-Telg. des „M. Tagbl.“) Königin Natalie von Serbien beabſichtigt beim hieſigen Patriarchen den Einſpruch gegen die Eheſcheidung perſönlich zu vertreten. _

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 17, Olmütz, 21.01.1889, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches17_1889/7>, abgerufen am 29.03.2024.