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Mährisches Tagblatt. Nr. 198, Olmütz, 31.08.1885.

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[Spaltenumbruch][me]ntscapellen gegenüber solch trübem und regne-
rischen Wetter, wie es gestern herrschte.

(Eine schwi[e]rige Arretirung.)

Gestern
Mittags wollten [z]wei Sicherheitswachleute eine
sich bei der Wache in der Schwimmschule auf-
haltende, bereits mehrmals abgestraste Dirne ar-
retiren, die sich [j]edoch, als sie die Wachleute er-
blickte, durch Flucht der Arretirung entziehen
wollte. Nachdem dieselbe bis in die Nähe des
Stadtparkes verfolgt wurde, und ihr dort jeder
Ausweg abgeschnitten war, sprang sie von der
Straße in den Wallgraben und von hier aus in
den vom Schlachthause kommenden Marcharm,
um sich vor den Wachleuten zu schützen, die ihr
hart auf den Fersen waren. Die Dirne blieb trotz-
dem sie bis an die Brust im Wasser stand, eine
gute 1/4 Stunde in demselben, bis sich ein in
der angesammelten Volksmenge stehender Feldwe-
bel des 1. Genie-Rgts. bereitwillig anbot, den
Wachleuten einen Kahn aus nächster Nähe zu
holen, um der peinlichen Sccue ein Ende zu machen.
Ein in nächster Nähe des Wachhauses wohnen-
d[e]r Werkmeister wollte jedoch die Arretirung der
Dirne vereiteln, indem er sich derselben annahm,
und den Wachleuten zurief, sie mögen fort gehen
und das Frauenzimmer in Ruhe lassen, auf wel-
ches Commando die Wachleute jedoch nicht achte-
ten, sondern dem "Tugend-Wächter" bedeuteten,
er möge sich in ihre Angelegenheiten nicht ein-
mischen. Die Arretirung der Dirne wurde sodaun
vollzogen. Gegen den betreffenden Werkmeister
wurde die Anzeige beim Platz-Commando erstattet.

(Curatels-Verhängung.)

Vom k. k. Be-
zirksgerichte in M.-Schönberg wird bekannt ge-
macht, daß das k. k. Kreisgericht in Olmütz mit dem
Beschlusse vom 18. August, 1885, Z. 6886, über
Maria Beschorner, Hufschmiedstochter aus Weikers-
dorf, wegen gerichtlich erhobenen Blödsinnes nach
§ 273 a. b. G. B. die Curatel zu verhängen
befunden hat, weshalb Emanuel Beschorner, Huf-
schmied Nr. 124 in Weikersdorf, zum Curator
für dieselbe bestellt worden ist.

(Olmützer Wochenmarkt vom 29. August.)

Das Geschäft in Gerste ist noch immer belang-
los und der ganze Verkehr auf den überall sehr
gut besuchten Wochenmärkten beschränkt sich nur
auf den Einkauf seitens der Malzfabrikanten und
Exporteure. Hoffentlich wird der in Wien
stattfindende Saatenmarkt die Klärung der Ver-
hältnisse bringen. Am samstägigen Markte bewegte
sich deßhalb auch der Geschäftsverkehr nur in
engen Grenzen, da nur für den heimischen Bedarf
eingekauft wurde und bezahlte man die bisherigen
Preise für Gerste in den besseren Sorten, leichtere
Qualitäten sogar etwas billiger. In Mohn war
nur ein geringes Ausgebot zu bemerken. Auch
dieser Artikel erzielte vorwöchentliche Preise (von
6 fl. bis 7 fl. per 1/2 Hectl. bei flotter Abnahme.

(Sonntagsruhe auf Jahrmärkten.)

Ueber
mehrfache Anfragen, ob das Gesetz über die
Sonntagsruhe auch auf Jahrmärkte Anwendung
findet, diene zur Kenntniß, daß dieses Gesetz
zwischen zeitweiligen oder ständigen Verkaufs-
stätten keinen Unterschied macht, und daß dem-
nach jene Gewerbsleute, bei welchen nach der
Ministerialverordnung vom 27. Mai 1885
R.-G.-Bl. Nr. 83 B Punct 11 und 12 sonst
an Sonntagen eine Beschränkung der Verkaufs-
zeit einzutreten hat, auf Märkten ihre Buden
um 12 Uhr Mittags zu schließen, beziehungs-
weise den Verkauf ihrer Waaren einzustellen
haben.

(Der tschechische Gottesdienst in Stern-
berg -- abgelehnt.)

Se. Eminenz der Cardinal
Fürsterzbischof Fürstenberg hat mittelst Decret
vom 17. August die Einführung eines
slavischen Gottesdienstes in Stern-
berg nicht bewilligt.
Die 14000 Deutschen
Sternbergs werden diese Nachricht jedenfalls mit
lebhaftester Befriedigung aufnehmen, denn durch
die Einführung des tschechischen Gottesdienstes
in jener Stadt wäre ein Object geschaffen wor-
den, das zu manchen unerquicklichen Auseinander-
setzungen geführt hätte.

(Platzmustk.)

Heute Abends 6 Uhr findet
vor der Hauptwache eine Platzmusik, ausgeführt
von der Musik-Capelle des Inst.-Regts Nr. 54.
Graf Thun-Hohenstein, statt.

(Vom Wetter.)

Nach den neuesten meteo-
rologischen Beobachtungen ist für die ersten Tage
der nächsten Woche ein mit Niederschlägen, stellen-
weise auch mit Gewittern abwechselndes wärmeres
[Spaltenumbruch] Wetter zu gegenwärtigen; für die letzten Tage
dieser Woche steht jedoch windigeres, kühleres
und trockeneres Wetter bevor.

("Nationalverein deutscher Bürger und
Bauern in Sternberg.")

Die Statuten des
unter diesem Titel gegründeten Vereines wurden
von der k. k. Statthalterei nunmehr genehmigt.
Die Gründung dieses Vereines hat eine interes-
sante Vorgeschichte. Um nämlich jede Verzögerung
zu vermeiden und der Behörde ja nicht einen
Anhaltspunkt zur Bemängelung der Statuten zu
geben, wurden seinerzeit vom Gründungs-Aus-
schusse die Statuten des von der mähr. Statt-
halterei genehmigten, mit der Unterschrift des
Statthalters versehenen Statuten des Schönberger
Nationalvereines auch für den Sternberger Na-
tionalverein acceptirt und wörtlich gleichlautend
mit den Statuten des genannten Vereines einge-
reicht. Dessenungeachtet wurden die Statuten als
dem Vereinsgesetze nicht entsprechend von der
Statthalterei zurückgewiesen. Da es im Recurs-
wege voraussichtlich Monate gedauert hätte, bis
die Entscheidung vom Ministerium des Innern
herabgelangt wäre, so entschloß sich der Grün-
dungsausschuß, um eine weitere Verzögerung
möglichst hintanzuhalten, die von der Statthalterei
gewünschte, ganz unwesentliche Aenderung vorzu-
nehmen und diese neuerdings vorzulegen. Diese
Statuten wurden genehmigt und der Bestand des
Vereines im Sinne des § 9 des Vereinsgesetzes
bescheinigt.

(Gründung eines deutschen Turnvereins
in einer Landgemeinde.)

Mehreren wackeren
Männern ist es gelungen, in der Gemeinde
Deutsch-Jassnik einen Turnverein zu gründen,
dessen constituirende Versammlung am 16. d. M.
stattfand. Als Obmann wurde Herr Gutsver-
walter Josef Wild, zum Turnwart Herr Theod.
Langthaler, zu dessen Stellvertreter Hr. Fr. Wolf,
zum Säckelwart Herr Carl Gobig und zum
Schriftwart Hr. Wilh. Pellikan gewählt. Wir rufen
dem neuen Vereine ein herzliches "Gut Heil" zu.

(Kindesmord.)

Am 25. d. wurde von
zwei Landwehrdragonern im Teiche des Herrn
Mazal in Drozdowitz die Leiche eines männlichen
Säuglings aufgefunden und von Herrn Mazal
der Gerichtscommission behufs der ärztlichen
Untersuchung übermittelt. Nach dem Befunde
dieser Commission ist das lebensfähig geborene
Kind lebend ins Wasser geworfen worden, und
wahrscheinlich 2 Tage lang darin gelegen. Die
erforderlichen Maßregeln zur Erforschung der
verbrecherischen Mutter sind im Zuge, haben
jedoch bis jetzt noch kein Resultat ergeben.

(Zum sogenannten Versehen der Kühe.)

Als ein Beispiel des sogenannten Versehens wird
von Herrn A. Kubelka in Groß-Wisternitz Fol-
gendes mitgetheilt: "Ich habe in meinem Kuh-
stalle an der Wand die einzelnen Kühe numerirt
und hat jede Kuh ihre Nummer vor Augen.
Vor acht Tagen kalbte nun eine meiner Kühe,
und zwar Nr. 7, und trägt das rothe Stierkalb
auf der Stirne eine regelrechte 7, genau so wie
die Nummer an der Wand. Das ist wohl nur
ein Naturspiel!" -- Wir geben die Mittheilung,
wie sie uns gemacht wurde, so schreibt die "Zei-
tung für Landwirthschaft."

(Von der Handels- und Gewerbekam-
mer.)

Laut eines Berichtes des k. und k. Gene-
ral-Consulates in Lima hat das peruanische
Handelsministerium um die Erhebung einer Taxe
von 25 cent. Silber per 100 K. von jedem in
Peru aus- oder eingeschifften Coli zu erleichtern,
vor Kurzem einen Erlaß veröffentlicht, wornach
bei allen dortlands importirten Colis das
Brutto-Gewicht auf deren Außenseite in Kilo-
gramm anzusetzen ist. Die Verordnung tritt für
die von Europa anlangenden Waaren-Ballen
am 3. Dezember l. J. in Kraft, und alle dann
ohne, oder mit unrichtiger Gewichtsangabe einge-
führten Coli verfallen einer Geldstrafe von je
10 Soles Silber per Stück. Hierauf werden
Interessenten aufmerksam gemacht. In dem dies-
monatlich erscheinenden Hefte (Nr. 8) der Zeit-
schrift "Austria" sind die durch Ukas vom 3. bis
15. Juni l. J. neuerlich abgeänderten Positionen
des russischen Zolltarifs verlautbart. Hierauf
werden die interessirten Kreise mit dem Bemer-
ken aufmerksam gemacht, daß die durch Ukas
vom 20. Mai und 1. Mai l. J. getroffenen
Modifikationen einiger anderer Artikel des russi-
schen Zolltarifes bereits im Junihefte (Nr. 6)
der "Austria" (Seite 339) veröffentlicht wurden.


[Spaltenumbruch]
(Speisezettel der Polksküche.)

Morgen
Dienstag: Ulmergerstelsuppe, Rindfleisch, Erdäpfel-
Tillsauce, Aepfelreis.




Vom Tage.
(Der irische Parteiführer Parnell)

hielt
am 25. d. M. in Dublin eine Ansprache an die
Mitglieder der irischen Nationalliga, im Verlaufe
welcher er die Ueberzeugung ausdrückte, daß der
Triumph der nationalen Sache gesichert sei,
gleichviel ob die Whigs oder die Tories sieg-
reich aus der nächsten Wahl hervorgehen. Wenn
die irische Partei ihren Sieg mit Tact und Mä-
ßigung ausnütze, würden die zwei englischen
Parteien in der Lösung der irischen Frage mit
einander wetteifern. In einer unter dem Vorsitze
Parnells abgehaltenen Sitzung der irischen parla-
mentarischen Partei wurde beschlossen, daß Can-
didaten für die nächste Parlamentswahl in mit
Parnell im Einverständnisse handelnden Graf-
schaftsconventionen gewählt werden sollten. Ferner
wurde der Beschluß gefaßt, daß jeder Candidat
sich schriftlich verpflichten müsse, mit der Partei
zu stimmen und zu handeln und sein Mandat
niederzulegen, wenn er dazu von der Mehrheit
seiner Collegen aufgefordert werde.

(Ein Heiratshinderniß.

Der Bischof und
selbst die geringeren Geistlichen haben in Irland
das Recht, jedem Mädchen, das nicht lesen kann,
die eheliche Einsegnung zu verweigern. Die Liebe
wird also dort wohl oft das ABC lehren.

(Wirbelsturm.)

Nach einer Depesche aus
Charlestown in Süd-Carolina hat dort am
25. d. M. ein schrecklicher Wirbelsturm gehaust,
durch dessen Heftigkeit der vierte Theil der Häuser
in der Stadt entdacht wurde. Der Schaden wird
auf eine Million Dollars veranschlagt, doch
gingen keine Menschenleben verloren.

(Bankdiebstahl.)

In Melbourne hat die
Polizei einen Commis verhaftet, welcher in dem
Gebäude der Hotham-Filiale der Federal-Bank
von Australien schlief, als dort ein Diebststahl
von 2800 Pfd. St. verübt wurde. Er gestand
ein, den Raub verübt und das Geld vergraben
zu haben. Der größte Theil der Summe wurde
wiedererlangt.

(Schiffbruch.)

Im Golfe von Aden ist kürz-
lich ein Fahrzeug verunglückt, das wie nachträglich
gemeldet wird, nicht der dritische Dampfer "Bun-
galow", sondern ein sogenanntes "Buggalow"
oder zweimastiges arabisches Boot war. Hundert
Personen, sind ertrunken, es waren größtentheils
Pilger, die auf der Reise nach Mekka begriffen
waren.

(Theresina Tua in "Lebensgefahr".)

Die Künstlerin, die eben in Berlin weilt, war
dort Freitag Morgens eben mit dem Brennen
ihrer Stirnlocken beschäftigt, als die dabei ver-
wendete Spirituslampe explodirte. Die Tischdecke
hatte schon Feuer gefangen, und sicherlich wäre
ein größeres Unglück geschehen, wenn nicht der
im Nebenzimmer arbeitende Impressario des
Fräuleins Tua, Herr Henry Klein, die Rufe der
Künstlerin gehört und rasch mit einer Reisedecke
die Flammen erstickt hätte. -- Der um das Leben
der Künstlerin sehr besorgte Impressario confis-
cirte sofort die gefahrbringende "Lockendreh-
maschine".

(Episoden aus dem Ueberfalle bei Köni-
ginhof.)

Es kommt immer mehr Licht in die
Blutaffairen, wie sehr auch die tschechischen Blätter,
allen voran die "Politik", sie zu verdrehen und zu
vertuschen suchen. Eine Lüge ist die Behauptung
der "Politik" vom 27. d., daß der Polizeicommissär
Paul Petru darum nicht am Platze sein konnte,
weil er außerhalb der Stadt wohne. Der Polizei-
commissär wohnt vielmehr am Ringplatze, keine
10 Schritte vom Hotel Kopp. Eine Lüge ist
ferner die Messergeschichte vom Turner Mattig,
der mit dem Messer sich in die Menge gestürzt
haben soll. Ein Deutscher in ein Heer von tau-
send Hussiten! Vielmehr wurde Mattig von
dieser Masse unter Anführung seines alten Tod-
feindes, des Fleischhauers und Raufboldes Ludo-
mirsky, angefallen und übel mit 5 Stich- und
2 Hiebwunden zugerichtet, als er seiner brust-
kranken Frau auf deren Wunsch einige Erfrischun-
gen vom Conditor holte. Arm in Arm führte
der Herr Bezirkshauptmann Schneider mit G-
fährdung seines Lebens Mattig, den die Menge
lynchen wollte, zum Arrestlocal, wo ihn die
städtische Polizei trotz seiner Bitten durch fast
24 Stunden ohne ärztliche Hilfe, ja ohne Was-

[Spaltenumbruch][me]ntscapellen gegenüber ſolch trübem und regne-
riſchen Wetter, wie es geſtern herrſchte.

(Eine ſchwi[e]rige Arretirung.)

Geſtern
Mittags wollten [z]wei Sicherheitswachleute eine
ſich bei der Wache in der Schwimmſchule auf-
haltende, bereits mehrmals abgeſtraſte Dirne ar-
retiren, die ſich [j]edoch, als ſie die Wachleute er-
blickte, durch Flucht der Arretirung entziehen
wollte. Nachdem dieſelbe bis in die Nähe des
Stadtparkes verfolgt wurde, und ihr dort jeder
Ausweg abgeſchnitten war, ſprang ſie von der
Straße in den Wallgraben und von hier aus in
den vom Schlachthauſe kommenden Marcharm,
um ſich vor den Wachleuten zu ſchützen, die ihr
hart auf den Ferſen waren. Die Dirne blieb trotz-
dem ſie bis an die Bruſt im Waſſer ſtand, eine
gute ¼ Stunde in demſelben, bis ſich ein in
der angeſammelten Volksmenge ſtehender Feldwe-
bel des 1. Genie-Rgts. bereitwillig anbot, den
Wachleuten einen Kahn aus nächſter Nähe zu
holen, um der peinlichen Sccue ein Ende zu machen.
Ein in nächſter Nähe des Wachhauſes wohnen-
d[e]r Werkmeiſter wollte jedoch die Arretirung der
Dirne vereiteln, indem er ſich derſelben annahm,
und den Wachleuten zurief, ſie mögen fort gehen
und das Frauenzimmer in Ruhe laſſen, auf wel-
ches Commando die Wachleute jedoch nicht achte-
ten, ſondern dem „Tugend-Wächter“ bedeuteten,
er möge ſich in ihre Angelegenheiten nicht ein-
miſchen. Die Arretirung der Dirne wurde ſodaun
vollzogen. Gegen den betreffenden Werkmeiſter
wurde die Anzeige beim Platz-Commando erſtattet.

(Curatels-Verhängung.)

Vom k. k. Be-
zirksgerichte in M.-Schönberg wird bekannt ge-
macht, daß das k. k. Kreisgericht in Olmütz mit dem
Beſchluſſe vom 18. Auguſt, 1885, Z. 6886, über
Maria Beſchorner, Hufſchmiedstochter aus Weikers-
dorf, wegen gerichtlich erhobenen Blödſinnes nach
§ 273 a. b. G. B. die Curatel zu verhängen
befunden hat, weshalb Emanuel Beſchorner, Huf-
ſchmied Nr. 124 in Weikersdorf, zum Curator
für dieſelbe beſtellt worden iſt.

(Olmützer Wochenmarkt vom 29. Auguſt.)

Das Geſchäft in Gerſte iſt noch immer belang-
los und der ganze Verkehr auf den überall ſehr
gut beſuchten Wochenmärkten beſchränkt ſich nur
auf den Einkauf ſeitens der Malzfabrikanten und
Exporteure. Hoffentlich wird der in Wien
ſtattfindende Saatenmarkt die Klärung der Ver-
hältniſſe bringen. Am ſamſtägigen Markte bewegte
ſich deßhalb auch der Geſchäftsverkehr nur in
engen Grenzen, da nur für den heimiſchen Bedarf
eingekauft wurde und bezahlte man die bisherigen
Preiſe für Gerſte in den beſſeren Sorten, leichtere
Qualitäten ſogar etwas billiger. In Mohn war
nur ein geringes Ausgebot zu bemerken. Auch
dieſer Artikel erzielte vorwöchentliche Preiſe (von
6 fl. bis 7 fl. per ½ Hectl. bei flotter Abnahme.

(Sonntagsruhe auf Jahrmärkten.)

Ueber
mehrfache Anfragen, ob das Geſetz über die
Sonntagsruhe auch auf Jahrmärkte Anwendung
findet, diene zur Kenntniß, daß dieſes Geſetz
zwiſchen zeitweiligen oder ſtändigen Verkaufs-
ſtätten keinen Unterſchied macht, und daß dem-
nach jene Gewerbsleute, bei welchen nach der
Miniſterialverordnung vom 27. Mai 1885
R.-G.-Bl. Nr. 83 B Punct 11 und 12 ſonſt
an Sonntagen eine Beſchränkung der Verkaufs-
zeit einzutreten hat, auf Märkten ihre Buden
um 12 Uhr Mittags zu ſchließen, beziehungs-
weiſe den Verkauf ihrer Waaren einzuſtellen
haben.

(Der tſchechiſche Gottesdienſt in Stern-
berg — abgelehnt.)

Se. Eminenz der Cardinal
Fürſterzbiſchof Fürſtenberg hat mittelſt Decret
vom 17. Auguſt die Einführung eines
ſlaviſchen Gottesdienſtes in Stern-
berg nicht bewilligt.
Die 14000 Deutſchen
Sternbergs werden dieſe Nachricht jedenfalls mit
lebhafteſter Befriedigung aufnehmen, denn durch
die Einführung des tſchechiſchen Gottesdienſtes
in jener Stadt wäre ein Object geſchaffen wor-
den, das zu manchen unerquicklichen Auseinander-
ſetzungen geführt hätte.

(Platzmuſtk.)

Heute Abends 6 Uhr findet
vor der Hauptwache eine Platzmuſik, ausgeführt
von der Muſik-Capelle des Inſt.-Regts Nr. 54.
Graf Thun-Hohenſtein, ſtatt.

(Vom Wetter.)

Nach den neueſten meteo-
rologiſchen Beobachtungen iſt für die erſten Tage
der nächſten Woche ein mit Niederſchlägen, ſtellen-
weiſe auch mit Gewittern abwechſelndes wärmeres
[Spaltenumbruch] Wetter zu gegenwärtigen; für die letzten Tage
dieſer Woche ſteht jedoch windigeres, kühleres
und trockeneres Wetter bevor.

(„Nationalverein deutſcher Bürger und
Bauern in Sternberg.“)

Die Statuten des
unter dieſem Titel gegründeten Vereines wurden
von der k. k. Statthalterei nunmehr genehmigt.
Die Gründung dieſes Vereines hat eine intereſ-
ſante Vorgeſchichte. Um nämlich jede Verzögerung
zu vermeiden und der Behörde ja nicht einen
Anhaltspunkt zur Bemängelung der Statuten zu
geben, wurden ſeinerzeit vom Gründungs-Aus-
ſchuſſe die Statuten des von der mähr. Statt-
halterei genehmigten, mit der Unterſchrift des
Statthalters verſehenen Statuten des Schönberger
Nationalvereines auch für den Sternberger Na-
tionalverein acceptirt und wörtlich gleichlautend
mit den Statuten des genannten Vereines einge-
reicht. Deſſenungeachtet wurden die Statuten als
dem Vereinsgeſetze nicht entſprechend von der
Statthalterei zurückgewieſen. Da es im Recurs-
wege vorausſichtlich Monate gedauert hätte, bis
die Entſcheidung vom Miniſterium des Innern
herabgelangt wäre, ſo entſchloß ſich der Grün-
dungsausſchuß, um eine weitere Verzögerung
möglichſt hintanzuhalten, die von der Statthalterei
gewünſchte, ganz unweſentliche Aenderung vorzu-
nehmen und dieſe neuerdings vorzulegen. Dieſe
Statuten wurden genehmigt und der Beſtand des
Vereines im Sinne des § 9 des Vereinsgeſetzes
beſcheinigt.

(Gründung eines deutſchen Turnvereins
in einer Landgemeinde.)

Mehreren wackeren
Männern iſt es gelungen, in der Gemeinde
Deutſch-Jaſſnik einen Turnverein zu gründen,
deſſen conſtituirende Verſammlung am 16. d. M.
ſtattfand. Als Obmann wurde Herr Gutsver-
walter Joſef Wild, zum Turnwart Herr Theod.
Langthaler, zu deſſen Stellvertreter Hr. Fr. Wolf,
zum Säckelwart Herr Carl Gobig und zum
Schriftwart Hr. Wilh. Pellikan gewählt. Wir rufen
dem neuen Vereine ein herzliches „Gut Heil“ zu.

(Kindesmord.)

Am 25. d. wurde von
zwei Landwehrdragonern im Teiche des Herrn
Mazal in Drozdowitz die Leiche eines männlichen
Säuglings aufgefunden und von Herrn Mazal
der Gerichtscommiſſion behufs der ärztlichen
Unterſuchung übermittelt. Nach dem Befunde
dieſer Commiſſion iſt das lebensfähig geborene
Kind lebend ins Waſſer geworfen worden, und
wahrſcheinlich 2 Tage lang darin gelegen. Die
erforderlichen Maßregeln zur Erforſchung der
verbrecheriſchen Mutter ſind im Zuge, haben
jedoch bis jetzt noch kein Reſultat ergeben.

(Zum ſogenannten Verſehen der Kühe.)

Als ein Beiſpiel des ſogenannten Verſehens wird
von Herrn A. Kubelka in Groß-Wiſternitz Fol-
gendes mitgetheilt: „Ich habe in meinem Kuh-
ſtalle an der Wand die einzelnen Kühe numerirt
und hat jede Kuh ihre Nummer vor Augen.
Vor acht Tagen kalbte nun eine meiner Kühe,
und zwar Nr. 7, und trägt das rothe Stierkalb
auf der Stirne eine regelrechte 7, genau ſo wie
die Nummer an der Wand. Das iſt wohl nur
ein Naturſpiel!“ — Wir geben die Mittheilung,
wie ſie uns gemacht wurde, ſo ſchreibt die „Zei-
tung für Landwirthſchaft.“

(Von der Handels- und Gewerbekam-
mer.)

Laut eines Berichtes des k. und k. Gene-
ral-Conſulates in Lima hat das peruaniſche
Handelsminiſterium um die Erhebung einer Taxe
von 25 cent. Silber per 100 K. von jedem in
Peru aus- oder eingeſchifften Coli zu erleichtern,
vor Kurzem einen Erlaß veröffentlicht, wornach
bei allen dortlands importirten Colis das
Brutto-Gewicht auf deren Außenſeite in Kilo-
gramm anzuſetzen iſt. Die Verordnung tritt für
die von Europa anlangenden Waaren-Ballen
am 3. Dezember l. J. in Kraft, und alle dann
ohne, oder mit unrichtiger Gewichtsangabe einge-
führten Coli verfallen einer Geldſtrafe von je
10 Soles Silber per Stück. Hierauf werden
Intereſſenten aufmerkſam gemacht. In dem dies-
monatlich erſcheinenden Hefte (Nr. 8) der Zeit-
ſchrift „Auſtria“ ſind die durch Ukas vom 3. bis
15. Juni l. J. neuerlich abgeänderten Poſitionen
des ruſſiſchen Zolltarifs verlautbart. Hierauf
werden die intereſſirten Kreiſe mit dem Bemer-
ken aufmerkſam gemacht, daß die durch Ukas
vom 20. Mai und 1. Mai l. J. getroffenen
Modifikationen einiger anderer Artikel des ruſſi-
ſchen Zolltarifes bereits im Junihefte (Nr. 6)
der „Auſtria“ (Seite 339) veröffentlicht wurden.


[Spaltenumbruch]
(Speiſezettel der Polksküche.)

Morgen
Dienſtag: Ulmergerſtelſuppe, Rindfleiſch, Erdäpfel-
Tillſauce, Aepfelreis.




Vom Tage.
(Der iriſche Parteiführer Parnell)

hielt
am 25. d. M. in Dublin eine Anſprache an die
Mitglieder der iriſchen Nationalliga, im Verlaufe
welcher er die Ueberzeugung ausdrückte, daß der
Triumph der nationalen Sache geſichert ſei,
gleichviel ob die Whigs oder die Tories ſieg-
reich aus der nächſten Wahl hervorgehen. Wenn
die iriſche Partei ihren Sieg mit Tact und Mä-
ßigung ausnütze, würden die zwei engliſchen
Parteien in der Löſung der iriſchen Frage mit
einander wetteifern. In einer unter dem Vorſitze
Parnells abgehaltenen Sitzung der iriſchen parla-
mentariſchen Partei wurde beſchloſſen, daß Can-
didaten für die nächſte Parlamentswahl in mit
Parnell im Einverſtändniſſe handelnden Graf-
ſchaftsconventionen gewählt werden ſollten. Ferner
wurde der Beſchluß gefaßt, daß jeder Candidat
ſich ſchriftlich verpflichten müſſe, mit der Partei
zu ſtimmen und zu handeln und ſein Mandat
niederzulegen, wenn er dazu von der Mehrheit
ſeiner Collegen aufgefordert werde.

(Ein Heiratshinderniß.

Der Biſchof und
ſelbſt die geringeren Geiſtlichen haben in Irland
das Recht, jedem Mädchen, das nicht leſen kann,
die eheliche Einſegnung zu verweigern. Die Liebe
wird alſo dort wohl oft das ABC lehren.

(Wirbelſturm.)

Nach einer Depeſche aus
Charlestown in Süd-Carolina hat dort am
25. d. M. ein ſchrecklicher Wirbelſturm gehauſt,
durch deſſen Heftigkeit der vierte Theil der Häuſer
in der Stadt entdacht wurde. Der Schaden wird
auf eine Million Dollars veranſchlagt, doch
gingen keine Menſchenleben verloren.

(Bankdiebſtahl.)

In Melbourne hat die
Polizei einen Commis verhaftet, welcher in dem
Gebäude der Hotham-Filiale der Federal-Bank
von Auſtralien ſchlief, als dort ein Diebſtſtahl
von 2800 Pfd. St. verübt wurde. Er geſtand
ein, den Raub verübt und das Geld vergraben
zu haben. Der größte Theil der Summe wurde
wiedererlangt.

(Schiffbruch.)

Im Golfe von Aden iſt kürz-
lich ein Fahrzeug verunglückt, das wie nachträglich
gemeldet wird, nicht der dritiſche Dampfer „Bun-
galow“, ſondern ein ſogenanntes „Buggalow“
oder zweimaſtiges arabiſches Boot war. Hundert
Perſonen, ſind ertrunken, es waren größtentheils
Pilger, die auf der Reiſe nach Mekka begriffen
waren.

(Thereſina Tua in „Lebensgefahr“.)

Die Künſtlerin, die eben in Berlin weilt, war
dort Freitag Morgens eben mit dem Brennen
ihrer Stirnlocken beſchäftigt, als die dabei ver-
wendete Spirituslampe explodirte. Die Tiſchdecke
hatte ſchon Feuer gefangen, und ſicherlich wäre
ein größeres Unglück geſchehen, wenn nicht der
im Nebenzimmer arbeitende Impreſſario des
Fräuleins Tua, Herr Henry Klein, die Rufe der
Künſtlerin gehört und raſch mit einer Reiſedecke
die Flammen erſtickt hätte. — Der um das Leben
der Künſtlerin ſehr beſorgte Impreſſario confis-
cirte ſofort die gefahrbringende „Lockendreh-
maſchine“.

(Epiſoden aus dem Ueberfalle bei Köni-
ginhof.)

Es kommt immer mehr Licht in die
Blutaffairen, wie ſehr auch die tſchechiſchen Blätter,
allen voran die „Politik“, ſie zu verdrehen und zu
vertuſchen ſuchen. Eine Lüge iſt die Behauptung
der „Politik“ vom 27. d., daß der Polizeicommiſſär
Paul Petru darum nicht am Platze ſein konnte,
weil er außerhalb der Stadt wohne. Der Polizei-
commiſſär wohnt vielmehr am Ringplatze, keine
10 Schritte vom Hotel Kopp. Eine Lüge iſt
ferner die Meſſergeſchichte vom Turner Mattig,
der mit dem Meſſer ſich in die Menge geſtürzt
haben ſoll. Ein Deutſcher in ein Heer von tau-
ſend Huſſiten! Vielmehr wurde Mattig von
dieſer Maſſe unter Anführung ſeines alten Tod-
feindes, des Fleiſchhauers und Raufboldes Ludo-
mirsky, angefallen und übel mit 5 Stich- und
2 Hiebwunden zugerichtet, als er ſeiner bruſt-
kranken Frau auf deren Wunſch einige Erfriſchun-
gen vom Conditor holte. Arm in Arm führte
der Herr Bezirkshauptmann Schneider mit G-
fährdung ſeines Lebens Mattig, den die Menge
lynchen wollte, zum Arreſtlocal, wo ihn die
ſtädtiſche Polizei trotz ſeiner Bitten durch faſt
24 Stunden ohne ärztliche Hilfe, ja ohne Waſ-

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[[6]/0006] mentscapellen gegenüber ſolch trübem und regne- riſchen Wetter, wie es geſtern herrſchte. (Eine ſchwierige Arretirung.) Geſtern Mittags wollten zwei Sicherheitswachleute eine ſich bei der Wache in der Schwimmſchule auf- haltende, bereits mehrmals abgeſtraſte Dirne ar- retiren, die ſich jedoch, als ſie die Wachleute er- blickte, durch Flucht der Arretirung entziehen wollte. Nachdem dieſelbe bis in die Nähe des Stadtparkes verfolgt wurde, und ihr dort jeder Ausweg abgeſchnitten war, ſprang ſie von der Straße in den Wallgraben und von hier aus in den vom Schlachthauſe kommenden Marcharm, um ſich vor den Wachleuten zu ſchützen, die ihr hart auf den Ferſen waren. Die Dirne blieb trotz- dem ſie bis an die Bruſt im Waſſer ſtand, eine gute ¼ Stunde in demſelben, bis ſich ein in der angeſammelten Volksmenge ſtehender Feldwe- bel des 1. Genie-Rgts. bereitwillig anbot, den Wachleuten einen Kahn aus nächſter Nähe zu holen, um der peinlichen Sccue ein Ende zu machen. Ein in nächſter Nähe des Wachhauſes wohnen- der Werkmeiſter wollte jedoch die Arretirung der Dirne vereiteln, indem er ſich derſelben annahm, und den Wachleuten zurief, ſie mögen fort gehen und das Frauenzimmer in Ruhe laſſen, auf wel- ches Commando die Wachleute jedoch nicht achte- ten, ſondern dem „Tugend-Wächter“ bedeuteten, er möge ſich in ihre Angelegenheiten nicht ein- miſchen. Die Arretirung der Dirne wurde ſodaun vollzogen. Gegen den betreffenden Werkmeiſter wurde die Anzeige beim Platz-Commando erſtattet. (Curatels-Verhängung.) Vom k. k. Be- zirksgerichte in M.-Schönberg wird bekannt ge- macht, daß das k. k. Kreisgericht in Olmütz mit dem Beſchluſſe vom 18. Auguſt, 1885, Z. 6886, über Maria Beſchorner, Hufſchmiedstochter aus Weikers- dorf, wegen gerichtlich erhobenen Blödſinnes nach § 273 a. b. G. B. die Curatel zu verhängen befunden hat, weshalb Emanuel Beſchorner, Huf- ſchmied Nr. 124 in Weikersdorf, zum Curator für dieſelbe beſtellt worden iſt. (Olmützer Wochenmarkt vom 29. Auguſt.) Das Geſchäft in Gerſte iſt noch immer belang- los und der ganze Verkehr auf den überall ſehr gut beſuchten Wochenmärkten beſchränkt ſich nur auf den Einkauf ſeitens der Malzfabrikanten und Exporteure. Hoffentlich wird der in Wien ſtattfindende Saatenmarkt die Klärung der Ver- hältniſſe bringen. Am ſamſtägigen Markte bewegte ſich deßhalb auch der Geſchäftsverkehr nur in engen Grenzen, da nur für den heimiſchen Bedarf eingekauft wurde und bezahlte man die bisherigen Preiſe für Gerſte in den beſſeren Sorten, leichtere Qualitäten ſogar etwas billiger. In Mohn war nur ein geringes Ausgebot zu bemerken. Auch dieſer Artikel erzielte vorwöchentliche Preiſe (von 6 fl. bis 7 fl. per ½ Hectl. bei flotter Abnahme. (Sonntagsruhe auf Jahrmärkten.) Ueber mehrfache Anfragen, ob das Geſetz über die Sonntagsruhe auch auf Jahrmärkte Anwendung findet, diene zur Kenntniß, daß dieſes Geſetz zwiſchen zeitweiligen oder ſtändigen Verkaufs- ſtätten keinen Unterſchied macht, und daß dem- nach jene Gewerbsleute, bei welchen nach der Miniſterialverordnung vom 27. Mai 1885 R.-G.-Bl. Nr. 83 B Punct 11 und 12 ſonſt an Sonntagen eine Beſchränkung der Verkaufs- zeit einzutreten hat, auf Märkten ihre Buden um 12 Uhr Mittags zu ſchließen, beziehungs- weiſe den Verkauf ihrer Waaren einzuſtellen haben. (Der tſchechiſche Gottesdienſt in Stern- berg — abgelehnt.) Se. Eminenz der Cardinal Fürſterzbiſchof Fürſtenberg hat mittelſt Decret vom 17. Auguſt die Einführung eines ſlaviſchen Gottesdienſtes in Stern- berg nicht bewilligt. Die 14000 Deutſchen Sternbergs werden dieſe Nachricht jedenfalls mit lebhafteſter Befriedigung aufnehmen, denn durch die Einführung des tſchechiſchen Gottesdienſtes in jener Stadt wäre ein Object geſchaffen wor- den, das zu manchen unerquicklichen Auseinander- ſetzungen geführt hätte. (Platzmuſtk.) Heute Abends 6 Uhr findet vor der Hauptwache eine Platzmuſik, ausgeführt von der Muſik-Capelle des Inſt.-Regts Nr. 54. Graf Thun-Hohenſtein, ſtatt. (Vom Wetter.) Nach den neueſten meteo- rologiſchen Beobachtungen iſt für die erſten Tage der nächſten Woche ein mit Niederſchlägen, ſtellen- weiſe auch mit Gewittern abwechſelndes wärmeres Wetter zu gegenwärtigen; für die letzten Tage dieſer Woche ſteht jedoch windigeres, kühleres und trockeneres Wetter bevor. („Nationalverein deutſcher Bürger und Bauern in Sternberg.“) Die Statuten des unter dieſem Titel gegründeten Vereines wurden von der k. k. Statthalterei nunmehr genehmigt. Die Gründung dieſes Vereines hat eine intereſ- ſante Vorgeſchichte. Um nämlich jede Verzögerung zu vermeiden und der Behörde ja nicht einen Anhaltspunkt zur Bemängelung der Statuten zu geben, wurden ſeinerzeit vom Gründungs-Aus- ſchuſſe die Statuten des von der mähr. Statt- halterei genehmigten, mit der Unterſchrift des Statthalters verſehenen Statuten des Schönberger Nationalvereines auch für den Sternberger Na- tionalverein acceptirt und wörtlich gleichlautend mit den Statuten des genannten Vereines einge- reicht. Deſſenungeachtet wurden die Statuten als dem Vereinsgeſetze nicht entſprechend von der Statthalterei zurückgewieſen. Da es im Recurs- wege vorausſichtlich Monate gedauert hätte, bis die Entſcheidung vom Miniſterium des Innern herabgelangt wäre, ſo entſchloß ſich der Grün- dungsausſchuß, um eine weitere Verzögerung möglichſt hintanzuhalten, die von der Statthalterei gewünſchte, ganz unweſentliche Aenderung vorzu- nehmen und dieſe neuerdings vorzulegen. Dieſe Statuten wurden genehmigt und der Beſtand des Vereines im Sinne des § 9 des Vereinsgeſetzes beſcheinigt. (Gründung eines deutſchen Turnvereins in einer Landgemeinde.) Mehreren wackeren Männern iſt es gelungen, in der Gemeinde Deutſch-Jaſſnik einen Turnverein zu gründen, deſſen conſtituirende Verſammlung am 16. d. M. ſtattfand. Als Obmann wurde Herr Gutsver- walter Joſef Wild, zum Turnwart Herr Theod. Langthaler, zu deſſen Stellvertreter Hr. Fr. Wolf, zum Säckelwart Herr Carl Gobig und zum Schriftwart Hr. Wilh. Pellikan gewählt. Wir rufen dem neuen Vereine ein herzliches „Gut Heil“ zu. (Kindesmord.) Am 25. d. wurde von zwei Landwehrdragonern im Teiche des Herrn Mazal in Drozdowitz die Leiche eines männlichen Säuglings aufgefunden und von Herrn Mazal der Gerichtscommiſſion behufs der ärztlichen Unterſuchung übermittelt. Nach dem Befunde dieſer Commiſſion iſt das lebensfähig geborene Kind lebend ins Waſſer geworfen worden, und wahrſcheinlich 2 Tage lang darin gelegen. Die erforderlichen Maßregeln zur Erforſchung der verbrecheriſchen Mutter ſind im Zuge, haben jedoch bis jetzt noch kein Reſultat ergeben. (Zum ſogenannten Verſehen der Kühe.) Als ein Beiſpiel des ſogenannten Verſehens wird von Herrn A. Kubelka in Groß-Wiſternitz Fol- gendes mitgetheilt: „Ich habe in meinem Kuh- ſtalle an der Wand die einzelnen Kühe numerirt und hat jede Kuh ihre Nummer vor Augen. Vor acht Tagen kalbte nun eine meiner Kühe, und zwar Nr. 7, und trägt das rothe Stierkalb auf der Stirne eine regelrechte 7, genau ſo wie die Nummer an der Wand. Das iſt wohl nur ein Naturſpiel!“ — Wir geben die Mittheilung, wie ſie uns gemacht wurde, ſo ſchreibt die „Zei- tung für Landwirthſchaft.“ (Von der Handels- und Gewerbekam- mer.) Laut eines Berichtes des k. und k. Gene- ral-Conſulates in Lima hat das peruaniſche Handelsminiſterium um die Erhebung einer Taxe von 25 cent. Silber per 100 K. von jedem in Peru aus- oder eingeſchifften Coli zu erleichtern, vor Kurzem einen Erlaß veröffentlicht, wornach bei allen dortlands importirten Colis das Brutto-Gewicht auf deren Außenſeite in Kilo- gramm anzuſetzen iſt. Die Verordnung tritt für die von Europa anlangenden Waaren-Ballen am 3. Dezember l. J. in Kraft, und alle dann ohne, oder mit unrichtiger Gewichtsangabe einge- führten Coli verfallen einer Geldſtrafe von je 10 Soles Silber per Stück. Hierauf werden Intereſſenten aufmerkſam gemacht. In dem dies- monatlich erſcheinenden Hefte (Nr. 8) der Zeit- ſchrift „Auſtria“ ſind die durch Ukas vom 3. bis 15. Juni l. J. neuerlich abgeänderten Poſitionen des ruſſiſchen Zolltarifs verlautbart. Hierauf werden die intereſſirten Kreiſe mit dem Bemer- ken aufmerkſam gemacht, daß die durch Ukas vom 20. Mai und 1. Mai l. J. getroffenen Modifikationen einiger anderer Artikel des ruſſi- ſchen Zolltarifes bereits im Junihefte (Nr. 6) der „Auſtria“ (Seite 339) veröffentlicht wurden. (Speiſezettel der Polksküche.) Morgen Dienſtag: Ulmergerſtelſuppe, Rindfleiſch, Erdäpfel- Tillſauce, Aepfelreis. Vom Tage. (Der iriſche Parteiführer Parnell) hielt am 25. d. M. in Dublin eine Anſprache an die Mitglieder der iriſchen Nationalliga, im Verlaufe welcher er die Ueberzeugung ausdrückte, daß der Triumph der nationalen Sache geſichert ſei, gleichviel ob die Whigs oder die Tories ſieg- reich aus der nächſten Wahl hervorgehen. Wenn die iriſche Partei ihren Sieg mit Tact und Mä- ßigung ausnütze, würden die zwei engliſchen Parteien in der Löſung der iriſchen Frage mit einander wetteifern. In einer unter dem Vorſitze Parnells abgehaltenen Sitzung der iriſchen parla- mentariſchen Partei wurde beſchloſſen, daß Can- didaten für die nächſte Parlamentswahl in mit Parnell im Einverſtändniſſe handelnden Graf- ſchaftsconventionen gewählt werden ſollten. Ferner wurde der Beſchluß gefaßt, daß jeder Candidat ſich ſchriftlich verpflichten müſſe, mit der Partei zu ſtimmen und zu handeln und ſein Mandat niederzulegen, wenn er dazu von der Mehrheit ſeiner Collegen aufgefordert werde. (Ein Heiratshinderniß. Der Biſchof und ſelbſt die geringeren Geiſtlichen haben in Irland das Recht, jedem Mädchen, das nicht leſen kann, die eheliche Einſegnung zu verweigern. Die Liebe wird alſo dort wohl oft das ABC lehren. (Wirbelſturm.) Nach einer Depeſche aus Charlestown in Süd-Carolina hat dort am 25. d. M. ein ſchrecklicher Wirbelſturm gehauſt, durch deſſen Heftigkeit der vierte Theil der Häuſer in der Stadt entdacht wurde. Der Schaden wird auf eine Million Dollars veranſchlagt, doch gingen keine Menſchenleben verloren. (Bankdiebſtahl.) In Melbourne hat die Polizei einen Commis verhaftet, welcher in dem Gebäude der Hotham-Filiale der Federal-Bank von Auſtralien ſchlief, als dort ein Diebſtſtahl von 2800 Pfd. St. verübt wurde. Er geſtand ein, den Raub verübt und das Geld vergraben zu haben. Der größte Theil der Summe wurde wiedererlangt. (Schiffbruch.) Im Golfe von Aden iſt kürz- lich ein Fahrzeug verunglückt, das wie nachträglich gemeldet wird, nicht der dritiſche Dampfer „Bun- galow“, ſondern ein ſogenanntes „Buggalow“ oder zweimaſtiges arabiſches Boot war. Hundert Perſonen, ſind ertrunken, es waren größtentheils Pilger, die auf der Reiſe nach Mekka begriffen waren. (Thereſina Tua in „Lebensgefahr“.) Die Künſtlerin, die eben in Berlin weilt, war dort Freitag Morgens eben mit dem Brennen ihrer Stirnlocken beſchäftigt, als die dabei ver- wendete Spirituslampe explodirte. Die Tiſchdecke hatte ſchon Feuer gefangen, und ſicherlich wäre ein größeres Unglück geſchehen, wenn nicht der im Nebenzimmer arbeitende Impreſſario des Fräuleins Tua, Herr Henry Klein, die Rufe der Künſtlerin gehört und raſch mit einer Reiſedecke die Flammen erſtickt hätte. — Der um das Leben der Künſtlerin ſehr beſorgte Impreſſario confis- cirte ſofort die gefahrbringende „Lockendreh- maſchine“. (Epiſoden aus dem Ueberfalle bei Köni- ginhof.) Es kommt immer mehr Licht in die Blutaffairen, wie ſehr auch die tſchechiſchen Blätter, allen voran die „Politik“, ſie zu verdrehen und zu vertuſchen ſuchen. Eine Lüge iſt die Behauptung der „Politik“ vom 27. d., daß der Polizeicommiſſär Paul Petru darum nicht am Platze ſein konnte, weil er außerhalb der Stadt wohne. Der Polizei- commiſſär wohnt vielmehr am Ringplatze, keine 10 Schritte vom Hotel Kopp. Eine Lüge iſt ferner die Meſſergeſchichte vom Turner Mattig, der mit dem Meſſer ſich in die Menge geſtürzt haben ſoll. Ein Deutſcher in ein Heer von tau- ſend Huſſiten! Vielmehr wurde Mattig von dieſer Maſſe unter Anführung ſeines alten Tod- feindes, des Fleiſchhauers und Raufboldes Ludo- mirsky, angefallen und übel mit 5 Stich- und 2 Hiebwunden zugerichtet, als er ſeiner bruſt- kranken Frau auf deren Wunſch einige Erfriſchun- gen vom Conditor holte. Arm in Arm führte der Herr Bezirkshauptmann Schneider mit G- fährdung ſeines Lebens Mattig, den die Menge lynchen wollte, zum Arreſtlocal, wo ihn die ſtädtiſche Polizei trotz ſeiner Bitten durch faſt 24 Stunden ohne ärztliche Hilfe, ja ohne Waſ-

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 198, Olmütz, 31.08.1885, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches198_1885/6>, abgerufen am 28.03.2024.