Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mährisches Tagblatt. Nr. 266, Olmütz, 21.11.1892.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] mir während meiner früheren Amtsthätigkeit in
subalterner Stellung zur Kenntniß gekommen ist,
besteht in der Olmützer Diöcese zwischen der
Geistlichkeit und der Lehrerschaft erfreulicherweise
die nothwendige Harmonie für den schönen Zweck
Ihrer Berufsthätigkeit, die Erziehung, und ich
werde auch in meiner gegenwärtigen Stellung diese
Harmonie fördern. -- Der Obmann des Lehrer-
clubs, Herr Franz Schenk bat den Kirchen-
fürsten, die in Hochachtung und Ehrerbietung
dargebrachten innigsten Glückwünsche des Clubs
deutscher Lehrer entgegenzunehmen und in seiner
hohen Einsicht und Weisheit das große Friedens-
werk der Schule zu fördern und drückte ferner
den Wunsch aus, es möge die schöne Harmonie,
wie sie zwischen den geistlichen und weltlichen
Lehrern der Volks- und Bürgerschulen besteht,
durch nichts gestört werden. Der Herr Fürsterz
bischof dankte für die dargebrachten Wünsche,
äußerte sich in anerkennenswerther Weise über
den edlen aber schweren Beruf des Lehrers und
betonte abermals die Nothwendigkeit der Harmonie
zwischen Lehrer und Katecheten, welche beide an
dem großen Werke der Erziehung arbeiten und
denen es nur bei einheitlichem Zusammenwirken
gelingen kann, die anvertraute Jugend zu nütz-
lichen Gliedern der menschlichen Gesellschaft heran-
zubilden. Es freue ihn daß zwischen der hiesigen
Lehrerschaft und den Katecheten ein gutes Ein-
vernehmen herrsche und es werde wie bisher nur
noch in höherem Grade sein Streben sein, das-
selbe erhalten und fördern zu helfen. Die einzelnen
Mitglieder beider Abordnungen wurden ferner in
der leutseligsten Weise auch über persönliche An-
gelegenheiten ins Gespräch gezogen. Ebenso liebens-
würdig und freundlich wie der Empfang, war
auch die Verabschiedung seitens des [K]irchenfürsten.

(Beglückwünschung des Fürsterzbischofs
Dr. Kohn seitens der hiesigen evangelischen
Kirchengemeinde.)

Gestern um 1/2 12 Uhr Vorm.
begab sich eine Abordnung des hierortigen evan-
gelischen Gemeinde-Presbyteriums, bestehend aus
den Herren Pfarrer und Superintendenten-Stell-
vertreter J. Dedic, Gemeinde- und Seniorats-
Curator M. Wödl und Gemeinde-Cassier Ed.
Hermann in die Residenz des neuerwählten
Fürsterzbischofs Herrn Dr. Kohn, um ihm die
Glückwünsche der evangelischen Kreise darzubringen.
Herr Pfarrer und Superintendenten-Stellver-
treter J. Dedic betonte als Sprecher der De-
putation, daß die evangelischen Glaubensgenossen
mit ihren katholischen Mitbürgern sowohl durch
Bande des Blutes, als auch durch die gemein-
same Grundlage christlichen Glaubens und Le-
bens aufs Innigste verwachsen, auch die Wahl
dieses Erzbischofs mit aufrichtiger Freude begrüßt
haben und dieser Freude nun geziemenden
Ausdruck verleihen, indem dazu berufene Reprä-
sentanten dem Kirchenfürsten ihre Glückwünsche
darzubringen sich gedrungen fühlen. Der Sprecher
schloß mit dem Wunsche, es möge dem Herrn
Fürsterzbischof durch Gottes Gnade beschieden
sein, noch viele Jahre im Geiste Jesu Christi und
seiner heiligen Apostel, im Geiste der Liebe und
des Friedens, der Gerechtigkeii und Billigkeit
seines hohen Amtes zu walten. -- Der Herr
Fürsterzbischof, welcher die Deputation überaus
huldvoll aufnahm, versicherte in seiner Erwide-
rung, daß er sich bestreben werde, im Geiste der
Liebe und des Friedens, der Gerechtigkeit und
Billigkeit seines Amtes zu walten. Hierauf hatte
derselbe mit jedem einzelnen der erschienenen Her-
ren in leutseligster Weise Zwiesprache gehalten und
dabei bewiesen, daß er auch über die äußerst an-
strengende und weitverzweigte Amtsthätigkeit des
evangelischen Pfarrers wohl unterrichtet sei.

(In Audienz empfangen)

wurde gestern
von dem Herrn Fürsterzbischof Dr. Kohn eine
Officiers-Deputation unseres Hausregimentes, ge-
führt von dem Regimentscommandanten Herrn
Obersten Hallada. Die Deputation sprach
dem Herrn Fürsterzbischof im Namen des 54.
Inf.-Rgts. die Glückwünsche zu seiner Wahl aus
und wurde in huldvollster Weise empfangen.

(Personales.)

Landes - Ausschußbeisitzer,
Reichsrathsabgeordneter Dr. Promber trifft
nächster Tage hier ein und wird während seines
hiesigen Aufenthaltes auch dem Fürsterzbischof
Dr. Theodor Kohn einen Besuch abstatten. Die
Meldung, daß er bereits in Wien von demselben
empfangen worden sei, war eine irrige.

(Personales.)

Gestern Nachmittags ist Se.
Durchlaucht Fürst Wrede, österreichischer Ge-
[Spaltenumbruch] sandter am bayrischen Hofe, zum Besuche der Fa-
milie des Herrn Regimentscommandanten, Ober-
sten Grafen Kalnoky hier angekommen und hat
das Absteigequartier im "Hotel Lauer" genommen.

(Todesfälle.)

Der hiesige k. k. Notar Herr
K. Mohelsky wurde von einem schweren Ver-
luste getroffen. Heute Nachts 4 Uhr verschied
nämlich seine Gemahlin, Frau Christine
Mohelsky,
in Folge von Bronchitis plötzlich
an Lungenödem. Frau Mohelsky, deren plötzliches
Hinscheiden allgemein bedauert wird, erreichte ein
Alter von 51 Jahren. -- In M.-Aussee findet
heute Nachmittag das Begräbniß des daselbst am
Sonnabende im 63. Lebensjahre verstorbenen
Privatiers Herrn Rudolf Eisler statt, welcher
erst vor wenigen Jahren von Olmütz nach Aussee
übersiedelt war.

(Academie des Musikvereins.)

Bei fast
ausverkauftem Hause fand gestern im hiesigen
Stadttheater die Academie des Musikoereins zu
Gunsten des Musikschulfondes statt. Der --
hoffentlich recht günstige -- materielle Erfolg
wurde durch den künstlerischen weitaus überboten.
Die hervorragenden Gesangs- und Musikkräfte,
welche in anerkennenswerther Bereitwilllgkeit ihre
Kunst in den Dienst der edlen Sache stellten,
haben nicht nur dem Musikschulfonde eine nam-
hafte Unterstützung zugeführt, sondern sich auch
durch die vortreffliche Wiedergabe der gewählten
Vorträge den reichsten Beifall und Anrecht auf
den Dank des zahlreich erschienenen Publicums
erworben. Eingeleitet wurde die Academie durch
Richard Wagner's Ouverture zum "Fliegenden
Holländer", vorgetragen von den vereinigten
Musikcapellen der Infanterie-Regimenter Nr. 54
und 93, geleitet vom Capellmeister Herrn Josef
Hickl. Schon diese erste Nummer versetzte die
Besucher in eine gehobene Stimmung, die sich
in dem lebhaften Beifalle äußerte, den die
wackeren Musiker nnd deren rühmlichst bekannter
Leiter, Herr Josef Hickl, erntete. Herr Director
Carl Dietrich, dessen Stimme, seit wir ihn
das letztemal hörten, neugekräftigt erschien, bot
in den Liedern "Verliebt" von Ziehrer und
"Die Blume" von Kremser zwei prächtige Pro-
ben seiner trefflichen Gesangskunst, welche
die lauteste Zustimmung der Hörer fanden, deren
Folge mehrfacher Hervorruf war. Der Wald-
hornvirtuose Herr Louis Savart, aus seinem
Concerte hier bestbekannt, brachte hierauf Mozarts
"Concert Nr. 2" in vollendeter Weise zum Vor-
trage. Seine erstaunliche Sicherheit in der Be-
herrschung des schwierigen Instrumentes wurde
nach Gebühr gewürdigt, und stürmischer Beifall
lohnte den trefflichen Künstler. Mit dem reizend
vorgetragenen Meyer-Hellmund'schen "Zauberlied"
sang sich Frl. Dora Toula in die Herzen der
Zuhörer ein; der "Eva-Walzer" aus "Ritter
Pasman" von Strauß gab ihr Gelegenheit, durch
ihre naiv[-]fröhliche, neckische Wiedergabe des Ton-
stückes diesen Eindruck noch mehr zu befestigen,
so daß wiederholter Hervorruf ihr Lohn ward.
Unter der Leitung des Capellmeisters Herrn Franz
Schubert spielten hierauf die Regimentscapellen
in außerordentlich vollendeter Art die effetvolle "Un-
garische Rhapsodie" von Liszt, deren exacte Durchfüh-
rung das Signal einem wahren Beifallssturm gab.
welcher sich selbst nach wiederholtem Hervorruf
des beliebten, tüchtigen und strebsamen Leiters,
Hrn. Schubert, kaum legen wollte. -- Fräul.
Josefine Carniola hatte das Lassen sche "Aller-
seelen" und Schütt's "Ich ging im Walde"
gewählt. Auch ihr Erfolg war ein ehrenvoller
und unbestrittener und gipfelte in mehrfachem
Hervorruf. Herr Hermann Morny bot in der
berühmten Löwe schen Ballade "Die Uhr" eine
Meisterleistung, deren enthusiastische Aufnahme
ihn zu einer ebenfalls brillant vorgetragenen Zu-
gabe veranlaßte, die den ersten Erfolg aber nicht
überbieten konnte. -- Den Schluß der Academie
bildete das Finale aus dem 1. Acte der unvol-
lendeten Oper "Loreley" von Felix Mendelssohn-
Bartholdy. Dieses unter Leitung des Capellmei-
sters Herrn Wladimir Labler und unter Mit-
wirkung des Frl. Dora Toula, des Damen-
singvereins und des Männergesangvereins aufge-
führte Opernfragment bildete den würdigen Ab-
schluß -- fast könnte man sagen, die Krone --
des Abends. Chor, Orchester und Sänger standen
auf gleicher Höhe; wir wüßten nicht, wem den Preis
zuzuerkennen. Unter Labler's Leitung fügte sich alles
harmonisch zum Ganzen; es war ein vollkommener
Erfolg, an dem die betheiligten Musiker und Sänger
[Spaltenumbruch] gleichen Antheil hatten, dem Dirigenten Herrn Lab-
ler
fällt natürlich hiebei das Hauptverdienst zu.
Die Clavierbegleitung hatte in liebenswürdigster
Weise Herr Alois Schreyer übernommen; daß
er dieselbe in gewohnter künstlerischer Weise durch-
führte, brauchl wohl kaum eine besondere Hervor-
hebung; wir sind ja gewöhnt, seit Jahren von
ihm nur tadellose Leistungen rühmen zu können.
Das Publicum war ungemein beifallslustig, es
empfing die Vortragenden ausnahmslos mit
warmer Begrüßung. Der Musikverein und sein
unermüdlicher Vorstand Herr kais. Rath Grae-
ser
können mit dem Erfolg der Academie außer-
ordentlich zufrieden sein, was zu constatiren uns
herzlich freut.

(Concert des Männergesangvereins.)

Sonntag, den 4. December l. J veranstaltet der
Männergesangverein sein 85. Concert, zu welchem
er den verehrlichen Damensingverein um seine
Mitwirkung ersucht hat. Die interessante Vor-
tragsordnung wird u. A. nachstehende hier neue
Lieder bringen: "Lerche, Fink' und Nachtigall"
von Weinzierl; "Anabell Lee" von Engelsberg;
"Alpenrose" von Leitner; "Warnung" von Debois;
"Toscanische Lieder" für Soli und gemischten
Chor von R. Weinwurm; "Goldhähnchen's
Hochzeit,"
ein Tonmärchen für Frauenchor,
dem Olmützer Damensingverein gewidmet von
Max Jos. Beer.

(Militär-Concert zu Gunsten des Fondes
für die Weihnachtsbescherung armer Schul-
kinder.)

Am nächsten Sonntag, den 27. d. M.,
findet im städt. Redoutensaale ein von der Mili-
tärcapelle des 93. Inft.-Regts. ausgeführtes Con-
cert zu Gunsten des Fondes für die Weihnachts-
bescherung armer Schulkinder statt. Herr Capell-
meister Schubert hat für dieses Concert, dem
wir dem besten Erfolg wünschen, ein sehr reich-
haltiges und gewähltes Programm zusammen-
gestellt.

(Damenabend im Militär-Casino.)

Der
am letzten Samstag stattgefundene Damenabend
in den prächtigen Räumen des Militär-Casinos,
welche zum erstenmale im Glanze der electrischen
Beleuchtung erstrahlten und hiedurch einen neuen
und schönen Reiz erhielten, war äußerst zahlreich,
namentlich von Seite der jungen Damenwelt be-
sucht. Die Unterhaltung, welche mit einer reich
dotirten Tombola eröffnet wurde, gestaltete sich
sehr animirt. Nach Beendigung der Tombola
wurde bei den Klängen der Musikcapelle des 93.
Inft.-Regts. getanzt und dabei ein solcher Feuer-
eifer entwickelt, als ob wir uns bereits inmitten
des Carnevals befänden. Der erste Damenabend
des Officiers-Casinos bot nach dem einstimmigen
und competenten Urtheile aus schönem Munde
eine Fülle von Unterhaltung und kann als höchst
gelungen bezeichnet werden. Dem Vergnügungs-
comite, welches das Arrangement in trefflichster
Weise besorgte, sei hiefür die volle Anerkennung
ausgesprochen Herr Generalmajor Ritter v.
Benkiser und zahlreiche Stabs- und Ober-
officiere der Garnison beehrten die Unterhaltung
mit ihrer Gegenwart.

(Unterhaltungs-Abend des Vereins
"Fortschrttt".)

Auch der zweite, vorgestern im
Restaurationssaale des Herrn Englisch abgehal-
tene Unterhaltungsabend des Vereins "Fort-
schritt"
hatte einen schönen Erfolg, um wel-
chen sich das rührige Vergnügungscomite dieses
Vereins in besonderer Weise verdient machte. Ein-
geleitet wurde der Abend mit einem Concerte der
Militärcapelle des 54. Inf.-Rgts., welche ein
hübsches Programm sehr exact zur Ausführung
brachte. Hieran reihten sich Violin-Vorträge des
Herrn Capellmeisters Tschauner und Gesangs-
vorträge des Herrn Opernregisseurs Reineke,
deren vortreffliche Leistungen mit einem Beifalls-
sturm gelohnt wurden. Den Schluß des Abends
bildete ein Kränzchen, das in sehr animirter
Stimmung verlief und der tanzlustigen Jugend
reichlich Gelegenheit bot dem Tanze zu huldigen.
-- Vorstehendem Berichte haben wir noch hinzu-
zufügen, daß eine von der Militärcapelle vorge-
tragene, von Herrn Kaspar componirte und
dem Vereine "Fortschritt" gewidmete melodiöse
Polka: "Herzliebchen" vielen Beifall fand und
daß Herr Lehrer Carl Eder für seine vorzüg-
lichen Vorträge am Clavier rauschenden Applaus
erntete.

(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)

Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des
Stadtverordneten-Collegiums ist folgende: Gesuch

[Spaltenumbruch] mir während meiner früheren Amtsthätigkeit in
ſubalterner Stellung zur Kenntniß gekommen iſt,
beſteht in der Olmützer Diöceſe zwiſchen der
Geiſtlichkeit und der Lehrerſchaft erfreulicherweiſe
die nothwendige Harmonie für den ſchönen Zweck
Ihrer Berufsthätigkeit, die Erziehung, und ich
werde auch in meiner gegenwärtigen Stellung dieſe
Harmonie fördern. — Der Obmann des Lehrer-
clubs, Herr Franz Schenk bat den Kirchen-
fürſten, die in Hochachtung und Ehrerbietung
dargebrachten innigſten Glückwünſche des Clubs
deutſcher Lehrer entgegenzunehmen und in ſeiner
hohen Einſicht und Weisheit das große Friedens-
werk der Schule zu fördern und drückte ferner
den Wunſch aus, es möge die ſchöne Harmonie,
wie ſie zwiſchen den geiſtlichen und weltlichen
Lehrern der Volks- und Bürgerſchulen beſteht,
durch nichts geſtört werden. Der Herr Fürſterz
biſchof dankte für die dargebrachten Wünſche,
äußerte ſich in anerkennenswerther Weiſe über
den edlen aber ſchweren Beruf des Lehrers und
betonte abermals die Nothwendigkeit der Harmonie
zwiſchen Lehrer und Katecheten, welche beide an
dem großen Werke der Erziehung arbeiten und
denen es nur bei einheitlichem Zuſammenwirken
gelingen kann, die anvertraute Jugend zu nütz-
lichen Gliedern der menſchlichen Geſellſchaft heran-
zubilden. Es freue ihn daß zwiſchen der hieſigen
Lehrerſchaft und den Katecheten ein gutes Ein-
vernehmen herrſche und es werde wie bisher nur
noch in höherem Grade ſein Streben ſein, das-
ſelbe erhalten und fördern zu helfen. Die einzelnen
Mitglieder beider Abordnungen wurden ferner in
der leutſeligſten Weiſe auch über perſönliche An-
gelegenheiten ins Geſpräch gezogen. Ebenſo liebens-
würdig und freundlich wie der Empfang, war
auch die Verabſchiedung ſeitens des [K]irchenfürſten.

(Beglückwünſchung des Fürſterzbiſchofs
Dr. Kohn ſeitens der hieſigen evangeliſchen
Kirchengemeinde.)

Geſtern um ½ 12 Uhr Vorm.
begab ſich eine Abordnung des hierortigen evan-
geliſchen Gemeinde-Presbyteriums, beſtehend aus
den Herren Pfarrer und Superintendenten-Stell-
vertreter J. Dědic, Gemeinde- und Seniorats-
Curator M. Wödl und Gemeinde-Caſſier Ed.
Hermann in die Reſidenz des neuerwählten
Fürſterzbiſchofs Herrn Dr. Kohn, um ihm die
Glückwünſche der evangeliſchen Kreiſe darzubringen.
Herr Pfarrer und Superintendenten-Stellver-
treter J. Dědic betonte als Sprecher der De-
putation, daß die evangeliſchen Glaubensgenoſſen
mit ihren katholiſchen Mitbürgern ſowohl durch
Bande des Blutes, als auch durch die gemein-
ſame Grundlage chriſtlichen Glaubens und Le-
bens aufs Innigſte verwachſen, auch die Wahl
dieſes Erzbiſchofs mit aufrichtiger Freude begrüßt
haben und dieſer Freude nun geziemenden
Ausdruck verleihen, indem dazu berufene Reprä-
ſentanten dem Kirchenfürſten ihre Glückwünſche
darzubringen ſich gedrungen fühlen. Der Sprecher
ſchloß mit dem Wunſche, es möge dem Herrn
Fürſterzbiſchof durch Gottes Gnade beſchieden
ſein, noch viele Jahre im Geiſte Jeſu Chriſti und
ſeiner heiligen Apoſtel, im Geiſte der Liebe und
des Friedens, der Gerechtigkeii und Billigkeit
ſeines hohen Amtes zu walten. — Der Herr
Fürſterzbiſchof, welcher die Deputation überaus
huldvoll aufnahm, verſicherte in ſeiner Erwide-
rung, daß er ſich beſtreben werde, im Geiſte der
Liebe und des Friedens, der Gerechtigkeit und
Billigkeit ſeines Amtes zu walten. Hierauf hatte
derſelbe mit jedem einzelnen der erſchienenen Her-
ren in leutſeligſter Weiſe Zwieſprache gehalten und
dabei bewieſen, daß er auch über die äußerſt an-
ſtrengende und weitverzweigte Amtsthätigkeit des
evangeliſchen Pfarrers wohl unterrichtet ſei.

(In Audienz empfangen)

wurde geſtern
von dem Herrn Fürſterzbiſchof Dr. Kohn eine
Officiers-Deputation unſeres Hausregimentes, ge-
führt von dem Regimentscommandanten Herrn
Oberſten Hallada. Die Deputation ſprach
dem Herrn Fürſterzbiſchof im Namen des 54.
Inf.-Rgts. die Glückwünſche zu ſeiner Wahl aus
und wurde in huldvollſter Weiſe empfangen.

(Perſonales.)

Landes - Ausſchußbeiſitzer,
Reichsrathsabgeordneter Dr. Promber trifft
nächſter Tage hier ein und wird während ſeines
hieſigen Aufenthaltes auch dem Fürſterzbiſchof
Dr. Theodor Kohn einen Beſuch abſtatten. Die
Meldung, daß er bereits in Wien von demſelben
empfangen worden ſei, war eine irrige.

(Perſonales.)

Geſtern Nachmittags iſt Se.
Durchlaucht Fürſt Wrede, öſterreichiſcher Ge-
[Spaltenumbruch] ſandter am bayriſchen Hofe, zum Beſuche der Fa-
milie des Herrn Regimentscommandanten, Ober-
ſten Grafen Kalnoky hier angekommen und hat
das Abſteigequartier im „Hotel Lauer“ genommen.

(Todesfälle.)

Der hieſige k. k. Notar Herr
K. Mohelsky wurde von einem ſchweren Ver-
luſte getroffen. Heute Nachts 4 Uhr verſchied
nämlich ſeine Gemahlin, Frau Chriſtine
Mohelsky,
in Folge von Bronchitis plötzlich
an Lungenödem. Frau Mohelsky, deren plötzliches
Hinſcheiden allgemein bedauert wird, erreichte ein
Alter von 51 Jahren. — In M.-Auſſee findet
heute Nachmittag das Begräbniß des daſelbſt am
Sonnabende im 63. Lebensjahre verſtorbenen
Privatiers Herrn Rudolf Eisler ſtatt, welcher
erſt vor wenigen Jahren von Olmütz nach Auſſee
überſiedelt war.

(Academie des Muſikvereins.)

Bei faſt
ausverkauftem Hauſe fand geſtern im hieſigen
Stadttheater die Academie des Muſikoereins zu
Gunſten des Muſikſchulfondes ſtatt. Der —
hoffentlich recht günſtige — materielle Erfolg
wurde durch den künſtleriſchen weitaus überboten.
Die hervorragenden Geſangs- und Muſikkräfte,
welche in anerkennenswerther Bereitwilllgkeit ihre
Kunſt in den Dienſt der edlen Sache ſtellten,
haben nicht nur dem Muſikſchulfonde eine nam-
hafte Unterſtützung zugeführt, ſondern ſich auch
durch die vortreffliche Wiedergabe der gewählten
Vorträge den reichſten Beifall und Anrecht auf
den Dank des zahlreich erſchienenen Publicums
erworben. Eingeleitet wurde die Academie durch
Richard Wagner’s Ouverture zum „Fliegenden
Holländer“, vorgetragen von den vereinigten
Muſikcapellen der Infanterie-Regimenter Nr. 54
und 93, geleitet vom Capellmeiſter Herrn Joſef
Hickl. Schon dieſe erſte Nummer verſetzte die
Beſucher in eine gehobene Stimmung, die ſich
in dem lebhaften Beifalle äußerte, den die
wackeren Muſiker nnd deren rühmlichſt bekannter
Leiter, Herr Joſef Hickl, erntete. Herr Director
Carl Dietrich, deſſen Stimme, ſeit wir ihn
das letztemal hörten, neugekräftigt erſchien, bot
in den Liedern „Verliebt“ von Ziehrer und
„Die Blume“ von Kremſer zwei prächtige Pro-
ben ſeiner trefflichen Geſangskunſt, welche
die lauteſte Zuſtimmung der Hörer fanden, deren
Folge mehrfacher Hervorruf war. Der Wald-
hornvirtuoſe Herr Louis Savart, aus ſeinem
Concerte hier beſtbekannt, brachte hierauf Mozarts
„Concert Nr. 2“ in vollendeter Weiſe zum Vor-
trage. Seine erſtaunliche Sicherheit in der Be-
herrſchung des ſchwierigen Inſtrumentes wurde
nach Gebühr gewürdigt, und ſtürmiſcher Beifall
lohnte den trefflichen Künſtler. Mit dem reizend
vorgetragenen Meyer-Hellmund’ſchen „Zauberlied“
ſang ſich Frl. Dora Toula in die Herzen der
Zuhörer ein; der „Eva-Walzer“ aus „Ritter
Pásmán“ von Strauß gab ihr Gelegenheit, durch
ihre naiv[-]fröhliche, neckiſche Wiedergabe des Ton-
ſtückes dieſen Eindruck noch mehr zu befeſtigen,
ſo daß wiederholter Hervorruf ihr Lohn ward.
Unter der Leitung des Capellmeiſters Herrn Franz
Schubert ſpielten hierauf die Regimentscapellen
in außerordentlich vollendeter Art die effetvolle „Un-
gariſche Rhapſodie“ von Liszt, deren exacte Durchfüh-
rung das Signal einem wahren Beifallsſturm gab.
welcher ſich ſelbſt nach wiederholtem Hervorruf
des beliebten, tüchtigen und ſtrebſamen Leiters,
Hrn. Schubert, kaum legen wollte. — Fräul.
Joſefine Carniola hatte das Laſſen ſche „Aller-
ſeelen“ und Schütt’s „Ich ging im Walde“
gewählt. Auch ihr Erfolg war ein ehrenvoller
und unbeſtrittener und gipfelte in mehrfachem
Hervorruf. Herr Hermann Morny bot in der
berühmten Löwe ſchen Ballade „Die Uhr“ eine
Meiſterleiſtung, deren enthuſiaſtiſche Aufnahme
ihn zu einer ebenfalls brillant vorgetragenen Zu-
gabe veranlaßte, die den erſten Erfolg aber nicht
überbieten konnte. — Den Schluß der Academie
bildete das Finale aus dem 1. Acte der unvol-
lendeten Oper „Loreley“ von Felix Mendelsſohn-
Bartholdy. Dieſes unter Leitung des Capellmei-
ſters Herrn Wladimir Labler und unter Mit-
wirkung des Frl. Dora Toula, des Damen-
ſingvereins und des Männergeſangvereins aufge-
führte Opernfragment bildete den würdigen Ab-
ſchluß — faſt könnte man ſagen, die Krone —
des Abends. Chor, Orcheſter und Sänger ſtanden
auf gleicher Höhe; wir wüßten nicht, wem den Preis
zuzuerkennen. Unter Labler’s Leitung fügte ſich alles
harmoniſch zum Ganzen; es war ein vollkommener
Erfolg, an dem die betheiligten Muſiker und Sänger
[Spaltenumbruch] gleichen Antheil hatten, dem Dirigenten Herrn Lab-
ler
fällt natürlich hiebei das Hauptverdienſt zu.
Die Clavierbegleitung hatte in liebenswürdigſter
Weiſe Herr Alois Schreyer übernommen; daß
er dieſelbe in gewohnter künſtleriſcher Weiſe durch-
führte, brauchl wohl kaum eine beſondere Hervor-
hebung; wir ſind ja gewöhnt, ſeit Jahren von
ihm nur tadelloſe Leiſtungen rühmen zu können.
Das Publicum war ungemein beifallsluſtig, es
empfing die Vortragenden ausnahmslos mit
warmer Begrüßung. Der Muſikverein und ſein
unermüdlicher Vorſtand Herr kaiſ. Rath Grae-
ſer
können mit dem Erfolg der Academie außer-
ordentlich zufrieden ſein, was zu conſtatiren uns
herzlich freut.

(Concert des Männergeſangvereins.)

Sonntag, den 4. December l. J veranſtaltet der
Männergeſangverein ſein 85. Concert, zu welchem
er den verehrlichen Damenſingverein um ſeine
Mitwirkung erſucht hat. Die intereſſante Vor-
tragsordnung wird u. A. nachſtehende hier neue
Lieder bringen: „Lerche, Fink’ und Nachtigall“
von Weinzierl; „Anabell Lee“ von Engelsberg;
„Alpenroſe“ von Leitner; „Warnung“ von Debois;
„Toscaniſche Lieder“ für Soli und gemiſchten
Chor von R. Weinwurm; „Goldhähnchen’s
Hochzeit,“
ein Tonmärchen für Frauenchor,
dem Olmützer Damenſingverein gewidmet von
Max Joſ. Beer.

(Militär-Concert zu Gunſten des Fondes
für die Weihnachtsbeſcherung armer Schul-
kinder.)

Am nächſten Sonntag, den 27. d. M.,
findet im ſtädt. Redoutenſaale ein von der Mili-
tärcapelle des 93. Inft.-Regts. ausgeführtes Con-
cert zu Gunſten des Fondes für die Weihnachts-
beſcherung armer Schulkinder ſtatt. Herr Capell-
meiſter Schubert hat für dieſes Concert, dem
wir dem beſten Erfolg wünſchen, ein ſehr reich-
haltiges und gewähltes Programm zuſammen-
geſtellt.

(Damenabend im Militär-Caſino.)

Der
am letzten Samſtag ſtattgefundene Damenabend
in den prächtigen Räumen des Militär-Caſinos,
welche zum erſtenmale im Glanze der electriſchen
Beleuchtung erſtrahlten und hiedurch einen neuen
und ſchönen Reiz erhielten, war äußerſt zahlreich,
namentlich von Seite der jungen Damenwelt be-
ſucht. Die Unterhaltung, welche mit einer reich
dotirten Tombola eröffnet wurde, geſtaltete ſich
ſehr animirt. Nach Beendigung der Tombola
wurde bei den Klängen der Muſikcapelle des 93.
Inft.-Regts. getanzt und dabei ein ſolcher Feuer-
eifer entwickelt, als ob wir uns bereits inmitten
des Carnevals befänden. Der erſte Damenabend
des Officiers-Caſinos bot nach dem einſtimmigen
und competenten Urtheile aus ſchönem Munde
eine Fülle von Unterhaltung und kann als höchſt
gelungen bezeichnet werden. Dem Vergnügungs-
comité, welches das Arrangement in trefflichſter
Weiſe beſorgte, ſei hiefür die volle Anerkennung
ausgeſprochen Herr Generalmajor Ritter v.
Benkiſer und zahlreiche Stabs- und Ober-
officiere der Garniſon beehrten die Unterhaltung
mit ihrer Gegenwart.

(Unterhaltungs-Abend des Vereins
„Fortſchrttt“.)

Auch der zweite, vorgeſtern im
Reſtaurationsſaale des Herrn Engliſch abgehal-
tene Unterhaltungsabend des Vereins „Fort-
ſchritt“
hatte einen ſchönen Erfolg, um wel-
chen ſich das rührige Vergnügungscomité dieſes
Vereins in beſonderer Weiſe verdient machte. Ein-
geleitet wurde der Abend mit einem Concerte der
Militärcapelle des 54. Inf.-Rgts., welche ein
hübſches Programm ſehr exact zur Ausführung
brachte. Hieran reihten ſich Violin-Vorträge des
Herrn Capellmeiſters Tſchauner und Geſangs-
vorträge des Herrn Opernregiſſeurs Reineke,
deren vortreffliche Leiſtungen mit einem Beifalls-
ſturm gelohnt wurden. Den Schluß des Abends
bildete ein Kränzchen, das in ſehr animirter
Stimmung verlief und der tanzluſtigen Jugend
reichlich Gelegenheit bot dem Tanze zu huldigen.
— Vorſtehendem Berichte haben wir noch hinzu-
zufügen, daß eine von der Militärcapelle vorge-
tragene, von Herrn Kaſpar componirte und
dem Vereine „Fortſchritt“ gewidmete melodiöſe
Polka: „Herzliebchen“ vielen Beifall fand und
daß Herr Lehrer Carl Eder für ſeine vorzüg-
lichen Vorträge am Clavier rauſchenden Applaus
erntete.

(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)

Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des
Stadtverordneten-Collegiums iſt folgende: Geſuch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jLocal" n="1">
        <div type="jArticle" n="2">
          <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/><cb/>
mir während meiner früheren Amtsthätigkeit in<lb/>
&#x017F;ubalterner Stellung zur Kenntniß gekommen i&#x017F;t,<lb/>
be&#x017F;teht in der Olmützer Diöce&#x017F;e zwi&#x017F;chen der<lb/>
Gei&#x017F;tlichkeit und der Lehrer&#x017F;chaft erfreulicherwei&#x017F;e<lb/>
die nothwendige Harmonie für den &#x017F;chönen Zweck<lb/>
Ihrer Berufsthätigkeit, die Erziehung, und ich<lb/>
werde auch in meiner gegenwärtigen Stellung die&#x017F;e<lb/>
Harmonie fördern. &#x2014; Der Obmann des Lehrer-<lb/>
clubs, Herr Franz <hi rendition="#g">Schenk</hi> bat den Kirchen-<lb/>
für&#x017F;ten, die in Hochachtung und Ehrerbietung<lb/>
dargebrachten innig&#x017F;ten Glückwün&#x017F;che des Clubs<lb/>
deut&#x017F;cher Lehrer entgegenzunehmen und in &#x017F;einer<lb/>
hohen Ein&#x017F;icht und Weisheit das große Friedens-<lb/>
werk der Schule zu fördern und drückte ferner<lb/>
den Wun&#x017F;ch aus, es möge die &#x017F;chöne Harmonie,<lb/>
wie &#x017F;ie zwi&#x017F;chen den gei&#x017F;tlichen und weltlichen<lb/>
Lehrern der Volks- und Bürger&#x017F;chulen be&#x017F;teht,<lb/>
durch nichts ge&#x017F;tört werden. Der Herr Für&#x017F;terz<lb/>
bi&#x017F;chof dankte für die dargebrachten Wün&#x017F;che,<lb/>
äußerte &#x017F;ich in anerkennenswerther Wei&#x017F;e über<lb/>
den edlen aber &#x017F;chweren Beruf des Lehrers und<lb/>
betonte abermals die Nothwendigkeit der Harmonie<lb/>
zwi&#x017F;chen Lehrer und Katecheten, welche beide an<lb/>
dem großen Werke der Erziehung arbeiten und<lb/>
denen es nur bei einheitlichem Zu&#x017F;ammenwirken<lb/>
gelingen kann, die anvertraute Jugend zu nütz-<lb/>
lichen Gliedern der men&#x017F;chlichen Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft heran-<lb/>
zubilden. Es freue ihn daß zwi&#x017F;chen der hie&#x017F;igen<lb/>
Lehrer&#x017F;chaft und den Katecheten ein gutes Ein-<lb/>
vernehmen herr&#x017F;che und es werde wie bisher nur<lb/>
noch in höherem Grade &#x017F;ein Streben &#x017F;ein, das-<lb/>
&#x017F;elbe erhalten und fördern zu helfen. Die einzelnen<lb/>
Mitglieder beider Abordnungen wurden ferner in<lb/>
der leut&#x017F;elig&#x017F;ten Wei&#x017F;e auch über per&#x017F;önliche An-<lb/>
gelegenheiten ins Ge&#x017F;präch gezogen. Eben&#x017F;o liebens-<lb/>
würdig und freundlich wie der Empfang, war<lb/>
auch die Verab&#x017F;chiedung &#x017F;eitens des <supplied>K</supplied>irchenfür&#x017F;ten.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Beglückwün&#x017F;chung des Für&#x017F;terzbi&#x017F;chofs<lb/>
Dr. Kohn &#x017F;eitens der hie&#x017F;igen evangeli&#x017F;chen<lb/>
Kirchengemeinde.)</hi> </head>
          <p>Ge&#x017F;tern um ½ 12 Uhr Vorm.<lb/>
begab &#x017F;ich eine Abordnung des hierortigen evan-<lb/>
geli&#x017F;chen Gemeinde-Presbyteriums, be&#x017F;tehend aus<lb/>
den Herren Pfarrer und Superintendenten-Stell-<lb/>
vertreter J. <hi rendition="#g">D&#x011B;dic,</hi> Gemeinde- und Seniorats-<lb/>
Curator M. <hi rendition="#g">Wödl</hi> und Gemeinde-Ca&#x017F;&#x017F;ier Ed.<lb/><hi rendition="#g">Hermann</hi> in die Re&#x017F;idenz des neuerwählten<lb/>
Für&#x017F;terzbi&#x017F;chofs Herrn Dr. <hi rendition="#g">Kohn,</hi> um ihm die<lb/>
Glückwün&#x017F;che der evangeli&#x017F;chen Krei&#x017F;e darzubringen.<lb/>
Herr Pfarrer und Superintendenten-Stellver-<lb/>
treter J. <hi rendition="#g">D&#x011B;dic</hi> betonte als Sprecher der De-<lb/>
putation, daß die evangeli&#x017F;chen Glaubensgeno&#x017F;&#x017F;en<lb/>
mit ihren katholi&#x017F;chen Mitbürgern &#x017F;owohl durch<lb/>
Bande des Blutes, als auch durch die gemein-<lb/>
&#x017F;ame Grundlage chri&#x017F;tlichen Glaubens und Le-<lb/>
bens aufs Innig&#x017F;te verwach&#x017F;en, auch die Wahl<lb/>
die&#x017F;es Erzbi&#x017F;chofs mit aufrichtiger Freude begrüßt<lb/>
haben und die&#x017F;er Freude nun geziemenden<lb/>
Ausdruck verleihen, indem dazu berufene Reprä-<lb/>
&#x017F;entanten dem Kirchenfür&#x017F;ten ihre Glückwün&#x017F;che<lb/>
darzubringen &#x017F;ich gedrungen fühlen. Der Sprecher<lb/>
&#x017F;chloß mit dem Wun&#x017F;che, es möge dem Herrn<lb/>
Für&#x017F;terzbi&#x017F;chof durch Gottes Gnade be&#x017F;chieden<lb/>
&#x017F;ein, noch viele Jahre im Gei&#x017F;te Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti und<lb/>
&#x017F;einer heiligen Apo&#x017F;tel, im Gei&#x017F;te der Liebe und<lb/>
des Friedens, der Gerechtigkeii und Billigkeit<lb/>
&#x017F;eines hohen Amtes zu walten. &#x2014; Der Herr<lb/>
Für&#x017F;terzbi&#x017F;chof, welcher die Deputation überaus<lb/>
huldvoll aufnahm, ver&#x017F;icherte in &#x017F;einer Erwide-<lb/>
rung, daß er &#x017F;ich be&#x017F;treben werde, im Gei&#x017F;te der<lb/>
Liebe und des Friedens, der Gerechtigkeit und<lb/>
Billigkeit &#x017F;eines Amtes zu walten. Hierauf hatte<lb/>
der&#x017F;elbe mit jedem einzelnen der er&#x017F;chienenen Her-<lb/>
ren in leut&#x017F;elig&#x017F;ter Wei&#x017F;e Zwie&#x017F;prache gehalten und<lb/>
dabei bewie&#x017F;en, daß er auch über die äußer&#x017F;t an-<lb/>
&#x017F;trengende und weitverzweigte Amtsthätigkeit des<lb/>
evangeli&#x017F;chen Pfarrers wohl unterrichtet &#x017F;ei.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(In Audienz empfangen)</hi> </head>
          <p>wurde ge&#x017F;tern<lb/>
von dem Herrn Für&#x017F;terzbi&#x017F;chof Dr. <hi rendition="#g">Kohn</hi> eine<lb/>
Officiers-Deputation un&#x017F;eres Hausregimentes, ge-<lb/>
führt von dem Regimentscommandanten Herrn<lb/>
Ober&#x017F;ten <hi rendition="#g">Hallada.</hi> Die Deputation &#x017F;prach<lb/>
dem Herrn Für&#x017F;terzbi&#x017F;chof im Namen des 54.<lb/>
Inf.-Rgts. die Glückwün&#x017F;che zu &#x017F;einer Wahl aus<lb/>
und wurde in huldvoll&#x017F;ter Wei&#x017F;e empfangen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Per&#x017F;onales.)</hi> </head>
          <p>Landes - Aus&#x017F;chußbei&#x017F;itzer,<lb/>
Reichsrathsabgeordneter Dr. <hi rendition="#g">Promber</hi> trifft<lb/>
näch&#x017F;ter Tage hier ein und wird während &#x017F;eines<lb/>
hie&#x017F;igen Aufenthaltes auch dem Für&#x017F;terzbi&#x017F;chof<lb/>
Dr. Theodor <hi rendition="#g">Kohn</hi> einen Be&#x017F;uch ab&#x017F;tatten. Die<lb/>
Meldung, daß er bereits in Wien von dem&#x017F;elben<lb/>
empfangen worden &#x017F;ei, war eine irrige.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Per&#x017F;onales.)</hi> </head>
          <p>Ge&#x017F;tern Nachmittags i&#x017F;t Se.<lb/>
Durchlaucht Für&#x017F;t <hi rendition="#g">Wrede,</hi> ö&#x017F;terreichi&#x017F;cher Ge-<lb/><cb/>
&#x017F;andter am bayri&#x017F;chen Hofe, zum Be&#x017F;uche der Fa-<lb/>
milie des Herrn Regimentscommandanten, Ober-<lb/>
&#x017F;ten Grafen Kalnoky hier angekommen und hat<lb/>
das Ab&#x017F;teigequartier im &#x201E;Hotel Lauer&#x201C; genommen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Todesfälle.)</hi> </head>
          <p>Der hie&#x017F;ige k. k. Notar Herr<lb/>
K. <hi rendition="#g">Mohelsky</hi> wurde von einem &#x017F;chweren Ver-<lb/>
lu&#x017F;te getroffen. Heute Nachts 4 Uhr ver&#x017F;chied<lb/>
nämlich &#x017F;eine Gemahlin, Frau <hi rendition="#g">Chri&#x017F;tine<lb/>
Mohelsky,</hi> in Folge von Bronchitis plötzlich<lb/>
an Lungenödem. Frau Mohelsky, deren plötzliches<lb/>
Hin&#x017F;cheiden allgemein bedauert wird, erreichte ein<lb/>
Alter von 51 Jahren. &#x2014; In M.-Au&#x017F;&#x017F;ee findet<lb/>
heute Nachmittag das Begräbniß des da&#x017F;elb&#x017F;t am<lb/>
Sonnabende im 63. Lebensjahre ver&#x017F;torbenen<lb/>
Privatiers Herrn Rudolf <hi rendition="#g">Eisler</hi> &#x017F;tatt, welcher<lb/>
er&#x017F;t vor wenigen Jahren von Olmütz nach Au&#x017F;&#x017F;ee<lb/>
über&#x017F;iedelt war.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Academie des Mu&#x017F;ikvereins.)</hi> </head>
          <p>Bei fa&#x017F;t<lb/>
ausverkauftem Hau&#x017F;e fand ge&#x017F;tern im hie&#x017F;igen<lb/>
Stadttheater die Academie des Mu&#x017F;ikoereins zu<lb/>
Gun&#x017F;ten des Mu&#x017F;ik&#x017F;chulfondes &#x017F;tatt. Der &#x2014;<lb/>
hoffentlich recht gün&#x017F;tige &#x2014; materielle Erfolg<lb/>
wurde durch den kün&#x017F;tleri&#x017F;chen weitaus überboten.<lb/>
Die hervorragenden Ge&#x017F;angs- und Mu&#x017F;ikkräfte,<lb/>
welche in anerkennenswerther Bereitwilllgkeit ihre<lb/>
Kun&#x017F;t in den Dien&#x017F;t der edlen Sache &#x017F;tellten,<lb/>
haben nicht nur dem Mu&#x017F;ik&#x017F;chulfonde eine nam-<lb/>
hafte Unter&#x017F;tützung zugeführt, &#x017F;ondern &#x017F;ich auch<lb/>
durch die vortreffliche Wiedergabe der gewählten<lb/>
Vorträge den reich&#x017F;ten Beifall und Anrecht auf<lb/>
den Dank des zahlreich er&#x017F;chienenen Publicums<lb/>
erworben. Eingeleitet wurde die Academie durch<lb/>
Richard Wagner&#x2019;s Ouverture zum &#x201E;Fliegenden<lb/>
Holländer&#x201C;, vorgetragen von den vereinigten<lb/>
Mu&#x017F;ikcapellen der Infanterie-Regimenter Nr. 54<lb/>
und 93, geleitet vom Capellmei&#x017F;ter Herrn Jo&#x017F;ef<lb/><hi rendition="#g">Hickl.</hi> Schon die&#x017F;e er&#x017F;te Nummer ver&#x017F;etzte die<lb/>
Be&#x017F;ucher in eine gehobene Stimmung, die &#x017F;ich<lb/>
in dem lebhaften Beifalle äußerte, den die<lb/>
wackeren Mu&#x017F;iker nnd deren rühmlich&#x017F;t bekannter<lb/>
Leiter, Herr Jo&#x017F;ef <hi rendition="#g">Hickl,</hi> erntete. Herr Director<lb/>
Carl <hi rendition="#g">Dietrich,</hi> de&#x017F;&#x017F;en Stimme, &#x017F;eit wir ihn<lb/>
das letztemal hörten, neugekräftigt er&#x017F;chien, bot<lb/>
in den Liedern &#x201E;Verliebt&#x201C; von Ziehrer und<lb/>
&#x201E;Die Blume&#x201C; von Krem&#x017F;er zwei prächtige Pro-<lb/>
ben &#x017F;einer trefflichen Ge&#x017F;angskun&#x017F;t, welche<lb/>
die laute&#x017F;te Zu&#x017F;timmung der Hörer fanden, deren<lb/>
Folge mehrfacher Hervorruf war. Der Wald-<lb/>
hornvirtuo&#x017F;e Herr Louis <hi rendition="#g">Savart,</hi> aus &#x017F;einem<lb/>
Concerte hier be&#x017F;tbekannt, brachte hierauf Mozarts<lb/>
&#x201E;Concert Nr. 2&#x201C; in vollendeter Wei&#x017F;e zum Vor-<lb/>
trage. Seine er&#x017F;taunliche Sicherheit in der Be-<lb/>
herr&#x017F;chung des &#x017F;chwierigen In&#x017F;trumentes wurde<lb/>
nach Gebühr gewürdigt, und &#x017F;türmi&#x017F;cher Beifall<lb/>
lohnte den trefflichen Kün&#x017F;tler. Mit dem reizend<lb/>
vorgetragenen Meyer-Hellmund&#x2019;&#x017F;chen &#x201E;Zauberlied&#x201C;<lb/>
&#x017F;ang &#x017F;ich Frl. Dora <hi rendition="#g">Toula</hi> in die Herzen der<lb/>
Zuhörer ein; der &#x201E;Eva-Walzer&#x201C; aus &#x201E;Ritter<lb/>
Pásmán&#x201C; von Strauß gab ihr Gelegenheit, durch<lb/>
ihre naiv<supplied cert="low">-</supplied>fröhliche, necki&#x017F;che Wiedergabe des Ton-<lb/>
&#x017F;tückes die&#x017F;en Eindruck noch mehr zu befe&#x017F;tigen,<lb/>
&#x017F;o daß wiederholter Hervorruf ihr Lohn ward.<lb/>
Unter der Leitung des Capellmei&#x017F;ters Herrn Franz<lb/><hi rendition="#g">Schubert</hi> &#x017F;pielten hierauf die Regimentscapellen<lb/>
in außerordentlich vollendeter Art die effetvolle &#x201E;Un-<lb/>
gari&#x017F;che Rhap&#x017F;odie&#x201C; von Liszt, deren exacte Durchfüh-<lb/>
rung das Signal einem wahren Beifalls&#x017F;turm gab.<lb/>
welcher &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t nach wiederholtem Hervorruf<lb/>
des beliebten, tüchtigen und &#x017F;treb&#x017F;amen Leiters,<lb/>
Hrn. <hi rendition="#g">Schubert,</hi> kaum legen wollte. &#x2014; Fräul.<lb/>
Jo&#x017F;efine <hi rendition="#g">Carniola</hi> hatte das La&#x017F;&#x017F;en &#x017F;che &#x201E;Aller-<lb/>
&#x017F;eelen&#x201C; und <hi rendition="#g">Schütt&#x2019;s</hi> &#x201E;Ich ging im Walde&#x201C;<lb/>
gewählt. Auch ihr Erfolg war ein ehrenvoller<lb/>
und unbe&#x017F;trittener und gipfelte in mehrfachem<lb/>
Hervorruf. Herr Hermann <hi rendition="#g">Morny</hi> bot in der<lb/>
berühmten Löwe &#x017F;chen Ballade &#x201E;Die Uhr&#x201C; eine<lb/>
Mei&#x017F;terlei&#x017F;tung, deren enthu&#x017F;ia&#x017F;ti&#x017F;che Aufnahme<lb/>
ihn zu einer ebenfalls brillant vorgetragenen Zu-<lb/>
gabe veranlaßte, die den er&#x017F;ten Erfolg aber nicht<lb/>
überbieten konnte. &#x2014; Den Schluß der Academie<lb/>
bildete das Finale aus dem 1. Acte der unvol-<lb/>
lendeten Oper &#x201E;Loreley&#x201C; von Felix Mendels&#x017F;ohn-<lb/>
Bartholdy. Die&#x017F;es unter Leitung des Capellmei-<lb/>
&#x017F;ters Herrn Wladimir <hi rendition="#g">Labler</hi> und unter Mit-<lb/>
wirkung des Frl. Dora <hi rendition="#g">Toula,</hi> des Damen-<lb/>
&#x017F;ingvereins und des Männerge&#x017F;angvereins aufge-<lb/>
führte Opernfragment bildete den würdigen Ab-<lb/>
&#x017F;chluß &#x2014; fa&#x017F;t könnte man &#x017F;agen, die Krone &#x2014;<lb/>
des Abends. Chor, Orche&#x017F;ter und Sänger &#x017F;tanden<lb/>
auf gleicher Höhe; wir wüßten nicht, wem den Preis<lb/>
zuzuerkennen. Unter Labler&#x2019;s Leitung fügte &#x017F;ich alles<lb/>
harmoni&#x017F;ch zum <choice><sic>Ganzen ;</sic><corr>Ganzen;</corr></choice> es war ein vollkommener<lb/>
Erfolg, an dem die betheiligten Mu&#x017F;iker und Sänger<lb/><cb/>
gleichen Antheil hatten, dem Dirigenten Herrn <hi rendition="#g">Lab-<lb/>
ler</hi> fällt natürlich hiebei das Hauptverdien&#x017F;t zu.<lb/>
Die Clavierbegleitung hatte in liebenswürdig&#x017F;ter<lb/>
Wei&#x017F;e Herr Alois <hi rendition="#g">Schreyer</hi> übernommen; daß<lb/>
er die&#x017F;elbe in gewohnter kün&#x017F;tleri&#x017F;cher Wei&#x017F;e durch-<lb/>
führte, brauchl wohl kaum eine be&#x017F;ondere Hervor-<lb/>
hebung; wir &#x017F;ind ja gewöhnt, &#x017F;eit Jahren von<lb/>
ihm nur tadello&#x017F;e Lei&#x017F;tungen rühmen zu können.<lb/>
Das Publicum war ungemein beifallslu&#x017F;tig, es<lb/>
empfing die Vortragenden ausnahmslos mit<lb/>
warmer Begrüßung. Der Mu&#x017F;ikverein und &#x017F;ein<lb/>
unermüdlicher Vor&#x017F;tand Herr kai&#x017F;. Rath <hi rendition="#g">Grae-<lb/>
&#x017F;er</hi> können mit dem Erfolg der Academie außer-<lb/>
ordentlich zufrieden &#x017F;ein, was zu con&#x017F;tatiren uns<lb/>
herzlich freut.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Concert des Männerge&#x017F;angvereins.)</hi> </head><lb/>
          <p>Sonntag, den 4. December l. J veran&#x017F;taltet der<lb/>
Männerge&#x017F;angverein &#x017F;ein 85. Concert, zu welchem<lb/>
er den verehrlichen Damen&#x017F;ingverein um &#x017F;eine<lb/>
Mitwirkung er&#x017F;ucht hat. Die intere&#x017F;&#x017F;ante Vor-<lb/>
tragsordnung wird u. A. nach&#x017F;tehende hier neue<lb/>
Lieder bringen: &#x201E;Lerche, Fink&#x2019; und Nachtigall&#x201C;<lb/>
von Weinzierl; &#x201E;Anabell Lee&#x201C; von Engelsberg;<lb/>
&#x201E;Alpenro&#x017F;e&#x201C; von Leitner; &#x201E;Warnung&#x201C; von Debois;<lb/>
&#x201E;Toscani&#x017F;che Lieder&#x201C; für Soli und gemi&#x017F;chten<lb/>
Chor von R. Weinwurm; <hi rendition="#g">&#x201E;Goldhähnchen&#x2019;s<lb/>
Hochzeit,&#x201C;</hi> ein Tonmärchen für Frauenchor,<lb/>
dem Olmützer Damen&#x017F;ingverein gewidmet von<lb/><hi rendition="#g">Max Jo&#x017F;. Beer.</hi> </p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Militär-Concert zu Gun&#x017F;ten des Fondes<lb/>
für die Weihnachtsbe&#x017F;cherung armer Schul-<lb/>
kinder.)</hi> </head>
          <p>Am näch&#x017F;ten Sonntag, den 27. d. M.,<lb/>
findet im &#x017F;tädt. Redouten&#x017F;aale ein von der Mili-<lb/>
tärcapelle des 93. Inft.-Regts. ausgeführtes Con-<lb/>
cert zu Gun&#x017F;ten des Fondes für die Weihnachts-<lb/>
be&#x017F;cherung armer Schulkinder &#x017F;tatt. Herr Capell-<lb/>
mei&#x017F;ter <hi rendition="#g">Schubert</hi> hat für die&#x017F;es Concert, dem<lb/>
wir dem be&#x017F;ten Erfolg wün&#x017F;chen, ein &#x017F;ehr reich-<lb/>
haltiges und gewähltes Programm zu&#x017F;ammen-<lb/>
ge&#x017F;tellt.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Damenabend im Militär-Ca&#x017F;ino.)</hi> </head>
          <p>Der<lb/>
am letzten Sam&#x017F;tag &#x017F;tattgefundene Damenabend<lb/>
in den prächtigen Räumen des Militär-Ca&#x017F;inos,<lb/>
welche zum er&#x017F;tenmale im Glanze der electri&#x017F;chen<lb/>
Beleuchtung er&#x017F;trahlten und hiedurch einen neuen<lb/>
und &#x017F;chönen Reiz erhielten, war äußer&#x017F;t zahlreich,<lb/>
namentlich von Seite der jungen Damenwelt be-<lb/>
&#x017F;ucht. Die Unterhaltung, welche mit einer reich<lb/>
dotirten Tombola eröffnet wurde, ge&#x017F;taltete &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;ehr animirt. Nach Beendigung der Tombola<lb/>
wurde bei den Klängen der Mu&#x017F;ikcapelle des 93.<lb/>
Inft.-Regts. getanzt und dabei ein &#x017F;olcher Feuer-<lb/>
eifer entwickelt, als ob wir uns bereits inmitten<lb/>
des Carnevals befänden. Der er&#x017F;te Damenabend<lb/>
des Officiers-Ca&#x017F;inos bot nach dem ein&#x017F;timmigen<lb/>
und competenten Urtheile aus &#x017F;chönem Munde<lb/>
eine Fülle von Unterhaltung und kann als höch&#x017F;t<lb/>
gelungen bezeichnet werden. Dem Vergnügungs-<lb/>
comité, welches das Arrangement in trefflich&#x017F;ter<lb/>
Wei&#x017F;e be&#x017F;orgte, &#x017F;ei hiefür die volle Anerkennung<lb/>
ausge&#x017F;prochen Herr Generalmajor Ritter v.<lb/><hi rendition="#g">Benki&#x017F;er</hi> und zahlreiche Stabs- und Ober-<lb/>
officiere der Garni&#x017F;on beehrten die Unterhaltung<lb/>
mit ihrer Gegenwart.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Unterhaltungs-Abend des Vereins<lb/>
&#x201E;Fort&#x017F;chrttt&#x201C;.)</hi> </head>
          <p>Auch der zweite, vorge&#x017F;tern im<lb/>
Re&#x017F;taurations&#x017F;aale des Herrn Engli&#x017F;ch abgehal-<lb/>
tene Unterhaltungsabend des Vereins <hi rendition="#g">&#x201E;Fort-<lb/>
&#x017F;chritt&#x201C;</hi> hatte einen &#x017F;chönen Erfolg, um wel-<lb/>
chen &#x017F;ich das rührige Vergnügungscomité die&#x017F;es<lb/>
Vereins in be&#x017F;onderer Wei&#x017F;e verdient machte. Ein-<lb/>
geleitet wurde der Abend mit einem Concerte der<lb/>
Militärcapelle des 54. Inf.-Rgts., welche ein<lb/>
hüb&#x017F;ches Programm &#x017F;ehr exact zur Ausführung<lb/>
brachte. Hieran reihten &#x017F;ich Violin-Vorträge des<lb/>
Herrn Capellmei&#x017F;ters <hi rendition="#g">T&#x017F;chauner</hi> und Ge&#x017F;angs-<lb/>
vorträge des Herrn Opernregi&#x017F;&#x017F;eurs <hi rendition="#g">Reineke,</hi><lb/>
deren vortreffliche Lei&#x017F;tungen mit einem Beifalls-<lb/>
&#x017F;turm gelohnt wurden. Den Schluß des Abends<lb/>
bildete ein Kränzchen, das in &#x017F;ehr animirter<lb/>
Stimmung verlief und der tanzlu&#x017F;tigen Jugend<lb/>
reichlich Gelegenheit bot dem Tanze zu huldigen.<lb/>
&#x2014; Vor&#x017F;tehendem Berichte haben wir noch hinzu-<lb/>
zufügen, daß eine von der Militärcapelle vorge-<lb/>
tragene, von Herrn <hi rendition="#g">Ka&#x017F;par</hi> componirte und<lb/>
dem Vereine &#x201E;Fort&#x017F;chritt&#x201C; gewidmete melodiö&#x017F;e<lb/>
Polka: &#x201E;Herzliebchen&#x201C; vielen Beifall fand und<lb/>
daß Herr Lehrer Carl <hi rendition="#g">Eder</hi> für &#x017F;eine vorzüg-<lb/>
lichen Vorträge am Clavier rau&#x017F;chenden Applaus<lb/>
erntete.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)</hi> </head><lb/>
          <p>Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des<lb/>
Stadtverordneten-Collegiums i&#x017F;t folgende: Ge&#x017F;uch<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[5]/0005] mir während meiner früheren Amtsthätigkeit in ſubalterner Stellung zur Kenntniß gekommen iſt, beſteht in der Olmützer Diöceſe zwiſchen der Geiſtlichkeit und der Lehrerſchaft erfreulicherweiſe die nothwendige Harmonie für den ſchönen Zweck Ihrer Berufsthätigkeit, die Erziehung, und ich werde auch in meiner gegenwärtigen Stellung dieſe Harmonie fördern. — Der Obmann des Lehrer- clubs, Herr Franz Schenk bat den Kirchen- fürſten, die in Hochachtung und Ehrerbietung dargebrachten innigſten Glückwünſche des Clubs deutſcher Lehrer entgegenzunehmen und in ſeiner hohen Einſicht und Weisheit das große Friedens- werk der Schule zu fördern und drückte ferner den Wunſch aus, es möge die ſchöne Harmonie, wie ſie zwiſchen den geiſtlichen und weltlichen Lehrern der Volks- und Bürgerſchulen beſteht, durch nichts geſtört werden. Der Herr Fürſterz biſchof dankte für die dargebrachten Wünſche, äußerte ſich in anerkennenswerther Weiſe über den edlen aber ſchweren Beruf des Lehrers und betonte abermals die Nothwendigkeit der Harmonie zwiſchen Lehrer und Katecheten, welche beide an dem großen Werke der Erziehung arbeiten und denen es nur bei einheitlichem Zuſammenwirken gelingen kann, die anvertraute Jugend zu nütz- lichen Gliedern der menſchlichen Geſellſchaft heran- zubilden. Es freue ihn daß zwiſchen der hieſigen Lehrerſchaft und den Katecheten ein gutes Ein- vernehmen herrſche und es werde wie bisher nur noch in höherem Grade ſein Streben ſein, das- ſelbe erhalten und fördern zu helfen. Die einzelnen Mitglieder beider Abordnungen wurden ferner in der leutſeligſten Weiſe auch über perſönliche An- gelegenheiten ins Geſpräch gezogen. Ebenſo liebens- würdig und freundlich wie der Empfang, war auch die Verabſchiedung ſeitens des Kirchenfürſten. (Beglückwünſchung des Fürſterzbiſchofs Dr. Kohn ſeitens der hieſigen evangeliſchen Kirchengemeinde.) Geſtern um ½ 12 Uhr Vorm. begab ſich eine Abordnung des hierortigen evan- geliſchen Gemeinde-Presbyteriums, beſtehend aus den Herren Pfarrer und Superintendenten-Stell- vertreter J. Dědic, Gemeinde- und Seniorats- Curator M. Wödl und Gemeinde-Caſſier Ed. Hermann in die Reſidenz des neuerwählten Fürſterzbiſchofs Herrn Dr. Kohn, um ihm die Glückwünſche der evangeliſchen Kreiſe darzubringen. Herr Pfarrer und Superintendenten-Stellver- treter J. Dědic betonte als Sprecher der De- putation, daß die evangeliſchen Glaubensgenoſſen mit ihren katholiſchen Mitbürgern ſowohl durch Bande des Blutes, als auch durch die gemein- ſame Grundlage chriſtlichen Glaubens und Le- bens aufs Innigſte verwachſen, auch die Wahl dieſes Erzbiſchofs mit aufrichtiger Freude begrüßt haben und dieſer Freude nun geziemenden Ausdruck verleihen, indem dazu berufene Reprä- ſentanten dem Kirchenfürſten ihre Glückwünſche darzubringen ſich gedrungen fühlen. Der Sprecher ſchloß mit dem Wunſche, es möge dem Herrn Fürſterzbiſchof durch Gottes Gnade beſchieden ſein, noch viele Jahre im Geiſte Jeſu Chriſti und ſeiner heiligen Apoſtel, im Geiſte der Liebe und des Friedens, der Gerechtigkeii und Billigkeit ſeines hohen Amtes zu walten. — Der Herr Fürſterzbiſchof, welcher die Deputation überaus huldvoll aufnahm, verſicherte in ſeiner Erwide- rung, daß er ſich beſtreben werde, im Geiſte der Liebe und des Friedens, der Gerechtigkeit und Billigkeit ſeines Amtes zu walten. Hierauf hatte derſelbe mit jedem einzelnen der erſchienenen Her- ren in leutſeligſter Weiſe Zwieſprache gehalten und dabei bewieſen, daß er auch über die äußerſt an- ſtrengende und weitverzweigte Amtsthätigkeit des evangeliſchen Pfarrers wohl unterrichtet ſei. (In Audienz empfangen) wurde geſtern von dem Herrn Fürſterzbiſchof Dr. Kohn eine Officiers-Deputation unſeres Hausregimentes, ge- führt von dem Regimentscommandanten Herrn Oberſten Hallada. Die Deputation ſprach dem Herrn Fürſterzbiſchof im Namen des 54. Inf.-Rgts. die Glückwünſche zu ſeiner Wahl aus und wurde in huldvollſter Weiſe empfangen. (Perſonales.) Landes - Ausſchußbeiſitzer, Reichsrathsabgeordneter Dr. Promber trifft nächſter Tage hier ein und wird während ſeines hieſigen Aufenthaltes auch dem Fürſterzbiſchof Dr. Theodor Kohn einen Beſuch abſtatten. Die Meldung, daß er bereits in Wien von demſelben empfangen worden ſei, war eine irrige. (Perſonales.) Geſtern Nachmittags iſt Se. Durchlaucht Fürſt Wrede, öſterreichiſcher Ge- ſandter am bayriſchen Hofe, zum Beſuche der Fa- milie des Herrn Regimentscommandanten, Ober- ſten Grafen Kalnoky hier angekommen und hat das Abſteigequartier im „Hotel Lauer“ genommen. (Todesfälle.) Der hieſige k. k. Notar Herr K. Mohelsky wurde von einem ſchweren Ver- luſte getroffen. Heute Nachts 4 Uhr verſchied nämlich ſeine Gemahlin, Frau Chriſtine Mohelsky, in Folge von Bronchitis plötzlich an Lungenödem. Frau Mohelsky, deren plötzliches Hinſcheiden allgemein bedauert wird, erreichte ein Alter von 51 Jahren. — In M.-Auſſee findet heute Nachmittag das Begräbniß des daſelbſt am Sonnabende im 63. Lebensjahre verſtorbenen Privatiers Herrn Rudolf Eisler ſtatt, welcher erſt vor wenigen Jahren von Olmütz nach Auſſee überſiedelt war. (Academie des Muſikvereins.) Bei faſt ausverkauftem Hauſe fand geſtern im hieſigen Stadttheater die Academie des Muſikoereins zu Gunſten des Muſikſchulfondes ſtatt. Der — hoffentlich recht günſtige — materielle Erfolg wurde durch den künſtleriſchen weitaus überboten. Die hervorragenden Geſangs- und Muſikkräfte, welche in anerkennenswerther Bereitwilllgkeit ihre Kunſt in den Dienſt der edlen Sache ſtellten, haben nicht nur dem Muſikſchulfonde eine nam- hafte Unterſtützung zugeführt, ſondern ſich auch durch die vortreffliche Wiedergabe der gewählten Vorträge den reichſten Beifall und Anrecht auf den Dank des zahlreich erſchienenen Publicums erworben. Eingeleitet wurde die Academie durch Richard Wagner’s Ouverture zum „Fliegenden Holländer“, vorgetragen von den vereinigten Muſikcapellen der Infanterie-Regimenter Nr. 54 und 93, geleitet vom Capellmeiſter Herrn Joſef Hickl. Schon dieſe erſte Nummer verſetzte die Beſucher in eine gehobene Stimmung, die ſich in dem lebhaften Beifalle äußerte, den die wackeren Muſiker nnd deren rühmlichſt bekannter Leiter, Herr Joſef Hickl, erntete. Herr Director Carl Dietrich, deſſen Stimme, ſeit wir ihn das letztemal hörten, neugekräftigt erſchien, bot in den Liedern „Verliebt“ von Ziehrer und „Die Blume“ von Kremſer zwei prächtige Pro- ben ſeiner trefflichen Geſangskunſt, welche die lauteſte Zuſtimmung der Hörer fanden, deren Folge mehrfacher Hervorruf war. Der Wald- hornvirtuoſe Herr Louis Savart, aus ſeinem Concerte hier beſtbekannt, brachte hierauf Mozarts „Concert Nr. 2“ in vollendeter Weiſe zum Vor- trage. Seine erſtaunliche Sicherheit in der Be- herrſchung des ſchwierigen Inſtrumentes wurde nach Gebühr gewürdigt, und ſtürmiſcher Beifall lohnte den trefflichen Künſtler. Mit dem reizend vorgetragenen Meyer-Hellmund’ſchen „Zauberlied“ ſang ſich Frl. Dora Toula in die Herzen der Zuhörer ein; der „Eva-Walzer“ aus „Ritter Pásmán“ von Strauß gab ihr Gelegenheit, durch ihre naiv-fröhliche, neckiſche Wiedergabe des Ton- ſtückes dieſen Eindruck noch mehr zu befeſtigen, ſo daß wiederholter Hervorruf ihr Lohn ward. Unter der Leitung des Capellmeiſters Herrn Franz Schubert ſpielten hierauf die Regimentscapellen in außerordentlich vollendeter Art die effetvolle „Un- gariſche Rhapſodie“ von Liszt, deren exacte Durchfüh- rung das Signal einem wahren Beifallsſturm gab. welcher ſich ſelbſt nach wiederholtem Hervorruf des beliebten, tüchtigen und ſtrebſamen Leiters, Hrn. Schubert, kaum legen wollte. — Fräul. Joſefine Carniola hatte das Laſſen ſche „Aller- ſeelen“ und Schütt’s „Ich ging im Walde“ gewählt. Auch ihr Erfolg war ein ehrenvoller und unbeſtrittener und gipfelte in mehrfachem Hervorruf. Herr Hermann Morny bot in der berühmten Löwe ſchen Ballade „Die Uhr“ eine Meiſterleiſtung, deren enthuſiaſtiſche Aufnahme ihn zu einer ebenfalls brillant vorgetragenen Zu- gabe veranlaßte, die den erſten Erfolg aber nicht überbieten konnte. — Den Schluß der Academie bildete das Finale aus dem 1. Acte der unvol- lendeten Oper „Loreley“ von Felix Mendelsſohn- Bartholdy. Dieſes unter Leitung des Capellmei- ſters Herrn Wladimir Labler und unter Mit- wirkung des Frl. Dora Toula, des Damen- ſingvereins und des Männergeſangvereins aufge- führte Opernfragment bildete den würdigen Ab- ſchluß — faſt könnte man ſagen, die Krone — des Abends. Chor, Orcheſter und Sänger ſtanden auf gleicher Höhe; wir wüßten nicht, wem den Preis zuzuerkennen. Unter Labler’s Leitung fügte ſich alles harmoniſch zum Ganzen; es war ein vollkommener Erfolg, an dem die betheiligten Muſiker und Sänger gleichen Antheil hatten, dem Dirigenten Herrn Lab- ler fällt natürlich hiebei das Hauptverdienſt zu. Die Clavierbegleitung hatte in liebenswürdigſter Weiſe Herr Alois Schreyer übernommen; daß er dieſelbe in gewohnter künſtleriſcher Weiſe durch- führte, brauchl wohl kaum eine beſondere Hervor- hebung; wir ſind ja gewöhnt, ſeit Jahren von ihm nur tadelloſe Leiſtungen rühmen zu können. Das Publicum war ungemein beifallsluſtig, es empfing die Vortragenden ausnahmslos mit warmer Begrüßung. Der Muſikverein und ſein unermüdlicher Vorſtand Herr kaiſ. Rath Grae- ſer können mit dem Erfolg der Academie außer- ordentlich zufrieden ſein, was zu conſtatiren uns herzlich freut. (Concert des Männergeſangvereins.) Sonntag, den 4. December l. J veranſtaltet der Männergeſangverein ſein 85. Concert, zu welchem er den verehrlichen Damenſingverein um ſeine Mitwirkung erſucht hat. Die intereſſante Vor- tragsordnung wird u. A. nachſtehende hier neue Lieder bringen: „Lerche, Fink’ und Nachtigall“ von Weinzierl; „Anabell Lee“ von Engelsberg; „Alpenroſe“ von Leitner; „Warnung“ von Debois; „Toscaniſche Lieder“ für Soli und gemiſchten Chor von R. Weinwurm; „Goldhähnchen’s Hochzeit,“ ein Tonmärchen für Frauenchor, dem Olmützer Damenſingverein gewidmet von Max Joſ. Beer. (Militär-Concert zu Gunſten des Fondes für die Weihnachtsbeſcherung armer Schul- kinder.) Am nächſten Sonntag, den 27. d. M., findet im ſtädt. Redoutenſaale ein von der Mili- tärcapelle des 93. Inft.-Regts. ausgeführtes Con- cert zu Gunſten des Fondes für die Weihnachts- beſcherung armer Schulkinder ſtatt. Herr Capell- meiſter Schubert hat für dieſes Concert, dem wir dem beſten Erfolg wünſchen, ein ſehr reich- haltiges und gewähltes Programm zuſammen- geſtellt. (Damenabend im Militär-Caſino.) Der am letzten Samſtag ſtattgefundene Damenabend in den prächtigen Räumen des Militär-Caſinos, welche zum erſtenmale im Glanze der electriſchen Beleuchtung erſtrahlten und hiedurch einen neuen und ſchönen Reiz erhielten, war äußerſt zahlreich, namentlich von Seite der jungen Damenwelt be- ſucht. Die Unterhaltung, welche mit einer reich dotirten Tombola eröffnet wurde, geſtaltete ſich ſehr animirt. Nach Beendigung der Tombola wurde bei den Klängen der Muſikcapelle des 93. Inft.-Regts. getanzt und dabei ein ſolcher Feuer- eifer entwickelt, als ob wir uns bereits inmitten des Carnevals befänden. Der erſte Damenabend des Officiers-Caſinos bot nach dem einſtimmigen und competenten Urtheile aus ſchönem Munde eine Fülle von Unterhaltung und kann als höchſt gelungen bezeichnet werden. Dem Vergnügungs- comité, welches das Arrangement in trefflichſter Weiſe beſorgte, ſei hiefür die volle Anerkennung ausgeſprochen Herr Generalmajor Ritter v. Benkiſer und zahlreiche Stabs- und Ober- officiere der Garniſon beehrten die Unterhaltung mit ihrer Gegenwart. (Unterhaltungs-Abend des Vereins „Fortſchrttt“.) Auch der zweite, vorgeſtern im Reſtaurationsſaale des Herrn Engliſch abgehal- tene Unterhaltungsabend des Vereins „Fort- ſchritt“ hatte einen ſchönen Erfolg, um wel- chen ſich das rührige Vergnügungscomité dieſes Vereins in beſonderer Weiſe verdient machte. Ein- geleitet wurde der Abend mit einem Concerte der Militärcapelle des 54. Inf.-Rgts., welche ein hübſches Programm ſehr exact zur Ausführung brachte. Hieran reihten ſich Violin-Vorträge des Herrn Capellmeiſters Tſchauner und Geſangs- vorträge des Herrn Opernregiſſeurs Reineke, deren vortreffliche Leiſtungen mit einem Beifalls- ſturm gelohnt wurden. Den Schluß des Abends bildete ein Kränzchen, das in ſehr animirter Stimmung verlief und der tanzluſtigen Jugend reichlich Gelegenheit bot dem Tanze zu huldigen. — Vorſtehendem Berichte haben wir noch hinzu- zufügen, daß eine von der Militärcapelle vorge- tragene, von Herrn Kaſpar componirte und dem Vereine „Fortſchritt“ gewidmete melodiöſe Polka: „Herzliebchen“ vielen Beifall fand und daß Herr Lehrer Carl Eder für ſeine vorzüg- lichen Vorträge am Clavier rauſchenden Applaus erntete. (Aus dem Stadtverordneten-Collegium.) Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des Stadtverordneten-Collegiums iſt folgende: Geſuch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T15:49:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T15:49:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T15:49:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches266_1892
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches266_1892/5
Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 266, Olmütz, 21.11.1892, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches266_1892/5>, abgerufen am 24.04.2024.